Hellboy Web of Wyrd ist eine Hommage an Mike Mignola und die neuste Hellboy-Erfahrung für Konsolen und den PC. Mike Mignola, 16. September 1960 in Berkeley, Kalifornien, USA geboren, ist ein US-amerikanischer Comicautor und Zeichner. Bekannt ist er vor allem durch seine Figur Hellboy geworden und arbeitet seither für Dark Horse Comics.
Ein Traum für Comic Fans ist es...
... sie selbst hautnah zu erleben!
Genau dieser Traum geht mit dem kleinen, aber feinen Stück Software mit den Titel Hellboy Web of Wyrd in Erfüllung. Das Game gibt den Comic-Look von Hellboy gekonnt wieder und das noch dazu in einer 3D-Umgebung mit visuellen und akustischen Comic-Effekten.
Der Artstyle von „Hellboy Web of Wyrd“, das vom Studio Upstream Arcade entwickelt wurde, ist den Meisterwerken von Mike Mignola nachempfunden. Wie in den Comics erlebt Hellboy im Spiel eine Reihe abwechslungsreicher und einzigartiger Abenteuer. Diese Abenteuer erzählen zwar ihre eigene Geschichte, sind jedoch alle mit dem geheimnisvollen Vermächtnis des Schmetterlingshauses verbunden.
Story:
Ein Agent der B.U.A.P. ist spurlos verschwunden. Die Lage scheint aussichtslos zu sein, bis ein Held aus der bekannten Comic-Szene sich dem Fall annimmt. Es ist der starke, großgewachsene Hellboy, welcher für diesen mysteriösen Fall in die Tiefen des Wyrd geht.
Grafik&Sound:
Willkommen im Wyrd! Das Schmetterlingshaus, das im Jahr 1962 vom Okkultisten Pasquale Deneveaux erbaut wurde, ist mehr als nur ein Anwesen, es ist ein Tor. Der verwinkelte Aufbau und die nicht-euklidische Geometrie dienen nur einem einzigen heimtückischen Zweck: Sie sollen Türen in eine schreckliche und zugleich faszinierende Dimension namens „Wyrd“ öffnen.
Die Kulissen sind, wie man auf den Screenshots nur unschwer erkennen kann, wie aus einem Comicheft entsprungen. Allerdings werden viele Objekte sehr oft kopiert und an anderen Stellen wiederverwendet, deshalb ist auch die Datengröße des Spiels recht klein ausgefallen. Der Protagonist Hellboy sticht mit seinem dunkelroten Körper in der sonst tristen, eintönigen Umgebung stark hervor und bewegt sich authentisch durch die Levels. Auch die Gegner machen einen guten Eindruck und beleben die Marktplätze und Wege durch ihre speziellen Bewegungsmuster.
Der Soundtrack wurde stimmig, wenn auch nicht außergewöhnlich ins Spiel integriert und auch die Soundeffekte klingen bei den Kämpfen recht ordentlich. Nur die englischen Synchronstimmen sind nicht so gelungen und auch die Dialoge sind recht langweilig und laden zum ständigen Überspringen ein.
Gameplay:
Hellboy: Web of Wyrd ist ein Roguelike-Abenteuer und erzählt dabei eine Comic-typische Geschichte. Die Entwickler:innen haben viel Wert darauf gelegt eng mit DarkHorse Comics und Mignola zusammenzuarbeiten. Ein nicht so gutes Zusammenspiel hingegen haben die ungenaue Steuerung und chaotische Kameraführung, die vor allem in den Kämpfen anstrengend sein können. Stets muss die Blickrichtung der Kamera manuell justiert werden. Da hilft auch das Anvisieren per L1-Taste nicht viel weiter. Die Angriffe per Qudrat-Taste funktionieren einwandfrei, sind aber nur selten richtig fordernd. Vor allem wenn das Angriffsmuster erkannt wurde und der aufgeladene, starke Schlag (Quadrat-Taste gedrückt halten) richtig eingesetzt wird. Die vorhandenen Schusswaffen spielen in diesem Game eher die Nebenrolle. Neben aktiven Angriffen ist vor allem auch die Verteidigung ein wichtiger Bestandteil des Gameplays. Wer im richtigen Augenblick ausweicht und blockt kann selbst die schwierigsten Gegnertypen relativ einfach besiegen. Mit der L1-Taste wird geblockt und mit der X-Taste (=Ducken) können sich Spieler:innen vor geraden Schwertangriffen schützen. Gegner verlieren nach ihrem Ableben goldene Kristalle, sobald genug gesammelt wurden kann per R-2 Taste eine Spezial-Attacke aktiviert werden, die mehrere Gegner bezwingen kann. Zwischen den Levels können Spieler:innen zwischen diverse Modifikationen wählen. Beispielsweise verlieren Gegner mehr Kristalle oder öfter ein Energiepaket als sonst.
Fazit:
HellboyWeb of Wyrd ist freilich kein Triple-A Abenteuer im Comic-Universum. Mit Spielen wie Spider-Manoder dem angekündigten Wolverineeinfach nicht vergleichbar. Zumal der Comic-Look in Hellboy einzigartig ist und die Comics an sich hervorragend einfängt. Leider wiederholen sich viele Objekte im Spiel und genauso wiederholt sich das recht simple Gameplay in einer Dauerschleife. Hellboyläuft von Level-Abschnitt zu Level-Abschnitt, boxt sich durch Steinmauern hindurch, überwindet höhergelegene Ebenen und verprügelt wieder ein paar Gegner, von denen recht wenig Abwechslung zu erwarten ist. Leider zeigt die Kameraführung nicht immer das, was man gerne sehen möchte. Auch die Steuerung ist unpräzise, beispielsweise beim Erklimmen von Vorsprüngen. Da wird unnötig die Blickrichtung verändert. Da können wir nur auf ein großes Update hoffen. HellboyWeb of Wyrd ist eher ein Spiel für zwischendurch. Davon begeistern lassen sich am Ende ohnehin nur Comic- und Hellboy-Fans. Der Preis von 24,99€ (UVP) ist für die Leistung recht hoch angesetzt. Hier lohnt es sich auf ein Angebot zu warten, sofern das Comic-Genre überhaupt auf eurer Favoritenliste steht.