Review

DOOM: The Dark Ages · Test

Veröffentlicht am 11.05.2025 von Andreas Erber

Titelbild vonDOOM: The Dark Ages (PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S)

Der feurige DOOM-Test zum Muttertag 2025... verbrennt euch aber nicht die Finger!

DOOM: The Dark Ages wurde von id Software entwickelt und ist der neueste Teil der legendären DOOM-Reihe mit dem Releasedatum am 15. Mai 2025 für PlayStation 5, Xbox Series S/X und den PC. Als Prequel zu DOOM (2016) und DOOM Eternal versetzt das Game die Spieler:innen in eine düstere, mittelalterlich inspirierte Welt, in der der Doom Slayer seine Ursprünge als unerbittliche Waffe gegen die Höllenlegionen offenbart. Mit einem Fokus auf Einzelspieler-Action, einem erweiterten narrativen Ansatz und neuen Gameplay-Elementen wie dem vielseitigen Shield Saw verspricht The Dark Ages die Essenz der Serie zu bewahren und gleichzeitig frische Akzente zu setzen. In dieser Review beleuchten wir die Stärken und Schwächen des Spiels.

id Software wurde 1991 in Mesquite, Texas gegründet und ist ein legendäres Entwicklerstudio, welches die Videospielindustrie maßgeblich geprägt hat. Bekannt für Pionierarbeit im First-Person-Shooter-Genre, revolutionierte das Studio mit Titeln wie Wolfenstein 3D (1992) und DOOM (1993) die Art und Weise, wie Actionspiele gestaltet werden können. Die DOOM-Reihe etablierte sich als kulturelles Phänomen, das die Grundlage für moderne Shooter legte. Doom: The Dark Ages ist der neueste Blockbuster und wird DOOM-Fans maßgeblich begeistern können!

Screenshot vonDOOM: The Dark Ages

Der Krieg gegen die Hölle

DOOM: The Dark Ages setzt narrativ vor den Ereignissen von DOOM (2016) und DOOM Eternal ein und erzählt die Ursprungsgeschichte des Doom Slayers. In einer Welt, die von dunklen Fantasy- und Sci-Fi-Elementen durchzogen ist, beginnt die Handlung mit einem gefangenen Slayer, der von den Makyrs, einer göttlichen Spezies, als Waffe kontrolliert wird. Die Geschichte dreht sich um den Kampf gegen eine uralte böse Macht, die die Menschheit bedroht, und den Aufstieg des Slayers zum gefürchteten Helden. Die Handlung wird durch zahlreiche, hochwertig produzierte Zwischensequenzen vermittelt, die mehr Tiefe und Kontext bieten als in früheren DOOM-Titeln. Laut Game Director Hugo Martin liegt ein Fokus auf drei Säulen: Story, Kampf und Erkundung, wobei die narrative Komponente die Motivation des Spielers stärken soll, die Kampagne bis zum Ende durchzuspielen.

Im Vergleich zu den Vorgängern, bei denen die Story oft eine untergeordnete Rolle spielte, ist The Dark Ages ambitionierter. Die Interaktionen mit den Night Sentinels und die Darstellung des Slayers als gefürchteter Außenseiter unter den Menschen schaffen eine interessante Dynamik. Besonders bemerkenswert ist die thematische Auseinandersetzung mit falschen Idolen und Machtstrukturen, die dem Spiel eine unerwartete Tiefe verleiht. Allerdings bleibt die Handlung für DOOM-Verhältnisse komplexer, aber nicht zwingend erinnerungswürdig. Viele Spieler:innen, die primär für die Action kommen, könnten die zahlreichen Cutscenes als störend empfinden, insbesondere gegen Ende, wo das Spiel mit einem doppelten Finale und zusätzlichen Bosskämpfen überzieht. Trotz dieser Kritikpunkte gelingt es id Software, eine Atmosphäre zu schaffen, die die Machtfantasie des Slayers unterstreicht und gleichzeitig neue Facetten der DOOM-Lore einführt. Ein Multiplayer oder Koop-Modus wird bisher traurig vermisst. Doch The Dark Ages legt den Fokus ganz klar auf eine Einzelspielererfahrung.

Screenshot vonDOOM: The Dark Ages

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay von DOOM: The Dark Ages ist eine Weiterentwicklung der bekannten Formel, bewegt sich jedoch in eine neue Richtung. Während DOOM Eternal durch seine schnelle, akrobatische Action und komplexe Bewegungsmöglichkeiten glänzte, setzt The Dark Ages auf eine schwerere, bodenständigere Spielweise. Der Doom Slayer wird als „Eisentank“ beschrieben, mit einem Fokus auf strategische Kämpfe und erweiterten Nahkampfoptionen. Die Einführung des Shield Saw, einer Waffe, die Blocken, Parieren und Angreifen in einer Eingabe vereint, ist ein zentrales Element. Es ermöglicht nicht nur defensive Manöver, sondern auch offensive Angriffe wie das Zurückwerfen von Projektilen oder das Auslösen von Teleport-Mechanismen.

Die Kämpfe sind nach wie vor frenetisch (verrückt & geisteskrank), aber weniger hektisch als in Eternal. Gegner wie Cacodemons, Hell Knights und neue Tentakelmonster fordern präzises Timing, insbesondere durch die langsamen, vermeidbaren Projektile, die an die ursprünglichen DOOM-Spiele erinnern. Grüne Projektile könenn mit der L2-Taste an den Sender zurück geschickt werden. Neue Waffen wie der Skull Crusher, der Knochenfragmente verschießt, oder ein Rail-Spike-Launcher ergänzen Klassiker wie die Super Shotgun und bieten vielseitige Zerstörungsmöglichkeiten. Die Steuerung ist intuitiv und reaktionsschnell, wobei die PS5-Version von einer präzisen DualSense-Integration profitiert, die ein genialse, haptisches Feedback für jede Waffe liefert.

Neben den Kämpfen bietet das Spiel erweiterte Erkundungselemente. Die Level sind id Software’s bisher größte und offenste. Mit verwinkelten Burgruinen, Schlachtfeldern und höllischen Wüsten, welche Geheimnisse und Sammelobjekte verbergen. Einige Abschnitte, wie das Steuern eines Atlans (eines riesigen Mechs) oder das Reiten eines Drachen, sorgen für Abwechslung, fühlen sich jedoch nicht immer nahtlos in die Kernerfahrung integriert an. Die Missionen fühlen sich ein wenig wie "Titanfall" an, nur dass die Mechs in DOOM ultimativ groß sind. Die Schwierigkeitsgrade sind zum Glück anpassbar, was sowohl Neulinge als auch Veteranen anspricht, wobei der Ultra-Nightmare-Modus für Hardcore-Spieler eine echte Herausforderung darstellt. Insgesamt bleibt das Gameplay ein Höhepunkt, auch wenn einige Mechaniken, wie das Wegfallen des 8-Wege-Ausweichens, für Eternal-Fans gewöhnungsbedürftig sein könnten.

Screenshot vonDOOM: The Dark Ages

Grafik & Sound

DOOM: The Dark Ages nutzt die neueste Version des idTech-Engines, um eine visuell beeindruckende Erfahrung zu liefern. Die PS5 Pro bietet, dank ihrer leistungsstärkeren GPU und der PlayStation Spectral Super Resolution (PSSR), eine scharfe Bildqualität und eine stabile Framerate . Die mittelalterliche Ästhetik, gepaart mit Sci-Fi-Elementen, schafft eine einzigartige Atmosphäre. Orte wie verwüstete Kirchen, dunkle Wälder und kosmische Reiche sind detailreich gestaltet und vermitteln ein Gefühl von Größe und Bedrohung. Die Neugestaltung ikonischer Gegner wie der Cacodemon ist gelungen, und die Animationen der Glory Kills sind brutal und befriedigend.

Allerdings gibt es auf der Basis-PS5 gelegentliche Frame-Einbrüche in besonders intensiven Kämpfen, die auf der PS5 Pro seltener auftreten. Die Xbox Series X bietet, laut Recherche, die flüssigste Performance, die PS5 Pro jedoch liefert das schärfste Bild. Raytracing-Elemente sind auf allen Plattformen präsent, jedoch auf der PS5 Pro am ausgefeiltesten.

Der Soundtrack, komponiert von Finishing Move, ist ein weiteres Highlight. Die Heavy-Metal-Klänge sind perfekt auf die Action abgestimmt, mit späteren Tracks, die besonders hervorstechen. Die Soundeffekte, von donnernden Schüssen bis hin zu den Schreien der Dämonen, sind weitgehendst kraftvoll, wobei die Soundmischung gelegentlich die Musik überdeckt, was Anpassungen in den Einstellungen erfordert. Manche Soundeffekte klingen etwas dünn und hätten mehr Punch und Tiefgang vertragen können.
Immerhin die PS5’s 3D-Audio verstärkt die Immersion, indem es die Richtung von Angriffen präzise wiedergibt. Insgesamt liefern Grafik und Sound aber jedenfalls eine audiovisuelle Tour de Force, die die brutale Welt von The Dark Ages zum Leben erweckt.

Screenshot vonDOOM: The Dark Ages

Fazit

DOOM: The Dark Ages ist ein triumphaler Eintrag in die DOOM-Reihe, der beweist, dass id Software weiterhin die Kunst des First-Person-Shooters meistert. Das Spiel kombiniert die typische rasante Action mit einer frischen, mittelalterlichen Ästhetik und einer ambitionierteren Story, die zwar nicht jeden überzeugen wird, aber die Lore bereichert. Das Gameplay ist ein Höhepunkt, mit innovativen Mechaniken wie dem Shield Saw und einer ausgewogenen Mischung aus Kampf und Erkundung. Auf der PS5 und insbesondere der PS5 Pro glänzt das Spiel mit atemberaubender Grafik und einem mitreißenden Soundtrack, auch wenn kleinere technische Schwächen auf der Basis-PS5 spürbar sind. Trotz einiger narrativer Überlängen und dem Wegfall einiger Eternal-Mechaniken ist The Dark Ages ein Muss für Fans und ein großartiger Einstieg für Neulinge. Es ist nicht nur ein weiterer DOOM-Titel, sondern eine mutige Neuinterpretation, die die Serie auf neue Höhen führt.

Pro

  • innovatives Gameplay mit dem vielseitigen Shield Saw
  • enthält die größten und offensten Level in der DOOM-Geschichte
  • abwechslungsreiche Abschnitte mit Mech und Drachen
  • intuitive und reaktionsschnelle Steuerung
  • atemberaubende, saubere und gestochenscharfe Grafik (besonders auf der PS5 Pro)
  • mitreißender Heavy-Metal-Soundtrack und solide Soundeffekte
  • fein anpassbare Schwierigkeitsgrade für alle Spielertypen

Contra

  • narrative Überlänge mit zu vielen Cutscenes
  • Wegfall einiger Eternal-Mechaniken (z.B.: 8-Wege-Ausweichen)
  • Mech- und Drachenabschnitte fühlen sich nicht immer nahtlos integriert an
  • Story könnte für actionorientierte Spieler:innen zu komplex sein
  • Soundmischung ist nicht an allen Stellen perfekt, vor allem Soundeffekte könnten satter klingen
  • ein Multiplayer oder Koop-Modus wäre halt schon das Sahnehäubchen gewesen

Wertung

Testergebnis:95%

9.5Hervorragend

Kaufempfehlung

100% Kaufempfehlung

100%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde DOOM: The Dark Ages auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.002.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für DOOM: The Dark Ages wurde uns von Bethesda Softworks kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!