Review

Starlink: Battle for Atlas · Test

Veröffentlicht am 22.10.2018 von Andreas Erber

Titelbild von Starlink: Battle for Atlas (PC, PS4, Switch, Xbox One)

Plastik-Spielzeug in der dritten Dimension

Was passiert, wenn ein Entwickler die tragenden Elemente aus Spielen wie Destiny, No Man’s Sky und Star Wars Starfighter zusammenwürfelt? Die PlayStation Konsole stürzt ab?! Nein natürlich nicht. Ubisoft schafft es aus diesen völlig unterschiedlichen Welten eine einmalige galaktische Welt zu erschaffen.

Starlink: Battle for Atlas nennt sich der neueste Verkaufsschlager von Ubisoft, der sich vor allem eher an die jüngere Generation orientiert. Wobei… jünger? Für 13-jährige könnte das Spiel schon zu kindisch sein, doch für 30-jährige, wie meiner Wenigkeit, ist das Spiel schon wieder perfekt und äußerst innovativ! Doch wie schaffen es eigentlich Entwickler Spieler aller Altersklassen für das ein uns selbe Spiel zu begeistern. Der Grund dafür liegt vor allem an der Vielfältigkeit des Titels, da extrem viele unterschiedliche Genres abgedeckt werden und der Spielverlauf, durch den Sammelwahn und den Punkten für Abschüsse, aktuell sehr gefragt ist.

Das Genre ist somit als „Einmalig“ einzustufen.

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel wie eine simple Flugsimulation mit coolen Action-Einlagen. Doch wer sich das besondere Stück Software etwas genauer ansieht stellt schnell fest, dass es sich hier um etwas ganz anderes handelt. Starlink schafft nämlich die irre Verknüpfung zwischen Plastikraumschiffen, Pilotenfiguren und Waffenaufsätze sowie einer virtuellen Welt, die sich als die Weiten der Galaxie von Atlas entpuppen. Was sich genau dahinter verbirgt, welche Möglichkeiten diese neue Technik bietet und wie der Spieler diese gekonnt nutzen kann erklären wir euch im Detail. Die Atlas-Galaxie benötigt dringend eure Unterstützung!

Screenshot von Starlink: Battle for Atlas

In einer weit weit entfernten und einmaligen Galaxy…

Die Story ist einfach erzählt. Bösewicht Grax, welcher eine Art eklige Echse ist, will sämtliche Rohstoffe der Atlas-Galaxie plündern. Um dies zu verhindern und somit die Tierwelt vor einer Ausrottung zu bewahren, machen sich mutige Raumschiffpiloten auf den Weg und bekämpfen unter der Leitung von Victor St.- Grand das Unheil. Dabei sind sämtliche Zwischensequenzen in deutscher Sprachausgabe vertont worden, welche durchaus sehr gelungen sind. Insgesamt 7 Planeten des Atlas-Sonnensystems warten darauf erforscht und von bösem Ungeziefer befreit zu werden. Bei Starlink handelt es sich um ein sogenanntes Toy-to-Life Spiel, was soviel zu heißen hat, dass es ein physisches Starter-Paket gibt, welches neben dem Hauptspiel auch ein plastisches Raumschiff, sowie einen Piloten, 2 Raumschiffflügel und 3 Waffenteile beinhaltet. Durch den beiliegenden Controller-Aufsatz, der mit eurer Konsole durch ein langes USB-Kabel verbunden werden muss, können darauf die soeben genannten Bauteile zusammengesteckt werden. Mit diesem Setup lässt sich eigentlich nur die eine übrige Waffe im Spielverlauf wechseln. Weitere Elemente können physisch oder auch digital dazu gekauft werden. Für die Hauptgeschichte wird dies zum Glück nicht benötigt, doch gewisse Türen und Kisten lassen sich nur mit bestimmten Waffen öffnen. Da hilft nur der etwas teure Kauf eines weiteren Plastik-Packs. Wem dies zu viele Elemente und Kleinteile sind, kann auch auf eine weitere Möglichkeit zurückgreifen. Alle zusätzlichen Teile lassen sich problemlos auch digital erwerben, wobei der Spielspaß und der Zweck des Spiels erheblich verloren geht. Außerdem — wer sagt, dass ihr alle Teile selber kaufen müsst. Mit ein paar von euren „realen“ Freunden lässt sich bestimmt der eine oder andere Tauschhandel ausmachen. So würde ein wichtiger sozialer Aspekt gefördert werden. Teilen verbindet.

Screenshot von Starlink: Battle for Atlas

Gameplay & Steuerung

Der Controller lässt sich übrigens trotz des großen Aufsatzes problemlos steuern und wirkt nicht zu schwer oder unhandlich. Die Steuerung bleibt dabei einwandfrei. Spannend ist der Moment, in dem ihr euer Raumschiff das erste Mal zusammensetzt. Sobald die Teile miteinander nach euren wünschen kombiniert werden, wird das Ergebnis 1:1 auf eurem Bildschirm dargestellt. Ein grandioser Effekt! Die Teile wirken übrigens durchaus robust, nichts wackelt und knarzt.

Der Spielverlauf ist relativ simpel. Ihr bekämpft mit eurem Raumschiff die Gegner-Horden und sammelt Rohstoffe und Informationen über die große Tiervielfalt, in dem ihr mit eurem Raumschiff die gescannten Tiere umrundet. Im Spielverlauf werdet ihr auch mal darauf hingewiesen, dass euer momentan gewählter Waffenaufsatz kaum Schaden anrichtet. Ein Wechsel der Waffen kann durch das schnelle umstecken der Aufsätze erfolgen. Dabei wird das Spiel nur kurz automatisch angehalten. Im Spiel verlässt ihr übrigens euer Raumschiff zu keiner Zeit, es handelt sich also um ein reines Flugspiel mit coolem Waffeneinsatz. Mit einem Druck auf die R1-Taste könnt ihr vom fliegenden Boden-Einsatz in die oberen Luftschichten wechseln und von dort aus sogar ins Weltall zu einem anderen Planeten fliegen. Ganz ohne lästigen Ladezeiten. Damit das Ganze nicht zu schnell langweilig wird haben die Entwickler noch ein paar Extras mit eingebaut. So gibt es einen Fertigkeiten-Baum für alle erhältlichen Piloten, welcher sich mit allerlei Verbesserungen schmücken lässt und auch euer Raumschiff lässt sich ebenso upgraden. Doch damit nicht genug. Neben Ausrüstungs-Mods gibt es auch Waffen-Mods, die eure anfangs harmlos wirkenden Waffen zu einer starken Monster-Waffe fungieren lassen. Diese Mods könnt ihr ganz einfach durch Punkte und gefundenen Münzen erlangen. Wer bezüglich der Abwechslung weiterhin Zweifel hat kann sich auf einen spaßigen offline Co-Op Modus freuen, der absolut reibungslos verläuft. Neben der Hautstory gibt es auch etliche Nebenmissionen. Sobald ihr mehrere Aufgaben gleichzeitig zur Auswahl habt, könnt ihr diese mit Hilfe des Steuerkreuzes auswählen ohne ins Pause-Menü hüpfen zu müssen. Äußerst praktisch!

Schade nur dass das Spiel nach 15-17h schon vorbei ist. Immerhin kommt man nach ein paar Verbesserungen erst so richtig in Fahrt. Doch zum Glück gibt es auch danach noch viele Nebenaufgaben zu meistern und viel zu entdecken. Ein Online-Modus könnte hier Abhilfe schaffen und den Wiederspielwert enorm steigern.

Screenshot von Starlink: Battle for Atlas

Grafik & Sound

Die Grafik des Spiels ist sehr gelungen und verspricht dem Spieler eine bunte Spielwelt mit den verschiedensten Kulissen. Die 3D-Modelle wirken trotz ihrer Einfachheit äußerst dimensional und greifbar. Das gesamte Spiel wirkt auf dem Bildschirm äußerst hochaufgelöst. Trotz der äußerst guten Grafikqualität läuft das Spiel jederzeit flüssig. Es macht einfach Spaß durch die diversen Gefilde zu fliegen.

Der Sound ist sehr präsent und liefert eine saubere Vorstellung. Sowohl die fetten Soundeffekte als auch der orchestrale Ohrenschmaus lassen euch behutsam und stimmig in diese neue Welt eintauchen. Selbst die deutsche Synchronstimmen sind gelungen und bieten im Dialog auch den einen oder anderen Witz.

Fazit

Starlink: Battle for Atlas ist ohne Zweifel ein höchst interessantes Spiel, welches nicht nur durch die Toy-to-Life Technik glänzt, sondern auch durch die Vielfältigkeit in den verschiedensten Genres punkten kann. Flugsimulation trifft Destiny-Kost — so lässt sich das Spiel am einfachsten beschreiben. Wobei auch der Jäger und Sammler nicht zu kurz kommt. Zusätzlich lässt sich das Spiel auch zu zweit auf der Couch spielen, was dem Ganzen nochmal einen gewissen Kick gibt. Für einen möglichen Nachfolger würden wir uns einen coolen Online-Modus wünschen. Doch welches Entwickler-Studio will schon von Beginn an das ganze Feuerwerk verschießen, vor allem da diese Spielreihe noch ganz neu ist. Mit Starlink werdet ihr mit Sicherheit euren Spaß haben und können euch getrost eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Starte jetzt dein episches Weltraumabenteuer!

Pro

  • Plastikspielzeug und Videospiel verschmelzen
  • stimmige Grafik für jung und alt
  • gelungene, witzige Dialoge
  • spaßiger offline Co-Op Modus

Contra

  • für erwachsene Spieler etwas zu einfach
  • die plastischen Raumschiffe könnten mehr Lichtspielereien und Funktionen besitzen
  • gewisse Türen und Kisten öffnen sich nur mit bestimmten Waffen (keine Chance ohne weitere Kosten)

Wertung

Testergebnis: 75%

7.5 Gut

Kaufempfehlung

50% Kaufempfehlung

50%Angebot abwarten

Getestet wurde Starlink: Battle for Atlas auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für Starlink: Battle for Atlas wurde uns von Ubisoft kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!