Review

Like a Dragon: Infinite Wealth · Test

Veröffentlicht am 02.05.2024 von Soul-1

Titelbild von Like a Dragon: Infinite Wealth (PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series)

Neu und Alt treffen aufeinander

Nach fast 4 Jahren mit Lost Judgment und Like a Dragon Gaiden dazwischen ist nun endlich Like a Dragon: Infinite Wealth erschienen. Doch mit diesem Teil hat das Ryu Ga Gotoku Studio etwas Besonderes vor. Es ist nämlich das erste Mal in der Reihe, dass es auch außerhalb Japans spielt, und zwar im Ferienparadies Hawaii. Zwar ist diesmal das Kart-Minispiel nicht dabei, aber dafür gibt es jetzt zwei große Alternativen: Sujimon (Sammel und Kampf) und Dondoko Island (Ressourcen sammeln und Aufbau).

Aber das war noch nicht alles, denn diesmal gibt es ein extra Star-Aufgebot als Begleiter und das ist kein anderer als der ehemalige Protagonist Kiryu Kazuma.

Yakuza: Like a Dragon hat bereits den Maßstab ziemlich hoch angesetzt. Kann Like a Dragon: Infinite Wealth aus Fehlern lernen und über seinen Vorgänger hinausschießen?

Sind die Yakuza-Spiele und Yakuza: Like a Dragon Pflicht?

Anfänglich liegt das Hauptaugenmerk beim neuen Protagonisten Kasuga Ichiban. Doch im Laufe der Geschichte sticht Kiryu wieder mehr in den Vordergrund und genau dort ist das Wissen von den Yakuza Spielen mit Kiryu eigentlich schon fast Pflicht. Denn seine Nebengeschichten beziehen sich auf seine vergangenen Erlebnisse. Für Neueinsteiger wäre es so, als ob man eine Zusammenfassung und Ende einer Nebengeschichte mitbekommt. Es steckt also eine gewisse Spoilergefahr dahinter, je nachdem wie sehr man an die Yakuza Spiel interessiert ist.

Wie siet es mit Yakuza: Like a Dragon aus? Überraschenderweise finde ich es eher empfehlenswert als Pflicht. Die Charaktere tragen vergleichsweise weniger Gepäck mit sich als Kiryu und bieten dadurch einen viel geschmeidigeren Einstieg. Außerdem gibt es auch den einen oder andere Rückblick, das die ganze Sache nochmal vereinfacht.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Ein normales Leben für ein Ex-Yakuza

Es ist mittlerweile ein Jahr nach den vorherigen Geschehnissen vergangen. Kasuga und Co. haben es endlich geschafft, langsam wieder ins normale Leben zu kommen.

Doch das soll wohl nicht sein. Über Nacht erwischt ihn ein Schicksalschlag, das einen sprachlos lässt.

Auf nach Hawaii

Einige Zeit später findet Kasuga sich in einer Situation mit viel Freizeit wieder. Es ist also der perfekte Zeitpunkt für ein wenig Action. Wie es der Zufall will, hat der ehemalige hochrangige Yakuza Sawashiro eine Aufgabe für ihn. Und zwar Kasugas totgeglaubte Mutter in Hawaii aufzusuchen. Ein guter Zeitpunkt, seinem alten Chef und Vater Arakawa den letzten Respekt zu erweisen und dessen Asche zu seiner Liebe seines Lebens zu übergeben.
Doch wer hätte gedacht, dass diese einfache Aufgabe ihn in etwas Riesiges verwickeln würde.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Zwei Drachen: Die Rückkehr von Kiryu

Wie man bereits das Medienmaterial ansehen konnte, kehrt Kiryu zurück. Doch ist es möglich, zwei Drachen auf einmal zu führen? Zwar arbeiten beide Protagonisten im ersten Drittel zusammen und dabei übernimmt Kiryu eher eine unterstützende Rolle. Weiterhin hat Kiryu in Hawaii keine Nebengeschichten und ist somit komplett passiv.

Später kommt es zu einem Twist in der Handlung, bei dem beide unabhängig voneinander agieren. Genau dort fängt seine eigentliche Geschichte an.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Nebengeschichten

Durch die zwei Protagonisten gibt es dementsprechend auch zwei unterschiedliche Arten Nebengeschichten. Bei Kiryu ist es ein zweischneidiges Schwert, denn zum einen ist es vor allem für Veteranen der Reihe interessant, aber wiederum muss man sagen, dass es auch gleichzeitig bei Neueinsteigern von Like a Dragon auch das Interesse an den Yakuza Spielen erwecken könnte.

Kasuga: Liebe, Spaß und Respekt

Mit Kasuga kann man das typische Yakuza-Erlebnis erwarten. Interessanterweise ist eines der Themen die Liebe, die perfekt zu ihm und seiner aktuellen Situation passt. Weiterhin kommen noch weitere hinzu, wie z.B. asoziales Verhalten für Online-Inhalte oder wie eine möglicherweise unwichtig erscheinende Arbeit einen Einfluss auf zukünftige Generationen haben kann.
Wie immer liegt die Stärke der Nebengeschichten in ihrer Allgemeinheit von Moral und Werte.

Kiryu: Ein Leben das viele beeinflusst hat

Bei Kiryu ist die Zeit des frohlockens vorbei, stattdessen handelt es sich bei ihm um einen Blick zurück auf die vergangenen Geschehnisse und die Leben, die er beeinflusst hat. Fans der Reihe werden sich wohl bereits öfters gefragt haben, was mit dem einen oder anderen Bekannten passiert sein könnte und hier wird man vielleicht einige Antworten finden können. Veteranen werden jedenfalls in Nostalgie schwelgen.

Doch das richtige Highlight liegt darin, dass er diesmal in einer Gruppe unterwegs ist. Selbst Fans müssen zugeben, dass Kiryu meistens eher stoisch ist und eigentlich nur in den Nebengeschichten etwas mehr von sich zeigt. Durch diese neue Konfiguration kommen neue Eigenschaften zum Vorschein, wie z.B. seine Gourmet-Seite, mit der er Essen beschreibt und seine Gefährten damit in den Bann zieht.


Drink Links

Hierbei handelt es sich um charakterspezifische Nebengeschichten, die ab einer Bindungsstufe 50 voll freigeschaltet werden. Je nach Charakter werden neue oder alte Bekannte in den Ring gerufen, um einen besseren Einblick in sie zu verschaffen.
Sie sind zwar nicht Teil der Hauptgeschichte, aber durch ihre Individualität und Intimität wird es für viele wohl ein weiteres Highlight sein.

Gespräche Bingo und Gespräche am Esstisch

Jedes Teammitglied kann mit bestimmten Orten besondere Gespräche führen, die Kleinigkeiten über sie aufdecken. Beispielsweise Interessen wie Mangas oder Comics oder einfache alltägliche Themen. Sind alle Gespräche erfüllt, dann kommt es zu einem letzten privaten Gespräch mit einem Erinnerungsselfie.

Zusätzlich gibt es auch noch Gespräche in Restaurants bei den richtigen Kombinationen. Dabei ist es immer unterschiedlich, wer daran beteiligt ist.

Mit den Drink Links und den zusätzlichen Gesprächen wird den Charakteren auf eine wunderschöne weiße mehr Tiefe gegeben, indem man triviales über sie erfährt. Es hört sich zwar nur oberflächlich an, aber diese trivialen Informationen können die Spieler sich die Charaktere auch in alltäglichen Situationen vorstellen. Somit entsteht ein Eigenleben außerhalb der Hauptgeschichte.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Kritikpunkte

Leider hat man es diesmal mit der Handlung nicht so gut hinbekommen. Bei Kasuga fühlt es sich eher an wie eine Schnitzeljagd an mit viel Leerlauf. Aber abgesehen davon gibt es noch das eine oder andere zu erwähnen.

  • Unnötig abgefahrene Situationen

Bei einigen Szenen hat man das visuelle Setup über die Logik befördert. Beispielsweise wird einem ausgiebig ein Hauptquartier gezeigt, das quasi eine perfekte Killzone ist. Gleichzeitig sind auf einer oberen Ebene Wachen mit Sturmgewehre platziert. Technisch gesehen hat die Gruppe keine Chance, so etwas zu überleben… Außer man macht sie zu Papiertigern, die nie zum Einsatz kommen. Was hier der Fall war.
Weiterhin gibt es auch eine Zwischensequenz, bei der ein Charakter sozusagen als eine absolute Kampfmaschine dargestellt werden sollte, doch leider gab es dort die gleichen Probleme in der Choreografie wie im aktuellen Hollywood: die "zuvorkommenden" Gegner. Gegner, die quasi auf ihren Zug warten und teilweise extrem unlogisch agieren.

Es sind zwar nur kleine Kritikpunkte, aber bei aufmerksamen Spielern zerfällt hier die Glaubwürdigkeit.

  • Merkwürdiger Gedankengang

Bei einigen Handlungen agieren die Charaktere zu merkwürdig. Beispielsweise werden Charaktere am Leben gelassen, die eigentlich für die Gegner keinen Nutzen mehr haben oder mit einem Ableben sogar eher von Vorteil wären.
Weiterhin gehen kleinere Handlungsstränge ins Nirgendwo. Zum einen bekommt man keine Erklärung, warum eine bestimmte Fraktion nach der einen bestimmten Person sucht und schützen möchte.

  • Vom eigenen Gewicht erdrückt

Yakuza hatte bisher immer den Vorteil gehabt. Die übertriebenen Geschehnisse sind eher isoliert geblieben. Hier kommt es so vor, als hätte man über das Ziel hinaus geschossen. Es fehlt ein sorgfältiger Aufbau der Umstände und Regeln.
Darauffolgend ist es zunehmend schwierig, eine Lösung für die unmöglichen Situationen zu finden, ohne etwas auszulassen.
Die Prämisse für die große Handlung ist ebenfalls etwas merkwürdig. Warum sollten mächtige Personen wichtige Objekte anderen in Verwahrung geben? Vor allem schmutzige Objekte, die einen in Schwierigkeiten bringen könnten.
Dazu kommt auch noch, dass eine der Organisationen zu wenig aufbereitet wurde und dadurch entfällt eines der potenziellen Überraschungen.
Letzten Endes beeinflusst das alles auch das Ende. Man bekommt das Gefühl, als hätte man nicht gewusst, wie man die weitreichenden Wirkungen der Handlung auflösen soll.

  • Kanon oder nicht Kanon: Like a Dragon: The Man Who Erased His Name

Das Zwischenspiel liegt in einer komischen Position. Einerseits hat es eine leichte Überführung zu dieser Geschichte, aber andererseits ist das Abenteuer so ziemlich isoliert. Die Verbindung mit Hanawa und der Daidoji Fraktion ist eher ein Nebengedanke. Auch die Gadgets und der Daidoji Kampfstil sind so, als hätten sie nie existiert.

Zwischenfazit Story

Kasuga ist zwar nicht schlecht, aber irgendwie konzentriert sich die Geschichte hauptsächlich auf Kiryu. Doch das richtige Highlight liegt meiner Meinung nach nicht wirklich in der Haupthandlung, sondern alles, was dazwischen liegt: die Neben- und Charaktergeschichten.
Hat man sich hier mit den zwei Protagonisten und Regionen sich vielleicht ein wenig zu sehr gestreckt? Neben der relativ dünnen Handlung gab es leider auch Lücken, die sich negativ auf die Geschichte auswirken.
Es hört sich zwar ein wenig komisch an, aber die Haupthandlung ist meiner Meinung nach eine der schwächeren in der Reihe, umso mehr überzeugen die Nebengeschichten wie die Schulgeschichten in Lost Judgment.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Gameplay & Steuerung

Abgesehen von den neuen Minispielen und der neuen Region wurde überwiegend viel vom Vorgänger Yakuza: Like a Dragon übernommen. Glücklicherweise kann ich davon berichten, dass das Kampfsystem um einiges verbessert wurde und alle im Review vom Vorgänger genannten Schwächen ausgebessert worden sind!

Weiterhin wurde das Jobsystem ebenfalls verfeinert und es ist jetzt durch eine besondere Skill Liste möglich, die Skills der verschiedenen Jobs zu übernehmen. Dies bedeutet, dass Skill bedingte Schwächen ausgeglichen werden können.

Zum Inhalt muss man wohl nicht viel erzählen, denn die Stärke vom horizontalen Inhalt wurde beibehalten und teilweise auch noch mit Synergie leicht verbunden.

Von Yokohama nach Hawaii

Die Handlung findet gleich im altbekannten Yokohama statt. Zwar gibt es am Anfang noch leichte Einschränkungen, jedoch entfallen diese ziemlich schnell und der gesamte Bereich wird dann zugänglich. Dabei fehlt es natürlich an einigen Örtlichkeiten, wie z.B. die prominente Rosenwerkstatt. Spieler des Vorgängers werden sich gleich wie zu Hause fühlen.

Kurz darauf wird die ganze Sache schon etwas interessanter, denn es geht ab nach Hawaii und es gibt eine Menge Änderungen. Wie z.B. das Freundschaftssystem und die Eröffnung vom Job System, die Sujimon Liga und die Dondoko Insel.

Aufgrund der massiven Menge an Neben-Inhalten ist es besser, sie getrennt vom Hauptspiel zu behandeln.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Schlüssel und Kisten/Tresore

Auch dieses System wurde verbessert. Jetzt wird nicht mehr zwischen Schlüsseln unterschieden. Stattdessen verbrauchen silberne Kisten einen Schlüssel und goldene drei. Am Anfang sind sie zwar eine Seltenheit, aber in Dungeons bekommt man durch den Kampf gegen besondere Gegner immer wieder Nachschub.

Ob man genügend Schlüssel hat, kommt also eigentlich ganz darauf an, wie viel Zeit man mit den Dungeons verbringt.

Das Laufen lohnt sich: Objekte an jeder Ecke

Wie immer ist das Taxi (Schnelltransport) am Anfang ein kostspieliges Feature. Doch dem wurde entgegenwirkt. Überall erscheinen zufallsbedingt Objekte zum Einsammeln. Die sind zwar nicht allzu wertvoll, doch der Wert häuft sich über die Spielzeit.

Weiterhin gibt es auch festgesetzte Kisten, die möglicherweise wertvolle Gegenstände enthalten.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Die Dungeons
Diese optionalen Dungeons sind zufallsgeneriert und sind eigentlich sogar recht ähnlich wie die Dungeons ab Persona 3, aber in einer stark vereinfachten Form. Sie sind extrem einfach aufgebaut, indem alle Verbindungen nur in die kardinalen Richtungen verlaufen. Das Ziel ist es, den Aufzug in die nächste Etage zu finden.
Nach fünf Etagen gibt es einen Checkpoint und Zwischenboss, auf den man beim Verlassen wieder zurückkehren kann. Jedes Dungeon hat 10 Etagen mit angegebener Gegner Stufe und man bekommt eine wiederkehrende Belohnung, sowie eine einmalige Belohnung für die erste Vervollständigung.
Genau hier bekommt man, vor allem später, gutes Geld und Aufrüstungsmaterial für die Waffen. Zusätzlich gibt es häufig besondere Gegner, die einen Schlüssel für die Tresore hinterlassen. Man bekommt Geld, Erfahrungspunkte, Material, Beziehungspunkte, Ausrüstungsgegenstände und Punkte für den Tausch von besonderen Gegenständen am Eingang.
Es ist das optimale Trainingsgebiet für alle, die entweder etwas stärker werden oder ihren aktuellen und zukünftigen Gegnern haushoch überlegen sein möchten.
Interessanterweise sind diese Dungeons zwar optional, aber vom Gameplay-Fluss her werden sie anscheinend mit einkalkuliert und funktionieren teilweise wie ein balancing Pflaster bzw. Knautschzone, die den Spieler über eine Hürde heben kann.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Das Hauptspiel

Wer die Yakuza Reihe kennt, der wird sich sofort wie gewohnt gut zurechtfinden können. Man bewegt sich in einer dichten Open World in Form einer Stadt mit sehr vielen Läden unterschiedlichen Regionen. Nebenbei bewegen sich die Gegner normal auf der Straße und greifen bei Sichtung an. Hauptmissionen werden automatisch immer auf der Karte angezeigt.

Like a Dragon: Infinite Wealth führt den Stil des Vorgängers mit dem Job System verbessert fort.


Das Kampfsystem

Es wurde im Vergleich zum Vorgänger sehr vieles ausgebessert. Zum einen können sich die Charaktere jetzt wie in den Trails RPG Spielen sich auf dem Feld bewegen, um sich besser zu positionieren. Dadurch entstehen mehrere neue kontrollierbare Situationen: Angriffe von hinten, Angriffe mit Objekte, die herumliegen, Combo Angriffe mit Verbündeten und die Richtung, in den die Gegner Fallen für Schaden an deren Verbündeten.

Ebenso werden jetzt die Bereiche von den Flächenangriffen markiert, d.h. keine Schätzung mehr wie im Vorgänger!

Ganz neu und aktuell exklusiv für Kiryus Dragon of Dojima Job ist es möglich, im Kampf zwischen drei seiner Kampfstile zu wechseln. Im Rush Style ist er schneller, hat eine größere Reichweite und kann zweimal normal Angreifen jedoch mit reduzierter Angriffskraft.

Im Beast Style führt er nur Würfe aus und strotzt mit Vorteile in der Verteidigung.

Der Brawler ist Kiryus klassischer Kampfstil mit Heat Angriffen und mehr.

Technisch gesehen wurde das Kampfsystem mechanisch fast in jeder Hinsicht verbessert. Natürlich ist auch das aktive Abwehrsystem zurück, mit der man den Schaden reduzieren kann. Mit Ausnahme von Würfen.

Weiterhin wurde eine weitere Schwäche ausgebessert. Jetzt generieren nämlich alle Jobs bei ihren normalen Angriffen MP (Mentalität Punkte), d.h. die Fähigkeiten sind jetzt viel weniger eingeschränkt und sind damit ein häufiger Teil der Kampfstrategie.

Doch das ist nicht alles. Die Regeneration kann durch die Waffen erhöht werden und mit dem Combo Angriffe generieren beide Kämpfer MP. Es handelt sich hier um ein sehr gut durchdachtes System.

  • Die Poundmates
    Ebenfalls vom Vorgänger übernommen. Man "beschwört" bestimmte Charaktere für viel Geld, damit sie die Gegner mit einem fixen Schadenswert angreifen und sind ungefähr folgendermaßen gestaffelt: 3 Züge x 200 Schaden für 100$, 1000 Schaden für 2000$ und 2000 Schaden für 25000$.
    Es sieht zwar nicht nach viel aus, aber für schnelle Kämpfe sind sie unabdingbar. Vor allem bei den Dungeons, da man ungefähr pro Kampf fast genauso viel verdient wie die Kosten vom entsprechendem Poundmate.
    Der fixe Schaden hört sich vielleicht etwas konterintuitiv an, aber es passt überraschend gut in die Balance. So gut das ich die Vermutung habe, das diese um die Poundmates herum gestaltet worden ist.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Das Job System

Auch hier wurde es nochmal verbessert. Jetzt können nämlich alle Spezialfähigkeiten übernommen werden, wobei die Menge durch die Freundschaftsstufe gebunden ist. Somit kann man bis zu 6 gewonnene Fähigkeiten je nach Belieben „ausrüsten“ und das führt dazu, dass nahezu alle Jobs einigermaßen ihre Schwächen ausgleichen können. Es stehen fast alle Türen offen, wobei man offensichtlich nur eine Essenz (Ultimative) Fähigkeit übernehmen kann.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Smackdown: Der Stufenbus!

Diese neue Funktion ist dazu da, das Spieltempo zu beschleunigen. Ist der Anführer des Teams um ca. 11 Stufen über dem Gegner, dann kann der Smackdown aktiviert werden. Dabei wird der Kampf mit einer automatischen Combo sofort erledigt. Man bekommt zwar 30% weniger Erfahrungspunkte und Geld, aber es gibt Mittel, mit denen man diesen Nachteil entgegenwirken kann.

Da es sich um ein Spiel mit zwei Hauptcharakteren handelt, wird dieses neue Feature für viele stark zum Einsatz kommen. Vor allem, wenn neue Charaktere hinzukommen die eine niedrigere Stufe haben. Da geht das Aufstufen relativ schnell und schmerzlos.


Die Ausrüstung
Alle Charaktere haben eine Kopf-, Körper-, Fußbedeckung und zwei Accessoires. Dabei gibt es auch noch Charakter und Job exklusive Ausrüstung, die sozusagen die oberste Grenze darstellen. Bei den Accessoires hat man wiederum fast freie Hand und hier kommen die besonderen Modifikatoren zum Einsatz.
Darunter: Regeneration von Lebenspunkten am Rundenanfang, eine Reduzierung des Verteidigungs-Timings im Austausch für vollkommene Neutralisierung des Angriffs, erhöhte Job Erfahrungspunkte, usw. Es stehen also einige Möglichkeiten zur Auswahl.
Neuerdings sind die Ausrüstungen nicht mehr vom Geschlecht begrenzt, d.h. die Männer können jetzt auch Brautkleider und Damenbikinis ausrüsten.

Die Waffen
Genauso wie im Vorgänger können Waffen aufgerüstet werden. Die meisten haben danach besondere Fähigkeiten wie z.B. Elemente. Zusätzlich können sie noch aufgestuft werden und dadurch werden neue Slots freigeschaltet. Durch die Slots kann die MP Regeneration, Elementarschaden, Basisschaden usw. Erhöht werden. Dem Spieler werden also auch hier einiges an Optionen bereitgestellt.

Kritikpunkte

Insgesamt hört sich doch alles super an, aber es gibt leider auch Punkte, die einem weniger gefallen könnten.

  • Anführer K.O. = Game Over

Hier ist die Ausnahme bei den Verbesserungen. Aus unbekannten Gründen hat man den Hauptcharakter Game Over Bedingung beibehalten. D.h. fällt der Hauptcharakter, dann hat man den Kampf automatisch verloren, ungeachtet von den anderen überlebenden Mitgliedern.
Technisch gesehen wäre das Spiel extrem schwierig, wenn die Gegner extrem intelligent wären und sich auf den Hauptcharakter konzentrieren würden.

  • Schwammige Gegner

Egal ob man alle Nebenmissionen oder nur die Hauptmissionen ins Visier zieht, man wird auf Gegner treffen, die sehr viel aushalten. Möglicherweise zu viel. Außerdem gibt es noch Gegner, die quasi unendlich nach Verstärkung rufen können, d.h. die Kampfstrategie wird dadurch stark eingeschränkt.
Es ist klar, dass man hier versucht hat, dem Spieler ein wenig mehr Herausforderung zu bieten, aber der Schuss ist einigermaßen nach hinten losgegangen. Stattdessen kommt es eher wie eine unnötige Zeitverschwendung vor.

  • Zu stark? Zu schwach?

Dies ist möglicherweise einer der merkwürdigsten Kritikpunkte, da es üblicherweise nicht zu solchen Problemen kommt und es eher am ungewöhnlichen Aufbau der Yakuza/Like a Dragon Reihe liegt. Die gesamte Karte war ziemlich früh für den Spieler freigelegt und die verschiedenen Bereiche haben stark unterschiedliche Gegner. Beispielsweise warten bei einem Teil vom Strand extrem starke Gegner, die den frühen Spieler überrennen können, da ihre Stufe ca. doppelt so hoch ist.
Der Spieß kann sich aber relativ schnell drehen. Sind die Dungeons erstmal freigeschaltet, können sich die Charaktere schnell auf der Überholspur wiederfinden.
Dadurch entsteht eine bizarre Dynamik von schwach und stark. Meine Erfahrung lag zuerst bei schwach und nachdem ich durch die Dungeons durchgegangen bin, schwenkte es zu stark um. Dementsprechend waren die Hauptmissionen quasi Spaziergänge.
Lohnt es sich, die Dungeons zu ignorieren? Eigentlich nicht, da man dort auch gleichzeitig Material für das Aufrüsten der Waffen bekommt.

Zwischenfazit Hauptspiel

Man ist hier zwei Schritte nach vorne gegangen und einen Schritt wieder zurück. Die vielen Verbesserungen bieten ohne Zweifel ein tieferes Gameplay und ist technisch besser als der Vorgänger. Jedoch sind wiederum hier einige Probleme aufgetaucht, die nicht im Vorgänger waren.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Die Nebeninhalte

Es kann natürlich kein Yakuza/Like a Dragon Spiel sein ohne eine große Auswahl an Nebentätigkeiten.

Nebengeschichten
Die Angst, Nebengeschichten zu verpassen wie in Like a Dragon: Isshin! Ist ein Teil der Vergangenheit. Alle zugänglichen Nebengeschichten sind auf der Karte verzeichnet. Zwar gibt es einzelne Geschichten, aber viele davon bestehen aus verketteten Missionen, um ihnen ein wenig mehr Tiefe zu verleihen.

Es gibt jedoch einen wichtigen Kritikpunkt. Bei den Nebengeschichten gibt es häufig auch Kämpfe. Leider wird nicht wie in der Hauptgeschichte eine Empfehlung für die Stufe gegeben. Dadurch kommt es zu Situationen wo man zu einem Kampf kommt, den man nicht gewinnen kann und die einzige Option ist den Game Over einzustecken und den neuesten Speicherstand zu laden. Für Spieler, die das automatische Speichern aktiviert haben, sollte es kein Problem darstellen. Trotzdem finde ich, dass man hier etwas Wichtiges übersehen hat.


Die Sujimon Liga

Im Vorgänger gab es bereits den Sujidex und die dazugehörigen Sujimon. Doch entgegen anfänglichen Erwartungen war es einfach nur eine Hommage an Pokémon. In diesem Teil gibt es wider Erwarten ein integriertes Minispiel mit einem eigenen Kampfsystem.

Dieses Minispiel wird ab einem bestimmten Zeitpunkt automatisch freigeschaltet. Man bekommt gleich drei exklusive Sujimon spendiert, die einen über die gesamte Sujimon Geschichte begleiten. Zusätzlich darf man noch einen von drei Starter Sujimon auswählen. Insgesamt gibt es sechs fünf Elemente: Licht, Dunkel, Feuer, Eis und Erde. Die ersten drei sind bereits bei den ersten drei bereitgestellt. Von allen anfänglichen Sujimon hat nur Sodachi, also Feuer, die Fähigkeit den Spieler bis ans Ende zu begleiten, da die anderen spätestens in der zweiten Hälfte anfangen zu schwächeln.

Doch wie kommt man an neue Sujimon?

  • Schnapp Sie Dir Alle!

Es gibt drei Möglichkeiten, an neue Sujimon zu kommen. Durch das Gewinnen von Sujimon Kämpfen bekommt man Gacha Tickets mit denen man zufallsbedingt neue ergattern kann. Normale und Japan Gacha bieten rarität stufen von Bronze bis hin zu Gold an.

Eine weitere Möglichkeit bekommt man durch das Besiegen von Gegnern. Ab und zu bleiben sie nach dem Kampf und können durch Sujimon Geschenke (vergleichbar mit Pokébälle) dazu überzeugt werden, ins Team einzusteigen..

Dann gibt es noch die sogenannten Raids. Es gibt bestimmte Punkte, wo Gegner mit einem ausgewählten Element auftauchen und bekämpft werden können. Nach dem Sieg können sie normalerweise ins Team rekrutiert werden.

Es gibt jedoch eine Ausnahme, und zwar die Kiwami Gegner. Sie sind auf Stufe 60 und es ist anscheinend die einzige Möglichkeit an die sagenumwobene Platinum Sujimon zu kommen. Im Grunde genommen sind sie der sichere Weg zum Sieg.

  • Stärken und Awakening

Keine Lust darauf, die Sujimon einzeln mit Kämpfen aufzustufen? Man kann sie mit speziellen Objekten schnell an ihre Grenzen bringen. Man bekommt eine üppige Menge über das Gameplay und je weiter man in der Sujimon Geschichte fortschreitet, desto bessere Objekte stehen dann zur Verfügung.

Wie in vielen anderen Gacha Spielen ist es möglich, doppelte Sujimon miteinander zu fusionieren und weiterzuentwickeln. Leider bleiben viele in Richtung Silber-Rarität stecken und sind im späteren Verlauf nur dazu da, die Mannschaft aufzufüllen.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

  • Sujimon Kampfsystem

Das Kampfsystem besteht aus 3 gegen 3 mit 3 reserven, die Reihenfolge ist vergleichbar mit einem vereinten ATB System, bei dem die Geschwindigkeit aller aktiven Sujimon zusammengezählt werden und dann eine Leiste Richtung 10 auflädt. Angriffe verbrauchen unterschiedlich viel Zeit und sehr schnelle Einheiten können dazu führen, dass man zweimal hintereinander angreifen kann.

Zusätzlich gibt es natürlich auch noch ein Element System mit Stärken und Schwächen. Alle normalen Angriffe gehen in drei Richtungen, d.h. die mittlere Postion greift alle drei Gegner an. Während die am Rand nur zwei angreifen.

Pro Zug ist es möglich, einen Austausch auszuführen, z.B. aus der Reserve oder im aktiven Team für eine bessere Positionierung.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

  • Synergie mit dem Hauptspiel

Das Sujimon Nebenspiel hat überraschenderweise relativ wenig Wirkung auf das Hauptspiel. So gesehen sind die Sujimon Kämpfe eine gute Geldquelle für den anfänglichen Teil, da das Geld im Durchschnitt etwas üppiger ausfällt als bei normalen Kämpfen. Somit bietet es zu dem Zeitpunkt ein besseres Zeit-/Leistungsverhältnis und ermöglicht es, schneller an bessere Ausrüstungsgegenstände zu kommen. Spätestens wenn die anfänglichen Sujimon nicht mehr ausreichen, wird es wohl Zeit vom Zug zu springen.

Abgesehen davon dient der exklusive Kasuga Job Sujimancer als eine Schnittstelle zwischen dem Nebenspiel und dem Hauptspiel. Beim Sujimancer handelt es sich um einen elementaren Meister, der sich mit den Sujimon ausrüsten kann, um die Elemente zu stärken. Technisch gesehen ist es eine offensive Magierklasse, die alle Elemente abdeckt.

Zwischenfazit Sujimon Liga

Es gibt zwar noch mehr zu erwähnen, aber dies ist ein grober Überblick. Mit den anfänglichen Sujimon ist es möglich, sich bis fast zur Mitte durchzuschlagen, aber dann zieht der Schwierigkeitsgrad an. Man bekommt zwar durch die Trainer-Kämpfe am Anfang relativ gut Geld, aber ich finde, dies lohnt sich nicht so sehr. Eigentlich sollte wohl die Sujimon Liga den Spieler durch die gesamte Geschichte begleiten, jedoch erscheint es mir nicht als allzu effizient. Zeitlich gesehen lohnt es sich eigentlich viel mehr, sich durch die Hauptgeschichte zu prügeln, bis man die Kiwami Sujimon bekommt. Man tauscht dann dadurch halt Herausforderung für Zeit ein. Ist es möglich, ohne die Kiwami Sujimon die Liga zu erledigen? Möglicherweise, jedoch müsste man immens viel Zeit investieren.

Die horizontale Integration vom Sujimon Nebenspiel ist einigermaßen gelungen. Man merkt jedoch, dass es extrem schwierig ist es natürlich einzubauen, was hier noch nicht erreicht wurde.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Dondoko Island

Im Vergleich zur Sujimon Liga handelt es sich hier um ein komplett separates Nebenspiel und ist nur leicht am Hauptspiel angedockt. Man kann Dondoko Island an einem Zug von Anfang bis zum Ende durchspielen. Es ist vergleichbar wie das Another Life in Like a Dragon: Isshin!, indem es quasi ein komplett separates Spiel ist. Dondoko Island hat nur wenig Auswirkung auf das Hauptspiel. Zum einen bekommt man ein wenig Geld und beim Durchspielen wird bei Kasuga eines der besten Angriffe im Spiel freigeschaltet.

Selbst das Geld wird durch eine andere Währung (Dondoko Bucks) abgegrenzt, wobei man es später in einem schlechten Verhältnis in normales Geld umwechseln kann.

  • Vereinfachte Aufbau Simulation

Dondoko Island sieht zwar etwas überwältigend aus, aber im Grunde genommen ist es ziemlich einfach. Man sammelt Ressourcen, indem man auf die Quellen einprügelt und baut sich damit neue Attraktionen auf. Währenddessen bekommt man täglich Aufgaben, mit denen man zusätzliches Geld verdienen kann.

Das Ziel liegt darin, die Insel langsam vom Müll freizuräumen und die Bewertung als Freizeitziel aufzuwerten.

Es bietet überraschend viel Tiefe, indem die Gäste vier verschiedene Vorzüge haben. Dementsprechend lohnt es sich, ein wenig mehr Gedanken über den Aufbau zu machen. Ein Umbau könnte etwas Zeit in Anspruch nehmen, jedoch kostet es glücklicherweise nichts extra.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

  • Der Tagesverlauf

Dieses Minispiel hat einen eigenen Tag- und Nachtzyklus, wobei im Aufbau-Modus die Zeit angehalten wird. Normalerweise verbringt man seine Zeit, Ressourcen zu sammeln, damit mehr gebaut werden kann und dadurch verbessert man die Werte der Insel.

In den zugemüllten Regionen wird es von Gegnern besetzt und kann täglich aufgeräumt werden. Je öfter man es macht, desto günstiger wird die vollständige Räumung.

Es gibt zwar Kämpfe, aber sie bestehen nur aus einfachen Einprügeln wie das Abarbeiten von Ressourcen. Werkzeuge wie Baseballschläger, Fangnetz für Insekten und Harpune fürs Fischen können aufgerüstet und dadurch effizienter gemacht werden.

Insgesamt dauert ein Tag ca. 20 Minuten, mit der Option, es früher zu beenden.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

  • Ferienziel Dondoko Island

Das eigentliche Ziel liegt natürlich darin, Gäste ans Land zu bringen. Jeder Gast hat seine eigenen Vorzüge und Bedürfnisse, wie z.B. bestimmte Insekten, die vom Spieler erst durch das Fangen erst entdeckt werden müssen.

Jeder Gast hat einen Rang, die seine ökonomische Stärke angibt. Je höher der Rang, desto höher die Anforderungen, aber gleichzeitig auch die potenziellen Einnahmen.

  • Synergie mit dem Hauptspiel und Sujimon

Innerhalb des Hauptspiels können neue Gäste gefunden werden und das wars auch schon mit der Verbindung zu Dondoko Island. Doch was bietet es fürs Hauptspiel? Jeder neue Aufstieg in der Bewertung wird zusätzlich auch noch vom Hauptspiel belohnt. Es handelt sich hierbei um eine einmalige, üppige Belohnung. Wie bereits erwähnt, bekommt man beim Beenden der Nebenhandlung eines der besten Spezialangriffe im Spiel für Kasuga. Zudem kann man die sogenannten Dondoko Bucks in einem Verhältnis von 1:100 umwandeln. Zeitlich gesehen lohnt es sich nicht wirklich. Da geht man lieber ein wenig weiter in der Haupthandlung und schaltet die Dungeons frei.

Innerhalb des Nebenspiels können Sujimon für Arbeiten angestellt werden, zusätzlich können sie auch noch trainiert werden. Diese Einheiten können bis zu einer Stunde Echtzeit dauern.

Der beste Zeitpunkt für dieses Nebenspiel liegt so ziemlich gleich nach dessen Freischaltung. Nach der Rückkehr hat man einiges an Geld in der Tasche und Kasuga kann in Zukunft einfache Gegner zügig erledigen.

Zwischenfazit Dondoko Island

Dondoko Island ist ein Nebenspiel für alle, die ein wenig Auszeit haben möchten. Es ist alles andere als eine Herausforderung. Innerhalb des Aufbau-Systems können altbekannte Objekte aufgebaut werden, wie z.B. Restaurants aus Kamurocho inklusive des bekannten Eingangstores.

Die Nebenhandlung bietet ca. 10 Stunden Spielzeit mit Luft nach oben für Tüftler, die eine besondere Vision für die Insel haben.

Ich schätze mal, Spielern von Harvest Moon und Story of Seasons werden hier ihren Spaß finden.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Noch mehr Minispiele und Neuzugänge
Neben den zwei großen gibt es auch noch eine Vielzahl von anderen Minispielen und Retro Neuzugänge. Beispielsweise macht das Arcade Beat’em Up Spiel Spike Out ein Debüt. Der diesmalige Virtua Fighter Repräsentant ist diesmal Virtua Fighter 3tb.
Abgesehen davon gibt es natürlich neben den typischen Minispielen wie Batting Center auch noch das neu eingeführte, von Crazy Taxi inspirierte, Crazy Delivery, wo man Essen liefert.
Den traditionellen Host Club gibt es nicht mehr, aber im Austausch dazu gibt es ein anderes Minispiel und zwar die Machiko Online Dating App. Dort versucht Kasuga seinen besten Eindruck zu machen und man trifft sich dann auf einem Blinddate. Bei einigen Treffen bekommt man dann echt gefilmte Szenen mit hübschen Damen, bei Fehltreffern kann das Date beispielsweise ein Gockel sein. Im Gegensatz zu Like a Dragon Gaiden sind die gefilmten Szenen weniger komisch und das kommt wahrscheinlich von der reduzierten Interaktivität.

An Nebentätigkeiten mangelt es also nicht. Genauso wie andere Spiele der Reihe würde es eine halbe Ewigkeit dauern, alles in den Test vollständig einzuarbeiten, da es sich vor allem bei den Retro Titeln um vollwertige Spiele handelt.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

DLC

Diesmal ist die DLC ein wenig kontroverser ausgefallen, da das ehemalige Standard-Feature New Game+ jetzt hinter verschlossenen 20€ DLC Türen sitzt. Dabei handelt es sich um das „Meister-Urlaubspaket“, das auch noch zwei höhere Schwierigkeitsgrade, einen Bonus Dungeon nach der Hauptkampagne, zusätzliche Trophäen, Outfits, Musik CDs, Sujimon und Dondoko Island Goodies beinhaltet.

Technisch gesehen sind die Sujimon Kämpfer ziemlich stark und vereinfachen dadurch das gesamte Nebenspiel.

Von allen DLC ist dieses Paket wohl am attraktivsten und ist auch in der Deluxe Version inkludiert.

Wie sieht es mit den anderen aus?

Das Spezial-Job-Set: Es beinhaltet den Vorbestellerbonus, Tennisass und Linebacker. Tennisass hat ein paar gute Angriffe, die auch die gegnerische Abwehrhaltung ignorieren kann. Linebacker ist hingegen defensiv mit höchster Agilität und die Möglichkeit, die Gegner zu provozieren. Muss man sie besitzen? Nicht wirklich. Es ist eher empfehlenswert für Fans, die einfach ein wenig mehr Geld in die Richtung des Spiels schicken möchten.

Das Sujimon- & Resortpaket ist eher eine 50/50 Sache, denn die Dondoko Island Inhalte lohnen sich nicht wirklich und bieten nur einen kleinen (Zeit)Vorteil.

Bei den Sujimon ist es schon eine andere Hausnummer. Wenn man das „Meister-Urlaubspaket“ schon als Easy Mode ansieht, dann bietet dieses Paket quasi einen garantierten Sieg. Die vier legendären Yakuza sind überraschenderweise nicht mal das Interessanteste am DLC. Es sind die zwei legendären Tiere, die mächtig auf den Putz hauen. Ein weiterer Bonus sind die Bonus-Verbrauchsobjekte für das Aufstufen der Sujimon und die Komitee-Vertreter für das Erhöhen der Qualität der Sujimon. In Verbindung mit dem zusätzlichen Sujimon wird das Ganze zu einem Spaziergang.

Lohnt sich also dieses DLC? Aus funktionaler Sicht eher nicht, da es nur dazu da ist, den Inhalt schneller zu bewältigen. Hat man bereits dass „Meister-Urlaubspaket“ gibt es meiner Meinung nach fast keinen Grund, sich auch noch dieses Paket zu besorgen.

Bei meinem Test-Durchgang kamen von diesem Paket nur die zwei Tiere zum Einsatz und den Rest habe ich weitestgehend probeweise vermieden.

Zwischenfazit DLC

Über die anderen DLC braucht man gar nicht zu reden, da es sich nur um sogenannte Zeitsparer handelt. Man bekommt die Gegenstände auch einigermaßen gut beim normalen Spielen. Von allen Paketen ist das „Meister-Urlaubspaket“ am empfehlenswertesten, vor allem für Spieler, die das Spiel gerne mehrmals durchspielen möchten.

An zweiter Stelle sitzt das Spezial-Job-Set. Die zwei Jobs sind interessant und können bei der Kampfstrategie eine Rolle spielen.

Insgesamt sind die DLC eher Geschmackssache, wobei natürlich das New Game+ und die höheren Schwierigkeitsgrade für Hardcore Fans ärgerlich sein können.

Spieler, die aber nur das Hauptspiel durchspielen möchten, werden wohl davon kaum betroffen sein.

Zwischenfazit Gameplay

Wie immer mangelt es in keiner Weise an Inhalt. Meine persönliche Spielzeit mit Sujimon, Dondoko Island, ein wenig Spike Out und viele Dungeon-Durchgänge liegen bei über 100 Stunden. Dabei sind es noch keine 100%! Weiterhin war es durchgehend unterhaltsam, es kommt aber zugegebenermaßen darauf an, wie sehr einem die Nebeninhalte gefallen. Einigen könnte Dondoko Island oder Sujimon weniger gefallen, aber wiederum extrem viel Spaß bei Spike Out finden.

Das Gameplay ist überwiegend großartig, wobei es die bereits genannten strukturellen Schwächen gibt.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Grafik & Sound

Optisch hat man wohl mittlerweile den idealen Punkt gefunden. Aus technischer Sicht sind Platzregen neu dazugekommen. Außerdem gibt es mehrere Tageszeiten, wobei die Hauptstory diese festsetzt. Erst nach dem Ende der Geschichte, im Premium Adventure, ist es möglich, die Tageszeiten zu ändern.
Es gibt nichts zu beanstanden. Die Charaktere sehen gut aus, die Animationen sind ausdrucksvoll. Dafür, dass es zu 99% nur menschliche Gegner gibt, hat man es geschafft, einiges an Abwechslung einzubringen.

Der Einsatz der Musik ist überraschend gut gelungen. Bei den ruhigen dramatischen Szenen wird zwar immer die gleiche Musik eingesetzt, aber sie passt einfach gut und vermittelt die tragische Situation gefühlvoll.
Weiterhin kommt eines der richtig alten Musikstücke wieder zum Einsatz, die beim hartgesottenen Yakuza Fan stark mit der Nostalgie treffen.
Normalerweise würde ich an dieser Stelle sagen, dass die Sprachausgabe sehr gut gelungen ist, aber leider gab es diesmal bei der japanischen Sprachausgabe einen einzigen Kritikpunkt. Eines der Hauptcharaktere namens Bryce ist eigentlich eine englischsprachige Person, aber im Japanischen hat er einen starken japanischen Dialekt, der überhaupt nicht zu ihm passt. Ich verstehe zwar, dass ein bekannter Sprecher für ihn ausgesucht wurde, aber leider war es ein echter Fehlgriff und reißt den Spieler aus der Erfahrung heraus.

Screenshot von Like a Dragon: Infinite Wealth

Fazit

LIke a Dragon: Infinite Wealth ist ein absolutes Schwergewicht von diesem Jahr. Zwar ist die Haupthandlung leicht schwächer als sein Vorgänger, aber dafür bieten die Nebengeschichten unter bestimmten Bedingungen ein Gegengewicht. Letzteres bezieht sich auf Kiryu Fans, die seine Geschichte miterlebt haben. Gleichzeitig muss ich hier zugeben, dass meiner Meinung nach die besten Momente ebenfalls daran gebunden sind. Spieler, die mit dem Vorgänger einsteigen, bekommen stattdessen nur kurze Einblicke in die alten Spiele und mit viel Glück bekommt man dadurch Interesse an den Vorgängern, wobei man trotzdem mit Spoilern rechnen muss.

Beim Gameplay sieht es schon anders aus. Es führt erfolgreich die Tradition weiter, das Spiel mit einer riesigen Auswahl an Inhalt zu füllen. Da ist man bei einer Spielzeit Schätzung von 100 Stunden vielleicht noch konservativ. Aber auch das Hauptspiel hat sich um einiges gebessert, wobei einige neue Kritikpunkte zu entdecken sind.

Like a Dragon: Infinite Wealth ist ein gutes Beispiel für ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis und das trotz der unglücklichen DLC Inhalte. Durch die Mini-, Neben- und Retrospiele wird es für andere Spiele extrem schwierig sein dem nachzukommen. Dieses Spiel wird mit hoher Sicherheit in diesem Jahr das meiste für den Preis bieten. Gelegenheitsspieler die nur wenige Stunden am Tag an der Konsole bzw. PC verbringen werden hier bis zu Monaten an Unterhaltung finden.

Bei der Empfehlung sieht es ein klein wenig anders aus. Dies kommt davon, dass ein Teil des Unterhaltungsfaktors stärker daran hängt, ob man die Yakuza Reihe erlebt hat. Als Yakuza Fan wäre es eine sehr leichte Empfehlung bei 100%, aber für Like a Dragon Einsteiger könnte Kiryus Teil einen schwächeren Eindruck hinterlassen…

Pro

  • Zwei Hauptcharaktere und Kiryu ist zum ersten mal in einem richtigen Team
  • Story ist ein besonderes Erlebnis für Kiryu Fans...
  • Gameplay wurde fast in allen Bereichen verbessert
  • Sujimon und Dondoko Island sind zwei klasse Nebenspiele
  • Massiver Inhalt für verschiedene Interessen durch Neben-, Mini- und Retrospiele

Contra

  • Schwächere Story als der Vorgänger
  • ...wobei der Wirkungsgrad bei Neueinsteiger geringer sein wird
  • Kampfbalance liegt zu sehr auf Gegner mit hohen HP und Verstärkung rufen

Wertung

Testergebnis: 95%

9.5 Hervorragend

Kaufempfehlung

90% Kaufempfehlung

90%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Like a Dragon: Infinite Wealth auf PS5 von Soul-1. Das Test Exemplar / der Review Code für Like a Dragon: Infinite Wealth wurde uns von Plaion (Koch Media) kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!