Review

UNDERDOGS · Test

Veröffentlicht am 11.04.2025 von Andreas Erber

Titelbild vonUNDERDOGS (PC, PlayStation 5)

Spannende Mech-Kämpfe in VR? Bitte, nur her damit!!

Mit Underdogs liefert das israelische Studio One Hamsa, bekannt durch den VR-Hit "Racket: NX", einen ungewöhnlichen Genre-Mix auf die PlayStation VR2. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Roguelike, Mech-Kämpfen und Physik-basiertem Brawler-Gameplay. Das Ganze verpackt in einer dystopischen Cyberpunk-Welt, die an Klassiker wie "Battle Angel Alita" oder "MechWarrior" erinnert, aber das Ganze eben hautnah in VR erlebbar ist. Der Titel fällt durch seine kreative und kompromisslose First-Person-Präsentation auf, denn Spieler:innen finden sich inmitten eines Cockpit eines brutalen Kampfroboters wieder.

Auch Partnerseiten halten zusammen und deshalb geht für diese Review ein großes Dankeschön an PlayFront hinaus! Sie haben uns den Review-Key zur Verfügung gestellt.

One Hamsa ist ein unabhängiges Studio aus Tel Aviv, das sich auf innovative VR-Titel spezialisiert hat. Bekannt wurden sie durch das rhythmisch-sportliche Racket: NX, das bis heute als Geheimtipp unter VR-Sportspielen gilt. Das Team legt großen Wert auf intuitive Steuerung und physikalisch korrektes Gameplay. Mit Underdogs zeigt One Hamsa erneut, dass sie zu den wenigen Studios gehören, die VR nicht als Gimmick, sondern als ernstzunehmende Plattform begreifen.

Screenshot vonUNDERDOGS

Nur 10% Story, aber dafür 120% Action!

In Underdogs steuern Spieler:innen einen von zahlreichen illegalen Straßenkampf-Mechs, mit denen sie sich in einem gnadenlosen Untergrundturnier durchsetzen müssen. Die Handlung spielt in einem dystopischen Zukunfts-Setting, in dem brutale Mech-Kämpfe zur Unterhaltung der Massen geworden sind. Das Ganze erinnert einem Gladiatorenkampf in Arenen, nur eben mit Hydraulik, Stahl und rostigen Ketten statt Schwertern.

Zwar bleibt die Story eher minimalistisch und tritt hinter dem Gameplay weit zurück, doch das Welten- und Atmosphäre-Building überzeugt durch ein glaubwürdiges Umfeld, düstere Hintergründe und einen funktionierenden Underground-Vibe. Dialoge, Radioschnipsel und Umgebungsdesign liefern ausreichend Futter für Spielerinnen, die eteas tiefer in die Welt eintauchen wollen. Am Ende geht es nur um die brachiale Action!

Screenshot vonUNDERDOGS

Gameplay & Steuerung

Das Herzstück von Underdogs ist das physikbasierte Kampfsystem. Spieler:innen sitzen direkt im Cockpit eines mechanischen Kolosses, dessen Bewegungen man in Echtzeit steuert. Die Hauptwaffen? Gigantische Roboterfäuste, Sägeblätter, Hämmer, Enterhaken und andere martialische Erweiterungen, die sich im Verlauf des Spiels austauschen und verbessern lassen. Jeder Schlag fühlt sich wuchtig und kinetisch an, denn hier kommt das volle Potenzial der PlayStation VR2 zum Tragen. Das Spiel funktioniert dabei als Roguelike. Spieler:innen kämpfen sich Runde für Runde durch Arenen, sammeln Geld, investieren es in Upgrades und versuchen möglichst lange zu überleben. Stirbt man, beginnt die Runde von vorn, dafür aber mit leichten Fortschritten durch permanente Upgrades.

Die Steuerung nutzt die PS VR2 Sense-Controller voll aus. Das Schwingen der Roboterarme erfolgt durch physische Bewegung der Hände. Jede Aktion fühlt sich körperlich spürbar an. Auch die Haptik des Headsets wird intelligent eingesetzt, etwa beim Einschlag harter Treffer. Die Lernkurve ist steil, aber belohnend.

Motion Sickness hält sich in Grenzen, da man die meiste Zeit im fixierten Cockpit sitzt. Die Bewegung deines Mechs ist zwar spürbar, aber durch die Cockpit-Perspektive stabilisiert. Nur in hitzigen Gefechten oder bei abrupten Rotationen kann ein leichtes ungutes Gefühl auftreten. Für VR-Enthusiasten ist Underdogs jedoch gut verträglich.

Screenshot vonUNDERDOGS

Grafik & Sound

Visuell setzt Underdogs auf einen industriellen Look mit viel Rost, Dampf, Ölflecken und Neonlichtern. Die Cockpit-Darstellung ist detailliert und immersiv. Spieler:innen können sich darin wirklich wie der Pilot einer schwerfälligen Tötungsmaschine fühlen. Gegnerische Mechs sind optisch abwechslungsreich, die Arenen allerdings funktional und solide gestaltet.

In technischer Hinsicht liefert das Spiel stabile Bildraten und scharfe Darstellung auf der VR2, wobei die Grafik mehr durch den düsteren Comic-Stil als durch technische Brillanz punktet. Die Düsternis der Umgebung passt aber hervorragend zum rauen Gameplay.

Akustisch wird ebenfalls einiges geboten. Ein hitziger Soundtrack zwischen Techno, Industrial und Drum’n’Bass treibt die Action hörbar an. Die Soundeffekte, wie das Kreischen der Sägeklinge, das Bersten von Metall oder das Poltern eines Kolosses auf dem Betonboden erzeugen echtes Gänsehaut-Feeling unter der VR-Brille. Auch hier gilt wieder: Verwendet unbedingt Kopfhörer, um die Immersion zu maximieren.

Screenshot vonUNDERDOGS

Fazit

Underdogs ist eine frische, kompromisslose VR-Erfahrung für alle, die physikbasierten Nahkampf, Mech-Action und Roguelike-Mechaniken lieben. Es ist roh, es ist hart, es ist schweißtreibend, aber auch unglaublich befriedigend. Jeder Kill fühlt sich wie ein kleiner Sieg an und das treibt den Wiederspielwert an. Durch die vielen Upgrades wird das VR-Abenteuer noch abwechslungsreicher. Underdogs ist kein Spiel für zarte Gemüter oder Gelegenheitsspieler, dafür aber ein echter Geheimtipp im VR-Universum. Motion Sickness könnte auch so für manchen ein Thema sein, wobei sich dieser Effekt zum Glück in Grenzen hält. Underdogs erfindet das Rad nicht neu, aber kombiniert seine Einzelteile auf eine einzigartige Art und Weise. Die Motivation, seinen Mech weiter aufzurüsten und sich immer tiefer in die Arena zu wagen, ist, wie bereits erwähnt , sehr stark. VR-Spieler:innen werden die pure physische Freude an jeder krachenden Konfrontation lieben!

Pro

  • herausragendes, physikbasiertes Kampfsystem
  • sehr gute VR2-Umsetzung und gelungene Steuerung
  • beeindruckendes, immersives Cockpit-Gefühl
  • Sounddesign und Musik passen perfekt zum Setting
  • stylische Cyberpunk-Dystopie (fiktionale, düstere Zukunft) mit cooler Atmosphäre

Contra

  • Story bleibt eher oberflächlich
  • schwieriger Einstieg und teils steile Lernkurve
  • Arenen könnten optisch noch abwechslungsreicher sein
  • kein Multiplayer-Modus oder Koop
  • kann in längeren Sessions körperlich anstrengend wirken, Stichwort Motion Sickness

Wertung

Testergebnis:80%

8.0Gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert

Getestet wurde UNDERDOGS auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.000.002 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für UNDERDOGS wurde uns von PlayFront.de kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!