Journey to Foundation · Test
Veröffentlicht am 29.10.2023 von Andreas Erber
Lang lebe die VR2!
Die PlayStation VR2 hat laut aktueller Aussage von Sony PlayStation nicht die oberste Priorität. An vorderster Stelle steht die PlayStation 5 Konsole an sich. Trotzdem, so finden wir, ist die VR2 ein ziemlich cooles Gerät um unkompliziert in die virtuelle Realität eintauchen zu können. Mittlerweile tummeln sich auch schon einige neue und neu angekündigte VR2-Games im PlayStation Store. Physische Releases gibt es aktuell allerdings so gut wie keine auf dem Markt. Ohnehin macht es mehr Sinn die VR-Spiele stets digital griffbereit zu haben, da der CD-Tausch mit aufgesetzter Brille sich als umständlich herausstellt. Persönlich gefällt uns die VR2 ziemlich gut und sind von der Technik überzeugt. Da kommt das neue VR2-Game mit dem Titel "Journey to Foundation" gerade recht und um so mehr freut es uns endlich wieder ein interessantes VR2-Spiel vor die Linsen zu bekommen. Bei Journey to Foundation handelt es sich um ein immersives RPG-Adventure im Sci-Fi-Universum. Das VR-Erlebnis erscheint für die PlayStation VR2 und die Meta Quest 2.
Das galaktische Imperium ist in Gefahr!
Spieler:innen schlüpfen in die Rolle von Ward, einem Agenten der mächtigen Kommission für öffentliche Sicherheit. Auch bekannt als Schattenorganisation, die im Galaktischen Imperium für Ordnung sorgt. Ward wird ausgesandt um Unruhen am Rande des Galaktischen Imperiums zu untersuchen. Über 12.000 Jahre lang bewahrte man die Sicherheit, die Unruhen drohen jetzt allerdings das Imperium zu entzweien.
Wards begibt sich auf eine Mission, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Operation nimmt dann im späteren Verlauf eine Wendung, als er eine Gruppe von Überläufern entdeckt. Diese planen, das Imperium zu verlassen und sich der Foundation anzuschließen. Doch wie sollte Wars in die Foundation eindringen?
Ganz genau! In dem Ward selbst zum Überläufer wird, um die andere Seite auszuspionieren.
Jetzt entscheidet ihr Spieler:innen, ob ihr lieber für ein sterbendes Imperium kämpft oder gänzlich zur Foundation überlauft und beim Wiederaufbau helft. Die Entscheidung liegt ganz bei euch!
Gameplay & Steuerung
Mit Ward als Protagonist wird man zum galaktischen Meisterspion und geht den Überläufern auf den Grund.
Versucht es mit List und Diplomatie oder nutzt Drohungen und Manipulation, um euren Willen durchzusetzen? So oder so verfügt ihr über ein ganzes Arsenal an Hilfsmitteln, Waffen und Spezialwerkzeugen, mit denen ihr jede Situation meistern könnt. Die Steuerung in diesem VR-Spiel ist recht passabel umgesetzt worden. Neben vielen Minispielen gibt es auch immer wieder Kletterpassagen und Schusswechsel. Die Kletterpassagen sind bei weitem nicht so gut, als beispielsweise in Horizon: Call of the Mountain und die Schusswechsel sind eher mit Schießbuden vergleichbar. Zwar lassen sich die Waffen mit austauschbaren Komponenten ausstatten, aber so richtig zünden will die Action irgendwie nicht. Immer wenn man glaub jetzt geht es richtig los, kommt die Ernüchterung. Leider ist die Gegner-KI auch so schlecht, dass Spieler:innen regelrecht aus der Sci-Fi-Blase geworfen werden. Jeder Abschnitt in Journey to Foundation ist für sich, die Überleitungen sind einfach unrund, weshalb das Spiel einfach keinen Schwung bekommt.
Dafür besitzt das VR-Spiel ganz andere Raffinessen. So gibt es die Mentalik, eine Macht der Mentalwissenschaft, die es euch ermöglicht die Emotionen der Menschen in eurer Umgebung zu erkennen und zu beeinflussen. So können ganz wichtige Informationen auf friedliche Weise erhalten werden. Alternativ gibt es interaktive Gespräche mit den Menschen. Durch das Konversationssystem kann euer Wille durchgesetzt oder Beziehungen aufgebaut werden. Die Entscheidungen sollten sich auch auf das Umfeld auswirken, wobei wir im Spielverlauf nicht sehr viel davon bemerkt hatten.
Ganz interessant sind da die Spionagewerkzeuge wie beispielsweise der Plasmabrenner oder die Nanotech-Tarnung. Mit dem Brenner lassen sich harte Blechteile zerschneiden und mit der Tarnung ist es einfacher sich hinter den feindlichen Linien zu bewegen. Mit dem Hacking-Tool können Systeme gehackt werden, was bei der Spionage sicher von Vorteil ist.
Alle Features auf einem Blick:
- Gewichtige Entscheidungen
In diesem narrativen Abenteuer zieht jede Entscheidung Konsequenzen nach sich. - Dynamische Dialoge
Interagiert dank des innovativen Unterhaltungssystems auf eine ganz neue Art mit den Charakteren um euch herum. - Nützliche Mentalics
Nutzt mentale Kräfte, um die Emotionen von anderen zu verstehen und zu beeinflussen – Euer Überleben könnte davon abhängen. - Herausragende Ausrüstung
- Das Imperium gibt euch seine besten Waffen und Werkzeuge an die Hand. Was ihr damit anstellt, hängt ganz von euch ab.
- Vielseitiges Gameplay
Haltet euch stets bedeckt, hackt euch in alle Systeme ein, oder schießt euch den Weg frei. Journey to Foundation gibt euch viele Möglichkeiten an die Hand euer eigenes Schicksal zu schmieden.
Grafik & Sound
Dieser VR-Titel gehört spielerisch und auch Grafisch nicht zu den Highlights der VR2-Karriere. Dazu sind die Kulissen der Levels viel zu unattraktiv. Positiv hervorzuheben ist die recht scharfe Optik des Games, sofern Spieler:innen ihre VR-Brille im perfekten Sweet-Spot betreiben. Bei VR-Geräten ist es immer wichtig das Headset genau zu justieren. Doch es sind nicht nur die Umgebungen, auch die Objekte, Charaktere und vor allem die Grafikeffekte hauen einen nicht vom Hocker. Selbst der Blaster (Schusswaffe) wurde langweilig designt, obwohl man in VR-Spielen genau diese wichtigen Objekte direkt an den Händen bedient und ansieht.
Der Soundtrack in Journey to Foundation ist für das Sci-Fi-Thema ganz passabel. Kein Track eignet sich als Erkennungsmerkmal und so bleiben es bei einer leichten Hintergrundmusik. In Sachen Soundeffekte gibt es leider auch nichts Nennenswertes zu berichten. Ganz schwach sind die Blaster-Schüsse, welche sich wie aus einer Konservendose anhören.
Leider ist Journey to Foundation weder Grafisch noch Soundtechnisch ein Highlight in der VR-Welt. Mit ein bisschen Feinschliff durch ein paar Updates könnte man das Ruder noch herumreißen.
Fazit
Wo wird euch eure Reise mit der VR-Brille hinführen? Wohl nicht unbedingt nach Journey to Foundation. Der Trailer verspricht so vieles und auch die ersten Screenshots lassen eine VR-Perle vermuten. Doch leider müssen wir euch an dieser Stelle enttäuschen. Journey to Foundation hat so viele gute Ideen und man spürt, dass die Entwickler:innen viel Kraft in das Projekt gesteckt haben müssen. Für eine sehr gute Wertung hat es am Ende leider nicht gereicht. Das Gameplay wirkt unausgereift, vor allem Schusswechsel fühlen sich beinahe albern an. Die Grafik und der Sound sind auch nicht das Gelbe vom Ei und die wegweisenden Entscheidungen bringen im Spielverlauf keine spürbaren Veränderungen. In Journey to Foundation liegt der Fokus ganz klar auf die Story. Wer mit der Geschichte des Spiels nicht viel anfangen kann, wird in der Sci-Fi-Welt schnell wieder umdrehen.
Pro
- passable Präsentation mit scharfer Auflösung (Sweet-Spot beachten!)
- Story ist der Hauptbestandteil des Games und die kommt gut an (Sci-Fi Interesse sollte vorhanden sein!)
- Der Titel ist noch jung. Es gib Hoffnung auf Updates, die noch das eine oder andere stark verbessern könnten
- Minispiele sind ganz nett inszeniert und auch das Verwenden von Spionagewerkzeug ist ganz cool (allerdings nichts Neues, siehe Star Wars: Tales from the Galaxy’s Edge)
Contra
- Schusswechsel laufen recht langweilig ab
- Gegner-KI ist im Kampf kaum vorhanden
- Kletterpassagen sind nicht das Gelbe vom Ei
- Grafik und Sound sind kein VR-Vorzeigetitel
- Journey to Foundation verschenkt viel Potential
Wertung
7.0Gut
Kaufempfehlung
25%Nicht für Jeden geeignet
Getestet wurde Journey to Foundation auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.000.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Journey to Foundation wurde uns von Cosmocover kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!