Review

Death Stranding 2: On the Beach · Test

Veröffentlicht am 18.07.2025 von Tobias Creter

Titelbild vonDeath Stranding 2: On the Beach (PlayStation 5)

Ist das Action-Abenteuer mit Postboten-Flair Kojimas neuestes Meisterwerk?

Death Stranding 2: On the Beach ist Hideo Kojimas neueste Meisterleistung, die dich in eine Welt voller Emotionen und Abenteuer entführt. Entwickelt von Kojima Productions und veröffentlicht von Sony Interactive Entertainment, nutzt dieses PS5-exklusive Spiel die Decima-Engine, um eine visuell atemberaubende Erfahrung zu schaffen. Norman Reedus ist zurück als Sam Bridges, begleitet von Stars wie Léa Seydoux und Elle Fanning. Unser Test bleibt spoilerfrei, damit du die Reise unvoreingenommen genießen kannst. Ob du den ersten Teil geliebt hast oder ein einzigartiges Spiel suchst, das dich herausfordert und fasziniert – hier erfährst du, warum Death Stranding 2 ein Erlebnis ist, das du nicht verpassen solltest!

Screenshot vonDeath Stranding 2: On the Beach

Eine Geschichte, die dich packt, aber Zeit braucht

Die Story von Death Stranding 2 ist ein emotionales Erlebnis, das Themen wie Verlust und menschliche Verbindungen aufgreift. Sam Bridges, unser schweigsamer Held, trifft auf skurrile neue Verbündete und alte Bekannte, die durch beeindruckende Motion-Capture-Technik lebendig wirken. Die Interaktionen laufen oft über Hologramme, was der Welt einen futuristischen Touch gibt. Die Gespräche sind meist Monologe, da Sam wenig redet, und können langatmig sein, liefern aber wichtige Infos zu Missionen, Routen und Ausrüstung – von Waffen bis Leitern.

Die Geschichte braucht Zeit, um in Fahrt zu kommen, und ohne den ersten Teil kann es anfangs sehr verwirrend sein. Mit etwa 35-40 Stunden für die Hauptstory (oder 50-100 Stunden, wenn du alle Nebenquests, Dialoge und Cutscenes genießt, je nach Schwierigkeitsgrad), ist es ein Abenteuer, das Geduld belohnt und dich emotional packt.

Für diesen Test habe ich knapp 50 Stunden im normalen Schwierigkeitsgrad mit Death Stranding 2 verbracht, ca. 250 virtuelle Kilometer zurückgelegt und einige Nebenquests gespielt – manche sind stellenweise aufregender als die Hauptstory, andere ähnlich gelagert. Zahlreiche Dialoge und kleine Cutscenes habe ich geskippt. Ich muss mir nicht 100 mal anschauen wie Sam ein Gepäckstück abliefert, duscht oder aufwacht. Besonders nervig dabei: Man muss jeden Satz und jede noch so kleine Aktion mehrfach wegdrücken, bzw. X sehr lange gedrückt halten, um alles zu überspringen.

Screenshot vonDeath Stranding 2: On the Beach

Gameplay & Steuerung

Death Stranding 2 ist weder ein reiner Walking Simulator noch ein Shooter, sondern eine einzigartige Mischung, eine Kreuzung aus Snowrunner und Metal Gear Solid V gepaart mit einer größen Prise Wahnsinn. Als abenteuerlustiger Lieferant nutzt du Gadgets wie Hoverboards, Exoskelette oder Fahrzeuge, um die Welt zu durchqueren. Naturphänomene wie Sandstürme, Lawinen oder Erdbeben sorgen für Abwechslung, auch wenn sie dich selten in Bedrängnis bringen. Überall in der Welt verstecken sich unzählige kleine Easter Eggs und liebevolle Details, die Kojima-Fans mit einem Lächeln entdecken werden.

Das Kampfsystem bietet Kämpfen, Schleichen oder Ausweichen. Ich empfehle die VR-Tutorials zu nutzen, um sich mit der grundlegenden Steuerung vertraut zu machen, sonst verpasst man einige Kampfmechaniken. Die Shooter-Action ist solide aber die riesigen Pakete auf deinem Rücken machen Feuergefechte fummelig. Ständiges Inventarwühlen für Waffen oder Heilung nervt, und warum Sam leere Waffen nicht automatisch wegwirft und sich die nächste Wumme schnappt, bleibt ein Rätsel. Die Boss-Kämpfe sind sehr schön inszeniert aber spielen sich etwas zäh, da man sich dabei immer durch Teer quält, was Ausweichen schwierig macht.

Routenplanung und Inventarmanagement fressen viel Zeit. Behälter für Waffen und Ausrüstung sind übertrieben groß und so hat man eigentlich immer wahre Gepäcktürme auf dem Rücken. Der asynchrone Multiplayer ist ein kleines Highlight in der sonst so einsamen Welt: Du teilst Bauwerke wie Brücken mit anderen Spielern, was ein Gemeinschaftsgefühl schafft. Doch die langen Story-Wege – oft 15 Minuten ohne Action, können zäh sein. Gegner wie GDs sind nervig, besonders wenn du schlecht ausgerüstet bist und nur fliehen kannst. Mit wählbaren Schwierigkeitsgraden, inklusive eines Story-Modus für Gelegenheitsspieler, ist das Spiel flexibel. Die Hauptstory dauert etwa 35 Stunden, die Spieldauer kann aber für Alles-Erlediger auf 50-100 Stunden anwachsen, je nach Schwierigkeitsgrad und Dialoggenuss. Action-Fans könnten sich jedoch insgesamt mehr Geballer wünschen. Den reinen Shooter Anteil würde ich auf nur ca. 25% schätzen, den größten Anteil der Spielzeit verbringt man man Planung und Ausführung der Lieferungen aber auch Zwischensequenzen und Dialoge nehmen viel Zeit in Anspruch.

Die Steuerung ist ein Fortschritt gegenüber dem ersten Teil. Die Trigger-Steuerung für Sams Schritte fühlt sich dank Dual Sense Controller immersiv an, und wenn die Kamera beim Betreten neuer Gebiete rauszoomt und die Musik einsetzt, kriegst du Gänsehaut. Sam stolpert oft über kleine Steine, was nicht nur lustig aussieht, sondern auch die sorgfältig gestapelte Fracht beschädigt und verstreut. Fahrzeuge bleiben leicht stecken oder fühlen sich zu langsam an, sodass du mit einem guten Exoskelett oft schneller zu Fuß bist.

Das Schießen mit dem Controller ist solide, aber nicht top. Mit etwas Feintuning in den Einstellungen wird’s besser, doch die Pakete auf dem Rücken stören in Kämpfen. Viele Tasen sind mehrfach belegt, je nach Kontext und ob man kurz drückt oder länger hält. So kommt es schnell zu Fehleingaben, wenn man nicht aufpasst. Zudem verbringt man eine nicht unwesentliche Zeit in Menüs, die oft nicht optimal mit dem Controller zu nutzen sind. Vieles wirkt unnötig kompliziert.

Screenshot vonDeath Stranding 2: On the Beach

Grafik & Sound

Die Decima-Engine liefert ein grafisches Meisterwerk, das auf der PS5 – und besonders der PS5 Pro – glänzt. Im Leistungsmodus (60 FPS, 1440p) läuft alles butterweich, ohne Performanceprobleme oder nachladende Texturen. Die Weitsicht ist beeindruckend, und Details wie Regentropfen auf Sams Kleidung oder Sandstürme ziehen dich in die Welt. Es ist mit das Beste, was die PS5 zu bieten hat. Die offene Welt wirkt manchmal leer, und holografische Figuren könnten schärfer sein, aber die technische Stabilität und minimale Ladezeiten machen das Spiel zu einem Augenschmaus.

Der Soundtrack von Death Stranding 2 ist wie ein Begleiter, der dich durch die Welt trägt. Melancholische Songs unterstreichen die emotionale Tiefe des Spiels. Das Sounddesign ist erstklassig: Jedes Geräusch, vom Knirschen des Bodens bis zum Heulen des Windes, lässt die Welt lebendig wirken. Auch an die kleinsten Details wurde gedacht. Wenn man z.B. ein lebendes Tier transportiert, dann hört man das entsprechend. Die deutsche Synchronisation, angeführt von Marios Gavrilis als Sam, ist hervorragend, und die englischen Stimmen von Norman Reedus oder Troy Baker sind ebenso stark. Mit dem neuen MP3-Player kannst du die Musik sogar unterwegs hören – ein kleines, aber feines Feature.

Screenshot vonDeath Stranding 2: On the Beach

Fazit

Death Stranding 2: On the Beach ist ein Spiel, das du lieben oder hassen wirst. Mit 35+ Stunden für die Hauptstory und weit mehr für Komplettisten (je nach Schwierigkeitsgrad und Liebe zu Dialogen/Cutscenes), bietet es eine einzigartige Story, atemberaubende Grafik und eine dichte Atmosphäre. Doch lange Wege, fummeliges Inventar und gemächliches Tempo verlangen Geduld, die beim großen Finale aber belohnt wird.

Im Vergleich zu Teil 1 ist es schwer zu sagen, welcher besser ist – beide haben ihre Stärken und Schwächen, daher gebe ich die gleiche Wertung. Ohne den ersten Teil ist das Spiel schwer zugänglich, also spiel ihn zuerst! Eine Kaufempfehlung ist knifflig: Kojima-Fans und Freunde ungewöhnlicher Spiele werden es lieben, aber Gelegenheitsspieler könnten genervt sein. Auch der hohe Preis ist eine Hürde, die man bereits zu nehmen sein muss. Trotzdem: Pack deinen Rucksack und stürz dich in dieses einzigartige Abenteuer! Wer bis zum Ende durchhält wird mit einer emotionalen Story belohnt, die ihres Gleichen sucht.

Pro

  • Einzigartige Atmosphäre
  • Butterweiche Performance
  • Atemberaubende PS5-Grafik
  • Soundtrack und Synchronisation sind mitreißend
  • Solide Shooter Mechanik mit Stealth-Option
  • Geteilte Bauwerke schaffen Gemeinschaftsgefühl
  • Sehr emotionale Story mit überraschenden Wendungen

Contra

  • Lange Wege nerven Ungeduldige
  • Ohne Teil 1 ist die Handlung schwer verständlich
  • Fummeliges Inventar
  • Unübersichtliche Menüs
  • Vielleicht insgesamt etwas zu wenig Action
  • Sehr viele lange Monologe

Wertung

Testergebnis:90%

9.0Sehr gut

Kaufempfehlung

60% Kaufempfehlung

60%Angebot abwarten

Getestet wurde Death Stranding 2: On the Beach auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.007.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Death Stranding 2: On the Beach wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!