Review

Diablo II: Resurrected · Test

Veröffentlicht am 27.09.2021 von Andreas Erber

Titelbild von Diablo II: Resurrected (PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series)

Die Remaster Version, von der so viele Spieler:innen geträumt haben!

Diablo II: Resurrected ist eine Neuauflage von Diablo II sowie der Erweiterung Lord of Destruction, bei der neben der vorrangigen Remaster-Version auch die klassische Spielerfahrung zur Auswahl steht. Das Hauptspiel und die Erweiterung sind für Blizzard Entertainment zwei Meilensteine und die Werbung spricht über einen zeitlosen Klassiker. Ob das Game im Jahre 2021 immer noch stimmig ist oder mittlerweile der Zeitgeist abgefahren ist zeigt euch dieses Review.

Diablo-Spieler der ersten Stunde, sowie alle Spieler:innen, die vor 20 Jahren das schöne Stück Software versäumt hatten, bekommen jetzt die Chance Diablo II mit der aktuellen Konsolen-Generation zu erleben. Vor allem auf der PlayStation 5 und Xbox Series S/X kann die verbesserte Grafik und das flüssige Gameplay in seiner Art und Weise überzeugen. Auf der Nintendo Switch läuft das Ganze nicht ganz so rund. Verstecken braucht sich der Handheld-Ableger jedoch keinesfalls, denn auch in der mobilen Version macht die Jagd nach den Kreaturen jede Menge Spaß!

Screenshot von Diablo II: Resurrected

Die Tore der Hölle stürmen und Diablo töten, ok alles klar!

Es ist an der Zeit, nach Sanktuario zurückzukehren.
Auf dem Weg steigen die Spieler:innen in die Keller des Vergessenen Turms hinab, schlagen eine Bresche durch die Dschungel von Kurast und stürmen die Tore der Hölle, um Diablo höchstpersönlich zu bezwingen. Dann gilt es den Gipfel des Arreat zu besiegen, um Baal, dem Herrn der Zerstörung, im Weltsteinturm zu stellen.
Okay, das Ganze klingt nach einer recht flachen, simplen Story was es am Ende auch ist und doch kommt die Action und Taktik keinesfalls zu kurz! In Diablo geht die Sonne erst richtig auf, wenn der komplette Bildschirm sich in ein Feuerwerk verwandelt und optisch man kaum noch zwischen Gegnern und seiner eigenen Spielfigur unterscheiden kann.

Screenshot von Diablo II: Resurrected

Gameplay & Steuerung

Diablo II: Resurrected ist als Einzelspielererfahrung oder im Co-op mit bis zu sieben weiteren Spielern auf derselben Plattform spielbar. Zudem gibt es packende PvP-Duelle in denen so richtig Post abgeht.

Das Hauptmenü lässt keine Fragen offen, denn neben den Credits und Optionen befindet sich ganz oben der einzige Hauptmodus, die Story. Bevor es in der Hölle so richtig zur Sache kommt, muss ein Charakter erstellt werden. Dabei gibt es die Möglichkeit entweder einen Offline- oder einen Online-Charakter zu erstellen. Der Vorteil des Onlinechrakters ist der plattformübergreifende Speicherstand sowie die saisonale verfügbare Rangliste. Gespeichert wird der Fortschritt übrigens auf Battle.net. So ist es beispielsweise auch möglich auf der Nintendo Switch mit dem Speicherstand der PlayStation 5 fortzufahren und umgekehrt. Ein ungemein praktischer Service, welcher jedoch die jeweilige Vollversion benötigt. Ebenso ist die jeweilige Online-Mitgliedschaft (PS Plus, Microsoft Live, Nintendo Online) notwendig.

Hinweis: Offline-Charaktere können im späteren Spielverlauf nicht mit Onlinecharakteren zusammenspielen!

7 von Sanktuarios größten Champions warten am ikonischen Lagerfeuer darauf, in den Kampf zu ziehen – Amazone, Assassine, Barbar, Druide, Totenbeschwörer, Paladin und Zauberin. Jede Klasse ist hochgradig anpassbar und bietet zahllose Möglichkeiten für einzigartige Ausrüstungen.

Im Test kam der Barbar zum Zug, welcher vor allem im Nahkampf unübertroffen ist. Zudem erzählt man sich, dass er ein Meister aller Waffenarten ist. Dafür kann er im Vergleich zur Zauberin nicht mit Elementmagien umgehen oder wie Amazone mit Speer und Bogen umgehen.

Bevor die fotorealistische Anfangssequenz beginnt werden die Spieler:innen gebeten einen Spielmodi zu wählen. Rangliste oder nicht, Standard oder Hardcore, Erweiterung oder Klassisch.
Die Rangliste war zum Test aktuell nicht verfügbar. Ebenso hatte das Spiel an den ersten Tagen mit Server- und Verbindungsproblemen zu kämpfen. Dies tut in der Review jetzt nichts zur Sache, da vermutlich einfach nur zu viele Spieler:innen gleichzeitig den Bund mit der Hölle eingehen wollten.
Anfänger:innen möchten wir den Schwierigkeitsgrad Standard ans Herz legen, da der Hardcore-Modus äußerst heimtückisch ist. Beim Ableben des Charakters gibt es keine Wiedergeburt und es kann nur noch mit anderen Hardcore-Charakteren zusammengespielt werden.
Die Spielerfahrung kann zwischen Erweiterung und Klassisch gewählt werden. Die Erweiterung bietet die neueste und "beste" Spielerfahrung und bindet das DLC "Lord of Destruction" mit ein, wo hingegen in der klassischen Variante Diablo II in seiner Originalform erlebt werden kann. Letzteres dürfte eher für erfahrene, alteingesessene Diablo II-Spieler:innen empfehlenswert sein.

Die Steuerung ist im Vergleich zum 3. Teil der Serie spürbar aus den guten alten Zeiten. Auch wenn das Gameplay von den Entwicklern eine ausführliche Renovierung erhielt spielt sich Diablo II recht altbacken. Mit anderen Worten verhält sich die Spielfigur auf den Feldern der Hölle recht ungenau, was gerade in den Kämpfen zu unpräzisen Angriffen und Manövern führt. Es ist schwer abschätzbar ob der Gegner den "gezielten" Angriff abbekommen hat oder nicht. Zwar ist die Laufrichtung jetzt feiner abgestimmt, doch fühlt es sich immer noch so an, als bewege sich der Krieger auf Sachbrettfelder. Für ein Remaster hätten die Bewegungsabläufe und Kampfaktionen wesentlich feinfühliger und genauer ausfallen können. Noch ungenauer fällt die Steuerung auf der Nintendo Switch aus. Gut spielbar sind alle erhältlichen Version aber allemal, keine Sorge!

Screenshot von Diablo II: Resurrected

Grafik & Sound

Grafisch hat sich im Vergleich zur Steuerung mehr getan. Die Animationen sind ansehnlich und für Kenner:innen der Serie im Vergleich zur Urfassung viel flüssiger. Auch im heftigen Kampf kommt es, bis auf die Switch Version, zu keinen Aussetzern oder Dropdowns. Sobald es zu einem Feuerwerk kommt gerät die Handheld-Version ein wenig an seine Grenzen. Auf den Next-Gen Konsolen machen die Showdowns echt Spaß. Vor allem die Feuer, Blitz und Eis Magien bringen den Bildschirm zum Explodieren. Ganz so modern wie in Diablo 3 oder dem wohl bald nachfolgenden vierten Ableger für die Next-Gen Konsolen geht es aber dann doch nicht zu.
Im Vergleich zur Urversion bietet die Resurrected wesentlich mehr Details und eine verbesserte, dynamische Beleuchtung. Die höhere Auflösung tut ihr übriges und hebt das Spiel ordentlich an. Sammelobjekte, Waffen- und Ausrüstungsgegenstände sind hingegen nur sehr schwer bis gar nicht erkennbar.

Musikalisch gibt es den gewohnten Diablo Soundtrack zu hören. Dieser wurde ebenfalls überarbeitet und auf den technisch aktuellen Hörgenuss gebracht. Soundeffekte klingen zwar nicht sonderlich anders oder neu, dafür kommen sie sauber und direkt über die Soundanlange rüber.

Screenshot von Diablo II: Resurrected

Fazit

Diablo II: Resurrected ist für Fans der damaligen Urversion ein wahres Höllen-Fest für ihre Augen. Neulinge bekommen die Möglichkeit den zeitlosen Klassiker ausgiebig nachzuholen. Spielerisch hat sich zwar wenig verändert und auch die Steuerung wirkt für die heutige Zeit einfach altbacken. Dafür sind die Animationen flüssig und auf den Next-Gen Versionen kommt es auch beim Paukenschlag nicht zu Aussetzern. Die Ladezeiten sind extrem kurz, was der Spielfreude zu Gute kommt. Leichte Abstriche macht die Nintendo Switch Version vor allem bei der Steuerung und auch bei der Darstellung, wobei letzteres in Anbetracht der verfügbaren limitierten Technik zu vernachlässigen ist. Der Sound wurde allgemein überarbeitet und klingt Gesamt sauber. Ihr wollt gerne wissen ob Diablo II: Resurrected den Zeitgeist einholen konnte? Ja, wenn auch nicht alles so aktuell wirkt, wie es viele Spieler:innen heutzutage gewohnt sind. Doch gerade Kenner:innen der Serie wird die behutsame Überarbeitung gefallen.

Pro

  • ein zeitloser Klassiker bekommt das verdiente Remaster
  • Grafik und Sound wurden auf Vordermann gebracht
  • Hauptstory und ein großes DLC enthalten
  • Fans werden die behutsame Aufwertung des Diablo 2 Originals lieben
  • verbesserte, dynamische Beleuchtung und mehr Details
  • sehr kurze Ladezeiten

Contra

  • Bewegungssteuerung und Treffer-Feedback lassen zu Wünschen übrig
  • Neulinge hätten ein Remake gegenüber einem Remaster besser gefallen
  • der Startpunkt wird nach jedem Neueinstieg zurückgesetzt (kein direktes Weiterspielen möglich)
  • Sammelobjekte sind optisch kaum bis gar nicht zu erkennen

Wertung

Testergebnis: 8.5

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

25% Kaufempfehlung

25%Nicht für Jeden geeignet

Getestet wurde Diablo II: Resurrected auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.002.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Diablo II: Resurrected wurde uns von Activision kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!