Review

Painkiller · Test

Veröffentlicht am 23.12.2025 von Andreas Erber

Titelbild von Painkiller (PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S)

Wie sich ein Game in 21 Jahren verändert...

Der Name Painkiller steht seit 2004 für kompromisslosen Arena-Shooter-Action im Stile von „Serious Sam“. Das Kult-FPS von People Can Fly, kehrt 2025 mit einer modernen Neuinterpretation zurück.
Dabei erwarten Spieler:innen schnelle, gnadenlose Gefechte gegen Horden dämonischer Gegner, entfesselte Waffen und eine düstere, schaurige Ästhetik. Die moderne Neuinterpretation versucht das hektische Core-Gameplay der Vorlage mit zeitgemäßer Grafik, kooperativen Modi und einigen modernen Designideen zu verbinden. Sowohl Fans des Originals, als auch neue Spieler:innen sollen mit dem neuen Titel angesprochen werden. Die PS5-Fassung bietet all die Vorteile der neuen Konsolengeneration. Kürzere Ladezeiten, stabile Bildraten und die Möglichkeit das Spiel auch im Koop zu erleben.

Die neue Fassung von Painkiller wurde vom polnischen Studio Anshar Studios entwickelt und in Partnerschaft mit Saber Interactive veröffentlicht. Anshar hat in der Vergangenheit als externes Studio gearbeitet und dabei Erfahrung mit narrativen und technisch soliden Produktionen gesammelt. Für Painkiller übernahm das Team die Aufgabe, eine klassische Marke neu zu interpretieren, ohne sie vollständig neu zu erfinden.

Screenshot von Painkiller

Action mit ganz viel Wumms

Die Handlung bleibt dem Grundgerüst der Urversion treu. Man spielt einen Verurteilten, der im Fegefeuer gegen Dämonenarmeen antritt. In der neuen Fassung liegt diesmal der Fokus auf größere Kämpfe und Bossbegegnungen, die das Leitmotiv „Erlösung durch Gewalt“ gekonnt inszenieren.
Die Story ist im Grunde eher ein Rahmen für die brutale Action als ein tief erzählerisches Erlebnis. Dennoch liefert das Game genug Kontext, um durch abwechslungsreiche Levels zu führen, setzt aber bewusst den Schwerpunkt auf Atmosphäre und Kampfdesign. Wer auf komplexe Charakterentwicklung hofft, wird enttäuscht. Dafür lassen sich die Waffen verbessern und sorgen so für mehr Wumms und Abwechslung. Für Fans klassischer Arena-Shooter ist aber genau dieses Rezept der richtige Weg.

Screenshot von Painkiller

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay von Painkiller setzt hauptsächlich auf pure Action. und Aggression. Die Spielmechanik kombiniert schnelle Bewegungsfreiheit und ein Arsenal, das sowohl klassische, als auch neue, überdrehte Waffentypen bietet. Kernelement bleibt das Design eines Arenenkampfes. Diese Arenen werden mit Gegnerwellen geflutet, in denen Positionierung, Waffenauswahl und Ressourcen über Leben und Tod entscheiden.

Die Steuerung mit dem DualSense Controller der PS5 ist äußerst präzise, was natürlich für einen Ego-Shooter enorm wichtig und vorauszusetzen ist. Ziel- und Blicksteuerung reagieren direkt und die Tastenbelegung ist logisch gewählt. Allerdings kann es trotz guter Steuerung zu kurzen Orientierungslosigkeiten kommen. Vor allem meist dann, wenn viele Effekte und Gegner gleichzeitig auftreten.
Roguelike-Elemente in Teilen des Spiels bringen Abwechslung, führen aber auch dazu, dass sich manche Missionen automatisiert und unnatürlich anfühlen. Handgemachte Levels hätten bestimmt ein besseres Spielgefühl vermittelt.

Screenshot von Painkiller

Grafik & Sound

Technisch nutzt der Shooter moderne Rendertechniken und präsentiert auf der PS5 detaillierte Umgebungen im Gothicstil, dynamische Lichteffekte und ordentlich arbeitende Partikeleffekte bei Explosionen und Dämonen-Eliminierungen. Die Bildrate bleibt dabei stets stabil, nur gelegentliche Framedrops tauchen in sehr hektischen Szenen auf. Atmosphärisch punktet das Spiel nicht nur durch das düstere Leveldesign, sondern auch durch das geniale Monsterdesign. Sämtliche Gegnertypen sehen furchterregend und sehr detailliert aus. Zusammengefasst ist bei Painkiller in Sachen Grafik und Performance kaum etwas auszusetzen und auch der Sound überzeugt.

Akustisch bietet das Spiel treibende Metalsongs und druckvolle Soundeffekte. Waffen, Explosionen und Gegnerlaute klingen authentisch und allgemein ist die Abmischung geglückt, denn weder die Musik, noch die Waffensounds stehlen sich gegenseitig die Show. Auf der PS5 (Pro) profitiert der Sound von Tempest 3D Audio, dies ist Sonys spezielle Technologie für immersive 3D-Sounderlebnisse. Der 3D Sound hilft bei der Orientierung und kommt gerade in hektischen Gefechten zugute. Zusammengefasst sind Grafik und Sound auf einem sehr hohen Niveau und überzeugen auf ganzer Linie.

Screenshot von Painkiller

Fazit

Painkiller ist ein gelungenes Comeback. Es liefert adrenalingetriebene Action, die Fans am Original geliebt haben, und erweitert das Konzept um moderne Multiplayer- und Roguelike-Mechaniken. Doch nicht immer harmonieren die neuen Spielelemente mit der ursprünglichen Arena-Ästhetik. Technisch ist die Umsetzung auf der PS5 solide bis sehr gut. Sowohl Grafik, als auch das Sounddesign überzeugen und bieten eine saubere Darstellung und höchsten Hörgenuss in Audio-3D. Wer die pure, nostalgische Arena-Experience des Originals erwartet, muss hier manche Kompromisse eingehen. Es gilt für Spieler:innen, dass sie offen für eine moderne Interpretation sind und gern mit Freunden online prügeln. Auch der Shooter nicht perfekt ist, kann er den einen oder anderen Action-Shooter-Fan glücklich machen.

Pro

  • Shooter-Mechanik fängt das klassische Painkiller-Gefühl gut ein
  • abwechslungsreiches Waffenarsenal und gelungene Boss-Kämpfe
  • stabile und technisch saubere PS5-Umsetzung mit schnellen Ladezeiten und stabiler Bildrate
  • solide Sound- und Musikabmischung
  • genialer Online- & Offline-Koop für bis zu drei Spieler:innen

Contra

  • starker Fokus auf Koop- und Roguelike-Elemente entfernen das Spiel teilweise von der reinen Arena-Shooter-Formel des Originals
  • am Ende gibt es leider zu wenig verschiedene Gegnertypen
  • gelegentliche technische Unebenheiten in hektischen Situationen
  • für Einzelspieler:innen ist schnell die Luft raus, der Fokus liegt eher auf den Koop-Part

Wertung

Testergebnis:75%

7.5Gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert

Getestet wurde Painkiller auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.006.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Painkiller wurde uns von PressEngine kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!