Review

Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle · Test

Veröffentlicht am 30.11.2021 von Andreas Erber

Titelbild von Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle (Switch)

Pure Nostalgie im neuem Glanz

Das Warten hat für Pokémon Fans endlich ein Ende. Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle finden den Weg auf die Nintendo Switch. Die beiden Abenteuer finden in der Sinnoh-Region statt, einem Ort voller natürlicher Schönheit, in deren Mittelpunkt der Kraterberg steht. Auf dem Weg zum Pokémon-Liga-Champ werde die Spieler:innen viele Gebiete der Region bereisen.

Die ursprünglichen Spiele Pokémon Diamant und Perl aus dem Jahre 2007 wurden liebevoll reproduziert, um sowohl die Handlung als auch die Größenverhältnisse zwischen den Städten und Routen der Ursprungsspiele detailgetreu darzustellen. So können Fans unvergessliche Momente in bekannten Orten erneut erleben. Kenner:innen der damaligen Ableger als auch Neulinge werden einen hohen Spielspaß erleben. Selbst die, die Sinnoh-Region nicht zum ersten Mal betreten, werden die ein oder andere Überraschung und spannende Begegnungen erleben.

Screenshot von Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle

Kurze inhaltliche Einleitung

Die Handlung orientiert sich dabei stark an seine Vorgänger.
Das Spiel findet wie schon Pokémon Diamant und Perl in der Sinnoh-Region statt, einer auf der japanischen Region Hokkaidobasierenden fiktiven Insel.
Diese ist von einem mit Schnee bedeckten Gebirge durchzogen, in dessen Zentrum der Kraterberg liegt. Außerdem liegen in der Region drei große Seen (See der Wahrheit/Kühnheit/Stärke). Unterirdisch ist Sinnoh von einem Netz aus Tunneln und Stollen durchzogen, dem sogenannten Untergrund. Das Spiel beginnt in Zweiblattdorf, wo der Protagonist lebt. Ein berühmter Professor auf dem Gebiet der Pokémon-Entwicklung beauftragt die Spieler:in, durch die Sinnoh-Region zu reisen und eine als Pokédex bekannte Enzyklopädie aller Pokémon zu erstellen.

Die Hauptspielfigur kann äußerlich personalisiert und nach eurem Wunschnamen getauft werden. Selbst eurem Freund könnt ihr zumindest einen Namen geben. Eine überaus große Auswahl an Gesichtern gibt es leider nicht. Nach dem ersten Kurzausflug, kann zwischen Chelast, Panflam oder Plinfa als erstes Partner-Pokémon gewählt werden. Während man durch Sinnoh reist und den Pokédex füllt, werden die stärksten Pokémon-Trainer sowie Arenaleiter in jeder Stadt herausgefordert. Wählt das Pokémon also bedacht und nach spielerischen Vorlieben und fragt vorher Professor Eibe, ob ihr das gewählte Tierchen behalten dürft. Professor Eibe, auch als Pokémon-Professor bekannt, ist von dem Mut und Engagement des Protagonisten sehr angetan. Der Professor sieht in ihren:seinen Augen ein potentielles Talent die:der erfolgreichste Pokémon-Trainer:in zu werden.

Die wichtigsten Eckdaten haben wir euch aufgelistet:

Chelast (Typ: Pflanze)

  • Der Panzer auf seinem Rücken besteht aus Lehm und wird härter, vwenn das Pokémon Wasser trinkt. Es lebt am Ufer von Seen.
  • Sein Körper erzeugt durch Photosynthese Sauerstoff. Ist es durstig, welken die Blätter auf seinem Kopf.

Panfalm (Typ: Feuer)

  • Es lebt auf zerklüfteten Bergen und klettert mit Leichtigkeit steile Felswände hinauf. Bevor es schlafen geht, löscht es seine Flamme.
  • Das Feuer an seinem Hinterteil wird durch Gase im Bauch genährt. Es hält sogar Regen stand.

Plinfa (Typ: Wasser)

  • Es lebt auf zerklüfteten Bergen und klettert mit Leichtigkeit steile Felswände hinauf. Bevor es schlafen geht, löscht es seine Flamme.
  • Das Feuer an seinem Hinterteil wird durch Gase im Bauch genährt. Es hält sogar Regen stand.

Wofür gibt es nochmal 2 Versionen? Dialga und Palkia sind zwei legendäre Pokémon die es nur in einer der beiden Versionen gibt. Doch auch weitere, wilde Pokémon unterscheiden sich zwischen den beiden Versionen. Es gilt also schon vor dem Kauf zu klären, ob man lieber ein Dialga oder Palkia Pokémon in seinem Index vorfinden möchte. Die drei legendären Pokémon Selfe, Vesprit und Tobutz finden sich hingegen auf beiden Versionen. Zudem schlummern auf dem Grund der drei Seen "See der Wahrheit", den "See der Kühnheit" und den "See der Stärke" weitere mythische Pokémon.

Tipps für Besitzer:innen vorheriger Pokémon Games:

  • Wenn ihr Speicherdaten von Pokémon Schwert oder Pokémon Schild besitzt, könnt ihr das Mysteriöse PokémonJirachi als Begleiter erhalten. Sprecht mit dem Gentleman auf der kleinen Blumenwiese im Südwesten von Flori, um Jirachi dem Team hinzuzufügen.
  • Wenn ihr auch noch Speicherdaten von Pokémon: Let’s Go, Pikachu! oder Pokémon: Let’s Go, Evoli! besitzt, könnt ihr das mysteriöse Pokémon Mew als Begleiter erhalten.
    Sprecht mit der Dame auf der kleinen Blumenwiese im Südwesten von Flori, um Mew dem Team hinzuzufügen.

Screenshot von Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle

Gameplay & Steuerung

Beide Neuauflagen haben eine rundum Modernisierung erhalten ohne dabei das Gameplay zu stark zu verändern. Fans der Serie werden sich sofort wohlfühlen und keine unnötigen neuen Features vorfinden, die das Original zu sehr verwaschen würden.
Die Steuerung funktioniert sehr präzise und lehnt sich an das Muster vergangener Pokémon-Games. Das Erkunden der Landschaft wird auch in diesem Ableger der Serie durch die 4 Himmelsrichtungen (hoch, runter, links und rechts) begrenzt. Diagonale-Bewegungen sind tabu. In den ersten Spielminuten bewegt sich die Figur zwar, wie in den alten Ablegern der Spielserie, sehr langsam, doch nach der Einführung wird das Bewegungstempo zum Glück ordentlich erhöht.

Das überarbeitete Spielerlebnis vereinfacht nicht nur das Erkunden der Landschaft, sondern auch das Kämpfen. Sämtliche Menüs und Untermenüs sind übersichtlich und selbsterklärend. Besonders cool ist die Animation des Rucksacks bzw. im Spiel benannten "Beutel". Das darin befindliche Inventar ist in verschiedenen Seitentaschen und somit in verschiedenen Bereichen untergebracht. Neben dem Beutel findet man im Menü den wichtigen und allzeit bekannten Pokédex, welcher alle Pokémon nummeriert und mit sämtlichen Details und Infos speichert. Eigene Pokémon werden unter "Pokémon" verwahrt und können dort mit Heilmittel, Gegengift oder Para-Heiler versorgt werden. Die Heilung kann auch im Pokémon-Hospital in den Städten vorgenommen werden.

Wer die Originalversionen von damals noch in Erinnerung trägt wird sich auch im Remake schnell zurechtfinden. Neu ist allerdings der Untergrund, dieser wurde nämlich deutlich erweitert und bekam sogar einen neuen Namen: "Untergrundhöhlen". Dabei handelt es sich um eine große unterirdische Welt, die sich fast über die gesamte Sinnoh-Region erstreckt. Zum Glück wurde ein Erkundungs-Set ins Spiel mit eingebaut, welches bei der Orientierung helfen soll. Denn wer will sich schon in einem Höhlenlabyrinth verloren gehen?
Neben der Navigationsfunktion deckt das Erkundungs-Set auch wertvolle Schätze und Pokémon-Fossilien auf. Die Schätze sind meist sehr gut versteckt oder sogar vergraben. Einige der Wände in den Untergrundhöhlen lassen sich mit einem Vorschlaghammer und einer Spitzhacke bearbeiten. Zudem gibt es auch Unterschlüpfe, in denen es eine Anhäufung an verschiedenen, teils auch seltenen, Pokémon gibt.
Das erforschen der Höhlen lohnt sich in jedem Fall und vielleicht springt sogar eine Geheimbasis oder die neu eingeführten Pokémon-Statuen dabei raus! Die Pokémon-Statuen dienen als Dekoration in der erstellten Geheimbasis. Die Basis wird mit Hilfe eines Einwegbohrers errichtet.

Online-Funktion:
Mit der Lokalen- oder der Online-Kommunikation der Nintendo Switch können Spieler:innen mit Trainern auf der ganzen Welt in Verbindung treten. Neben gemeinsamen Abenteuern in den Untergrundhöhlen kannst du auch zusammen mit anderen Trainern auf Schatzsuche gehen. Darüber hinaus gibt es auch Lokale-Lobbies in denen Spieler:innen aus der lokalen Umgebung sich austauschen können. Die erstellte Lobby lässt sich übrigens auch mit einem Passwort versehen.

Super-Wettbewerbs-Shows sind beliebte Events in Sinnoh. Sie werden von jeweils vier Darstellern und ihren Pokémoninszeniert, die gemeinsam ihre künstlerischen Fertigkeiten zur Schau stellen. Dabei wird die Bewertung in die fünf Kategorien Coolness, Putzigkeit, Schönheit, Stärke und Klugheit unterteilt. Jede Kategorie ist zudem in mehrere Ränge aufgegliedert: Anfängerrang, Könnerrang, Profirang und Eliterang.
Für die Show kannst du dich mit deinem Lieblingsoutfit in Schale schmeißen, während dein Pokémon durch einen beeindruckenden Tanz punktet – eine willkommene Abwechslung vom sonst üblichen Kräftemessen.

Zeit mit den Pokémon verbringen:

  • Der Platz der Treue in Herzhofen ist ein entspannter Ort, an dem Spieler:innen Zeit mit ihren Pokémon verbringen können.
  • Spieler:innen können mit bis zu sechs Pokémon zugleich spielen.
  • Schau, wie viel Spaß die Pokémon haben! Emotes zeigen die aktuellen Gefühle an.
  • Ruft die Pokémon durch einen Pfiff
  • Speichert wertvolle Erinnerungen mit den Pokémon im „Album“ im HOME-Menü der Nintendo Switch Konsole.

Screenshot von Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle

Grafik & Sound

Den Entwicklern ging es darum das Gefühl zu haben - mittendrin zu sein. Genau dieses Vorhaben ist dem Spielstudio ILCA auch geglückt. Die Grafik wurde im Vergleich zu den beiden Urversionen komplett neu überarbeitet. Alles erstrahlt in wunderschönen 3D-Modellen ohne dabei mit viel zu übertrieben, intensiven Farben ins Lampenlicht zu treten. Dabei hatten die ersten Trailer eher nach einer Knuddel-Optik ausgesehen. Klar, der Grafikstil ist knuffig, aber dennoch auch für das erwachsene Publikum sehr gut verträglich.
Kommt es zu einem Dialog, wird die Kamera zu den Charakteren in einen angenehmen Blickwinkel geschwenkt, in denen die Akteure viel besser zur Gelten kommen, als wenn die Kamera stets starr von oben herabblickt. Emotionen und Gesichtsausdrücke wirken so wesentlich lebendiger und Glanz- wie auch Schatteneffekte bilden sich viel besser auf dem Bildschirm ab. Dabei ist die Auflösung und Darstellung sowohl im Handheld- als auch TV-Modus gelungen. Vorrangig ist der Handheld-Modus stimmiger, was vermutlich an die guten alten Erinnerungen mit den Game Boy Versionen liegen könnte.

Akustisch gibt es wieder gewohnten Pokémon-Soundtrack auf die Ohren. Auffällig ist, dass bekannte kurze Sounds, wie beispielsweise nach dem Sieg eines Pokémon-Kampfes, zwar vorhanden sind, diese aber äußerst unauffällig in Szene gesetzt werden. Entweder durch eine Light-Version des Sounds oder durch das zurückdrehen des Lautstärkepegels. Dies unterstützt auch den leichten Spielfluss.
Die Soundeffekte sind im traditionellen Pokémon-Audioformat und klingen sehr klar und zeitgemäß.

Screenshot von Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle

Fazit

Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle sind 2 Remakes die kein Pokémon-Fan verpassen sollte. Die Neuerungen und Verbesserungen sind stimmig und verfälschen die Ur-Versionen Diamant und Perl zu keiner Weise. Überarbeitete Gameplay-Elemente sorgen für einen einfacheren Zugang des Spiels und auch die Menüpunkte wurden, mit Hilfe von grafischen Anpassungen und Updates, wesentlich übersichtlicher. Die Bedienung und Steuerung ist 1A, genauso wie die zeitgemäße Grafik mit ihren Glanzeffekten und neuen Kameraperspektiven. Soundtechnsich gibt es nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil, die neuen Soundfiles wurden gekonnt neu eingespielt und klingen weder aufgesetzt noch übertreiben. Oftmals ist weniger einfach mehr. Pokémon-Fans sind vermutlich schon seit dem 1. Erscheinungstag auf den Zug aufgesprungen. Doch selbst für Neueinsteiger bieten sich die Versionen Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle sehr gut an.

Pro

  • kuschliger Grafikstil, welcher auch Erwachsenen zusagen dürfte
  • wunderschöne Pokémon-Welt
  • bekannte, angenehme Soundtracks und Soundeffekte
  • Charaktere besitzen mehr Animationen und Ausdruck
  • Gameplay und Steuerung weisen eine gute Spielbarkeit auf
  • Online-Lobbies für Infomationsaustausch
  • neue praktische Features (Erkundungs-Set, ...)
  • Untergrundhöhlen versprechen ein größeres Erkundungsabenteuer
  • Bewegungstempo ist viel höher, was das Reisen erleichtert

Contra

  • Pokémon sind im Gebüsch nicht sichtbar (kann für Nostalgiker ein Pluspunkt sein)
  • Kämpfe verlaufen meist viel zu einfach
  • trotz neuer Features und größerem Höhlensystem gibt es zu wenig neue Inhalte

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

95% Kaufempfehlung

95%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle auf Switch von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.1.2 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Pokémon Strahlender Diamant & Pokémon Leuchtende Perle wurde uns von Nintendo kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!