Review

Alone in the Dark · Test

Veröffentlicht am 28.03.2024 von Andreas Erber

Titelbild von Alone in the Dark (PC, PS5, Xbox Series)

Fürchtet ihr euch schön im Dunkeln?

Alone in the Dark kehrt im Jahr 2024 zurück, und Fans des Survival-Horrorgenres können sich auf einen Neustart der kultigen Franchise freuen. Die Urversion erblickte bereits 1992 die Welt und konnte schon damals mit einer schaurigen Atmosphäre überzeugen. Ich persönlich kannte bisher nur die Game Boy Version aus Anno dazumal. Diese hatte etwas später im Jahre 2001 sein Debüt und hatte ebenfalls schon eine beeindruckende 3D-Pixel-Grafik, doch die Neuauflage ist natürlich ein ganz anderes Kaliber. Mit einer Mischung aus Tradition und Innovation verspricht dieser Titel, die Spieler:innen in eine düstere und furchterregende Welt zu entführen. Sie stellen sich den Herausforderungen, um das Geheimnis hinter den Schrecken von Alone in the Dark enthüllen.

Screenshot von Alone in the Dark

Eine Hommage an einen Horror-Klassiker

Alone in the Dark verwebt psychologischen Horror mit dem Charme des Southern Gothic. Southern Gothic, übersetzt Südstaaten-Gotik, ist eine Untergattung der amerikanischen Schauerliteratur. Damit ein Werk zur Southern Gothic gezählt werden kann, muss die Handlung hauptsächlich in den Südstaaten der USA spielen. Im Falle von Alone in the Darkwerden die Spieler:innen auf eine Reise nach Louisiana eingeladen, bei der jedoch jede Begegnung ihre letzte sein könnte. Mit anderen Worten, die Story zieht euch in den Wahnsinn.
Die Gegend steckt voller Geheimnisse und Rätsel. Mit jedem von Dercetos gelösten Geheimnissen werden die Wesen in der Dunkelheit hungriger. Jede Kugel könnte den Unterschied zwischen Leben und einem grauenhaften Tod bedeuten. Die nächste Tür, die geöffnet wird, könnte in ein Albtraum-Reich und zum Zerfall eures Geistes führen.

Die Handlung von Alone in the Dark ist fesselnd und voller unerwarteter Wendungen. Während die Spieler:innen das Geheimnis des Anwesens und seiner Bewohner aufdecken, werden sie mit moralischen Dilemmas und schwerwiegenden Entscheidungen konfrontiert, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Die Charaktere sind gut geschrieben und vielschichtig, was dazu beiträgt, dass die Spieler:innen sich mit ihnen identifizieren können und tief in die Handlung eintauchen.

Auftraggeberin Emily Hartwood und Privatermittler Edward Carnby begeben sich auf die Suche nach Antworten. Genauer gesagt für Emily zum Verbleib ihres Onkels und für Edward zu dem härtesten Fall seines Lebens. Diese Neuauflage eines Klassikers lädt euch auf ein unvergessliches Einzelspieler-Erlebnis voller Spannung, Horror und grauenhafter Enthüllungen ein. Erlebt eine der beeindruckendsten Performances im Genre des Survival Horrors mit den preisgekrönten Schauspielern Jodie Comer (Killing Eve, Free Guy) und David Harbour (Stranger Things, Black Widow) in ihren ersten Videospiel-Rollen. Jodies und Davids detailreich übernommene Figuren und Performances hauchen Emily Hartwood und Edward Carnby Leben ein und verleihen der Story von Alone in the Dark einen tiefen persönlichen Aspekt, der euch definitiv zum Wiederspielen einlädt. Vor allem kann die Story aus der Sicht von Emily oder Edward erlebt werden.

Alone in the Dark ist eine Hommage an die Urfassung des klassischen Horrors aus dem Jahre 1992.

Screenshot von Alone in the Dark

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay von Alone in the Dark kombiniert geschickt Elemente des Survival-Horrors mit actiongeladenen Sequenzen und herausfordernden Rätseln. Die Spieler:innen übernehmen die Rolle eines Überlebenden, der in einem mysteriösen Anwesen gefangen ist und sich gegen übernatürliche Kräfte und blutrünstige Kreaturen zur Wehr setzen muss. Die Steuerung ist dabei recht gelungen und flüssig. In besonders hektischen Kampfsituationen wirken allerdings die Schießeinlagen ungenau und stumpf, was den Gesamteindruck etwas trübt. Für den Kampf stehen beispielsweise eine Pistole, eine Schrottflinte oder auch diverse Nahkampfwaffen wie eine Schaufel oder ein Vorschlaghammer zur Auswahl. Die Nahkampfwaffen verbrauchen sich recht schnell und sollten stets erneuert werden.

Hauptsächlich sind Spieler:innen damit beschäftigt von Raum zu Raum zu laufen uns viele davon müssen mehrmals aufgesucht werden, um die geforderten Rätselaufgaben lösen zu können. Gerade zu Beginn des Spiels wird die Schlüsselsuche schon fast zu einer Odyssee. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist recht gut ausbalanciert und wird eher Neulinge begeistern können. Profis und Veteranen könnten sich eher daran langweilen. Am Ende bietet Alone in the Dark ein sympathisches Gameplay mit kleinen Schwächen, eine spannende Story mit gelungenen Zwischensequenzen und eine sehr gut funktionierende Steuerung mit kleinen Gunplay-Schwächen.

Screenshot von Alone in the Dark

Grafik & Sound

Grafisch präsentiert sich Alone in the Dark in unserer Testversion für PlayStation 5 mit atemberaubender Detailtreue und beeindruckenden visuellen Effekten. Die Entwickler haben die Leistungsfähigkeit der Konsole sehr gut ausgenutzt, um eine immersive und atmosphärische Umgebung zu schaffen, welche die Spieler:innen in ihren Bann ziehen wird. Von den dunklen, verlassenen Gängen eines verfluchten Anwesens, bis hin zu den schrecklichen Kreaturen, die in den Schatten lauern, ist jeder Aspekt der Grafik ein Augenschmaus. Auflösung, Details und Atmosphäre sind jedenfalls Top! Das Game läuft in einer vollwertigen 4k Auflösung und stabilen 60 Bildern pro Sekunde.

Der Soundtrack trägt maßgeblich zur Erzeugung einer beängstigenden Atmosphäre bei. Die düsteren Klänge und unheilvollen Melodien verstärken das Gefühl der Isolation und Verzweiflung, während die Spieler:innen durch die gefährlichen Gefilde von Alone in the Dark navigieren. Die Soundeffekte sind ebenfalls herausragend und tragen zur Immersion bei. Sei es das Knarren eines alten Bodens oder das unheimliche Flüstern, das aus den Schatten dringt.

Leider ist Alone in the Dark technisch nicht ganz einwandfrei.
In unserem Test gibt es einen gravierenden und sehr ärgerlichen Bug. Zu Beginn von Kapitel 4 konnten wir mit Edward die Story nicht fortführen, da eine Tür ausersehen verschlossen bleibt und nach einem Schlüssel gefragt wird, den es leider nicht in diesem Areal gibt. Laut Berichten hilft auch kein Neustart. Da müssen wohl die Entwickler:innen noch etwas nachhaken. Wie gesagt, Fehler passieren, aber zum Glück gibt es ja die allzeit beliebten Updates und Patches für diese "kleinen" Problemchen.

Screenshot von Alone in the Dark

Fazit

Alone in the Dark (2024) ist ein gelungener Neustart der legendären Horrorsaga, der sowohl Fans der Originalserie als auch Neueinsteiger ansprechen wird. Mit beeindruckender Grafik, fesselnder Handlung und packendem Gameplay bietet das Spiel ein unvergessliches Erlebnis, das auch nach dem Abspann nicht vergessen bleibt. Die Steuerung ist insgesamt sehr gut ausgearbeitet, lediglich die Waffenhandhabung ist kontraproduktiv und unpräzise. Wer sich gerne gruselt und bereit ist, sich den Schrecken der Dunkelheit zu stellen, sollte Alone in the Dark unbedingt eine Chance geben... Bugs hin oder her!

Pro

  • interessantes Setting mit gruseligen Kulissen und Details
  • Story ist spannungsvoll
  • gelungene Steuerung
  • detaillierte, schön ausgearbeitete Charaktere
  • das Horror-Spiel ist voll mit unterhaltsamen Rätsel

Contra

  • technisch nicht ganz ausgereift
  • zu wenige Gegnerarten
  • vorhandene Gegnerarten sind monoton und stumpf
  • Schusseinlagen wirken ungenau und schwammig

Wertung

Testergebnis: 80%

8.0 Gut

Kaufempfehlung

85% Kaufempfehlung

85%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Alone in the Dark auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.003 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Alone in the Dark wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!