Starship Troopers: Extermination · Test
Veröffentlicht am 23.10.2024 von Tobias Creter
Ein wahres Bug-Fest! Leider nicht nur im positiven Sinne...
Am 11. Oktober 2024 erschien Starship Troopers: Extermination offiziell für PC, PS5 und Xbox Series, nachdem es lange im Early Access war. Zum Preis von 49,99 € bietet das Spiel eine actiongeladene, kooperative Shooter-Erfahrung basierend auf der offiziellen Lizenz der kultigen Science-Fiction-Reihe Starship Troopers.
Entwickelt in der leistungsstarken Unreal Engine 5, sollte man meinen, dass das Spiel technisch beeindruckt – doch trotz seines hohen Preises gibt es leider einige Schwachstellen. In unserem Test der PlayStation 5 Konsolenfassung erfahrt ihr, ob Starship Troopers: Extermination seinen Kauf trotzdem wert ist.
Für das endgültige Testergebnis habe ich extra noch den ersten Post-Launch Patch v1.000.300 abgewartet und einfließen lassen. Leider wurden damit nicht alle gravierenden Fehler beseitigt.
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Bekannte Kulisse, begrenzte Tiefe
In Starship Troopers: Extermination schlüpft ihr in die Rolle eines Soldaten der Eliteeinheit Deep Space Vanguard, um gegen die gefürchtete Bug-Bedrohung zu kämpfen. Dabei spielt ihr kooperativ in Teams von bis zu 16 Spielern, während ihr Basisbau-Elemente und Ego-Shooter-Action kombiniert. Neben sechs auswählbaren Klassen wie Sniper, Medic oder Engineer bietet das Spiel einen strategischen Basenbau, um Ressourcen zu sichern und Bugs auf Distanz zu halten.
Die Geschichte selbst bleibt jedoch oberflächlich und dient hauptsächlich als Vehikel, um euch in die actiongeladenen Missionen zu werfen. Die Einzelspieler "Kampagne" wirkt eher wie ein erweitertes Tutorial und bietet wenig Tiefe. Mit den neusten Update wurde sie sogar im Spiel von "Kapitel 1" in "Solospiel Tutorial" umbenannt. Die Story wird eigentlich nur durch Standbilder mit gesprochenem Text erzählt. Bei einer offiziellen Lizenz ist das wirklich enttäuschend.
Gameplay & Steuerung
Das Gameplay ist klar auf kooperatives Teamplay ausgelegt. Bis zu 16 Spieler kämpfen zusammen gegen Horden von Bugs, während sie Basen errichten, verteidigen und Missionen abschließen. In der Ego-Perspektive fliegen euch abgetrennte Bug-Gliedmaßen und grüne Säure um die Ohren, was für einen atmosphärischen Kick sorgt. Wenn eine riesige Horde Bugs auf einen zugerannt kommt und man diese als Team gemeinsam abwehrt, entfaltet das Spiel seine Stärke. Leider wird es dann aber auch sehr schnell chaotisch und maximal unübersichtlich. Die Waffen könnten für meinen Geschmack gerne etwas mehr Wumms haben und bessere Visiere, um Schwachstellen gezielter anzugreifen.
Allerdings fühlt sich die Steuerung, zumindest mit dem Controller, recht schwammig an. Gerade in hektischen Gefechten gegen die Bug-Horden kann dies schnell frustrierend werden. Auch der Basenbau mit dem Controller ist wenig intuitiv und etwas unpräzise. Einstellen kann man außer der globalen Blick-Empfindlichkeit kaum etwas. Hier ist das Spiel meilenweit von anderen Genrevertretern entfernt. Die Orientierung leidet unter der fehlenden Minimap. Die langsame Progression lässt zudem kaum Belohnungsgefühle aufkommen. Man bekommt zwar XP für jeden Beitrag den man zur Mission geleistet hat aber bis man alle Klassen und Waffen auf ein brauchbares Maß hochgelevelt hat vergehen schon einige Stunden.
Grafik & Sound
Obwohl die Unreal Engine 5 theoretisch großartige Grafik bietet, enttäuscht Starship Troopers: Extermination in vielen Bereichen. Die Texturen wirken oft veraltet, die Beleuchtung ist düster und viele Details gehen in der Dunkelheit verloren. Performance-Probleme wie Ruckler, Glitches, Abstürze und eine instabile Serververbindung runden das eher unfertige Bild ab. Viel besser geworden ist das auch durch den Patch v1.0.3 nicht, wenigstens hatte ich danach bisher keine kompletten Abstürze mehr.
Doch es gibt auch sehr schöne und stimmungsvolle Momente, in denen man sich wirklich wie im Film fühlt. Besonders zu erwähnen ist, dass tote Bugs nicht nur permanent liegen bleiben, sondern sich auch stapeln und dann von anderen Bugs genutzt werden, um über die Mauern eurer Festung ins Innere zu kommen. Ein wirklich cooles Feature und es entspricht der Filmvorlage. Bitte in Zukunft mehr davon!
Auch in Sachen Sound bleibt das Spiel etwas hinter den Erwartungen zurück. Während die Waffensounds zwar solide sind, fehlt es doch an der Wucht, die man von einem so actionreichen Shooter erwartet. Dazu kommen kaum Einstellungsmöglichkeiten für Grafik und Sound (zumindest auf Konsolen), was die Anpassbarkeit des Spielerlebnisses weiter einschränkt. Einen gravierenden Unterschied von Qualitäts- zu Performance Mode konnte ich nicht feststellen.
Fazit
Starship Troopers: Extermination hat das Potenzial für packende Massenschlachten, vor allem durch den kooperativen Aspekt und den Basenbau. Der Kampf gegen die Bugs macht in den besten Momenten wirklich Spaß – besonders dann, wenn man sich mit 16 Spielern in einer selbst errichteten Festung verschanzt und die Horden abwehrt. Wenn man kurz vor Missionsende hoch oben auf der Mauer steht und den Blick noch einmal über die Unmengen an zerfetzten Bugs schweifen lässt, ist das schon ein sehr befriedigender Moment. Leider bleibt ein großer Teil des Potentials bisher ungenutzt und auch aus der Lizenz hätte man durchaus mehr rausholen können.
Doch der Vergleich mit Helldivers 2 zeigt: Für weniger Geld bekommt man dort eine ausgereiftere Erfahrung mit besseren Mechaniken und einer stimmigeren Atmosphäre, trotz fehlender offizieller Lizenz. Starship Troopers: Extermination fühlt sich hingegen in vielen Bereichen immer noch wie eine Early Access-Version an, die von weiteren Updates profitieren könnte. Die grundsätzlich gute Basis ist da, jetzt bleibt es abzuwarten, was die Entwickler aus dem Spiel machen.
Wer ein Faible für Starship Troopers hat und auf große, kooperative Schlachten steht und dem Spiel die technischen Probleme verzeihen kann, der sollte durchaus einen Blick riskieren. Für alle anderen bleibt es im aktuellen Zustand jedoch schwer zu empfehlen. Für Solo-Spieler kann ich für das Spiel keinesfalls eine Kaufempfehlung aussprechen, da es keine echte Offline Kampagne gibt.
Pro
- Spaßiges Geballer mit bis zu 16 Spielern
- Atmosphärischer Basenbau und Hordenkämpfe
- Ego-Perspektive fängt die Action gut ein
- Offizielle Lizenz der "Starship Troopers"-Reihe
- Tote Käfer bleiben liegen und stapeln sich
- Unmengen an Bugs (Käfer)
Contra
- Schwammige Steuerung mit dem Controller
- Veraltete Grafik trotz Unreal Engine 5
- Fehler, Performance-Probleme und Serverinstabilität
- Schwache Kampagne und wenig Tiefgang
- Nutzung der Lizenz enttäuscht bisher
- Unmengen an Bugs (Fehler)
Wertung
7.0 Gut
Kaufempfehlung
50%Angebot abwarten
Getestet wurde Starship Troopers: Extermination auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.300 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Starship Troopers: Extermination wurde uns von Evolve PR kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!