Borderlands 4 · Test
Veröffentlicht am 16.09.2025 von Andreas Erber
Letzter Aufruf 4 Borderlanding
Borderlands 4 istdas neueste Kapitel in der beliebten Loot-Shooter-Serie, welches am 12. September 2025 für die PS5, Xbox Series S/X und den PC erschienen ist. Das Game markiert einen Meilenstein für Fans des chaotischen, waffenverrückten Universums und wurde von Gearbox Software veröffentlicht. Die Entwickler:innen versprechen mit diesem Ableger eine Rückkehr zu den Wurzeln der Serie, mit dem Fokus auf endlosen Schießereien, unzähligen Waffen (es sollen Milliarden Waffenkombinationen geben!?) und kooperativem Wahnsinn. Spieler:innen tauchen in Borderlands 4 in eine nahtlose Open-World-Erfahrung ein, die von der Zerstörungslust lebt, aber auch mit einigen Altlasten kämpft. Obwohl die Serie seit dem ersten Ableger aus dem Jahr 2009 einen Kultstatus genießt, fühlt sich Borderlands 4 wie eine Evolution an. Irgendwie intensiver, mobiler und immersiver, aber eben nicht gänzlich ohne Macken. Es ist das ultimative Spiel für alle, die Adrenalin durch explosive Action suchen!
Gearbox Software ist seit seiner Gründung 1997 ein Synonym für actiongeladene Shooter mit einem Hauch von Humor und Chaos. Bekannt für Titel wie Brothers in Arms und eben die Borderlands-Reihe, hat Gearbox unter der Leitung von CEO Randy Pitchford eine Nische als Meister der Loot-Shooter geschaffen.
Eine geballte Ladung Borderlands mit frischen Ideen
Die Handlung von Borderlands 4 spielt auf dem Planeten Kairos, einem hochtechnisierten Gefängnisplaneten, dessen schützende Barriere durch die Teleportation des Mondes Elpis aus Borderlands 3 zerstört wurde. Als Vault Hunter, wählbar aus vier Charakteren wie der Exo-Soldierin Rafa, der Gravitar Harlowe, dem Forgeknight Amon oder der Siren Vex, leiten Spieler:innen den Wiederstand gegen den Timekeeper, einen skrupellosen Diktator, der seine Bürger mit Wirbelsäulen-Bolzen kontrolliert und eine Armee synthetischer Diener befehligt. Das Ziel ist es die drei Lieutenants des Timekeepers zu stürzen, die Fraktionen zu vereinen und nebenei noch verborgene Alien-Schätze zu bergen. Nur so kann der Planet befreit und potenziell neue Vaults erschlossen werden. Die Erzählung ist eine natürliche Fortsetzung der Serie, mit Rückkehr bekannter Charaktere wie Claptrap und einem dunkleren Ton, der den übermäßigen Humor von Borderlands 3 ersetzt. Nicht falsch verstehen... Humor gibt es trotzdem noch genügend in Borderlands 4. Nebenmissionen glänzen hier mit besonders viel Humor, während die Hauptstory etwas steriler rüberkommt. Insgesamt bietet die Story aber genug Tiefe für 20-30 Stunden, langweilig wird es nicht so schnell!
Gameplay & Steuerung
Das Gameplay ist der Kern der Serie. Ein reiner Looter-Shooter mit RPG-Elementen, der in einer nahtlosen Open World ohne Ladezeiten spielt. Es werden Solo- und Ko-op-Modus für bis zu vier Spieler:innen unterstützt. Gerade mit anderen Mitspielern macht der Titel gleich noch viel mehr Spaß. Im Singleplayer merkt man schnell, dass Borderlands 4 hauptsächlich für den Koop-Modus programmiert wurde.
Die 4 Bereiche von Kairos, von Ruinen bis hin zu kosmischen Wüsten, laden zur Erkundung ein. Das Herzstück sind die unzähligen, einzigartigen Waffen, denn fast jede davon hat einen zufälligen, alternativen Feuer-Modus, wie Mini-Raketen oder Granatenwerfer, was jede Schießerei zu einem Highlight macht. Das Bewegungssystem ist dank dem Laserlasso und Doppelsprüngen sehr gut gelungen und somit perfekt für die extrem dynamischen Kämpfe. Boss-Kämpfe erfordern eine gute Reaktion, zum Glück ist die Steuerung in diesem Shooter-Game einwandfrei und lässt sich in den Optionen äußerst fein justieren.
Gerade auf der PS5 fühlt sich die Steuerung butterweich an, mit DualSense-Haptik für Waffeneffekte und adaptiven Triggern für die Abschüsse. Das Controller-Layout ist intuitiv und bietet viele anpassbare Optionen. Kleiner Tipp: Die horizontale und vertikale Bewegungsgeschwindigkeit sollte unbedingt nach oben geschraubt werden, um agiler und schneller im Kampf zu sein. Dabei kann die vertikale aber ruhig etwas langsamer eingestellt werden, um hektische, ungewollte Bewegungen zu vermeiden.
Grafik & Sound
Grafisch setzt Borderlands 4 auf eine verfeinerte Cel-Shading-Ästhetik mit weicheren Farbpaletten und mehr Details, angetrieben von der Unreal Engine 5, was den Planeten Kairos zu einem wunderschönen Schauplatz macht. Zur Erklärung: Cel-Shading ist ein Stil eines traditionellen Comics bzw. japanischen, gezeichneten Mangas.
Wie bereits erwähnt rendert die Open World ohne Ladepausen und das auch noch mit sehr detaillierten Umgebungen. Waffen-Animationen und Explosionen sind bombastisch, farbenfroh und wirken trotzdem authentisch und nicht zu verspielt. Auf der PS5 läuft Borderlands 4 zwar in 4k mit bis zu 60 FPS, ein richtige Anpassung für die PS5 Pro (PS5 Pro Enhanced) gibt es aktuell leider nicht, was für Ende 2025 absolut unverständlich ist. Hier können wir nur auf ein Update hoffen, um vielleicht doch noch einen 120fps Modus zu bekommen. Im Koop-Modus ist die Performance übrigens solide mit Luft nach oben, auch hier könnten Verbesserungen folgen. Aktuell gibt es aber an manchen Stellen noch ärgerliche Bugs, Lgas und Grafikfehler.
Soundtechnisch dominiert das ikonische Sounddesign im Bereich Soundeffekte. Schüsse und Explosionen hören sich wuchtig an und werden mit der Hilfe von Dolby Atmos (3D Sound) unterstützt. Der Soundtrack kommt übrigens erneut von Finishing Move Inc. und bietet fetzige Stücke mit einprägsamen Melodien. Die Songs fügen sich perfekt in den Spielverlauf ein und wechseln zwischen schnellen Actionpassagen und ruhigen Erkundungsmomenten. Wie gesagt, sind die Dialoge auch im 4. Ableger der Borderlands-Reihe witzig und noch dazu in einer gelungenen, deutschen Sprachausgabe verfügbar.
Fazit
Borderlands 4 ist ein triumphaler Rückkehrer für die Serie, welcher mit explosiver Action, innovativer Beweglichkeit und einem endlosen Beutesystem überzeugt. Fans dürften an der neuesten Borderlands-Erfahrung stundenlang gefesselt sein, vor allem im Koop mit anderen Mitspielern. Gearbox hat die Formel von Boderlands verfeinert, mit einer offenen Welt, präziser Steuerung und abwechslungsreichen Gegnertypen. Lediglich kleine Performance-Probleme im Koop-Modus dämpfen den Spielspaß, doch mit weiteren Updates könnte das Game einwandfrei und legendär werden. Für Ego-Shooter-Fans ist Borderlands 4 ein Must-Have-Titel, für Neulinge der beste Einstieg in ein chaotisches Vergnügen, solange man über die technischen Macken hinwegsehen kann. Borderlands 4 ist wie Zuckerwatte: Süß, aber nicht sättigend.
Pro
- exzellenter Shooter und eine vielfältige Waffenvielfalt
- verbesserte Story-Balance mit humorvollen Nebenmissions
- flüssige Bewegungs-Mechaniken (Laserlasso, Doppelsprung, ...)
- schöne Cel-Shaded-Grafik und nahtlose Open World
- wuchtiger Soundeffekte, gelungener Soundtrack und witzige Dialoge auf Deutsch
- umfangreicher Inhalt und riesige Spielwelt
Contra
- Beginn des Spiels zieht sich etwas in die Länge
- oftmals lange Anschluss-Wege nach dem Spieltod
- absolut unverständlich, warum das PS5 Pro Upgrade noch fehlt (wird eventuell per Update nachgereicht)
- gelegentliche Performance Probleme, vor allem im Koop-Modus (Updates können das ausmerzen)
- Solo-Spieler:innen dürften etwas weniger Freude an dem Shooter finden
Wertung
8.5Sehr gut
Kaufempfehlung
100%Absoluter Pflichtkauf
Getestet wurde Borderlands 4 auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.002.001 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Borderlands 4 wurde uns von 2K kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!