Review

Danganronpa 1.2 Reload · Test

Veröffentlicht am 21.03.2017 von Soul-1

Titelbild von Danganronpa 1.2 Reload ()

Mord unter Schülern

Danganronpa ist ein Spielserie vom Genre „Adventure Visual Novel“ aus dem Hause Spike Chunsoft. Wie der Name schon erahnen lässt basieren die Spiele zum größten Teil auf Text und Bilder, welches es eher zu einem interaktiven Roman macht. Der vielleicht wohl bekannteste und ähnlichste Ableger ist in diesem Fall die Phoenix Wright/Ace Attorney Serie die leider nicht auf Playstation ansässig ist. Wenn damals Spieler nach ähnlichen Spielen gefragt hatten fiel die Empfehlung sehr oft auf Danganronpa.

Ursprünglich erschien Danganronpa schon im Jahre 2010 und ebenfalls auch der Nachfolger Danganronpa 2 auf Sonys Handheld die PSP in Japan. Beide Spiele haben leider nie zu PSP Zeiten den Westen erreicht.

Doch das änderte sich als Danganronpa 1.2 Reload für PSVita in Japan erschien. Denn man hatte sich doch dann entschieden das Risiko einzugehen und den ersten Teil als Solo Spiel zu lokalisieren. Glücklicherweise erwies es sich als Erfolgt und daraufhin folgte der zweite Teil und beide Teile zusammen erreichten gute Anzahl von Spielern.

Und nun zum ersten Mal erscheint auch die Sammlung beider Spiele, unter dem Namen „Danganronpa 1.2 Reload“, hier um den Weg zum Nachfolgespiel „Danganronpa V3: Killing Harmony“, angekündigt für Ende September 2017, zu ebnen.

Anmerkung: Das Review ist soweit es geht spoilerfrei gehalten in Text als auch in Bildern.

Screenshot von Danganronpa 1.2 Reload

Story: Danganronpa 1

Der Hauptcharakter Makoto Naegi wure als „Ultimate Lucky Student“ in die Elite Schule Hope’s Peak Academy eingeladen. Eine Schule die alle möglichen „Ultimate“ Schüler versammelt. Kurz bevor er in die Schule kommt wird er Ohnmächtig und findest sich in einem Klassenzimmer wieder. Doch wird schnell klar dass nicht alles in Ordnung ist und findet sich mit 14 anderen Schülern in einer bizarren Situation. Denn merkwürdigerweise sind sie alle in der Hope’s Peak Academy eingeschlossen und zwar Komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Die Lage erscheint düster, doch dies schlägt um in zur Verzweiflung. Es offenbart sich das der Direktor der Schule sich als „Monokuma“ zeigt, ein fergesteuerter Roboter, und dieser erklärt darauffolgend die Regeln und nicht alle sind von der normalen Sorte. Denn die Regeln besagen das derjenige der jemanden tötet und im Nachhinein unentdeckt durch den Klassengerichtsprozess kommt, die Akademie verlassen darf. Während alle anderen Hingerichtet werden. Somit Entwickelt sich der Besuch der Hope’s Peak Academy zu einem tödlichen Katz und Maus Spiel.

Screenshot von Danganronpa 1.2 Reload

Story: Danganronpa 2

Genauso mysteriös fängt auch der zweite Teil mit einer neuen Besetzung an. In diesem Teil besetzt der Schüler Hajime Hinata die Hauptrolle. Doch diesmal fängt es ganz harmlos an. Von einem mechanischen Hasen namens Usami werden die 16 Schüler auf eine unbewohnte Insel transportiert um eine friedliche gemeinsame Zeit zu verbringen.

Aber die Idylle hält nicht lange an und die gesamte Aktion wird übernommen und Usami entmachtet. Gleichzeitig werden wieder die gleichen Regeln wie im ersten Teil eingeführt und somit werden wieder die Protagonisten in eine tödliche Lage versetzt.

Screenshot von Danganronpa 1.2 Reload

Gameplay & Steuerung

Beide Spiele sind vom Gameplay her sehr ähnlich und teilen sich auch dementsprechend viele Elemente, wobei im 2. Teil einige weitere Änderungen dazukommen.

Das Spiel ist in Kapiteln aufgeteilt. Wobei diese wiederum wieder in drei Phasen aufteilen könnte.

Generelles Gameplay

Das Gameplay außerhalb des Class Trials ist sehr einfach gehalten. In den Fluren der Akademie bewegt man sich in der Ego-Perspektive um von A nach B zu Navigieren. Des Weiteren ist es nahezu unmöglich sich zu verlaufen da glücklicherweise auch eine Aktive Karte geboten wird. Sobald man in Räume gelangt, kommt man in den Untersuchungsmodus. Auf Druck der Dreieck-Taste werden alle Interessenspunkte Angezeigt und man kann sich dann das unnötige Suchen ersparen.

Monocoins

Monocoins ist die Währung für vielerlei Sachen. Zum einen kann man damit Geschenke durch eine Zufallsmaschine kaufen, Eventbilder und Filmchen für die Galerie freischalten. Die Geschenke sind zum Sammeln oder verschenken in den Freizeit Segmenten.

Daily Life

Dieser Teil des Kapitels fungiert als Prolog bevor es zum Hauptteil kommt und zwar dem Mord. Hier findet der Hauptteil der Story statt. Es interagieren die Charaktere miteinander, Antworten zu den mysteriösen Umständen werden gesucht, potentielle Motive für den darauffolgenden Mord werden geliefert.

Nebenbei gibt es auch als Zeiten wo man Freizeit hat und es sich einem Charakter nähern kann oder auch einfach die Umgebung nach Monocoins untersuchen. Der Vorteil sich anderen Charakteren zu nähern wirkt sich auf den aktiven Teil aus und zwar dem sogenannten „Class Trial“(dem Klassenprozess), denn jedes Mal wenn man sich mit einem besser versteht desto mehr Vorteile bekommt man. Wie z.B. Erhöhung der SP(wichtig für Ausrüsten von Skills) und zusätzliche Skills die im Schlachtfeld des Class Trials einem das Leben erleichtern.

Deadly Life

Investigation(Die Untersuchung)

Sobald ein Mord geschieht startet man sofort die Untersuchung. Klassenkameraden werden befragt, Tatorte und Opfer werden untersucht. Jedes ergatterte wichtige Detail wird dann zu „Truth Bullets“ umgewandelt, diese sind sozusagen Munition für den darauffolgenden Prozess. Auch hier ist es nahezu unmöglich festzustecken, denn durch die Unterstützenden Systeme wird der Spieler durch die Untersuchung geführt. Räume die fertig Untersucht sind werden automatisch vom Charakter bestätigt und die wichtigen Räume werden als Ausrufezeichen auf der Karte vermerkt.

Sobald man mit der Untersuchung fertig ist kommt man dann zum aktivsten Phase des Geschehens.

Class Trial(Das Klassengericht)

Alle überlebenden werden zusammengeführt und dann in eine „Nonstop Debate“(Nonstop Debatte) gesetzt. Hier in dieser Debatte wird dann versucht die Wahrheit herauszufinden.

Insgesamt wird es vom Gemüt her in einem schnellen Tempo dargestellt und dies wird auch nochmal in der Musik, Bewegungen und Zeitbegrenzung hervorgehoben.

Der Hauptteil besteht darin Fehler und Widersprüche in den Aussagen der Beteiligten zu finden und zu hinterfragen. Dies passiert indem man Gelb unterlegte Teile der Aussagen mit den bereits erwähnten „Truth Bullets“ abzuschießen, aber Vorsicht. Denn man muss die richtige Kugel den richtigen Text abschießen, beim Versagen verliert man an Glaubwürdigkeit und sobald die Glaubwürdigkeit vollständig verbraucht ist hat man dann verloren. Im Laufe des Spiels kommen dann auch noch neue Elemente dazu, aber das wird hier nicht gespoilert.

Zwar funktioniert es einigermaßen gut, aber es kann auch sein das bei einigen Stellen die gegebenen Informationen etwas zu vage sind und es mehr zu einem Trial & Error macht.

Neben den Nonstop Debatte erscheinen auch noch kleinere Minispiele wie Galgenmännchen, ein Rhythmus Spiel und Vervollständigung eines Comics.

Letzteres stellt den Höhepunkt der Debatte dar. Denn dort wird die Tat Bildlich noch mal in Comicform dargestellt.

Am Ende des Prozesses wird dann eine Note vergeben. Je besser man abschneidet desto mehr Monocoins erhält man.

Nachdem der Täter ausfindig gemacht worden ist, wird dann der Fall aufgelöst. Motive werden erklärt und darauffolgend wird der Täter in einer übertriebenen Art in Angesicht aller hingerichtet.

Änderungen und Zusätze in Danganronpa 2

Danganronpa 2 schließt sich im Gameplay nahtlos, dem ersten Teil mit zusätzlichen Änderungen an. Das Bewegen zu anderen Orten findet auf 2D Ebene statt, Monocoins bekommt man durch das finden von versteckten Monokumas, das laufen wird belohnt durch Level Ups, ein digitales Haustier das ebenfalls durch laufen aufgezogen werden kann, ein neues Class Trial Minsispiel, die Nonstop Debatten und Minispiele im Class Trial wurden nochmal bearbeitet und geändert. Zwar sieht es nach vielen Änderungen aus, aber vom Grundprinzip hat sich nichts geändert.

PS4 Umsetzung

Beim spielen habe ich bisher keine Fehler gefunden. Das einzige Makel wäre bei 720p, das ein Teil des Randes vom Bildschirm abgeschnitten ist. Dies ist aber Grundsätzlich bei allen Spielen der Fall und liegt mehr an der Firmware als dem Spiel selbst.

Screenshot von Danganronpa 1.2 Reload

Präsentation

Wie schon bereits erwähnt wird die gesamte Story Hauptsächlich in Text, Sprachausgabe und Bildern erzählt. Charaktere werden in gezeichneten Standbildern dargestellt und ändern sich natürlich je nach Situation um den Gefühlszustand animiert darzustellen.

Die Charaktere sind alle in einer japanischen markanten Art gestaltet und sind auch dadurch sehr schnell zu identifizieren: Schülerinnen in Segler Uniform, Muskelhafte Kämpferin, klassischer japanischer Delinquent mit übertriebenen Pompadour nur um einige Merkmale zu nennen.

Die Umgebung ist in 3D, während die Charaktere wie Pappfiguren aufgestellt sind und sich insgesamt etwas ungewöhnlich darstellt. Ebenso ist es Interessant zu erwähnen das einzelne Orte immer am Anfang mit ihren einzelnen Elemente „aufgebaut“ werden und weiter zu der ungewöhnlichen Präsentation beiträgt.

Die Musik agiert als unterstützendes Element um die jeweiligen Situationen mehr Ausdruck zu verleihen und zeigt sich nach meiner persönlicher Erfahrung als wichtiger Bestandteil des Ganzen. Man muss auch erwähnen dass die Musik in Verbindung mit der Story einen bleibenden Eindruck hinterlässt, da sie beim Spieler passende Stimmungen herbeiführen. Darunter Melancholie, Freizeit, Unmut und mehr.

Screenshot von Danganronpa 1.2 Reload

Fazit

Danganronpa 1.2 Reload überzeugt mit fesselnder Story und Interessanten Charakteren und bietet sich als perfekten Einstieg in die Danganronpa Serie und als Vorbereitung für den kommenden dritten Teil. Selbst für Spieler die normalerweise keine Visual Novels oder Textbasierende Spiele spielen ist es eine Empfehlung wert, denn Danganronpa an sich ist ebenfalls ein Unikat und gleicht keinem anderen Spiel. Durch die lineare Story und Gameplay lässt sich das Spiel, wenn man will, relativ fließend durchspielen und weicht somit langweilige Stellen aus.

Nachdem durchspielen ist aber auch nicht unbedingt fertig denn schließlich gibt es zum einen Gegenstände zum sammeln und zum anderen werden auch noch Bonusinhalte freigeschaltet. Es empfiehlt sich als blankes Blatt ohne Vorkenntnisse einzusteigen, da das Spiel sehr storylastig ist und die Wendungen machen ein Großteil der Spannung aus.

Zwar ist das Spiel nicht ganz ohne Makel, wie z.B. die etwas teilweise schwierige Zuordnung im Class Trial und langsame Drehgeschwindigkeit im Ego-Perspektive Modus.

Ab und zu kommt es auch vor das man bereits etwas zu weit vorausgedacht hat und sich selbst eine Blockade macht, da man in der Debatte noch gar nicht soweit ist und der bereits vom Spieler etablierten Gedankengang noch nicht vorhanden ist.

Insgesamt sind die Negativen Punkte in diesem Fall vernachlässigbar und Punktet stattdessen vor allem bei den richtigen Stellen.

Bei einem Preis von 39,99€ liegt es günstiger als wenn die beiden Vita Versionen einzeln gekauft werden und bietet dazu auch noch kompakte hohe qualitative Spielstunden. Schätzungsweise liegt das zweite Spiel allein schon bei ca. 30 Stunden für die Hauptstory.

Wer es noch nie gespielt hat und Interesse am Genre der Story hat, dem kann ich es nur weiterempfehlen. Denn auch wenn es nicht im eigenen Metier liegt, könnte es doch die richtigen Noten treffen.

Pro

  • 2 Spiele in einem
  • Ausgefallene Charaktere im Design und Charakter
  • Japanische und Englische Sprachausgabe
  • Fesselnde Story mit einer Mischung aus Mystery, Thriller und Krimi
  • 3 Schwierigkeitsgrade für den Class Trial Teil
  • Bonusinhalte nachdem durchspielen

Contra

  • Niedrige Wiederspielbarkeit durch lineare Story
  • Potentielle Probleme bei der Zuordnung von Textstellen im Klassengerichtsprozess
  • Nur in Englisch

Wertung

Testergebnis: 90%

9.0 Sehr gut

Kaufempfehlung

100% Kaufempfehlung

100%Absoluter Pflichtkauf