Review

Fast & Furious: Arcade Edition · Test

Veröffentlicht am 24.10.2025 von Andreas Erber

Titelbild von Fast & Furious: Arcade Edition (PC, PlayStation 5, Nintendo Switch, Nintendo Switch 2, Xbox Series X|S)

Intro

Mit Fast & Furious: Arcade Edition bringt Publisher GameMill Entertainment das aus den Spielhallen bekannte Rennspiel Fast & Furious Arcade erstmals auf Heimkonsolen. Wir durften die Nintendo Switch Version testen. Das Ziel dieser Fast & Furious Umsetzung ist klar. Die explosive, überdrehte Action der bekannten Filmreihe in einem kompakten, zugänglichen Arcade-Erlebnis für Zuhause einzufangen. Statt realistischen Rennsimulationen setzt das Spiel auf pure Geschwindigkeit, wilde Stunts, Nitro-Boosts und spektakuläre Missionen, die in atemberaubenden Kulissen rund um den Globus stattfinden. Ob als Einzelspieler oder im lokalen Splitscreen-Modus, Fast & Furious: Arcade Edition will das liefern, was der Name verspricht: Adrenalin pur.

Entwickelt wurde die Konsolenfassung der Arcade Edition von Cradle Games, einem Studio aus Kanada, das in der Vergangenheit vor allem durch den düsteren Actiontitel Hellpoint bekannt wurde. Mit diesem Spiel hatte Cradle Games bereits gezeigt, dass es Erfahrung in der Entwicklung von technisch anspruchsvollen, atmosphärischen Konsolenspielen besitzt. Für Fast & Furious: Arcade Edition arbeitete das Studio eng mit Raw Thrills zusammen, den ursprünglichen Schöpfern der Arcade-Version, um die typische Geschwindigkeit, das farbintensive Design und die einfache Steuerung des Originals möglichst authentisch auf moderne Konsolen zu übertragen.
Veröffentlicht wird das Spiel von GameMill Entertainment, einem Publisher, der sich auf lizenzbasierte und massenkompatible Titel spezialisiert hat, wie etwa Nickelodeon All-Star Brawl, DreamWorks All-Star Kart Racing oder Cruis’n Blast. Durch diese Kombination aus einem erfahrenen Entwicklerteam und einem Publisher mit starkem Fokus auf Arcade- und Fun-Spiele will Fast & Furious: Arcade Edition vor allem eins sein... ein kurzweiliger Adrenalinkick für zwischendurch.

Screenshot von Fast & Furious: Arcade Edition

Ihre Mission? Stoppt einen Raketenstart in den Schweizer Alpen!

Wie bei vielen Arcade-Racern steht die Story bei Fast & Furious: Arcade Edition nur am Rande. Statt einer fortlaufenden Handlung mit Zwischensequenzen werden die Spieler:innen in verschiedene actiongeladene Missionen geschickt, die lose an das Fast-&-Furious-Universum angelehnt sind. Man übernimmt Aufträge rund um den Globus, etwa das Stoppen eines Raketenstarts in den Schweizer Alpen, das Verhindern eines Flugzeugabsturzes in Hongkong oder andere hochdramatische Szenarien, die als Kulisse für die Rennen dienen. Die Story ist also eher ein Vorwand für spektakuläre Rennmomente und Explosionen. Sie wird hauptsächlich über Missionsbeschreibungen und Umgebungen vermittelt. Fans der Filme werden bekannte Themen wiedererkennen, aber erzählerische Tiefe oder Charakterentwicklung sucht man hier vergeblich. Das ist allerdings kein Mangel, sondern Teil des Konzepts. Fast & Furious: Arcade Edition ist ein reines Arcade-Action-Rennspiel ohne Schnickschnack und komplexen Elementen.

Screenshot von Fast & Furious: Arcade Edition

Gameplay & Steuerung

Der Fokus liegt in diesem Arcade-Racer ganz klar auf Adrenalin und Geschwindigkeit. Die Arcade Edition bietet ein intuitives und einfaches Fahrgefühl, das sofort zugänglich ist. Der Fokus liegt auf Drifts, Nitro-Boosts und der optimalen Nutzung von Abkürzungen, die auf jeder Strecke versteckt sind. Die Missionen sind abwechslungsreich gestaltet und reichen von klassischen Straßenrennen über Zeitrennen bis hin zu Szenarien, in denen man Objekte zerstören oder Ziele erreicht werden müssen.

Die Steuerung ist bewusst simpel gehalten, um sich an Arcade-Fans und Gelegenheitsspieler gleichermaßen zu richten. Boosts, Drifts und Sprünge lassen sich leicht ausführen, und die Fahrphysik ist so ausgelegt, dass man ständig das Gefühl hat, am Limit zu fahren, ohne jemals die Kontrolle vollständig zu verlieren. Der Spaß steht über der Präzision. Wer hier realistische Physik sucht, wird nicht fündig. Hier zählt nur der Speed!

Es fällt schnell auf, dass die Steuerung recht empfindlich reagiert. In den Einstellungen lässt sich die Empfindlichkeit zwar justieren, doch richtet der Schieberegler recht wenig aus. Hier müssten die Entwickler noch etwas nachhacken. Gerade das Heck der Fahrzeuge bricht zu jeder Sekunde aus und alles wirkt etwas zu spitz.

Cradle Games hat auch an den Mehrspielerspaß gedacht. Auf der Switch kann man im lokalen Splitscreen-Modus mit einem zweiten Spieler antreten. Online-Rennen fehlen allerdings, was in der heutigen Zeit etwas enttäuschend ist. Dadurch bleibt das Erlebnis auf den Couch-Multiplayer und den Einzelspieler-Modus beschränkt. Der Wiederspielwert wird dadurch natürlich erheblich verringert.

Screenshot von Fast & Furious: Arcade Edition

Grafik & Sound

Grafisch liefert Fast & Furious: Arcade Edition einen lebhaften, dynamischen Stil, der die Grenzen zwischen Film und Spiel verwischt. Explosionen, Lichtreflexe und Partikeleffekte sorgen für ein beeindruckendes Spektakel, das den Arcade-Ursprung des Spiels nicht verleugnet. Auf der Nintendo Switch hat Cradle Games das Spiel so optimiert, dass es trotz der Hardware-Einschränkungen flüssig läuft. Zwar sind die Texturen etwas weniger detailliert als auf den stärkeren Konsolen, doch das hohe Tempo und die Farbvielfalt kaschieren dies wirkungsvoll. Empfehlenswert ist hierbei natürlich die Nintendo Switch 2 zu verwenden, da hier die Framerate stabiler und der Detailgrad höher ist.

Der Soundtrack untermalt das Geschehen mit druckvollen Beats, schnellen Rhythmen und energiereichen Soundeffekten. Motoren dröhnen, Reifen quietschen, Explosionen krachen. Das gesamte Klangbild ist darauf ausgelegt, die visuelle Action zu verstärken. Der Stil der Soundtracks lehnt sich klar an das Fast-&-Furious-Feeling an. Laut, selbstbewusst und überdreht.

Screenshot von Fast & Furious: Arcade Edition

Fazit

Fast & Furious: Arcade Edition ist ein rasantes, unkompliziertes Rennspiel, das genau das liefert, was sein Name verspricht. Es geht nicht um Realismus, Taktik oder Fahrzeugtuning, sondern um pure Geschwindigkeit, Chaos und Unterhaltung. Cradle Games ist es gelungen, den Geist des Arcade-Originals von Raw Thrills einzufangen und in eine technisch solide Switch-Version zu übertragen. Besonders positiv fallen die abwechslungsreichen Missionen, die versteckten Routen und die wuchtigen Effekte auf, die das Spielgefühl frisch und aufregend halten. Allerdings ist die Erfahrung eher kurzweilig als tiefgründig. Der fehlende Online-Modus und die überschaubare Auswahl an Fahrzeugen begrenzen den Wiederspielwert. Auch die grafische Detailtiefe ist auf der Switch naturgemäß reduziert. Wer aber einfach Spaß an Arcade-Racern hat, ohne sich um realistische Fahrphysik oder Story zu kümmern, bekommt hier ein rundes, temporeiches Erlebnis. Die größten Stärken von Fast & Furious: Arcade Edition liegen in seiner unkomplizierten Spielbarkeit, der spektakulären Präsentation, den lizenzierten Fahrzeugen und der filmreifen Action, die sich sowohl im Solo- als auch im lokalen Mehrspielermodus entfaltet. Schwächen zeigen sich dagegen im fehlenden Online-Multiplayer, der limitierten Fahrzeuganzahl, der eingeschränkten technischen Performance auf der ersten Switch und dem zu sensiblen Lenkeinschlag. Die Performance macht auf der Switch 2 hingegen einen technisch recht soliden und stabileren Eindruck.

Unterm Strich ist das Spiel eine gelungene Hommage an klassische Arcade-Racer. Schnell, laut, visuell beeindruckend und einfach unterhaltsam.

Pro

  • spektakuläre Arcade-Action mit Drifts, Nitro und Missionen
  • Missionen mit aufregenden Aufgaben (z. B. Raketenstopp, Flugzeug-Landung etc.)
  • einfache Steuerung, perfekt für Neueinsteiger und Gelegenheitsspieler
  • lizenzierte Supercars und berühmte Fahrzeugmodelle, was für Fans zusätzlichen Reiz bringt
  • versteckte Routen, zerstörbare Umgebung und Abkürzungen erhöhen den Wiederspielwert
  • lokaler Splitscreen-Mehrspieler für 2 Spieler:innen
  • spektakuläre Grafikeffekte mit einer soliden technischen Performance (Nintendo Switch 2)

Contra

  • kein Online-Modus, was den Wiederspielwert stark mindert
  • technisches Limit auf der ersten Nintendo Switch
  • stark begrenzte Fahrzeuganzahl mit nur aktuell 8 Modellen
  • keine Charakterentwicklung und kein Auto-Tuning
  • für Hardcore-Fans realistischer Rennsimulationen ist dieser Titel ganz klar zu arcadehaft
  • Lenkung ist viel zu sensibel, die Einstellungsmöglichkeit zeigt kaum Wirkung
  • jegliche Fehler werden Verzeiht und der Gummiband-Effekt ist vorhanden, aber nicht ausbalanciert

Wertung

Testergebnis:70%

7.0Gut

Kaufempfehlung

60% Kaufempfehlung

60%Angebot abwarten

Getestet wurde Fast & Furious: Arcade Edition auf Switch von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.908 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Fast & Furious: Arcade Edition wurde uns von PressEngine kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!