Firewall Ultra · Test

Die Weiterentwicklung der Firewall-Reihe

Mit Firewall Zero Hour für die PSVR gelang dem Entwicklerstudio First Contact Entertainment ein kleiner VR Überraschungshit. Der VR First Person Shooter konnte sich so seit 2018 eine kleine Fanbase aufbauen. Mit der Ankündigung des Nachfolgers Firewall Ultra war daher die Erwartung nicht nur bei Fans des ersten Ablegers hoch. Dabei kündigten die Entwickler an, die Funktionen der PSVR2 zu nutzen und Grenzen von Multiplayer Shooter auf VR neu zu definieren. Ob First Contact Entertainment dieses gelungen ist, könnt ihr in diesem Review erfahren.

Kompetitiver PVP Modus

BeiFirewall Ultra spielt ihr in der Ego Ansicht, dabei bedient ihr mit den PS VR2 Sense-Controller, der Bewegungsteuerung eure Waffe und schaltet so die Gegner aus. Der Kernmodus von Firewall Ultra, ist wie im Vorgänger der taktisch orientierte 4vs4 PVP Modus. Als Angreifer gilt es den Laptop zu lokalisieren, die Verteidiger müssen dementsprechend diesen verteidigen. Jeder hat dabei nur ein Leben, kann aber eine bestimmte Zeit lang wiederbelebt werden. Dabei ist die "Time to Kill" relativ gering und fördert dementsprechend das taktische Spielen. Einzelkämpfer die blind nach vorne rennen werden hier wahrscheinlich wenig Erfolg haben. Das erste Team, das zwei Runden gewinnt, gewinnt das gesamte Match. Die 8 verschiedenen Maps sind eher klein, dafür aber relativ detailliert und verwinkelt gestaltet, so das überall genug Deckung geboten wird.

Gameplay & Steuerung

Firewall Ultra bietet verschiedene Kontraktoren. Dies sind Charaktere mit verschiedenen passiven Fähigkeiten. Zu Beginn sind nur 2 Kontraktoren freigeschaltet, den Rest könnt ihr erspielen oder mit der Deluxe Edition freischalten. Vor jedem Start könnt ihr außerdem eure Ausrüstung auswählen und die Waffen anpassen. Neue Ausrüstungen und Waffen könnt ihr durch das Spielen der verschieden Modi freischalten. Neben dem PVP Modus gibt es auch einen PVE Modus.

Im PVE Modus müsst ihr drei verschiedene Laptops hacken. Dabei versuchen euch KI Gegner in Wellen zu stören. Stirbt euer ganzes Team ist der Auftrag verloren, auch hat jeder Spieler nur 3-mal die Möglichkeit eine bestimmte Zeit lang wiederbelebt zu werden. Sind alle 3 Laptops eingenommen, gilt es noch zum Ausgang zu kommen und die Daten zu extrahieren. Auch dieser Modus erfordert Absprachen und taktisches Vorgehen.

Die Entwickler haben versucht einige PSVR2 Features in die Steuerung einzubauen. So navigiert ihr in Menüs mit eurem Blick. Auch das Zielen von Granaten erfolgt dahin wo ihr gerade hinschaut. Besonders cool fand ich allerdings die Implementierung von Blendgranaten, denn um nicht geblendet zu werden müsst ihr eure Augen schließen. Abseits davon haben Sie es allerdings verpasst einfachste VR Steuerung für eine gute Immersion zu implementieren. Gerade das Greifen funktioniert in anderen PSVR2 Games fantastisch. In Firewall Ultra hingegen öffnet ihr Türen stattdessen mit L1 drücken, Magazinwechsel mit Viereck, Waffenwechsel mit Dreieck. Auch das Zielen erfolgt per Knopfdruck über L1, lediglich für das Fokussieren müsst ihr ein Auge zu drücken.

Grafik & Sound

Insgesamt bietet Firewall Ultra für ein PSVR2 Spiel eine angemessene scharfe Grafik. Auch die Maps, Charaktere und Waffen sind detailliert gestaltet. Für meinen Geschmack gibt es zu viele Maps, die eher zu dunkel sind, abgesehen davon ist es aber für einen VR Titel völlig ok.

Auch der Sound überzeugt, Waffen, Granaten oder auch der Voice Chat sind gelungen. Meine Empfehlung ist allerdings die Musik direkt auszustellen, auch wenn diese für passende Stimmung sorgt. Denn bei einem taktischen Shooter ist es das A und O den Gegner zu hören und auch mit dem Team zu kommunizieren.

Fazit

Bei der Ankündigung von Firewall Ultra war ich bereits gespannt ob der Titel der neue VR vorzeige Multiplayer Shooter werden könnte. Nun nach Release kann ich sagen, dass das Spiel noch nicht so weit ist.

Firewall Ultra ist kein schlechtes Spiel. Wie bereits aus dem ersten Teil gewohnt überzeugt gerade der gute 4vs4 PVP Modus, gerade mit Freunden oder Fremden, die öfter als üblich das Mikrofon an haben, machen die taktischen schnellen Runden schon Spaß. Auch die Grafik ist für ein VR Spiel zeitgemäß und scharf, allerdings sind einige Maps zu dunkel (da hilft auch die Taschenlampe oder das Nachtsichtgerät nicht, wenn dieses erst freigeschaltet werden muss durch Grinding).
Auch die Eye Tracking Features sind eine nette Idee aber leider wurde dafür bei anderen VR Steuerungsmöglichkeiten unnötig gespart, was für weniger Immersion sorgt. Es macht zwar Spaß mit den Sense Controllern die Waffe zu steuern aber das Zielen mit L1 und einem Auge fühlt sich noch nicht perfekt an. Was in Firewall Zero Hour noch gut funktioniert hat, da es nur die Move Controller und den Aim gab. Hier hatte ich das Gefühl, es wurde nicht vom viel Potenzial der Sense Controller genutzt.
Zusätzlich bietet das Spiel mit gerade mal 8 Maps, einem PVP und einem PVE Modus (gerade zu Beginn auch nur mit begrenzter Waffenauswahl) sehr wenig Inhalt.

Hinzukommen aktuell noch ein schlechtes Matchmaking und lange Wartezeiten in der Wartelobby – was natürlich momentan noch an der geringen Verbreitung des Spiels liegen kann. Frustrierend sind auch das undurchsichtige Freischaltungssystem und die Menüführung. Anforderungen für Freischaltungen sind viel zu hoch gegriffen. Mit einer Beta und entsprechendem Feedback hätte sowas zu Release verhindert werden können aber nun ist es so in der Launch Version.

Im Moment kann ich daher Firewall Ultra nur für Fans des ersten Teils oder Multiplayer Egoshooter VR Spieler empfehlen. Da das Spiel als Live-Service Game angekündigt wurde, ist allerdings damit zu rechnen, dass in den nächsten Wochen noch mehr Inhalt und Verbesserungen* folgen werden.

*(Zum Zeitpunkt des Reviews wurde bereits eine Roadmap mit neuen Inhalten angekündigt. Auch einige Fehler haben die Entwickler bereits im Blick)

Wertung

7.0 Gut

Kaufempfehlung

50% Kaufempfehlung

50%Angebot abwarten