Review

Firewall Zero Hour · Test

Veröffentlicht am 15.09.2018 von Tobias Creter

Titelbild von Firewall Zero Hour ()

Taktischer VR-Shooter mit Aim-Controller Unterstützung

Es gibt wieder Nachschub für alle Shooter-Zocker auf PlayStation VR. Und diesmal wird es deutlich taktischer als bei den bisher erschienenen VR-Schießbuden. Firewall Zero Hour ist von Grund auf als Online Team Shooter angelegt und es wurde daher auch auf eine Single-Player Story verzichtet. Wie es sich spielt und ob sich der Kauf lohnt, lest ihr hier.

Screenshot von Firewall Zero Hour

Sichern, Hacken, Verteidigen & Überleben

Ein kurzes Tutorial vermittelt euch die Grundlagen der Steuerung und danach könnt ihr auch direkt loslegen. Mit dem PvE Modus „Training“ könnt ihr euch wahlweise mit oder ohne Coop-Partner mit dem Gameplay vertraut machen. Oder ihr startet direkt im Online-Multiplayer „Verträge“, den ihr auch intern mit Freunden spielen könnt. Gespielt wird immer in zwei Teams mit je vier Spielern auf einer der sechs Maps (Übungsgelände, Büro, Bezirk, Anlage, Lagerhaus & Docks). Die Karten sind abwechslungsreich und erfordern ein unterschiedlichen Vorgehen. Eine Minimap am linken Handgelenk hilft bei der Orientierung. Man sollte den Charakter und das Ausrüstungsset also immer passend wählen. Als Verteidiger empfehlt es sich zum Beispiel auch ein paar Türblockierer, Minen oder C4 mitzunehmen, wohingegen die Angreifer vermutlich besser mit Splittergranaten o.ä. ausgestattet sind. Auch für die üblichen Waffenaufsätze und Lackierungen ist gesorgt. Wichtig zu wissen: Ihr habt nur ein Leben und es gibt keinen Respawn. Es macht also durchaus Sinn wenigstens einen Mitspieler mit Revive-Pistole im Team zu haben, der damit auch auf größere Entfernung heilen kann. Falls ihr doch mal etwas zu früh das Zeitliche segnet, könnt ihr die Sicherheitskameras nutzen, um euren Teammitgliedern zu helfen.

Screenshot von Firewall Zero Hour

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay erinnert ein wenig an Rainbow Six aber mit etwas weniger Tiefgang. Leider gibt es nur zwei Spielmodi im Multiplayer: Angriff oder Verteidigung. Dabei hat das Angreifende Team die Aufgabe einen Zugangspunkt zu finden, um danach einen Laptop zu Hacken. Das andere Team versucht das mit allen Mitteln zu verhindern. Es gibt für ein VR-Spiel ein ausgesprochen großes Arsenal an Waffen und jeder der 12 Charaktere hat zudem noch eine Spezialfähigkeit. Allerdings muss man das Meiste erst per InGame-Währung „Crypto“ freispielen, um es nutzen zu können. Am Besten spielt man Firewall mit dem Aim-Controller aber alternativ kann man auch den normalen DualShock verwenden - gezielt wird allerdings in beiden Fällen nicht mit der üblichen Shooter-Steuerung (rechter Stick), sondern nur über den Bewegungssensor. Das ist mit dem Controller erstmal befremdlich, daher bin ich schnell auf den Ziel-Controller umgestiegen, mit dem sich intuitiv und recht präzise Zielen lässt. Gamer mit empfindlichem Magen kann ich das Spiel nur eingeschränkt empfehlen, da die Motion-Sickness Gefahr doch recht hoch ist. Zwar gibt es im Spiel einige Optionen, die das Problem schmälern sollen aber mir machten die schnellen Drehungen in den engen Gängen zwischendurch schon zu schaffen.

Screenshot von Firewall Zero Hour

Grafik & Sound

Für ein VR-Spiel ist die Grafik recht ordentlich, auch wenn die Maps gerne noch etwas mehr Liebe zum Detail vertragen könnten. Aber hier musste sicher auch ein Kompromiss zu Gunsten der Performance eingegangen werden. Aber im Spielgeschehen kommt man meist eh nicht dazu sich die Umgebung genauer anzusehen. Die Waffenmodelle sind gut umgesetzt und spielen sich so, wie man es erwartet. Die Immersion und der Spielspaß sind auf jeden Fall sehr hoch. Da der Sound bei Verwendung eines Headsets in 3D berechnet wird und somit aus der korrekten Richtung kommt, ist hören oft wichtiger als sehen. Ein langsames Vorgehen hilft also enorm dabei möglichst lange unentdeckt und am Leben zu bleiben.

Screenshot von Firewall Zero Hour

Fazit

Firewall Zero Hour hat meine Erwartungen an einen taktischen VR-Shooter erfüllt. Es gibt massig Freispielbares und die Maps sind abwechslungsreich genug, um für viele spannende Matches zu sorgen. Es dürften jedoch gerne noch ein paar weitere Karten und Spielmodi hinzukommen, wie z.B. ein PvE Horde-Modus, Team-Deathmatch, Jeder gegen Jeden (jeweils mit Respawn). Das würde das Spiel nochmal ordentlich abrunden und interessanter machen. Grade am Anfang stirbt man gerne mal sehr schnell und kann dann nur noch durch die Kameras zusehen. Außerdem sind die Matches manchmal doch sehr kurz und die Wartezeit in der Lobby gefühlt oft länger als man dann eigentlich spielt. Hier wären eigene Server wohl sinnvoller als das aktuell verwendete Peer-to-Peer-System, das zudem den riesigen Nachteil hat, dass alle Spieler rausfliegen, sobald der (gestorbene) Host das Spiel vorzeitig verlässt.

Pro

  • abwechslungsreiche Maps
  • Charaktere mit besonderen Fähigkeiten
  • gute Steuerung & tolle Immersion
  • viel Freischaltbares

Contra

  • Matchmaking dauert etwas lang
  • zu wenige Spielmodi
  • keine dedizierten Server

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

65% Kaufempfehlung

65%Angebot abwarten