SAMURAI WARRIORS 5 (PS4) · Test
Veröffentlicht am 09.08.2021 von Soul-1
Die Rückkehr von Samurai Warriors
Nach langer Zeit erscheint ein neuer Teil der bekannten Samurai Warriors Reihe vom Publisher Koei Tecmo und Entwickler Omega Force. Ein Spin-Off von allseits bekannten Dynasty Warriors das die 1-gegen-1000 Gameplay erfolgreich eingeführt hat. Mittlerweise gibt es viele die von dieser einfachen aber trotzdem unterhaltsamen Innovation inspiriert worden sind wie z.B. Senran Kagura oder Fate/LINK EXTELLA die ein wenig übertriebener sind um sich vom Ursprung zu unterscheiden.
Darüber hinaus hat der Entwickler mit einer beeindruckenden Menge an Publisher für weiteren „Warriors“ Spiele zusammengearbeitet. Darunter sind Hyrule Warriors, Fire Emblem Warriors, One Piece: Pirate Warriors, Dynasty Warriors Gundam, Dragon Quest Heroes und das vor kurzem veröffentlichte Persona 5 Strikers.
Mit Samurai Warriors 5 geht es endlich wieder zurück nach Sengoku-Zeit Japan um die Geschichte von Oda Nobunaga und Akechi Mitsuhide erneut in neuer Interpretation zu erzählen.
Hat sich das lange Warten gelohnt? In diesem In-Depth Review gehen wir über die verschiedenen Einzelheiten ein.
Ordnung aus dem Chaos: Die Geschichte von Oda Nobunaga und Mitsuhide Akechi
Im Jahre 1467 brach ein Konflikt um den Nachfolger des Shoguns aus das sich über Jahrzehnte ausdehnt.
Nach dem Einbrechen der Regierung von Owari in 1546 fand die Provinz sich im Chaos. Dies war der Zeitpunkt vom Aufstieg des rebellischen „Narren von Owari“ Nobunaga Oda.
Den Titel hat er sich durch seine unbedachten Entscheidungen verdient, indem er sich selbst sogar gegen unvorteilhaften Situationen stellt. Am Anfang erfährt man sofort sein ultimatives Ziel. Die Vereinigung von ganz Japan um das Elend, das vom Krieg entstanden ist zu beenden. Doch im Laufe sieht man das dieses hohe Ziel ein nicht ohen Opfer gelingt und ihn dabei ändert. Dazu gehören eventuell auch Taten die ihm letztendlich den berühmten Spitznamen „Dämonenkönig“ erbracht haben.
Gleichzeitig wird später die Sicht von Mitsuhide Akechi freigeschaltet. Ein ehemaliger Gegner, der sich letztendlich dem Ideal von Nobunaga anschließt und ihn bei der Eroberung hilft. Durch ihn bekommt man einen kurzen Blick auf die harte Zeit der bekannten Sengoku-Periode (übersetzt ca. Nation im Krieg) in dem Konflikte anscheinend zum Alltag gehören.
Bei der Geschichte handelt es sich um ein oberflächlicher Überblick von Oda Nobunaga und der Sengoku-Periode mit einem Hauch Fantasie durch Einschüben von nicht existierenden Personen oder fiktionale Darstellungen. Dies passt vor allem zur Präsentation des Gameplays, denn anstatt eines brutalen Krieges werden die Kämpfe von Helden besetzt die sich gegen tausende von Soldaten zur Wehr setzen, welches dem Spieler ein Gefühl von Unbesiegbarkeit verleiht. Deshalb trägt das Spiel im japanischen Original das Wort „Musou“ im Titel (übersetzt unvergleichlich/unübertroffen).
Zwischenfazit Story
Anstatt einer durchgehenden Geschichte bekommt man Einblicke in ausgesuchten wichtigen Momenten. Dadurch kommen häufig Zeitsprünge vor und es entsteht ein leichtes Auseinanderbrechen bei den Zusammenhängen. Dies führt zu einem Problem bei dem Verhältnis zwischen den Charakteren, da dabei Lücken entstehen und man fühlt eine gewisse Distanz zum Geschehen. Teilweise werden sie durch optionale Missionen gefüllt, aber es reicht halt doch nicht ganz aus.
Trotzdem muss man dabei beachten, dass die zwei Hauptcharaktere im Rampenlicht stehen. Grob betrachtet erfüllt die Erzählung seinen Zweck, indem man sich auf die Rivalen vom Protagonisten konzentriert.
Anmerkung (fließt nicht in die Bewertung mit ein): Es ist vielleicht ein wenig enttäuschend das die Figur Oda Nobunaga nur oberflächlich behandelt wird. Wenn man sich seine Geschichte ansieht, wurde sehr viel Material nicht verwendet obwohl sie in der Beschreibung kurz erwähnt werden. Seine Faszination vom Westen, der Einsatz von Tanegashimas (Gewehren) im Krieg, die Nähe zum Bürger, starker Einsatz vom internationalen Handel, seine einfallsreiche Kriegsführung und Administration, usw.
Gleichermaßen wird seine Brutalität viel zu leicht behandelt, worüber wir hier nicht spoilern möchten. Das sind alles Themen mit unverwendeten viel Potenzial.
Gameplay & Steuerung
Wo Warriors bzw. Musou draufsteht, steckt natürlich auch das Gameplay drinnen. Alle Angriffe haben eine großzügige Reichweite um bei dieser großen Gegnermenge Effektiv austeilen zu können. Zusätzlich hat es leichte RPG Elemente wie z.B. Erfahrungspunkte, Stufen und Anpassungsmöglichkeiten bei den Waffen.
Alle Tasten Angaben basieren auf die Standardeinstellung der Steuerung.
Steuerung
Wer bereits Erfahrung mit den Koei Tecmo/Omega Force Warriors-Spielreihen hat, der wird sich hier sofort wie zu Hause fühlen. Ein ganz großes Lob an die Entwickler das alle Tasten angepasst werden können.
Die Warriors-Reihe ist vor allem durch das einfache Gameplay bekannt.
Anfängertipps zur Steuerung
Die Steuerung ist zwar einfach, aber es gibt einige klassische Tipps, die das Erlebnis leicht verbessern:
- Das Spiel hat eine automatische Anvisierung. Lässt den linken Stick bei einem erfolgreichen Treffer los und der Charakter greift automatisch den getroffen Gegner weiter an.
- Offiziere können spezifisch mit R3 anvisiert werden. Damit der Charakter automatisch die Angriffe auf ihn abzielt, sollte man hier ebenfalls den linken Stick loslassen.
- Die Abwehr ist gleichzeitig dazu da, um die Kamera direkt hinter dem Charakter zu bringen.
- Mit dem gezoomten Radar (L3) kann man sehen, wo ungefähr die Gegner sind und dementsprechend auch ohne Sicht auf die Gegnermassen abzielen.
Lokaler Coop, Online und Schwierigkeitsgrad
Nahezu das gesamte Spiel kann in Koop gespielt werden. Nur einige Missionen in der Musou Kampagne sind Solo, weil in der Geschichte der Charakter keinen festen Partner bei sich hat. Nach dem Durchspielen wird der Freie Modus freigeschaltet und dort ist Coop wieder möglich.
Online hat eine besondere Einschränkung, indem man nur bereits erledigte Missionen spielen kann. Wer also gerne mit einem Freund die Kampagne zusammen durchspielen möchte, muss hier leider enttäuscht werden. D.h. mindestens ein Spieler muss dem anderen voraus sein.
Alle Missionen haben drei Schwierigkeitsgrade, wobei man bei dem höheren bessere Belohnungen bekommt.
Musou Modus
Dies ist die Hauptkampagne bei dem man die Geschichte von Oda Nobunaga und später Mitsuhide Akechi erlebt. Exklusiv für diesen Modus gibt es das Gegenstand-System bei dem über den Shop eingekaufte Gegenstände im Feld jeweils einmal eingesetzt werden können. Je höher die Stufe des Charakters, desto mehr Gegenstände kann dieser mit in den Kampf mitnehmen. Es gibt auch Fähigkeiten, die das Inventar erhöhen können. Unter den Gegenständen sind Heilungs- und Verstärkungsgegenstände.
In anderen Warriors Spielen taucht solche Gegenstände häufig zufallsbedingt oder an bestimmten auf und macht es somit schwer sie richtig einzusetzen. Durch dieses System hat man feste Parameter und man kann sie besser mit in die Strategie einarbeiten.
Weiterhin gibt es für einige Charaktere extra Missionen, um die Welt außerhalb beider Charaktere zu zeigen. Es gibt aber leider einen kleinen Nachteil. In der Hauptkampagne von Nobunaga und Mitsuhide baut sich der Schwierigkeitsgrad mit der Geschichte auf und beide Charaktere Stufen sich auch dementsprechend mit auf, inklusive die Freischaltung der Fähigkeiten. Bei diesen Extra-Missionen werden verschiedene Charaktere verwendet, die dabei von der Stufe her zu niedrig sein könnten. Es gibt zwar Funktionen, die es einigermaßen ausgleichen, jedoch macht es erst Sinn sich an diese Missionen zu versuchen, wenn man mit den zwei Hauptkampagnen durch ist. Oder alternativ viel Zeit mit dem Zitadellen Modus verbringt.
Zitadellen Modus
Dies ist ein spezieller Arcade ähnlicher Modus das vollkommen von der Geschichte abgetrennt ist, abgesehen von der Thematik der Karten die sich an der Hauptgeschichte anlehnt. Anstatt einer Geschichte geht es in diesem Modus einfach darum die Gegner und kleine Nebenmissionen zu erledigen bevor die Zeit abläuft. Richtung Ende taucht dann der Boss auf, der zum Beenden der Runde erledigt werden muss. Das Spielprinzip ist über alle Missionen ziemlich gleich. Im Vergleich zum Musou Modus ist dieser Modus um einiges schneller und eignet sich vor allem für kurze Spielrunden.
Im Zitadellen Modus können keine Gegenstände verwendet werden, stattdessen gibt es verschiedene Soldatenklassen zum Beschwören. Die gute Nachricht ist, dass sie mehrmals gerufen werden können da es auf ein Abklingzeit System basiert. Somit lohnt es sich sie großzügig einzusetzen damit sie ebenfalls bis zu Stufe 5 aufgebessert werden können und dabei noch stärker werden. Neue Klassen werden entweder durch das Aufstufen von anderen Klassen oder durch das Durchspielen vom Musou Modus freigeschaltet.
Der wichtigste Grund den Zitadellen Modus zu spielen liegt im Material zum Aufrüsten der Burg und dessen Bereiche wie z.b. der Laden oder die Schmiede. Die sind wiederum wichtig für das Ausrüsten der Charaktere. Auf den ersten Blick erscheint die Belohnung ziemlich niedrig zu sein, da man teilweise richtig viel Material (über 300 für Stufe 3) braucht und in den ersten Missionen wird unter 10 vergeben. Dafür gibt es das Bewertungssystem und es kommt beispielsweise vor das man bei einer Basis Belohnung von 8 noch 12 dazu bekommt. Eine gute Bewertung macht also sehr viel aus.
Benutzt man Charaktere die miteinander eine Beziehung haben, können Bonus Szenen freigeschaltet werden. Man muss lediglich die beiden zusammen in der Mission oft genug benutzen.
Die Burg
Sie hat 4 Stufen und begrenzt gleichzeitig die maximale Stufe der anderen Sparten. Man muss über das einfache Spielen der Hauptkampagne vom Musou Modus die Burg aufstufen. Dann geht es ab in den Zitadellen Modus, um Material für die einzelnen Bereiche zu sammeln.
Beim Schmied können beispielsweise Waffen umgebaut und die Juwelen hochgestuft werden, man muss halt davor die richtige Stufe erreicht haben. Im Laden bekommt man z.B. dadurch bessere Konsum Gegenstände für den Musou Modus.
Waffen und Anpassungen durch die Juwelen
Während den Missionen sind Waffenkisten aufzufinden und es ist vollkommen zufallsbedingt was man bekommt. Alle Waffen unterscheiden sich entweder von der Rarität, Slot Anzahl und Juwelen. Seltenere Waffen haben grundsätzlich einen höheren Angriffswert.
Bei den Slots und Juwelen kommen wir zu den Anpassungen. Hier gibt es jedoch wichtige Regeln die zu beachten sind.
1. Die Anzahl der Slots ist fixiert
2. Bestehende Juwelen können nicht entfernt werden
3. Nur leere Slots können beliebig besetzt werden
4. Die Juwelen können bis zu Stufe 9 aufgerüstet werden. Es wird eine Schmiede mit höherer Stufe gebraucht um auf das maximum zu kommen.
Dementsprechend ist es wichtig die richtige Waffe zu finden um die gewünschten Anpassungen hinzubekommen. Das Angriffsjuwel ist ziemlich unabdingbar, da es einen riesigen Unterschied bei den Angriffsstatuspunkten ausmacht. Abgesehen davon gibt es noch beispielsweise Erhöhung der Angriffsgeschwindigkeit oder Reichweite, Regeneration von Lebenspunkten nach 100 erledigten Gegnern, schnellerer Aufbau der Spezialanzeige, uvm.
Da lässt sich also schon einiges machen. Die Schwierigkeit liegt halt darin die richtige Waffe über den Zufallsgenerator zu finden und da hilf meistens nur beten.
Fähigkeiten
Jeder Charakter hat einen eigenen Fähigkeitenbaum das nach und nach freigeschaltet wird, wobei davon zu 95% passiv sind und mindestens ein charakterspezifischer Ultimative Fähigkeit beinhaltet. Die Kosten belaufen sich auf von 10 bis 25 Fähigkeiten-punkten und ein Teil wird durch Stufen Blockaden begrenzt, d.h. der Charakter muss eine bestimmte Stufe erreichen bevor man weitere Fähigkeiten freischalten kann. Es ist jedenfalls einfach für die beiden Hauptcharaktere alle Fähigkeiten über die Musou Kampagne freizuschalten.
Nur damit man es sich ungefähr die Geschwindigkeit vorstellen kann. Bei einer späteren Mission (ca. bei 50% der Kampagne) bekommt man als Basis ca. 15 Punkte und bei einem S-Rang bekam ich 46 Punkte extra.
Ultimative Fähigkeiten
Dies sind aktive Fähigkeiten, die im Kampf eingesetzt werden können und auf Abklingzeit Funktionieren. Jede Waffe hat generische Ultimative Fähigkeiten die jeder verwenden kann. Bereits am Anfang hat man sehr gute zur Auswahl. Beispielsweise gibt es einen Sprint, Musou Anzeige aufbauen oder jeweils Angriff/Geschwindigkeit/Verteidigung erhöhen.
Die Angriffe sind auf die besonderen Gegner spezialisiert. Glücklicherweise werden diese Gegner in der aktuellen Mission angezeigt und man kann sich dementsprechend darauf vorbereiten. Der wichtigste Nutzen für einen Ultimativen Fähigkeiten Angriff ist bei Offizieren. Denn sie können einen extra starken langsamen Angriff ausführen, davor bleiben sie stehen und eine rote Aura zeigt dessen Vorbereitung an. In dieser Situation haben sie Super Armor, d.h. sie reagieren auf keine Angriffe außer Ultimative Fähigkeiten oder Musou Angriffe.
Die Abklingzeit wird in 4 Stufen aufgeteilt. Je länger sie ist, desto stärker ist die Fähigkeit. Charaktere haben eine freischaltbare Fähigkeit die dabei hilft die Abklingzeit zu verkürzen. Hier ist eine ungefähre Auflistung der Abklingzeitdauer (ohne Reduzierung/mit Reduzierung) in Sekunden:
0: ca. 10/10
1: ca. 40/40
2: ca. 60/70
3: ca. 80/100
Im Musou Modus hat man 60 Minuten Zeit, während der Zitadellen Modus hat mit nur ca. 5 Minuten. Es kann also einen großen Unterschied machen bei der Auswahl der Ultimativen Fähigkeiten.
Das Grundprinzip der Warriors Reihe
Die Warriors Reihen haben nahezu immer den gleichen Grundriss im Kampfsystem. Das Hauptaugenmerk liegt am 1 gegen 1000 Prinzip und ist dementsprechend so ausgelegt das die Angriffe sehr viel Raum abdeckt, damit beispielsweise gleichzeitig 100 Gegner auf einmal erledigt werden können.
Dies liegt an den riesigen, aber schwachen Gegnermassen. Die richtigen Gegner sind die Offiziere, sie teilen viel mehr Schaden aus und können auch viel mehr einstecken.
Bei den Missionen handelt es sich zum größten Teil darum von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, um Offizier C zu erledigen. Hört sich monoton an, doch man schafft es genügend Abwechslung ins Spiel zu bringen, das man es viel weniger spürt. Da helfen die verschiedenen Umgebungen und leichte Variationen bei den Missionen.
Nebenbei sieht man auf der Karte blaue und andersfarbige Bereiche. Blau bedeutet verbündete und alle anderen Farben sind Gegner. Man erobert Bereiche, indem deren Wächter an den Toren besiegt werden, bei dem der Nachschub kommt. In den älteren Teilen hat das zwar eine Rolle gespielt, mittlerweile hat es aber so ziemlich an Bedeutung verloren.
Das Pferd (L2-Taste)
Es ist standardmäßig immer ein Pferd verfügbar und es kann auch zu jederzeit gerufen werden. Ehrlich gesagt konnte ich keinen großen Nutzen für das Pferd finden. Durch den Einsatz vom Hyperangriff und der Ultimativen Fähigkeit „Puls“ konnte ich bereits sehr schnell über das Feld flitzen.
Man kann jedoch bessere Pferde finden und sie können auch noch Fähigkeiten erlernen. Sie könnten also in Verbindung mit einer Waffe, wie z.B. dem Speer, einen echten Vorteil bieten.
Partner System
Eines der besten Zusätze der Samurai Warriors Reihe. Durch dieses System ist man immer zu zweit auf dem Feld und man kann zu jeder Zeit zwischen den beiden Charakteren wechseln. Einer wird CPU gesteuert und kann befehligt werden, wohin dieser sich bewegen soll.
Warum ist dieser Zusatz so genial? Lange leere Laufwege sind ein historisches Problem, denn wer mag schon von Punkt A zu Punkt B zu laufen. Deswegen war man im Coop auch im Vorteil, da zwei Bereiche gleichzeitig abgedeckt werden können. Dieser Vorteil wird durch dieses System in den Einzelspieler übertragen. Man schickt einfach den Partner zu Brennpunkt B auf der anderen Seite der Karte während man selber zu Brennpunkt A auf der gegenüberliegenden Seite den Offizier verkloppt. Ist man fertig, kann man einfach zum Partner wechseln und schon ist man wieder im Kampf.
Es hat ein ganz großes Lob verdient und es würde überhaupt nicht Schaden, wenn zukünftige Spiele der Warriors Reihe es ebenfalls benutzen.
Kampfsystem: Normale Angriffe (Viereck-Taste, hier abgekürzt als N) und Powerangriffe (Dreieck-Taste, P)
Sie besteht aus normalen Angriffen die schnell sind und sogenannte Power Angriffe die sich je nach Moment der Angriffskette einen anderen Endschlag bringen. Das System ist einfach und bietet dadurch mehr Angriffe.
Die Ausführung ist nicht willkürlich und folgt einem bestimmten System:
NP: Schickt den Gegner in die Luft
NNP: Betäubt den Gegner
NNNP: Großflächiger Angriff
NNNNP: Gezielter starker Angriff
Es gibt zwar noch weitere Ketten, doch die folgen dann keinen generellen System mehr und sind dementsprechend spezialisiert. Einige Powerangriffe können aufgeladen oder mehrmals gedrückt werden und ist in der Angriffs-Info aufgeführt.
Hyperangriff (Geändert?)
In Samurai Warriors 5 können alle Charaktere mit dem Hyperangriff eine bestimmte Strecke sprinten und gleich in den Angriff übergehen. Beim mehrmaligen Drücken der Taste wird eine spezielle Kette weitergeführt. Man kann jederzeit vom Hyperangriff in den normalen Angriff übergehen. Dieser Angriff funktioniert nicht bei Offizieren und besonderen Truppen, wenn sie nicht im getroffenen Zustand sind wie z.B. in der Luft.
Wichtig ist hierbei zu beachten, dass der Hyperangriff die Gegner in die Luft schickt und teilweise schwerer ist sie gezielt zu treffen.
In anderen Warriors Spielen kommt es häufig vor, dass in der Luft befindlichen Gegner, reduzierten Schaden abbekommen. Dies konnte ich in meiner Spielzeit nicht bemerken.
Musou-Angriff
Unter dem Lebensbalken ist eine besondere Leiste zu sehen die sich mit Angriffen oder einem spezifischen Ultimativen Fähigkeit auflädt. Sie besteht am Anfang aus einem Teil und kann über Fähigkeiten auf bis zu drei erweitert werden, d.h. man kann bei einer vollständig aufgeladenen 3-Teile Anzeige bis zu 3 Musou Angriffe hintereinander ausführen.
Ist man bei niedriger Lebensenergie, sodass die Anzeige rot ist oder in der Nähe seines Partners oder im Blutrausch, dann bekommt man eine stärkere Version vom Musou Angriff.
Der Musou Angriff besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase benutzt der Charakter die aktuelle Waffe, um mehrere Treffer auszuteilen. In der zweiten Phase kommt dann ein Charakter-spezifischer Angriff, der komplett unabhängig von der Waffe ist.
Blutrausch (L2-Taste)
Zusätzlich zum Musou gibt es noch eine Anzeige die noch langsamer aufzuladen ist. Sobald es voll aufgeladen ist, kann man den Charakter in einen verstärkten Zustand versetzen, bei dem man mehr Schaden austeilt und schnellere Angriffe ausführt. Es ist möglich diesen Zustand vorzeitig zu beenden, um die Zeit zum Aufladen zu verkürzen.
Ausweichen (X-Taste beim Einstecken eines Treffers)
Wird man getroffen ist es möglich auf Kosten der Blutrausch-Anzeige aus der gegnerischen Angriffskette zu entkommen. Funktioniert jedoch nicht, wenn der Spieler in der Luft ist.
Waffen, Bewegungen und besondere Powerangriffe
Die Angriffe der Charaktere basieren auf die ausgerüstete Waffenkategorie, d.h. rein technisch gesehen haben alle Charaktere die gleichen Bewegungen. Ein Nobunaga mit Bogen ist identisch mit Mitsuhide mit Bogen. Deshalb haben die Charaktere ihre bevorzugte Waffenkategorie.
Bei diesen bestimmten Charakter- und Waffenkombination werden charakterspezifische Powerangriffe freigeschaltet. Nobunaga kann beispielsweise einen Feuerschlag einsetzen, während Mitsuhide eine Frostwelle in die Gegnermenge schickt. Meistens sind sie besser als die generischen Powerangriffe.
Das System der Angriffsketten
Es gibt eine gezielte Reihenfolge wie man all diese Angriffe einsetzen kann. Man kann beispielsweise nicht vom normalen Angriff in den Hyperangriff umsteigen. Ebenso ist es nicht möglich vom Powerangriff in den normalen Angriff zu kommen. Hier ist die spezifizierte Reihenfolge:
Hyperangriff -> normaler Angriff -> Powerangriff -> Ultimative Fähigkeit -> Musou Angriff.
Den Übergang vom normalen Angriff zur Aktivierung vom Powerangriff sieht man am blauen Aura.
Besonderheiten der Waffen
Während einige Waffen ziemlich simpel gestaltet sind wie z.B. das Katana oder Odachi bringen einige andere einige Bonusfunktionen auf den Tisch. Beim Hammer können alle Powerangriffe aufgeladen werden, die Talismane Powerangriffe fügen unterstützende Objekte zum Charakter wie Konamis Gradius Optionen und die Trommel verteilt Orbs auf dem Kampffeld die beim Treffer Wellen schlagen und Gegner treffen.
Waffen, die sich auf den ersten Blick als schwach herausstellen haben vielleicht doch noch extra Funktionen die den Spieß umdrehen.
Versteckte Waffenfähigkeiten mit der Sprung-Taste (X-Taste)? Naginata und Ninjaklinge!
In meiner Spielzeit konnte ich bei diesen beiden Waffen spezielle mit der Sprung-Taste jeweils eine besondere Funktion entdecken.
Die Naginata soll besonders für den Luftkampf geeignet sein, jedoch wird man dadurch gezwungen exklusiv die NP-Angriffskette einzusetzen damit man die Gegner überhaupt in die Luft bekommt. Hier kommt aber die Ausnahme, drückt man mitten im Angriff auf die Sprung-Taste führt der Charakter einen Aufwärtshaken aus, der sich selbst und die Gegner zusammen in die Luft bringt. Dies funktioniert auch bei den Powerangriffen und führt dementsprechend zu längeren Kombos.
Beim Ninjaklinge sind zwei Besonderheiten zu beobachten. Läuft der Charakter über längere Zeit, dann geht dieser über in den bekannten Ninjasprint (bekannt durch Naruto) der eine erhöhte Geschwindigkeit bietet. Die zweite Besonderheit liegt ebenfalls in der Sprung-Taste. Drückt man sie während einer Angriffskette, versetzt man den Charakter sofort in den Ninjasprint und es funktioniert auch bei Powerangriffen, solange man auf den Boden steht. Man könnte also die Gegner ziemlich lange in der Luft jonglieren.
Beide Besonderheiten werden aus unbekannten Gründen nicht im Tutorial erwähnt und machen einen riesigen Unterschied im Spielplan.
Gegnervarianten und besondere Gegner
Die meisten Soldaten sind ziemlich einfach zu bekämpfen. Es gibt jedoch einige, die durch ihre Masse und Angriffe sehr gefährlich sein könnten. Unter dieser Kategorie gehören Bogenschützen und Gewehrschützen, denn deren Angriffe stoppen den Charakter im Schritt und Angriff.
Einige Gegnervarianten haben eine besondere Variation bei dem bestimmte Ausrüstungsgegenstände blau gefärbt sind wie z.B. Schild oder Speer. Bei diesen Gegnern prallt der Hyperangriff ab und versetzt den Spieler kurz in eine gelähmte Animation. Weiterhin reagieren sie so gut wie gar nicht auf normale und Powerangriffe, weshalb man hier die Ultimativen Fähigkeiten einsetzen sollte. Ein weiterer guter Grund sich mit Ultimative Fähigkeiten mit kurzer Abklingzeit auszurüsten.
Offiziere und Extra-Offiziere
Offiziere sind starke Gegner die teilweise auch spielbare Charaktere sind. Hier gibt es noch eine zusätzliche extra Funktion: Perfekte Abwehr. Wehrt man kurz vor dem Treffer ab, wird der Gegner in eine gelähmte Animation versetzt und ist somit offen für deine Angriffe dazu zählt auch der Hyperangriff. Eine weitere Besonderheit bei den Offizieren sind, die davor bereits erwähnten extra starken Angriffe die nur mit Ultimativen Fähigkeiten oder Musou-Angriff gestoppt werden können.
Bei den Extra-Offizieren handelt es sich um eine noch stärker Version von einem Offizier. Man sieht unter deren Lebensanzeige ein Punkt der Anzeigt das da noch ein weiterer Lebensbalken dahinter steckt. Entleert man den ersten Balken, versetzt dieser sich in einem noch stärkeren Zustand.
Kombozähler und K.O.s
Der Kombozähler hat die besondere Funktion die Musou Anzeige schneller aufladen zu können. Je höher die Kombo, desto mehr Musou Balken generieren deine Angriffe. Zusätzlich gibt es auch noch Juwelen die z.B. die pro 100er Kombo leicht die Lebensenergie auffüllt.
Warriors Veteranen werden merken, dass es auf dem Feld keine besonderen Gegenstände aufzufinden sind die den Charakter für kurze Zeit verstärken. Das kommt nämlich davon das alles auf den K.O.-Zähler übertragen wurde. Alle 1000 K.O.s erhöht sich Verteidigung, Angriff, etc. Man bekommt also das gesamte Paket.
Ist ein schwieriger Offizier auf dem Feld, sollte man sich dabei vielleicht überlegen vor dem Kampf einen tausender anzupeilen.
Zwischenfazit Gameplay
Samurai Warriors 5 punktet auf der ganzen Linie im Gameplay und schafft es mit dem Partner System eines der größten Schwächen der Warriors Reihe zu lösen. Der neue Hyperangriff eignet sich hervorragend dazu sich schnell den Gegnern zu nähern und einen Angriff zu initiieren. Ultimative Fähigkeiten ersetzen die damals teilweise zufallsbedingten Elemente und bringt dadurch eine viel stabilere Spielerfahrung.
Die Schwäche vom monotonen Gameplay ist hier leider noch vorhanden, denn trotz der vielen Charakteren sind sie sich alle extrem ähnlich und unterscheiden sich nur durch ein paar individuellen Powerangriffen und den Musou-Angriffen. Die extrem üppige Menge an Charakteren täuscht also ein wenig.
Ein weiteres Problem sind die zufallsbedingten Elemente bei der Ausrüstung und Juwelen. Dadurch das sie zufallsbedingt sind, kann man nur beten das man über die Zeit die richtige Kombination und maximale Anzahl von Slots bekommt. Wer also seine Traumkonfiguration verwirklichen möchte, könnte etliche Stunden daran verbringen.
Die beiden Probleme sind zwar nicht so schwerwiegend, aber bei den einen oder anderen könnte es mit der Zeit bemerkbarer werden.
In Thema Inhalt braucht man nicht viel zu sagen. Die Warriors Spiele haben schon immer Stunden an Spielzeit geboten und das ist hier auch nicht anders. Die Kampagne von Nobunaga hat bei mir ca. 10 Stunden gedauert, nimmt man noch Mitsuhide und die anderen Nebenmissionen hinzu, liegt man locker bei 20-30 Stunden oder länger.
Über die DLC kann ich leider nichts Berichten, aber in meiner Spielzeit hat sich das Spiel vollständig angefühlt und die oben genannten Story "lücken" sind unmöglich über DLC zu lösen.
Grafik & Sound
Wie immer ist hier keine große Grafikpracht zu erwarten und es setzt stattessen auf Masse. Deswegen wird das Gameplay auch als 1-gegen-1000 vermarktet und das wurde hier gut umgesetzt. Teilweise füllen die Gegner den kompletten Bildschirm und werden in Massen durch die Luft geschleudert.
Die Effekte sind sehr dezent und es wurde darauf geachtet die Sicht des Spielers nicht zu behindern. Ich konnte zu keiner Zeit feststellen, dass ich zu einem Zeitpunkt davon geblendet wurde. Gelegentlich gab es kleine Probleme mit der Kamera aber das ist eine andere Geschichte.
Das neue Design und der Einsatz von leichten Cellshading trägt sehr gut dazu bei die japanische Atmosphäre auf den Bildschirm zu bringen. Zwar gibt es keine großartig aufwendigen Zwischensequenzen, aber überraschenderweise ist es nicht allzu bemerkbar. Vielleicht kommt es davon, dass man sowieso die meiste Zeit mit Kämpfen verbringt und die Handlung auf die groben Details konzentriert.
Bei der Musik wurde darauf geachtet sich stark von den anderen Ablegern zu distanzieren, indem beispielsweise traditionelle japanische Instrumente und Töne verwendet werden. Dies wurde auch sehr gut ausgeführt und man bekommt ein Gefühl aus einer Mischung von etwas traditionellen und modernen. Vom Sound muss nicht viel geredet werden, da Omega Force schon lange im Metier sind. Die Treffer hören sich wuchtig an und mit dem Auge sieht man gerne das Resultat seiner Angriffe.
Im Gegensatz zu anderen Spielen wurde hier komplett auf Japanische Sprachausgabe gesetzt. Wie immer ist sie Top, aber man kann auch verstehen das einige sich vielleicht über fehlende Sprachen ärgern könnten.
Auf der PS5 lief das Spiel butterweich und durch das intelligente Lade-Design (Mission wird bereits im Planungsmenü geladen) sollten Ladebildschirme auf jeder Plattform kein großes Problem darstellen.
Beim Spielen über die externe konnte ich einige kurze Ruckler beobachten, bei dem das Spiel für eine sehr kurze Zeit einfriert. Ist an sich kein sonderlich großes Problem und bei meinem Versuch über die SSD der PS5 war dieses Problem anscheinend nicht vorhanden.
Fazit
Samurai Warriors 5 ist ein sehr gutes Warriors Spiel und ist sehr gut für neue Spieler geeignet. Die Sengoku-Periode in Japan ist ein eher wenig behandeltes Thema und man konnte bereits bei Nioh 1 & 2 eine Fantasy alternative erleben. Es ist vor allem selten ein Action-Spiel mit Nobunaga Oda als Hauptcharakter zu finden, da er gerne als Schurke eingesetzt wird.
Der Preis scheint so üppig zu sein wie der Inhalt mit 69.99€. Meine Empfehlung ist die Demo zu probieren es ist ein kleiner Einblick was einem erwartet und viel mehr. Wem es also gefällt, sollte ohne Bedenken zugreifen können.
Pro
- Gutes neues Design der Charaktere
- Sehr viele Charaktere...
- Lokaler Splitscreen Coop und Online
- Ständig Action durch Partner System
- Üppiges Inhalt das locker über 30 Stunden Spielzeit bietet
Contra
- Kann nach "Warriors" Tradition etwas monoton wirken
- ...die leider sehr ähnlich sind
- Stufensystem wirkt als Blockade bei optionalen Missionen
- Online Coop hat leichte Einschränkungen
Wertung
8.5Sehr gut
Kaufempfehlung
80%Sehr empfehlenswert
Getestet wurde SAMURAI WARRIORS 5 (PS4) auf PS4 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.02 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für SAMURAI WARRIORS 5 (PS4) wurde uns von Plaion (Koch Media) kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!