Terra Nil · Test
Veröffentlicht am 27.12.2023 von Andreas Erber
Umgekehrte Stadtentwicklung
Der Release zu Terra Nil liegt bereits eine Zeit lang zurück. Ursprünglich wurde der Titel am 28. März 2023 von FreeLives Games entwickelt und in den jeweiligen Epic und Steam PC Stores herausgebracht. Devolver Digital bringt den Titel jetzt auch auf die Nintendo Switch Konsole. Zwischenzeitlich dürfen auch aktive Netflix-User kostenfrei auf den Titel zugreifen. In Terra Nil gilt es die Welt, genauer gesagt die Umwelt zu retten. Anstatt in einer unbebauten Naturlandschaft Wohnblöcke, Wolkenkratzer und Straßenzüge zu einer Großstadt heranzuziehen, müssen Spieler:innenaus kargen, ausgetrockneten Böden eine grüne, idyllische Landschaft erschaffen. Menschen sind hier nicht erwünscht, Tiere hingegen sind herzlich willkommen!
Holt euch das Ödland zurück!
Im Spiel Terra Nil erschaffen Spieler:innen aus einer kargen, leblosen Landschaft ein blühendes, lebendiges Ökosystem. Sie sollten karge Böden in fruchtbares Grasland verwandeln, verschmutzte Ozeane säubern, ausgedehnte Wälder pflanzen und den idealen Lebensraum für Tiere schaffen, damit sie sich heimisch fühlen. Hinterher sollten dann alle Gebäude recycelt werden, um ja keine Spuren zu hinterlassen, die darauf hinweisen könnten, dass jemand jemals da war.
Gameplay & Steuerung
Jede Region von Terra Nil durchläuft verschiedene Phasen, wobei das ultimative Ziel eben darin besteht, eine makellose Wildnis zu hinterlassen. In den Levels geht es nicht um unendliches Wachstum, sondern darum, die Umwelt auszugleichen und zu pflegen, bevor sie schließlich in Ruhe gelassen wird. Terra Nil verfolgt also einen komplett anderen Ansatz, als andere "Aufbau-Simulationen". Hier gilt das Gebot: Weniger ist mehr!
Die Spielfläche wird in ein kleinkariertes Schachbrettmuster eingeteilt, was den Aufbau der technischen Hilfsmittel erleichtert. Vor allem auf mobilen Endgeräten ist diese Form der Aufbauspiele ein erheblicher Vorteil. Zu Spielbeginn gibt es nur ein braunes, unfruchtbares Erdreich und der besagte Nil ist komplett ausgetrocknet. Nun gilt es ökologische, technische Hilfsmittel einzusetzen, um Wasser, Strom und schlussendlich fruchtbare Felder zu erarbeiten. Diese einzelnen Fortschritte sehen durch ihre individuellen Animationen cool aus und motivieren die Spieler:innen enorm. Prozedural generierte Landschaften stellen sicher, dass kein Durchspielen von Terra Nil dem anderen gleicht. Nutzt zufälliges, herausforderndes und unvorhersehbares Terrain für die Konstruktionen. Zu den Terrain-Eigenschaften zählen schlängelnde Flüsse, Berge, Ebenen und Meere.
Schade nur, dass ein kompletter Durchgang recht schnell vorbei ist.
Mit den fortschrittlichen Ökotechnologien reinigt ihr wie gesagt den Boden. Doch damit nicht genug! Feuchtgebiete, Strände, Regenwälder, Wildblumen und vieles mehr können erschaffen werden.
Wichtig zu wissen ist, dass die Ressourcen stark begrenzt sind und Recycling ein wichtiges Thema in Terra Nil ist. Recycelt also schön brav alles, was gebaut wurde, und hinterlässt eine makellose Umwelt für die neuen tierischen Bewohner. Man kann diesen Leitsatz nicht oft genug erwähnen!
Grafik & Sound
Üppige, handgemalte Umgebungen, entspannende Musik und eine stimmungsvolle Geräuschkulisse machen Terra Nil zu einem friedlichen, meditativen Erlebnis. Zwar bewegt sich der Grafikstil im Pixeloptiksegment, doch wirken die Objekte dennoch recht detailliert. Der grafische Gesamteindruck wirkt zeitgemäß und passt sich perfekt an das Gameplay an. Gelungen ist auch der großzügige Zoomfaktor, welcher mit den beiden Schultertasten justiert werden kann. Bei maximalen Zoom erhalten Spieler:innen einen sehr nahen Einblick auf das ökologische Gedeihen.
Die Musik wirkt auf den Spielverlauf sehr entspannend und verleitet zum Träumen und unterstützt gekonnt beim Bewundern des Erschaffenen. Eine Sprachausgabe gibt es selbstverständlich nicht, da das Game auch kein sprechfähigen Lebewesen enthält. In den Optionen kann zumindest die Menüsprache auf Deutsch umgestellt werden, denn beim ersten Spielstart ist die Sprache noch standardmäßig auf Englisch gestellt.
Im "Bewundern-Modus" können Spieler:innen sich an der natürlichen Schönheit des wiederhergestellten Ökosystems erfreuen.
Fazit
Terra Nil behandelt ein wichtiges Thema, welches uns alle betrifft: Die Umwelt. In Terra Nil dürfen Spieler:innen alles richtig machen und eine idyllische, fruchtbare Welt am Fluss Nil erstellen. Doch nicht nur der Aufbau, auch das Recycling ist ein wichtiger Bestandteil des Auf- und Abbauspiels! Das Gameplay ist dank des Schachbrettprinzips recht übersichtlich und die Objektplatzierung ist unkompliziert. Terra Nil eignet sich somit sehr gut für unterwegs Da kommt die Nintendo Switch Version gerade richtig.
Die Simulation macht richtig Laune und es motiviert zu sehen, wie sich die Natur entfaltet. Schade nur, dass diese Eindrücke recht schnell vorbei sind, da die Runden einfach zu kurz ausfallen. Doch zum Glück ist jeder Durchgang anders, dank der prozedural generierten Landschaften. Die Grafik ist in einer feinen Pixeloptik gehalten und kann durch detaillierte Objekte überzeugen. Vor allem die Animationen sind schön anzusehen und motivieren für die nächsten Spielabschnitte. Dazu gesellt sich ein angenehmer, entspannender Soundtrack. Terra Nil ist nicht nur ein Ökospiel, welches uns wachrütteln will. Terra Nil ist ein einzigartiges Stück Software, dass ab sofort auch unterwegs erlebt werden kann.
Pro
- wunderschöne, niedliche Optik mit detaillierten Objekten
- verschiedene Maps mit unterschiedlichen Look
- deutsche Menü- und Infotexte
- Aufbau und Recycling sind wichtige Spielelemente
Contra
- Spielzeit fällt leider eher kurz aus
Wertung
8.5 Sehr gut
Kaufempfehlung
95%Absoluter Pflichtkauf
Getestet wurde Terra Nil auf Switch von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 0.6 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Terra Nil wurde uns von Cosmocover kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!