Review

Valkyrie Elysium · Test

Veröffentlicht am 07.11.2022 von Soul-1

Titelbild von Valkyrie Elysium (PS4, PS5)

Valkyrie Profile x Action?

Valkyrie Profile ist ein Nischenklassiker von tri-Ace unter den JRPG Fans und inspirierte mit dem Kampfsystem Spiele wie Indivisible. Wenn man über den Entwickler tri-Ace spricht, dann kommen zwei Namen auf: Valkyrie Profile und Star Ocean.

Insgesamt war Valkyrie Profile eine Art Verbindung von RPG und 2D Jump’n Run, da es häufig neben den Kämpfen auch noch Sprungeinlagen gab. Ebenso lehnt sich die Story an die nordische Mythologie, mit einigen bekannten Göttern, wobei es einen eigenen Twist mit sich bringt. Besitzer der Deluxe Edition von Valkyrie Elysium können im Dezember sich auf den Port der PSP Version vom ersten Spiel freuen, welches gleichzeitig das erste Mal seit der ersten PlayStation wieder auf Konsolen erhältlich ist.

Valkyrie Elysium ist entweder ein Reboot oder extremer Spin-off der Valkyrie Profile Reihe und setzt komplett auf Action mit einem leichten hauch RPG. Doch wie macht sich diese ungewöhnliche Rückkehr der Valkyrie Reihe?

Die Demo

Alle interessierten sollten unbedingt die Demo (link) probieren. Außerdem bietet es ca. 2 Stunden Gameplay und gibt einen Einblick in die Struktur des Spiels und der Speicherstand kann in die Vollversion transferiert werden.

Gleich im Intro wird die Einherjar Mechanik vorgestellt, mit der man bis zu zwei Vasallen kurzzeitig in den Kampf schicken kann und verleiht gleichzeitig der eigenen Waffe mit dem entsprechenden Element des beschworenen Einherjars.

Nach dem Intro hat man leider nicht mehr die Möglichkeit dieses System einzusetzen, da im ersten Kapitel Valkyrie alleine unterwegs ist und das Team erst zusammenstellen muss.

Die Demo zeigt sehr gut, was man vom Spiel erwarten kann. In der Vollversion wird alles, was man in der Demo erlebt hat, expandiert. Es dient also als eine sehr gute Einführung in das Spiel und Barometer für die Vollversion.

WICHTIG: Aus unbekannten Gründen hat die Demo einen extremen Juwel Limit, die in der Vollversion NICHT vorhanden ist. Dies ist eine sehr unglückliche Entscheidung, da man in der Vollversion sowieso massenweise davon bekommt und diese Eingrenzung überhaupt keinen Sinn ergibt, außer dem Spieler einen schlechteren Eindruck zu geben.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Unterwegs im Auftrag von Odin

Die Welt ist am Sterben durch den Krieg zwischen Odin und Fenrir, dem sogenannten Ragnarok. Einem Krieg die drei Reiche (Asgard, Midgard und Niflheim) stark lädiert haben. In Midgard fangen sogar an, die Seelen als Untote und Monster, sogenannte Nagalfar, wieder aufzustehen.

Beide Seiten haben einander stark verwundet, weshalb Odin seine Macht einsetzt, um besondere Vasallen zu erschaffen: Die Walküren. Damit fängt die Geschichte auch gleich an. Mit der Erschaffung einer namenlosen Walküre, die von Odin beauftragt wird, die befleckten Seelen zu reinigen und zu Odin zu schicken, um ihn zu stärken, damit er die Welt retten kann.

Während dieser Mission trifft die Walküre auf ihre Einherjar und ihre Gegner. Gleichzeitig kommen neue Informationen zum Vorschein, die sie vielleicht alles infrage stellen lässt…

Es ist schwer über die Story zu erzählen, denn sie ist extrem kompakt. Man erfährt ein wenig über die Hintergründe der Einherjar beim Finden und später noch mehr über ihre Nebenmissionen, wobei innerhalb der Kollektion Menü ihre Geschichten in Text und Sprachausgabe nochmal erweitert werden. Es sind also nebensächliche Elemente und sind nicht in die Hauptgeschichte eingearbeitet.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Weltaufbau über Hohlblüten

Nebenbei erfährt man über die Sammelobjekte Hohlblüten mehr über den Zustand der Welt und den einzelnen Schicksalen. Aus unbekannten Gründen hat man sich dazu entschieden, anscheinend teilweise belanglose Hohlblüten einzuarbeiten, z.B. mit dem Schnaufen eines Pferdes. Es kommt zwar nicht oft vor, aber das ist eine Verschwendung von wichtigem Platz für Storyelemente.

Die Charaktere

Die Walküre bleibt über die meiste Zeit stoisch und wird dadurch von ihren dynamischeren Einherjahr komplett überschattet. Es ist zwar beabsichtigt, sie als emotionsloses Werkzeug von Odin darzustellen, aber im Austausch bekommt man halt einen Hauptcharakter mit extrem wenig Charisma bzw. Anziehungskraft. Die Entwicklung von ihr kommt meiner Meinung nach ein wenig zu spät und könnte bei Spielern eine Lethargie entstehen lassen.

Auch die frühe Antagonistin und Walküre Hilde hat ein ähnliches Problem wie die Hauptcharakterin. Bloß anstatt stoisch erscheint sie Richtung hämisch und einen Touch besserwisserisch. Dies kommt vor allem beim ersten Treffen auf, bei dem extrem wenig Überzeugungsarbeit geleistet wurde. Sei es beim Spieler oder der Hauptcharakterin.

Das Einherjar Team zeigt sich um einiges lebendiger und somit auch sympathischer, wobei es leider innerhalb der Hauptstory bei ihnen an Tiefe fehlt und auf das Glossar ausgelagert wurde.

Odin und Fenrir leisten trotz ihrer kurzen Auftritte eine exzellente Performance und stehlen so ziemlich die Show.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Tiefgrünblüten

Diese Blüten werden spezifisch für das beste Ende benötigt. Doch beim Auffinden dieser Blüten bleibt der Inhalt im Gegensatz zu den Hohlblüten verwehrt.

Erst beim vollständigen Sammeln entfaltet sich die Wahrheit. Unglücklicherweise fehlt es an einem Bindeglied für warum ausgerechnet die Walküre diese Blüten finden kann und sie immer an den richtigen Orten sind. Es ist eine Lücke, die man hätte füllen können und dabei würde die Qualität der Geschichte garantiert verbessert werden.

Story Zwischenfazit

Eines ist eindeutig, die Story ist nicht gerade die Stärke von Valkyrie Elysium. Eine Handlung ist zwar da, aber es fehlt einfach der Aufbau. Eigentlich sollte gezeigt werden, dass zwischen der Walküre und ihrem Einherjar Team eine Verbundenheit entstehen sollte, doch diese Entwicklung ist leider so dünn verlaufen, dass viele Spieler diese Entwicklung übersehen und deswegen die emotionalen Momente an sie vorbeischießen.

Wegen der hauchdünnen Story wird es sehr schwer sein für Valkyrie Elysium die Spieler in diesen Bereich zu packen. Dabei liegt auch keine ausgebaute, minimalistische Erzählung über die Umgebung vor. Stattdessen ist es wirklich nur eine einfache Handlung und einfachen Charakteren.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay soll wohl das Element sein, das es hervorstechen lässt. Sie ist leicht überdurchschnittlich, mit guten Ideen, doch reicht bei weitem nicht aus, um auf den oberste Echelon (DMC, Ninja Gaiden, Bayonetta) zu kommen. Laut Angaben vom Entwickler Soleil soll der CEO an Ninja Gaiden und Ninja Gaiden 2 gearbeitet haben. Dies ist ein wenig bemerkbar, da es das eine oder andere Element sicherlich von diesen Spielen inspiriert worden.

Einige würden vielleicht das PS2 Spiel Chaos Legion von Capcom mit diesem Spiel in Verbindung bringen, jedoch liegen trotz der ähnlichen Ideen ein fundamentaler Unterschied zwischen den beiden Spielen.

Das Hauptaugenmerk ist offensichtlich das kompetente Kampfsystem, weshalb wir näher darauf eingehen werden.

Steuerung

Der Controller ist so ziemlich voll belegt, da es eine gute Menge von Aktionen gibt. Beim Angriffssystem hat man wiedermal auf leichte und schwere Angriffe (hier Übergangsangriff genannt) gesetzt, mit Sequenzen von leichten Angriffen, die zu schweren besonderen Angriffs Abschlüssen führen. Springen und Ausweichen sind auch wieder dabei, wobei beim erfolgreichen Ausweichen ein besonderer Effekt mit einem blauen Schild zu sehen ist und auch bei Gegnern auftauchen kann.

Mit der Abwehr kann man sich schützen oder eine Parade ausführen, doch in den meisten Fällen wird eher das Ausweichen eingesetzt.

Ein eher persönliches Problem erschien mir die Anordnung der Einherjar und Magie Tasten. In seltenen Fällen habe ich nämlich die beiden Tasten verwechselt und setzte Magie ein anstatt einen Einherjar zu beschwören, da beide auf benachbarte Schultertasten R1 und R2 gesetzt sind.

Eines der größten Probleme des Kampfsystems liegt wohl in der steifen Steuerung, die an Scarlet Nexus erinnert. Dies bedeutet, dass das Ausweichen meistens erst Richtung Ende einer Angriffsanimation aktiviert werden kann und womit man eine schwierigere Zeit hat, die Gegner auszuweichen, weshalb es auch eine weitreichende Wirkung auf die Waffen hat.

Weiterhin ist auch der Waffenwechsel und Elementwechsel sehr steif ausgefallen und ist an den gleichen Grenzen gebunden wie das Ausweichen, d.h. man darf nicht im Angriff sein um diese Funktionen einzusetzen.

Doch bevor wir auf das Kampfsystem eingehen, richten wir unseren Blick auf die umliegenden Elemente.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Hauptmissionen

Hauptmissionen sind komplett von den Nebenmissionen abgetrennt. Meistens kann man mit ca. 1 bis 2 Stunden Spielzeit pro Hauptmission rechnen und es sind auch die einzigen Missionen bei denen die Hohlblüten und Tiefgrünblüten auftauchen. Abgesehen von den ersten beiden Kapiteln ist das Spiel komplett linear aufgebaut, wobei innerhalb der Bereiche interessante Objekte versteckt sein können und deshalb ist es empfehlenswert die Nebenbereiche zu untersuchen, die nicht auf dem Pfad liegen.

Viel muss man über das Missionsdesign nicht reden, da es einfach darum geht sich durch die verschiedenen Gegnerkompositionen durchzukämpfen. Eines ist auf jeden Fall bemerkbar, die Missionsbereiche in den Hauptmissionen sind sehr groß.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Konzentration Funktion

Dies ist eine Hauptmission exklusive Funktion und ist ein ziemlich merkwürdiger Zusatz. Bei dieser Funktion handelt es sich um einen Wegweiser. Die Walküre konzentriert sich für einige Sekunden und aktiviert Astral Schmetterlinge, die dem Spieler den Weg zum nächsten Ziel weisen. Die langwierige Aktivierungszeit ist bereits ein negativer Punkt. Doch wie bereits erwähnt liegt bei diesem Spiel ein lineares Design vor, mit einer einzigen Ausnahme: Kapitel 2.

Grundsätzlich gesehen scheint diese Funktion nur für Kapitel 2 gemacht worden zu sein, da dort verschiedene Objekte an verschiedenen Orten verteilt worden sind. Es kommt einem vor das vielleicht die Entwickler gemerkt haben das diese Art von Design eher Frust statt Lust herbeigeführt hat und anschließend bei den folgenden Missionen darauf verzichtet haben.

Erkundung und… Juwelen in Kisten?

Trotz des linearen Aufbaus sind überall kleine extra Bereiche zu entdecken. Sie liegen zwar auf dem Weg, können jedoch wiederum leicht übersehen werden. Teilweise wird bei diesen Situationen auch die Seelenkette benötigt.

In diesen Bereichen sind meistens Kisten aufzufinden, in denen sehr nützliche Verbrauchsgegenstände wie Tränke aufzufinden sind.

Doch in diesem Spiel gibt es bei den Kisten eine extrem merkwürdige Designentscheidung. In einigen von diesen Kisten sind Juwelen in geringer Menge, wie z.B. 10 Stück, aufzufinden. Es ist unbekannt was die Absicht dahinter ist, doch es kommt einen vor, als würde der Entwickler, der für die Kisten zuständig ist, den Spieler ein wenig hänseln, da einem die Juwelen mit der Zeit sowieso in großer Menge hinterhergeworfen wird. Am schlimmsten ist die Tatsache das jedes Mal ein Bildschirm mit der Beschreibung der jeweiligen Juwelen auftaucht. Das hat das klassische God of War schon viel besser gelöst.

Abgesehen davon gibt es blaue und rote Kisten. Blaue beinhalten meistens Gegenstände, mit denen man eines der drei Leisten permanent erhöhen kann. Bei den roten Kisten handelt es sich um wichtige Schlüsselobjekte fürs Weiterkommen.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Nebenmissionen

Während der Hauptmissionen können Nebenmissionen entdeckt werden und man muss sich keine Sorgen machen sie zu verpassen, denn sie sind alle in der Karte markiert.

Alle Nebenmissionen finden in den gleichen Bereichen wie in den Hauptmissionen statt, doch im sehr eingeschränkten Format. Es wird sozusagen ein kleiner Bereich ausgeschnitten und für die Nebenmission eingesetzt. Vorher begehbaren Bereiche werden mit Hindernissen geschlossen.

Bei den Nebenmissionen kann man mit ca. 10 Minuten Spielzeit rechnen und es lohnt sich sie zu erledigen. Das kommt davon, dass zum einen das man Juwelen anhäuft und zum anderen sind die Belohnungen substantiell. Wie z.B. neue Magie, Waffen oder sogar Erweiterung von einem der drei Leisten, auf die wir erst später eingehen.

Juwelen

Diese sind essenziell für alles rund ums verstärken. Sie werden für das Aufrüsten der Waffen und das Freischalten von Fähigkeiten gebraucht. Es gibt verschiedene Juwelen Arten, um den Fortschritt zu begrenzen, sodass man nicht zu früh alles freischaltet. Verschiedene Missionen vergeben unterschiedliche exklusive Juwelen. Die ersten Missionen haben z.B. Emerald, gefolgt von Azur, Schwarz und abschließend Regenbogen.

Zwar bekommt man von Gegnern bereits Juwelen. Wer aber auf eine Nummer sicher gehen möchte, der kann Objekte wie Holzkisten zerstören, um mehr Juwelen zu ergattern.

Ein leicht kompliziertes System für einen einfachen Nutzen. Man merkt, dass man mehr damit vorhatte, da die gelben Juwelen als ein wichtiger Wert dargestellt werden. Obwohl man von denen nie einen Mangel hat und sie auch keine besonderen Nutzen haben. Außerdem entfällt der Nutzen von allen Juwelen, sobald alles aufgerüstet wurde.

Aufrüstung und Fähigkeiten

Jede Aufrüstung und Freischaltung von Fähigkeiten benötigt eine bestimmte Menge an verschiedenen Juwelen. Je nach Fortschritt der Handlung bekommt man neue Juwelen Arten, um die Stärkung weiterzuführen.

Bei den Waffen führt es zu neuen Angriffen wie z.B. längere Angriffssequenzen oder neue Angriffe nach dem Ausweichen, usw. Außerdem wird die Angriffskraft wesentlich gesteigert.

Bei den Fähigkeiten gibt es neue Manöver wie z.B. doppeltes Ausweichen, Doppelsprung, Seelenketten Angriffe, Parieren, aber auch die Erhöhung von jeweils einem der drei Leisten.

Erledigt man die Hauptmissionen und Nebenmissionen, dann sollte es fast kein Problem darstellen, alle zu dem Zeitpunkt möglichen Upgrades freizuschalten.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Das Kampfsystem

Kommen wir zum Highlight von Valkyrie Elysium: Das Kampfsystem. Abgesehen von den ersten zwei Kapiteln ist man immer mit den Einherjar unterwegs. Es sind quasi zeitbegrenzte Kämpfer. Zusätzlich hat man auch noch sehr starke Magie, mit der man auf die elementaren Schwächen der Gegner abzielt.

Der Einsatz der Einherjar verbraucht die Seelenleiste, während die Magie die Künste Leiste verbraucht. Da man bis zu zwei zusätzliche Kämpfer in den Kampf schicken kann, muss man sich auf größere Gegnermengen einstellen. Meistens sind sie zu fünft oder sogar mehr. Weiterhin sind bei stehenden Gegner keine Combos garantiert, da sie die Fähigkeit haben inmitten der Angriffssequenzen auszuweichen oder bereits davor abzuwehren.

Abschließend bietet die Walküre ein Arsenal von Bewegungen, Angriffe und Waffen. Am bemerkenswertesten ist wohl die Seelenkette.

Screenshot von Valkyrie Elysium

  • Abwehr

Mit der Abwehr können die Angriffe der Gegner neutralisiert werden, aber bei höherer Frequenz und stärkeren Angriffen kann sie aufgebrochen werden. Ein Großteil der Spieler wird wohl auf die Abwehr verzichten, da das Ausweichen viel intuitiver ist.

Doch sie hat ihren Nutzen für besondere Situationen, z.B. sehr langsame Angriffe oder Projektile, die leicht zu parieren sind. Man wird schließlich dafür mit unterschiedlichen Orbs wie Seelen und Heilung belohnt.

  • Ausweichen

Die wichtigste defensive Option. Während dem Ausweichen ist der Charakter unverwundbar und später ist es möglich noch eine zusätzliche Ausweichrolle freizuschalten. Beim perfekten Ausweichen, also kurz vorm Treffer, wird man ebenfalls mit Orbs belohnt, wobei es durch das geringere Risiko weniger ist als beim Parieren.

  • Sprung und Luftcombos

Bei der normalen Erkundung gibt es häufig Momente, wo man den Sprung einsetzen muss, aber im Grunde genommen sind keine herausfordernde Sprünge wie in Plattformers zu erwarten.

Die Luftcombos sind in dem Sinne wichtig, dass die Gegner hilflos den Angriffen ausgesetzt sind. Es sind also garantierte Treffer. Leider erscheint das Combosystem ziemlich eingeschränkt, da die Spezialangriffe während einer Angriffssequenz nicht eingesetzt werden können. Außerdem ist der Einsatz der Seelenkette etwas instabil, manchmal kann man den Gegner über die Seelenkette Angriffe nahezu unendlich in der Luft halten und manchmal ist man einfach zu langsam dafür.

  • Spezialangriffe

Neben leichten Angriffen und dessen schweren Abschlüssen gibt es noch eine Reihe besondere Angriffe innerhalb verschiedener Situationen. Beim Sprung ist es z.B. möglich bei der Eingabe des leichten Angriffs mit einer Richtung den Gegner in die Luft zu heben. Dieser Angriff ist ungünstigerweise nur begrenzt einsetzbar, und zwar nur direkt nach dem Sprung, d.h. es kann nicht dazu benutzt werden eine Luftcombo zu erweitern.

Später können auch spezielle Angriffe aus dem Ausweichen ausgeführt werden. Beim Rapier führt man beispielsweise nach dem Ausweichen einen Salto Tritt aus, der den Gegner in die Luft hebt. Zwar ist dieser Angriff schnell, aber die Erholung ist ziemlich langsam und kann nur mit einem Sprung verkürzt werden. Womit wir kurz zum Thema Angriffsgeschwindigkeit und Defensive kommen, denn dieser Angriff versetzt den Charakter in eine Situation mit keiner defensiven Option. Es ist zwar ein interessanter Angriff, aber es steckt auch sehr viel Risiko dahinter.

Wegen solchen Situationen haben die Sprünge in DMC für die ersten Momente Unverwundbarkeit, welches eines der kleinen Geheimnisse der Reihe ist.

Nur wenige Spezialangriffen haben solche Probleme. Viele davon können meistens mit wenig Bedenken eingesetzt werde. Eines davon ist z.B. der Doppelkick vom Schwert und Rapier aus der Ferne, denn dieser Angriff ist über die Dauer der Angriffsanimation unverwundbar. Es ist jedenfalls empfehlenswert, sie einzeln zu betrachten und nach eigenen Einschätzung zu verwenden.

Screenshot von Valkyrie Elysium

  • Elemente und Waffentyp Schwächen

Alle Gegner haben zwei Schwächen: Element und Waffentyp. Durch das Element wird die Crush Leiste aufgefüllt. Ist sie voll, wird der Gegner für kurze Zeit in eine hilflose benommenen Status versetzt. Der perfekte Zeitpunkt für stärkere aber auch langsamere Magie oder ihn einfach mit Angriffen malträtieren, um so viel Schaden wie möglich anzurichten.

Bei der Waffentyp Schwäche wird lediglich der Schaden erhöht.

  • Magie (Göttliche Künste)

Abgesehen von den Einherjar, kann die Walküre auch mächtige Magie einsetzen, die vor allem hohen elementaren und Crush Schaden anrichten. Meistens gibt es von jeder Magie drei Stufen, die jeweils immer mehr von der Künsteleiste verbrauchen (bis zu drei). Diese stärkeren Versionen werden über die Nebenmissionen belohnt.

Für die meisten werden die schnelleren Angriffe interessanter sein, da es viel leichter ist, die Gegner zu treffen, auch wenn man dafür weniger Schaden in Kauf nehmen muss. Aber die langsameren Angriffe sind auch nicht ganz ohne und man ist bis zur Ausführung unverwundbar.

Die meistgenutzte Magie wird wohl die Heilungsmagie sein. Sie regeneriert sehr viele Lebenspunkte und der Verbrauch ist im Vergleich gering.

Die Künsteleiste füllt sich durch erfolgreiche Angriffe beim Gegner auf und dazu gehören auch Angriffe der Einherjar, d.h. sie füllt sich relativ schnell.

Einen Nachteil gibt es hier. Man hat nämlich nur eine Palette von vier und es gibt 5 Elemente, sowie die Heilungsmagie. Kurz gesagt, die Tastenabkürzungen reichen nicht aus und man muss je nach Gegner seine Palette über das Menü neu einstellen. Persona 5 Strikers hat beispielsweise dieses Problem mit einem schnellen Auswahlmenü mit Zeitlupen Effekt souverän gelöst.

Screenshot von Valkyrie Elysium

  • Waffen

Zwar gibt es nur eine Handvoll Waffen, aber es haben alle ihre eigenen Angriffe. Neben dem typischen Schwert und dem schnellen Rapier kommen auch noch langsamere Waffen ins Arsenal. Es gibt aber auch eine eher einzigartige Waffe, das während dem Angreifen magische Orbs erschafft.

Da jeder Gegnertyp eine Waffenschwäche hat, sollte jede Waffe gut zum Einsatz kommen oder? Für viele höchstwahrscheinlich nicht. Im Gegensatz zur Magie hat man lediglich nur zwei Slots für Waffen, jeweils oben und rechts auf dem Steuerkreuz. D.h. man müsste nicht nur extra wegen der Magie ins Menü gehen, sondern auch für die Waffen. Eine frustrierende Situation, noch weniger Nutzen als Magie, weshalb viele wahrscheinlich komplett darauf verzichten und sich auf zwei Favoriten festsetzen.

Auch der Waffenwechsel ist an der Angriffsanimation gebunden, d.h. man kann sie erst ausführen, wenn der Angriff vorbei ist, anstatt dass die Eingabe gebuffert oder die aktuelle Animation abgebrochen wird. Dies senkt vor das Potenzial aller Waffen und Freiheit für den Spieler, da man nicht frei und vor allem schnell wechseln kann, um die Bewegungen miteinander zu kombinieren. Dies ist eines der Gründe, warum es nicht mit DMC und Bayonetta verglichen werden kann und Action Veteranen eher einen negativen Eindruck haben werden.

Jede Waffe hat auch noch eine eigene Meisterungsleiste, die von G zu SS+ geht. Je mehr man die jeweilige Waffe benutzt, desto mehr füllt sie sich auf. Einige Fähigkeiten verlangen vom Spieler, eine bestimmte Waffe auf C hochzuarbeiten, um sie freizuschalten. Nach eigener Erfahrung habe ich zwischen den Stufen keine Unterschiede gemerkt.

Kommen wir jetzt zu einem groben Einblick in die Waffen. Nach persönlicher Einschätzung werden die schnellen Waffen wie die Anfangswaffen Schwert und Rapier von den meisten bevorzugt werden. Dies kommt einfach davon, dass die anderen einfach zu langsam sind. Bei Kämpfen gegen größere Gegnermengen ist es extrem wichtig, die volle Kontrolle über den Charakter zu haben, um auf die Angriffe der Gegner zu reagieren. Beim Schwert und Rapier sind die Angriffe langsam genug und man kommt ziemlich schnell zu den jeweils gewünschten Kombo Ender.

Langsamere Waffen nehmen dem Charakter die Mobilität im Ausgleich für höheren Schaden. Dies ist schön und gut, aber es gab Situationen, bei dem ich einen ganz langsamen Angriff kommen sah und, außer vielleicht Magie, nichts dagegen tun konnte, außer getroffen zu werden. Da man beim Abschluss jeder Mission einen Rang bekommt und der erhaltene Schaden mit einberechnet wird, werden die S Rang Jäger es sich wohl zweimal überlegen die langsameren Waffen einzusetzen.

  • Seelenkette

Hierbei handelt es sich um sowas wie ein Seil, vergleichbar mit dem Devil Bringer System von Nero in DMC, womit sich die Walküre zum Gegner ziehen oder bestimmte gezielte Bereiche erreichen kann. Da die Kampfflächen relativ weiträumig sein können, ist es wichtig die Seelenkette zu verwenden, um schnell von einem Gegner zum nächsten zu bewegen. Weiterhin ermöglicht es auch den Spieler nach wegschmetternden Angriffen sich sofort zum Gegner zu ziehen. Dies ist besonders wichtig für Luft Combos, da sie beim Treffer kurz in der Luft gehalten werden, um nachzusetzen.

Die wichtigste Funktion kommt jedoch später mit der Freischaltung vom schweren Seelenketten Angriff. Dieser Angriff hinterlässt automatisch Seelen Orbs, die dafür sorgen, dass die Seelenleiste wieder aufgeladen wird. Mit diesem Angriff stellt man also sicher, dass eine unendliche Versorgung an Seelenenergie vorhanden ist und man ohne Hemmungen die Einherjar einsetzen kann.

Von der Geschwindigkeit her ist es vergleichsweise langsamer als der Devil Bringer von DMC4 und 5. Demzufolge gibt es ungünstige Momente, bei der man im Hinflug hilflos einem Angriff ausgeliefert ist und ist dadurch weniger intuitiv. Am häufigsten passiert bei den Bogenschützen. Nach dem Kontakt mit der Seelenkette wird der Gegner zwar kurz gelähmt, aber der Zeitraum ist zu kurz und dieser kann mit einem Pfeil den Spieler abschießen. Dabei gibt es keine Ausweichmöglichkeiten.

Screenshot von Valkyrie Elysium

  • Einherjar und Seelenleiste

Man kann bis zu zwei Einherjar gleichzeitig in den Kampf schicken und ein dritter, vielleicht sogar ein vierter, ist später über verschiedene passive Fähigkeiten möglich. Hierbei hat man die Möglichkeit in den Menüs die Dauer ihrer Präsenz einzustellen: 15 Sekunden, 30 Sekunden oder 60 Sekunden. Zwar verbraucht eine längere Dauer mehr Seelenleiste, aber dafür ist sie im Vergleich zum Verbrauch auch ergiebiger. Die 60 Sekunden sind günstiger als zweimal 30 Sekunden.

Jedoch muss man bedenken, dass gleich am Anfang der Beschwörung die Charaktere einen besonders starken Angriff ausführen.

Weiterhin haben die Einherjar noch eine weitere besondere Funktion. Jeder von denen hat ein bestimmtes Element und solange sie auf dem Feld sind, kann man die Waffe der Walküre damit verbinden. Setzt man sogar eine Magie mit dem gleichen Element ein, dann wird sie nochmal verstärkt.

Alle Einherjar sind nur an der Beschwörungsdauer gebunden und erhalten somit keinen Schaden bei Treffern von Gegnern. Im schlimmsten Fall werden sie zu Boden geworfen und brauchen ein wenig, um wieder aufzustehen und in den Kampf wieder einzusteigen.

Leider gibt es ein Problem mit diesem System und das, insbesondere mit der passiven Beschwörung. Bei der Beschwörung wird nämlich sofort auf das Element des aktivierten Einherjar umgestellt. Es ist schon mal bei mir vorgekommen, dass gerade kurz vor dem Einsatz der Magie eine Umstellung passiert ist und somit die Verstärkung der Magie entfallen ist.

Insgesamt gibt es überhaupt keine Nachteile sie zu beschwören und die KI ist ebenfalls akzeptabel, da sie einem die Gegner vom Leib halten. Es ist auf jeden Fall eine Mechanik, die sehr zum Vorteil des Spielers entworfen wurde. Weitere spezielle Angriffe der Einherjar kann man durch ihre Nebenmissionen freischalten.

Screenshot von Valkyrie Elysium

  • Soulburst - Eine Hommage an Ninja Gaiden?

Beim Soulburst handelt es sich um einen Angriff, der erst später freigeschaltet wird und erst unter bestimmten Umständen eingesetzt werden kann. Es müssen Orbs in der Umgebung über den neutralen starken Angriff eingesaugt werden z.B. die Seelenorbs oder grüne Lebenspunkte Orbs. Diese werden dann eingesaugt, aber dessen ursprüngliche Erholungsfunktion bleibt erhalten.

Ninja Gaiden Veteranen werden gleich erkennen, dass sie auf die gleiche Art und Weise funktioniert wie beim Ultimate Technique Angriff.

Die Ähnlichkeit hört hier nicht auf, denn es können bis zu drei Stufen freigeschaltet werden. Jede Stufe braucht einen zusätzlichen Orb. Beim erfolgreichen Treffer führt die Walküre eine lange Sequenz von Angriffen aus, bei der sie unverwundbar ist. Die gute Nachricht ist, dass es auf die Distanz zum Gegner reagiert. Bei zu großer Distanz rennt die Walküre erst zum Gegner, bevor der Angriff ausgeführt wird.

Es hört sich ziemlich stark an, jedoch gibt es wie immer einen Nachteil. Der starke Angriff braucht einige Zeit bis die Saugfunktion aktiviert wird und dabei ist man den Gegnern so ziemlich hilflos ausgeliefert. Außerdem haben fast alle Gegner eine unverwundbare Ausweichfunktion und verringert somit die Chance auf einen erfolgreichen Treffer. Zu guter Letzt ist noch zu erwähnen, dass der angerichtete Schaden relativ bescheiden ist. Auf der maximalen Stufe reicht es wahrscheinlich für einen normalen Gegner, doch bei den mittelgroßen Gegnern und Bossen sieht man, wie wenig die Lebensenergieleiste reduziert wird.

  • Die Gegner

Überraschenderweise gibt es nicht viele Gegner. Am meisten trifft man auf korrupte Soldaten und die anfänglichen Gegner mit den Laternen sind auch häufiger zu sehen. Dafür muss man gegen dessen elementare Permutationen kämpfen, d.h. mal sind sie gegen Feuer schwach und ein anderes Mal gegen Licht.

Bei den Soldaten sind die mit den Äxten am gefährlichsten, weil sie beim Angreifen nicht auf die Treffer reagieren. Bogenschützen sind zwar nicht extrem gefährlich und haben weniger Lebenpunkte, doch sie machen eine gute Arbeit den Spieler zu stören, da jeder Treffer den Spieler zu Boden schickt.

Später trifft man noch auf einen anderen Gegner, der nicht auf Treffer reagiert und es macht dementsprechend wenig Spaß gegen sie zu kämpfen, da beispielsweise Luftcombos bei denen entfallen.

Die mittelgroßen Gegner Stellen die größte Bedrohung dar und das nicht, weil sie hohen Schaden austeilen, sondern einfach wegen der großen Angriffsfläche und mehrteilige Angriffe wie z.B. 6 sequenzielle Projektile. Dazu kommt noch die Tatsache, dass sie nicht auf Angriffe reagieren, d.h. die Einerhjar können sie nicht in Schach halten. Zur balancieren haben sie dafür eine weitere schwäche. Durch ihre Größe gibt es zusätzliche Ziele und eines davon ist ein Schwachpunkt. Wird dort genügend Schaden ausgeteilt, dann sind sie für eine kurze Zeit gelähmt, wie beim elementaren Crush.

Da sie von allem am bedrohlichsten sind, werden sich die meisten Spieler entscheiden sie strategisch als Erstes zu besiegen. Alternativ könnte man sich überlegen erst die normalen Gegner zu erledigen, aber der Risiko/Kosten Faktor wäre hier höher.

  • Die Bosse

Der Bosskampf in der Demo ist eine gute Darstellung, was einem bevorsteht. Meistens sind sie überdimensioniert und haben genauso wie mittelgroße Gegner zusätzliche Schwachpunkte. Zusätzlich merkt man häufig, dass die mindestens zwei Phasen haben. Der erste elementare Crush ist übrigens sehr schnell zu erreichen, doch nach jedem verdoppelt sich die Resistenz und kommt mit einer kurzen Zeit von Immunität.

Dementsprechend können verschiedene Strategien eingesetzt werden, wie z.B. ein früher elementarer Crush für frühen hohen Schaden und Auslaufen der Immunität für den nächsten Crush. Andererseits ist können andere es bevorzugen den ersten leichten elementaren Crush sich fürs Ende aufzusparen, damit die letzte Phase leichter zu bewältigen ist.

Die Kämpfe sind ziemlich standardmäßig, mit festgelegten Angriffen und Mustern, wobei es nicht heißen soll, dass sie leicht sind. Es sind definitiv die schwierigsten Kämpfe im Spiel.

Abgesehen von den übergroßen Gegnern trifft man auch gelegentlich auf welche in menschlicher Größe. Diese reagieren glücklicherweise auf die normalen Treffer, da sie ebenfalls sehr flott sind. Weiterhin gelten bei denen einige besondere Regeln. Sie weichen oder wehren schneller ab als normale Gegner und Luftcombos haben bestimmte Einschränkungen, und zwar können sie in bestimmten Situationen nicht in der Luft gehalten werden, stattdessen fallen sie sofort wieder runter.

Es gibt eine sehr gute Nachricht zu den Bosskämpfen. Während des Kampfes kommen keine neuen Gegner hinzu und bleibt ein waschechter 1-gegen-1 (+ die Einherjar).

Das kommende Update

Es wurde bereits bekannt gegeben, dass neue kostenlose Inhalte noch dazukommen werden. Darunter ein neuer Modus bei der man eine neue spielbare Walküre mit exklusiven Fähigkeiten steuert.

Das Seraphic Gate Modus, eine Anspielung auf eines der klassischen Valkyrie Profile extra Endgame Dungeons, als ein herausfordernder Time Attack mit besonderen Regeln wie z.B. eingeschränkte Waffen und Fähigkeiten.

Abschließend wird die Wiederspielbarkeit nochmal erhöht, indem zwei höhere Schwierigkeitsgrade eingeführt werden.

Zwischenfazit Gameplay

Aufgrund des einfachen linearen Aufbaus müsste Valkyrie Elysium mit dem Kampfsystem richtig punkten und das tut es auch, aber ein richtiger knüller ist es unglücklicherweise nicht. Bei dessen Analyse wird schnell bemerkbar, dass es sich um ein rigides System handelt, mit wenig Freiheiten und vergleichsweise steifer Kontrolle. Man hat nahezu keine Kontrolle über die Einherjar, weshalb man sie strategisch nicht einberechnen kann. Bei der Walküre hat man zwar teilweise aufwendig aussehende Angriffe, aber durch das späte Timing für das Abbrechen der Animationen und die Begrenzung der verschiedenen Bewegungen hält sich das Kampfsystem selbst zurück.

Das kommende Update hört sich interessant an, jedoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass abgesehen von mehr Inhalt eine große Wirkung haben wird.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Grafik & Sound

Valkyrie Elysium sieht keineswegs schlecht aus. Bei den Charakteren wird ein sehr leichtes Cell Shading eingesetzt und sind ausreichend detailliert. Die Animationen sind flüssig und helfen dabei, die Kämpfe gut aussehen zu lassen.

Auch die Gegner haben, abgesehen von den Permutationen, gute starke unterschiedliche Designs mit Gargoyles, Soldaten, Drachen, etc.

Umgebungstechnisch hat man sich mit den großen Karten viel Mühe gegeben, indem die verschiedenen Teile bemerkbare Unterschiede haben z.B. durch bestimmte ausgeprägte Gebäuden oder Flächen. Trotzdem liegt mit der zerstörten Mittelalterlichen Fantasy Welt Thema eine relativ monotone Stimmung vor.

Bei den Zwischensequenzen ist insgesamt nicht viel zu erwarten. Meistens sind es lediglich Unterhaltungen und in ganz seltenen Fällen ganz einfache Actionsequenzen. Überraschenderweise erscheint mir die Gesichtsausdrücke etwas bescheiden in Erinnerung, wobei man clever genug war diese Schwäche, mit verschiedenen Kameratricks (z.B. distanzierte Perspektiven oder Kamera hinter die Charaktere) zu umgehen. Am häufigsten sieht man die Walküre, aber da sie überwiegend stoisch dargestellt wird, gibt es nicht viel darzustellen.

Der bekannte Videospielmusiker Motoi Sakuraba (bekannt für Tales of-Reihe, Star Ocean, Dark Souls, usw.) ist wiedermal zurück für die Valkyrie Reihe und bietet einen passenden melancholischen Soundtrack, häufig mit einem leichten Chor.

Die Sprachausgabe kommt in Englisch und Japanisch. Beide machen das Beste aus dem relativ kurzen Skript. Bei den japanischen Sprechern hat man nicht gekleckert, denn Schwergewichte wie Kenjiro Tsuda als Odin (Seto Kaiba in Yu-Gi-Oh) und Ryusei Nakao als Fenrier (Freezer in Dragon Ball Z) verleihen ihnen Gravitas.

Technisch lief das Spiel auf der PS5 auf butterweicher 60 FPS mit einer einzigen Ausnahme.

Screenshot von Valkyrie Elysium

Fazit

Valkyrie Elysium ist im aktuell ein durchschnittliches Spiel mit einer sehr kompakten Geschichte und guten Gameplay. Durch die seichte Handlung und Charaktere werden Spieler mit einer Vorliebe für Story eher weniger begeistert sein. Bedauerlicherweise ist das Gameplay nur gut ist und nicht überragend. Dementsprechend schafft es nicht das Spiel, wie Ninja Gaiden oder DMC, in eine höhere Klasse zu heben.

Das kommende Update könnte interessant werden, ist aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht verfügbar und wird voraussichtlich nicht viel an der Bewertung ändern, da es sich nur um Zusätze handelt.

Bei deinem stolzen Preis von 69.99€ erwarten die meisten Spieler mehr. Insgesamt fühlt sich das Spiel eher wie ein Budget-Spiel an und bei dieser Preisklasse hat Valkyrie Elysium extreme Schwergewichte als Konkurrenten. Nüchtern betrachtet ist meiner Meinung nach der Preis für das gebotene zu hoch angesetzt, weshalb eine Kaufempfehlung eher schwierig ausfällt. In diesem Fall ist es Pflicht erst die Demo zu probieren, um zu sehen, ob es die richtigen Noten trifft.

Abgesehen davon empfehle ich bei Interesse der PlayStation Fassung die digitale Deluxe Edition, denn man bekommt zusätzlich zum Spiel auch noch den Konsolen PSP Port von Valkyrie Profile im Dezember (wird auch separat erhältlich sein, aber vermutlich teurer als der Deluxe Aufpreis).

Es wird jedenfalls eine schwere Zeit haben Valkyrie Profile Fans zu überzeugen, da es sich nur um eine Anlehnung handelt. Character Action Fans werden wiederum nicht genügend tiefe vorfinden.

Bei Valkyrie Elysium handelt es sich um ein Nischenprodukt für Spieler, die nach etwas Interessantem außerhalb der Blockbuster suchen.

Hat es die Chance ein Nischenliebling wie das erste NieR zu werden? Dies ist sehr unwahrscheinlich, da dem Spiel ein starker Rückgrat (beispielsweise überragende Story + Musik oder Gameplay) fehlt. Trotzdem wird es sicherlich wie alle anderen Spiele seine Fans finden.

Pro

  • Leicht überdurchschnittliches Kampfsystem
  • Interessante Einherjar Mechanik
  • Kostenloses Update mit Inhalt im November

Contra

  • Magere Story und Charaktere
  • Vergleichsweise steife Kontrolle
  • Preis ist eine schwere Proposition

Wertung

Testergebnis: 70%

7.0 Gut

Kaufempfehlung

40% Kaufempfehlung

40%Angebot abwarten

Getestet wurde Valkyrie Elysium auf PS5 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.002 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Valkyrie Elysium wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!