Review

CrossCode · Test

Veröffentlicht am 25.07.2020 von Soul-1

Titelbild von CrossCode (PC, PS4, Switch, Xbox One, Xbox Series)

Ein Genre in neuer und zugleich alter Form!

Radical Fish Games bringt mit CrossCode ein Action RPG das an ältere RPGs der Super Nintendo Generation erinnert, jedoch in moderner Form.

Ursprünglich als PC Spiel HTML5, bringt Publisher Deck 13 es zu noch mehr Plattformen. Mittlerweile braucht man gar nicht die Frage zu stellen, ob es gut ist, sondern wie gut.

Die VRMMO Thematik erinnert ein wenig an Klassiker wie die .Hack Reihe und man sogar künstliche Spieler im Feld sehen.

In diesem In-Depth Review schauen wir es uns Stück für Stück an.

Screenshot von CrossCode

Abenteuer im VRMMO CrossWorlds

Lea ist die Heldin unserer Geschichte und es wird schnell deutlich, dass es sich nicht um einen normalen Einstieg in das VRMMO CrossWorlds ist, denn sie fängt in einem Schiff, an das fernab von anderen Spielern ist. Kurz darauf kommen weitere Indizien, dass sie eine Ausnahmeerscheinung ist, nachdem anscheinend jemand mit viel Macht im Spiel Interesse an ihr findet. Weitere besondere Merkmale sind Amnesie und Stummheit. Das letztere liegt an einem Problem im Stimmen Modul, jedoch gibt es eine Notlösung. Leas Navigator und Helfer Sergey hat es geschafft eine sehr begrenzte Anzahl an Wörtern zu synthetisieren.

CrossCode’s Geschichte ist vielfältig und spielt in mehreren Handlungssträngen auf eine kompakte Art und Weise. Lea und Amnesie: Der Hauptstrang ist die Erholung von Leas Erinnerungsvermögen. Am Anfang ist der eigentliche Grund noch unbekannt und es wird sich als etwas Großes entpuppen. Doch wie kann sie die Erinnerungen zurückholen? Durch einfaches Spielen!

Shizuka und Satoshi: Ganz am Anfang bekommst du die Kontrolle über Shizuka die Lea sehr ähnlich ist und wie sie den Tod ihres Bruders Satoshi erlebt.

CrossWorlds Kampagne: Wie viele andere MMOs enthält die Welt von CrossWorlds viele Hintergrundinformationen und es ist die Aufgabe der Spieler die Entstehungsgeschichte zu entdecken. Um das zu bewerkstelligen, müssen verschiedene Dungeons bewältigt werden. Dabei helfen ihr Freunde, die sie unterwegs trifft und unterstützt.

Die Geschichte von Lea und den Geschwistern stehen im Mittelpunkt wobei die CrossWorlds Kampagne als Verbindung dient. CrossWorlds selber hat eine relativ ausführliche Hintergrundgeschichte, die mit einer Synopsis (Enzyklopädie) kommt um die große Menge an Informationen abrufbar zu machen.

Die Charaktere stehen hier auf der seichten Seite. Du triffst einige Freunde, die dich begleiten. Abgesehen von den typischen Charaktermerkmalen wie z.B. die aufgeschlossene Emilie oder C’tron, der sich gerne in Details verliert und viel über die Logik nachdenkt, werden die Charaktere nicht weiter beleuchtet. Die Beziehung zwischen Lea und ihren Freunden ist eher sporadisch und liegt eher im Bereich von Videospielfreunden. Letztendlich kommt alles zusammen und eine Mischung aus Freundschaft und Charaktereigenschaft machen ihre große Entscheidung nachvollziehbar.

Leas Geschichte hingegen ist da schon etwas interessanter. Die Andeutungen kommen früh, dass Sie anders ist als alle Anderen, vor allem, weil sie laut Sergey im Koma liegt und nur im Spiel wirklich aktiv ist. Wendungen dürfen natürlich nicht fehlen und sie sind nicht immer vollständig vorhersehbar. Es gibt zwar keine besonders tiefe Story oder Charaktere aber es reicht immerhin aus-genug Neugier zu erzeugen, um zu sehen, wo die Reise hinführt.

Screenshot von CrossCode

Gameplay & Steuerung

Wie bereits erwähnt ist CrossCode ein Action RPG doch diese Kategorisierung reicht noch nicht. Denn die Dungeons beinhalten eine beachtliche Menge an Puzzles vergleichbar mit Zelda, inklusive Schlüsseln und Boss Schlüssel. Action RPG und Puzzles sind gleichermaßen ausgebaut und bieten damit beide eine gute Herausforderung.

Steuerung

CrossCode hat eine interessante Steuerung. Es stehen zwei Angriffsarten zur Verfügung: Nahkampf und Schießen. Der Nahkampf besteht aus einer 4-Treffer Combo.

Das Schießen ist vergleichbar mit den typischen Twin-Stick Shootern. Allerdings mit einer Ausnahme: Die Anvisierung braucht eine kurze Zeit bevor sie bei 100% ist, davor gibt es eine konische Streuung, die sich schnell verkleinert. Die Anvisierung hat noch einen zweiten Nutzen, sie aktiviert den geladenen Schuss, der stärker ist und an Wänden abprallt, was wichtig für die Rätsel ist.

Da beide Angriffstypen wichtig sind, muss die Steuerung da offensichtlich angepasst werden. Weshalb einige Tasten doppelt belegt sind. Viereck/R1 sind beides die Angriffstaste. L1/Kreis ist Abwehr, wobei L1 bei Eingabe einer Richtung den Dash aktiviert während die Kreis-Taste reines Abwehren ist.

R2 aktiviert Kampfkünste und L2 öffnet dein Schnellmenü. In den Optionen können R1/R2 und L1/L2 getauscht werden.

Erkundung, Quests und Gegenstände

Typisch für RPGs gibt es ein Level System und Quests. Für Level Ups muss die Erfahrungsleiste mit Erfahrungspunkten gefüllt werden. Die kommen über das Erledigen von Gegnern oder Quests.

Erkundung

Im Gegensatz zu anderen Spielen seiner Art bietet CrossCode auch ein wenig Platforming, in dem Autosprünge wie in Zelda eingesetzt werden. D.h. hier kommt die Vertikale ebenfalls zum Einsatz und das sogar ziemlich oft, denn in den verschiedenen Bereichen sind viele Wege versteckt, die zu Items oder optionalen Quests führen.

Eine sehr positive Designentscheidung ist die Tatsache, dass die Gegner auf dem Feld dich nicht angreifen werden und du kannst nach Belieben einfach deinen Weg gehen. Es ist schön, wenn mal in einem Spiel nicht alle Gegner auf Blickkontakt einen selbst tot sehen wollen und hilft vor allem bei der ungestörten Erkundung.

Der Nachteil an der vertikalen Erkundung ist die Unübersichtlichkeit, da es sich nur um eine Pseudo-Vogelperspektive handelt und dadurch teilweise schwer ist die unterschiedlichen Höhen zu erkennen.

Sehr Lobenswert ist der großzügige Schnelltransport. Du kannst ihn nahezu überall Einsetzen und die Ladezeiten sind sehr kurz. Wie immer müssen die Transportpunkte erstmal gefunden werden, damit sie in Zukunft erreichbar sind.

Screenshot von CrossCode

Quests

Quests können über HUBs in den Städten schnell gefunden werden und es können unendlich viele in Auftrag genommen werden. Einige von denen haben sogar optionale Bosse. Die Belohnungen variieren zwischen Erfahrungspunkten, Ausrüstungsgegenständen oder Items.

Quest vergessen? Dafür hast du den Quest Log parat. Darin sind alle Quests die du angenommen und erledigt hast verzeichnet.

Gegenstände und Ausrüstung

Ein Teil der Flora und Fauna von CrossWorlds kann zerschlagen werden um Gegenstände zu Farmen. Diese werden wiederum für den Tauschhandel verwendet. Der Tauschhandel ist anders als dein normaler Laden, hier werden bestimmte Gegenstände für einen Tausch gesucht. Wenn du nur an der Hauptkampagne interessiert bist, wird der Tauschhandel höchstwahrscheinlich nicht von Interesse sein, da du die benötigten Gegenstände nicht parat hast.

Zusätzlich sind noch Heilungs- (Prozentual) und Buffgegenstände Teil deines Repertoires, doch Vorsicht beim beim Benutzen! Lea wird eine kurze Zeit brauchen um sie zu verwenden.

Die normale Alternative ist natürlich immer noch da... mit einem Haken. Die Preise sind ziemlich hoch angesetzt und du wirst zunehmend weniger neue Ausrüstung kaufen können. Richtung Ende war alles so teuer, dass ich mich für Eines entscheiden musste, da mir das Geld nicht für mehr ausreichte.

Über die Ausrüstungsgegenstände muss nicht viel gesagt werden. Je weiter du kommst, desto bessere werden auftauchen. Es wird auf jeden Fall wichtig sein dich auf dm neuesten Stand zu halten, sonst gibt es später Probleme bei den Kämpfen. Innerhalb der Story werden von den Charakteren sogar Empfehlungen für Level und Status gegeben, bevor man in den Dungeon geht.

Puzzles (Rätsel)

Sind ein Hauptbestandteil der Dungeons. Es nicht mal übertrieben zu sagen, dass die Dungeons mindestens zur Hälfte daraus bestehen. Jeder der Dungeons repräsentiert ein bestimmtes Element. Die ersten zwei sind vorgeschrieben während die letzten Zwei nach Auswahl erledigt werden können.

Die zugeschriebenen Elemente lassen es bereits vermuten, dass alle Puzzles damit zu tun haben. Hier muss Lob ausgesprochen werden, denn anstatt auf langwierige Tutorials zu setzen, lässt das Spiel dich mit ganz einfachen Puzzles in die verschiedenen Eigenheiten langsam einspielen. Die wichtigste Aktion wird das Schießen sein, denn du wirst es für das Aufladen von Objekten, Abschießen von Schaltern und vieles mehr gebrauchen.

Danach wirst du in kleinen Schritten zu immer schwierigeren Räumen weitergeführt und ca. ab der Hälfte bekommst du das jeweilige Element. Das ändert wiederum deinen Ansatz, da es nicht mehr an einer Element-Kugel gebunden ist, durch die du Schießen musst.

Die Puzzles sind nicht immer statisch und fordern im Laufe der Zeit vieles ab. Logik und Geschicklichkeit sind Teile der Problemlösung. Ein bestes Beispiel davon sind die Projektil Puzzles, bei denen du den Weg aktiv gestalten musst, damit das Projektil über festgesetzte Punkte zum Ziel kommt.

Screenshot von CrossCode

Kampfsystem

Zusätzlich zu den bereits erwähnten zwei Angriffsarten kommen weitere Nuancen durch die Fähigkeiten von Lea und die unterschiedlichen Gegnertypen hinzu.

Optionen und HUD

Es gibt eine ganze Menge an Anpassungsmöglichkeiten für das HUD und sogar Effekte. Letzteres besteht aus Wackel-, Wetter-, Partikel-, Beleuchtungseffekte und Speedlines.

Über die HUD kann man sich streiten. Sie ist extrem schlank gehalten. Vielleicht zu Schlank, denn dadurch muss das Auge immer in die obere linke Ecke wandern damit deine Lebenspunkte sichtbar sind. Vor allem ist die SP Leiste eines der größten Probleme. Es taucht zwar eine Weitere unter Lea auf, wenn ein weiterer Balken geladen ist, aber in einem chaotischen Kampf wirst du sehr schnell den Überblick verlieren.

Vor allem, wenn du mit den ganzen Effekten im Kampf gegen mehrere Gegnern gleichzeitig antrittst.

In- und außerhalb des Kampfes

CrossCode hat ein außergewöhnliches System, dass die Kämpfe teilweise Interessanter macht. Beim Initiieren eines Kampfes wird das Rang-System aktiv. Je mehr Gegner du innerhalb eines festgesetzten Zeitlimits besiegst, desto höher steigt der Rang und du bekommst Boni, wie beispielsweise höhere Prozente für Drops. Das Zeitlimit wird im Kampf gestoppt und danach neu gestartet.

Hier kommt der große positive Punkt! Auf Tastendruck kann das Zeitlimit aufgelöst werden und dafür erholen sich blitzschnell alle deine Charaktere. Das bedeutet, dass man kein zusätzliches Ressourcenmanagement betreiben muss und die Kämpfe nach Bedarf entweder in voller Frische angegangen werden können oder man versucht für mehr Belohnung mehrere Kämpfe hintereinander zu bewältigen, was natürlich riskanter ist.

In Spielen wie .Hack G.U. oder Aeterno Blade 2 war das Warten für eine Erholung eine absolute Zeitverschwendung und dieser Fehler wurde in diesem Fall gut gelöst.

Meister der 4 Elemente

Nach und nach werden im Laufe der Geschichte mehr Elemente freigeschaltet. Jedes der Elemente kommt mit eigenen Fähigkeitenzweigen und Kampfkünsten. Dadurch, dass die jeweiligen Elemente ihre eigenen Fähigkeitenzweige haben, unterscheidet sich auch ihr Status.

Am Ende deiner Reise musst du alle 4 Elemente zur richtigen Zeit einsetzen, das gilt für Gegner und Puzzles. Abgesehen von dem zusätzlichen Element bleiben die normalen Kampfbewegungen gleich.

Es gibt einen Haken an der ganzen Sache. Beim Einsatz der Elemente werden deine Systeme überladen und mit jeden Angriff, egal ob er trifft oder nicht, füllt sich der Überladungsbalken auf. Sobald er voll ist, wird der Einsatz der Elemente für eine Zeit lang untersagt. Um dem entgegenzuwirken, kannst du die Kühlung beschleunigen, indem du ohne Element Schaden austeilst.

Ein Problem gibt es: Durch die Überladungsmechanik werden die Kämpfe um Einiges schwieriger. Zum Einen wird das Element gebraucht, um die Gegner in den Break Zustand zu bringen, bei dem sie am verwundbarsten sind und zum Anderen fügst du mit dem Element den höchsten Schaden zu. D.h. du wirst bei Bosskämpfen immer zum Rande der Überladung gebracht. Du wirst gezwungen die Hitze wieder abzuarbeiten aber leider ist das nicht so einfach wie es sich anhört, denn meistens weichen die Gegner entweder aus oder der zugefügte Schaden ist zu gering und die Hitze wird nicht schneller abgebaut.

Es war mir nicht möglich eine passende Strategie zu finden, welche die Kämpfe fließend macht.

Circuit (Fähigkeiten Baum)

Insgesamt gibt es 5 Zweige: Neutral und 4 Elemente. Der neutrale Zweig hat keine Level 3 Kampfkünste, weshalb die Elemente Richtung Ende wichtig für einen hohen Schadensaustoß sind. Mit jedem Level Up bekommst du jeweils ein CP (Circuit Point) mit dem du weitere Fähigkeiten freischalten kannst. Je weiter du im Baum bist, desto mehr kostet es.

Doch neben den Kampfkünsten gibt es prozentuelle Statuspunkte-Änderungen, die ebenfalls Punkte zum Freischalten verbrauchen. D.h. jedes Mal, wenn du zu einem Element wechselst unterscheiden sich die Statuspunkte. Also kann es sein, dass z.B. das eine Element mehr Lebenspunkte als das Andere hat. Die Unterschiede haben höchstwahrscheinlich im Endgame eine viel größere Bedeutung aber für das normale Durchspielen ist es vernachlässigbar.

Das Besondere an diesem Fähigkeiten-Baum ist die Tatsache, dass bei den Level 1&2 Kampfkünsten zwischen zwei unterschiedlichen Wegen und Kampfkünsten ausgewählt werden kann. Beispielsweise kannst du zwischen einen AoE Angriff oder extra hohem Schaden gegen einen speziellen Gegner wählen.

Die Punkte falsch eingesetzt? Innerhalb der Hauptstory bekommst du kostenlos Gegenstände für das Zurücksetzen der Zweige.

Lea’s Move Set

  • Dash: Weicht mit erhöhter Geschwindigkeit in die gewünschte Richtung aus. Hat anscheinend sehr kurze Unverwundbarkeit und macht es für reaktive Ausweichmanöver weniger nützlich. Die Unverwundbarkeit kann teilweise durch den Fähigkeiten Baum erweitert werden.
  • Abwehr: Verteidige dich gegen Angriffe aus der ausgewählten Richtung und erhalte reduzierten Schaden. Doch Vorsicht! Benutze es zu lange und deine Abwehr wird gebrochen.
  • Perfekte Abwehr: Benutze die Abwehr kurz vor dem Angriff und neutralisiere den kompletten Schaden.

Leas Dash und Kampfkünste haben einen speziellen Stellenwert, weil sie die Fähigkeit haben bestimmte Bewegungen abzubrechen. Es ist ein Fundamentales-Design Mittel um Kämpfe fließender zu machen und man findet es vor allem in Action spielen oder auch Kampfspielen.

Beispiel: Der letzte Angriff von deiner normalen Angriffssequenz braucht eine lange Zeit bis sie zu Ende ist. Mit dem Dash oder den Kampfkünsten kannst du, ohne darauf zu warten sofort in Bewegung bleiben oder Nachsetzen.

SP und Kampfkünste

Die sagenumwobenen Kampfkünste sind extra starke Aktionen die SP verbrauchen: Level 1 (1 SP), Level 2 (3 SP) Level 3 (6 SP).

Ganz am Anfang bekommst du 1 SP Balken spendiert, der sich von selbst auflädt. Weitere SP wird mit erfolgreichen Besiegen von Gegnern aufgeladen. Später erhöht sich das Maximum.

Der Einsatz von Kampfkünsten wird in Kämpfen sehr wichtig sein, um sie schneller zu beenden.

Gegner

Das Gegnerdesign ist ziemlich kurios, denn zum größten Teil müssen spezifische Schwächen ausgenutzt werden, damit es zügig weitergeht. Einige haben extrem hohe Verteidigung und andere Weichen ständig aus. Du musst dann die richtigen Momente und Elemente aussuchen, um sie in den „Break“ Zustand zu bringen. Im „Break“ sind die Gegner für eine kurze Zeit hilflos und du musst versuchen so viel Schaden auszuteilen wie möglich. Ein rotes Aufleuchten zeigt meistens den Zeitpunkt ihrer „Break“ Verwundbarkeit an. Ansonsten gibt es eine „Break“ Leiste, die ihre Panzerung anzeigt.

Meistens ist es empfehlenswert die Kampfkünste einzusetzen, damit du die Feinde schnell ins Jenseits schickst.

So gesehen sind die verschiedenen Kampfsituationen vergleichbar mit Puzzles. Die Gegner kommen in verschiedenen Permutationen, der Brennpunkt liegt darin, dass das Ausnutzen ihrer festgelegten Schwächen sehr oft Pflicht ist.

Dementsprechend kommen Richtung Ende viele Faktoren zusammen: Wer sind die Gegner? Was sind ihre Schwächen? Wer sollte als Erstes erledigt werden? Wann und welche Kampfkünste sollen eingesetzt werden? Wie soll ich mich positionieren? Wie sieht es mit der Element-Überhitzung aus? Müssen bestimmte Gimmicks eingesetzt werden? Wann kann ich sicher meine Gegenstände verwenden, um meine Lebenspunkte zu erholen?

Eine besondere Erwähnung verdienen sich die Gegner, die sich unverwundbar machen können. Sei es im Untergrund, Flug oder einfach garantiertes Ausweichen. Viele Actionspiele verzichten auf diese Art von Design, weil es dich zwingt zu warten und das ohne Ausnahme. Es bringt den Kampffluss zum Stoppen und ist noch mal extra nervig, wenn sie mit in die Gegnermischung kommen.

Boss Kämpfe

Hier muss zwischen normalen und optionalen Boss Gegnern unterschieden werden. Die optionalen Bosse sind häufig lediglich stärkere Versionen von normalen Gegnern. Sie sind aber keineswegs einfach.

Die Bosse in der Hauptstory sind alle individuell und teilweise kommen sogar kleine Nebenbosse vor. Alle haben mehrere Stufen. Nachdem eine bestimmte Menge an Lebenspunkte reduziert wird (ist im Boss Balken markiert) zünden sie die nächste schwerere Stufe mit neuem oder verstärktem Angriffsmuster.

Bei einigen Bossen sind Elementar-Puzzle-Gimmicks Teil des Kampfes und bringen den Schwierigkeitsgrad/Stress noch mal eine Stufe höher.

Extra Option: Hilfe

Sind die Kämpfe oder Puzzles zu schwer? Die Entwickler haben wundervollerweise Gameplay anpassungen mit eingebaut für den Fall das es zu schwierig wird und du hängen bleibst. 3 Optionen stehen zur Auswahl:

  • Erhaltener Schaden: Reduziere den erhaltenen Schaden um bis zu 80%
  • Angriffsfrequenz: Reduziere die Frequenz um bis zu 50%
  • Rätselgeschwindigkeit: Reduziere die Geschwindigkeit um bis zu 50%. Besonders nützlich für aktive Rätsel mit viel Bewegung.

Wer also die Standardeinstellungen zu schwierig findet, der kann hier seine ganz persönliche Lösung finden. Ein weiteres ganz besonderes Lob dafür an die Entwickler.

Gameplay Zwischenfazit

Trotz kleiner Schwächen ist das Gameplay von CrossCode sehr gut. Lea ist flink und die Steuerung fühlt sich reaktionsschnell an. Viele der Gegner sind nur optional und stören somit nicht beim Erkunden.

Andererseits können die Kämpfe als sehr aktive Rätsel angesehen werden, ob es einen gefällt oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. Über einige Sachen kann man sich streiten, aber ich muss zugeben, dass CrossCode sehr Vieles gut gemacht hat und die Nachteile durch Optionen zum Teil vernachlässigbar sind.

Mit ca. 25 Stunden ist man von der Spiellänge her gut bedient und das ist sogar, nur wenn die Nebenquests zum größten Teil übersprungen werden. 50 Stunden und mehr würde ich für das komplette Spiel nicht für abwegig halten.

Vor Allem muss ich nochmal die eingebaute Hilfeloben, die vor dem Aufkommen von Frust schützt, wenn man das möchte. Falls ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre es eine Möglichkeit auch die Elementüberladung ausschalten zu können.

Screenshot von CrossCode

DLC

Die Geschichte von Lea ist noch nicht vorbei! Mit dem Release von CrossCode für Konsolen kam eine versprochene PC exklusive Quest als Patch. Voraussichtlich kommt mindestens noch ein neuer Bereich und aktuell wird der Release noch für dieses Jahr auf dem PC angepeilt. Für Konsolen hingegen müssen die DLC-Inhalte dann erst noch extra geportet werden, wodurch man sich hier etwas länger gedulden muss.

Screenshot von CrossCode

Grafik & Sound

Über die Grafik ist nicht viel zu sagen. Es ist natürlich eine modernisierte 16-bit Optik mit vielen Effekten und erhöhten Animationen, die damals gar nicht möglich gewesen wären. Die Kampfkünste sind natürlich aufwendig gestaltet mit viel Bewegung und Effekten.

Techno Städte, Wälder, Dörfer im Wald, Wüstenstädte, usw. an Abwechslung mangelt es hier nicht. Die Charakter-Porträts sind ebenfalls ausdrucksvoll gestaltet, so dass die Gespräche schön lebendig erscheinen.

Wie bereits erwähnt, liegt das größte Problem in den Höhenunterschieden, die teilweise schlecht sichtbar sind. Aber im Großen und Ganzen gibt es überhaupt nichts zu beanstanden. Die Framerate ist stabil und die Verzögerung im Menü wurde bereits mit einem Patch ausgebessert.

Die Musik ist sehr gut ausgefallen und steht meiner Meinung nach den anderen besonderen Indie-Soundtracks, wie Shovel Knight, in Nichts nach. Markante Musik wie der Kampf gegen den Rivalen Apollo bleiben locker im Ohr hängen.

An den Soundeffekten gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden. Die Treffer werden gut ins Ohr gebracht und haben je nach Stärke ihren Biss.

Screenshot von CrossCode

Fazit

Ist CrossCode ein gutes Spiel? Ja! Ohne Zweifel. Klar, die Story ist nicht wirklich etwas Besonderes und im Gameplay gibt es hier und da Kleinigkeiten zu beanstanden. Das gesamte Paket ist letztendlich jedoch sehr gut ausgefallen.

Bei einem Budgetpreis von 19,99 € ist es eine klare Empfehlung. Action RPG Fans sollten den Kauf unbedingt in Betracht ziehen. Durch die guten Hilfe Optionen ist das Spiel für jedermann zugänglich.

PC Spieler sollten auf jeden Fall die Demo probieren. Besitzer des Xbox Game Pass können sich hier besonders freuen, da CrossCode bereits zum Release inbegriffen ist.

Pro

  • Sehr viele optionale Inhalte
  • Lange Spielzeit
  • Schnelles und flüssiges Gameplay
  • Hilfe Option machen es zugänglich für viele

Contra

  • Einige Gegner haben zu viel Unverwundbarkeit
  • Kann teilwese zu hektisch werden

Wertung

Testergebnis: 9.0

9.0 Sehr gut

Kaufempfehlung

90% Kaufempfehlung

90%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde CrossCode auf PS4 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.02 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für CrossCode wurde uns von Deck13 kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!