Review

Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction · Test

Veröffentlicht am 28.01.2022 von Andreas Erber

Titelbild von Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction (PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series)

Alien-Parasiten auf 12 Uhr!

Ubisoft präsentiert mit Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction den neuesten Rainbow-Ableger der bekannten Taktik-Shooter Reihe Rainbow Six. Diesmal hat sich die Spieleschmiede Ubisoft Montreal etwas ganz Neues ausgedacht! Anders als in den bisherigen Titeln ist der Feind alles andere als menschlich. Ein tödlicher, mutierender Alien-Parasit hat die Welt befallen und sorgt für Angst und Schrecken. Wer kann uns jetzt noch retten? Genau! Die Elite muss her! Genauer gesagt das React Team, bestehend aus insgesamt 3 Operatoren. Mit Hilfe ihrer Schutzausrüstung und den speziellen Fähigkeiten der einzelnen Operatoren gilt es die infizierten Gebiete von den Parasiten zu säubern und gegebenenfalls Missionsziele abzuschließen.

Seit Jahrzehnten kämpft das Rainbow-Team gegen Terror und Geiselnahmen. Jetzt droht der bis dato größte Schrecken: ein tödliches Virus aus dem Weltall

Screenshot von Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction

Ein neuer Rainbow Six Ansatz mit Zukunft?

Nach einem cineastischen Intro werden die Spieler:innen nicht einfach in ein überfülltes Hauptmenü geschleudert, sondern müssen zuerst ein VR-Training absolvieren. Dabei werden alle wichtigen Grundlagen des Spiels erklärt. Das Gelernte kann direkt angewandt werden und zudem lädt die Trainingsrunde zum Experimentieren ein. Diverse Angriffsmethoden, technische Geräte und anderweitige Hilfsmittel können in einem "geschützten" Trainingsareal in Ruhe ausprobiert werden.

Doch bevor es richtig los geht, muss einer der anfangs drei verfügbaren Operatoren ausgewählt werden. Jeder einzelne Operator der React-Einheit besitzt unterschiedliche Fähigkeiten. Diese können im weiteren Spielverlauf in 10 Beförderungsstufen verbessert und ausgebaut werden. Beispielsweise durch mehr Effizienz oder einem Arsenal-Update. Ebenso ist natürlich auch eine üppige Waffenauswahl inklusive individuellem Zubehör wie Schalldämpfer oder optischen Items mit von der Partie. Genauer gesagt sind es 69 unterschiedlich Waffen und 25 technische Geräte und Items. Für das VR-Training stehen allerdings nur eine Primäre und eine Sekundäre Waffe sowie 2 Items zur Verfügung.
Kleiner Tipp: Wer im VR-Training lieber ein Maschinengewehr einer Schrotflinte bevorzugt, sollte den weiblichen Operator "Ela" wählen. Sie besitzt zudem die praktische, haftende Grzmot-Mine, mit welcher Gegner betäubt werden.

Neben Ela, stehen 2 männliche Operator namens Doc und Pulse zur Auswahl. Wie der Name bereits verrät ist Doc's Spezialfähigkeit das Heilen von Team-Mitgliedern. Pulse hingegen erkennt VIPs, Vermisste und Nester durch Hindernisse hindurch.
Des weiteren unterscheiden sich die insgesamt 18 freischaltbaren Operator hinsichtlich ihrer Rüstungsstärke und Geschwindigkeit. Es kommt also ganz darauf an, ob eher ein weniger Operator oder ein langsamer und dafür sehr gut gepanzerter Operator bevorzugt wird.

Bevor es im nächsten Abschnitt mit der eigentlichen Mission weitergeht, listen wir euch hier noch eine Reihe an Features auf. Das interessanteste Feature dürfte der Buddy-Pass sein, womit 2 Freunde für 2 Wochen kostenfrei mitspielen können. Somit dürfte sich bei Gefallen der eine oder andere "Buddy" sich hinterher die Vollversion holen. Ein faires Angebot und eine geniale Idee um die Community zu stärken.

Features:

  • Spielt allein oder gemeinsam auf jeder Plattform das Koop-PvE-FPS für 1–3 Spieler:innen.
  • 69 Waffen, 25 Geräte, 18 Operator mit Fortschritt, 12 große dynamische Karten, 13 Mutanten-Gegner
  • kostenlose Inhalte nach dem Launch.
  • die digitale Version erlaubt den Download der digitalen PS4- sowie der digitalen PS5-Version des Spiels
  • Buddy Pass: Ladet 2 Freunde ein, um 14 Tage kostenlos zu spielen.
  • Testet euer Können in 4 anpassbaren Schwierigkeiten und einem packenden Endspiel-Modus mit Rang.
  • Spieler:innen von Tom Clancy‘s Rainbow Six Siege: Holt euch 4 exklusive, epische Ausrüstungssets in beiden Spielen und schaltet sofort alle 18 Operator aus Rainbow Six Extraction in Rainbow Six Siege frei.

Screenshot von Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction

Gameplay & Steuerung

Nach dem VR-Training zeigt sich ein übersichtliches Hauptmenü in dem die verschiedenen Aufträge angenommen werden können. Neben den Einsätzen gibt es die Möglichkeit seinen Operator zu konfigurieren, den Fortschritt einzusehen, Geräte freizuschalten, den Codex (Extractions Lexikon) zu studieren oder sich im Laden Goodies zu kaufen. Letzteres erfordert leider REACT-Credits, welche für echtes Geld gekauft werden müssen. Ja, leider sind diese Mikrotransaktionen wieder ins Spiel integriert worden und das obwohl diese Art ein Spiel erweitern zu können eine fiese Masche ist. Von 4,99€ bis 49,99€ ist hier wieder einmal jedes bekannte Credit-Paket mit dabei. Auch hier ist wieder die Devise: Wer mehr ausgibt bekommt einen höheren Credit-Bonus dazu. Zumindest gibt es für VIPs (Seasons Pass, in der Deluxe Edition enthalten) bis zum 16. September 2022 10% Rabatt. Vorsicht: Dies ist lediglich auf die Käufe durch Credits bezogen!

Am meisten Spielspaß erleben die Spieler:innen im online Koop Modus für 1-3 Spieler:innen. Dabei ist die Absprache ein wichtiges Element im Gameplay. Die 12 großen, dynamischen Karten erfordern ein hohes Maß an Taktik. Wer hier in Rambo-Manier ohne Plan den Gegnern einheizen möchte wird schneller das Zeitliche segnen, als das einem lieb ist. Schleichen, auskundschaften und dann gezielt eingreifen ist die richtige Herangehensweise.

Wie läuft Extraction ab?

Die erste Mission führt das dreiköpfige React-Team nach New York. Andere Orte wie San Francisco oder Alaska können erst mit einer gewissen Anzahl an Meilensteine freigeschaltet werden. San Francisco verlangt beispielsweise 4 Meilensteine für die Freischaltung, die mit jeder bestandenen Runde verdient werden können.
Wie auch New York ist jede Mission in 3 Abschnitte, sogenannte Sub-Zonen. Jede dieser Zone ist mit einer luftdichten Sicherheitsschleuse, also kurz gesagt einer ziemlich sicheren Tür abgegrenzt. Sind in einer Zone alle Aufgaben erledigt und die Alien-Parasiten beseitigt, kann sich das Team in den Vorraum der Schleuse versammeln und die nächste Sub-Zone kann betreten werden. Doch Vorsicht, nach einer Schließung der Schleuse gibt es kein Zurück mehr!
1 Ziel pro Sub-Zone und 3 Sub-Zonen pro Übergriff: Nur die Spieler:innen selbst und das Team können entscheiden, ob Ziele abgeschlossen werden sollten oder nicht. Allerdings erhält das Team nur für jedes weitere Ziel noch mehr EP (Erfahrungspunkte), welche zum Freischalten weiterer React-Geräte benötigt wird. Je mehr EPs verdient werdend, desto mehr Geräte stehen im Kampf zur Verfügung.
Sollte das Risiko zu hoch sein besitzt jeder Sub-Zone eine Evakuierungsplattform, mit welcher gesammelte EPs automatisch gesichert und der Einsatz vorzeitig beendet wird.
Wie weit wollt ihr und euer Team gehen?

Jede weitere Sub-Zone verbirgt vermehrt hartnäckigere Alien-Parasiten was den Schwierigkeitsgrad in einer Runde erhöht. Übrigens nennen sich die abscheulichen Feinde Archaeen, welche es in den verschiedensten Typen mit unterschiedlichen Verhalten und Fähigkeiten gibt. Am einfachsten lassen sich die Gegner durch einen Schleichangriff oder einem gezielten Kopfschuss ausschalten. Archaeen greifen an sobald man entdeckt oder gehört wurde. Geht also am besten leise voran, denn sobald euch das Alien entdeckt und angreift werden Einheiten und Nester in der Nähe alarmiert. Alarmierte Archaeen können extrem aggressiv und unerbittlich sein!
Apropos Nester, diese findet man in den komplexen Level immer wieder an Böden, Wänden oder sogar Decken. Diese lassen sich, vorausgesetzt man schleicht sich langsam heran, mit einem einzigen Nahkampf-Angriff zerstören oder mit Hilfe eines Geräts mit einem Sensor bestücken. Letzteres ist Teil einer Mission, um die Archaeen später verfolgen zu können.

Fällt ein Mitspieler, welcher nicht mehr geheilt werden konnte, bzw. wird dieser als Vermisst gemeldet. Die vermissten Operatoren bleiben in der Zone solange bis sie durch einen künftigen Übergriff gerettet werden können. Bis dahin kann die Spielfigur selbstverständlich nicht gespielt werden. Damit es nicht soweit kommt gibt es dank Medikits oder React-Geräten einen Gesundheitsbonus. Der Effekt hält allerdings nur vorübergehend und verringert sich mit der Zeit.

Im Grunde ist Rainbow Six: Extraction ein Taktik-Shooter und baut entsprechend auf ein das bekannte Gameplay von Rainbow Six auf. Spielt allein oder als Trupp um den scheußlichen Kreaturen endlich ein Ende zu setzen!

Screenshot von Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction

Grafik & Sound

Grafisch bietet der Titel keinen wirklichen WOW-Effekt. Ja, es handelt sich hierbei zwar um einen Next-Gen Titel. Das spüren Spieler:innen beim Spielen von Extractions jedenfalls, doch für einen grafischen Meilenstein ist die gesamte Performance zu schwach und unauffällig. Dafür läuft das Gameplay stets flüssig und es kommt selbst in hektischen Situationen zu keinen Rucklern oder gar Abbrüchen. Wir empfehlen euch übrigens die horizontale und vertikale Empfindlichkeit im Gleichschritt nach eigenem Belieben zu erhöhen!

Akustisch macht Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction einen soliden Eindruck. Die Soundeffekte der Waffen, Geräte als auch Gegner klingen satt und knackig. Der unterstützende Soundtrack verleiht dem Game die nötige Spannung und das Gefühl vor den Archaeen stets in Bedrängnis zu sein. Also eine sehr dichte Klangkulisse.

Screenshot von Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction

Fazit

Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction ist ein Team-Game. Nur im Team macht der Taktik-Shooter Spaß und nur im Team lassen sich die verschiedensten Angriffspläne umsetzen. Alleine macht es hingegen nur wenig Freude mit den Waffen, Geräten und der Umgebung zu experimentieren. Deshalb raten wir euch unbedingt den Buddy-Pass zu aktivieren und zu verwenden, um eure Freunde aus der Freundesliste einzuladen. Spielerisch ähnelt der Titel dem Rainbow Six Vorgängern nur die Thematik ist anders, bzw. kämpft man gegen KI-Aliens, die erst im höheren Schwierigkeitsgrad zur Herausforderung werden. Die Grafik darf sich zwar Next-Gen nennen, allerdings werden grafische Highlights genauso wie so manche Mitspieler vermisst. Doch das Matchmaking hat sich bereits nach ein paar Tagen schon stark verbessert und es dauert nicht mehr Minutenlang bis ein Spiel auf die Beine gestellt wurde. Alles in allem kann Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction durchaus gefallen, wenn auch der Einsatzbereich eher für Teamplayer angesetzt wurde.

Pro

  • bekanntes Gameplay aus den Rainbow Six Vorgängern
  • Soundkulisse ist bedrängniserregend und dicht
  • Solisten werden nicht allein gelassen
  • Grafik präsentiert sich im Next-Gen Gewand ohne aufzufallen
  • Schwierigkeitsgrad lässt sich sehr gut einstellen
  • Taktik-Elemente werden als Team im Koop-Modus gestärkt
  • viele kosmetische Items und Anzüge

Contra

  • Solo spielbar, allerdings für Koop gemacht
  • macht eher nur mit disziplinierten Spielern Sinn
  • Grafisch nicht sonderlich aufregend
  • Mikrotransaktionen sind leider wieder einmal integriert worden
  • Matchmaking nicht immer das gelbe vom Ei
  • die Operatoren lassen sich nur in 2 Bereichen optisch anpassen: Körper und Kopf

Wertung

Testergebnis: 80%

8.0 Gut

Kaufempfehlung

65% Kaufempfehlung

65%Angebot abwarten

Getestet wurde Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.001 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction wurde uns von Ubisoft kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!