Stories - The Path of Destinies · Test
Veröffentlicht am 19.12.2016 von Tobias Creter
Es war einmal vor langer Zeit...
In Stories: The Path of Destinies schlüpft man in die Rolle des sprechenden Fuchs Reynardo, der den bösartigen Imperator (verkörpert durch eine fette Kröte) aufhalten muss. Reynardo, der früher mal Pirat war und in dieser märchenhaften Erzählung unbeabsichtigt zum Helden wird, stellt sich mutig den vielen Gefahren, zahllosen Gegnern und muss so manche schwierige Entscheidung auf seiner Reise treffen.
Ein modernes spielbares Märchen
Das ganze Spiel wird als die Geschichte in einem Märchenbuch präsentiert und ein charismatischer englischsprachiger Sprecher führt durch die Story. Leider gibt es keine deutsche Sprache, sondern nur Untertitel. Ihr startet die Reise mit Reynardo in einer idyllischen Landschaft im Comiclook und werdet nach und nach mit der Steuerung bekannt gemacht. Bei den Kämpfen kommt es auf möglichst lange Kombos an, um viele Erfahrungspunkte zu bekommen.
Gameplay & Steuerung
Dank der sehr einfach gehaltenen Steuerung sind die Kombos schnell zu erlernen. Mit Quadrat greift man an und wenn euch ein Gegner attackieren will, seht ihr das an einem großen Ausrufezeichen über ihm. Zum Kontern ist es ausreichend mit dem linken Stick in seine Richtung zu ziehlen und ebenfalls Quadrat zu drücken. Die Gegner sind hier übrigens bösartige Raben. Man merkt, dass die Tiere auch symbolischen Charakter haben. Aber Reynardo hat nicht nur mit verschiedenen Gegnern zu tun, er muss auch kleine Rätsel lösen und Geschick beweisen.
Durch das Öffnen von Kisten bekommt Reynardo zudem noch neue Gegenstände und Juwelen, mit denen er immer weiter hochleveln kann. Immer wieder versperren ihm farbige Türen den Weg und er benötigt das passende Schwert, um diese zu öffnen. Doch die neuen magischen Schwerter muss man sich erst verdienen. Sie lassen sich durch gesammelte Ressourcen herstellen, also immer schön alles mitnehmen, was sich in Kisten, Fässer und Kristallen versteckt. Auch in den Kämpfen sind die magischen Schwerter sehr hilfreich. Man aktiviert sie mit R2 und während der Benutzung wird Energie verbraucht, die sich dann erst langsam wieder aufladen muss. Einen wirklich gravierenden Unterschied der vier verfügbaren Schwertarten konnte ich jedoch nicht feststellen. Mit dem Feuersturm setzt man Gegner in Brand, der Winterdorn friert sie kurz ein, das Heldenschwert lädt Gesundheit auf und die Klinge der Leere macht Angriffe schneller. Auch die Schwerter kann man mit der Zeit bis auf Stufe 2 verbessern, um den immer stärker und zahlreicher werdenden Raben besser standhalten zu können.
Doch Reynardo ist nicht immer nur alleine unterwegs, sein alter Kumpel Lapino (verkörpert durch einen niedlichen Hasen) kreuzt öfter mal seinen Weg. Doch ihr musst selbst entscheiden, ob ihr dem Hasen trauen wollt oder nicht. Der Sprecher zeigt euch zwischen den Kapiteln immer mehrere Optionen, aus denen ihr immer nur eine auswählen könnt. Im schlimmsten Fall kann eine Fehlentscheidung euer Ende bedeuten. Doch keine Angst, das Buch blättert auch gerne mal ein paar Seiten zurück und lässt euch dann einen neuen Pfad bestreiten. Insgesamt gibt es 24 verschiedene Endsequenzen, die alle durch die zahlreichen Entscheidungen im Spiel beeinflusst werden. Wenn ihr alle sehen wollt, dann müsst ihr in bereits abgeschlossene Levels zurückkehren und euch erneut durch die leider ständig gleichen Feinde kämpfen. Hier bietet das Spiel nur wenig Abwechslung.
Durch gewonnenen Kämpfe steigt die Erfahrung und beim Erreichen eines neuen Erfahrungslevels bekommt man einen Fertigungspunkt. Natürlich gibt es auch jede Menge Möglichkeiten, um die verdienten Fertigungspunkte zu nutzen, um Fähigkeiten zu verbessern. Beim ersten Durchspielen werdet ihr es nicht schaffen alles freizuschalten, daher überlegt euch gut, welche Fähigkeiten euch wichtig sind.
Grafik & Sound
Grafisch hat mir Stories - The Path of Destinies sehr gut gefallen. Insbesondere die Levels sind sehr liebevoll und abwechslungsreich gestaltet. Es hat einen schönen Comicstil und die Musik passt auch immer gut dazu. Die simple Steuerung ist schnell erlernt und funktioniert absolut problemlos. Nicht ganz ohne Probleme ist leider ab und zu die Grafik. Ich hatte leider mehrfach kurze Phasen, in denen Teile der Umgebung komplett unsichtbar waren und dann plötzlich wieder erschienen. Ein Showstopper war das zwar nicht aber dass komplette Hintergründe unsichtbar sind und man quasi durch die Luft umher irrt ist unschön. Da wird hoffentlich noch nachgebessert. Ansonsten ist es aber ein unterhaltsames Spiel gewesen, das mit seiner märchenbuchartigen Story auch für jüngere Gamer gut geeignet ist.
Fazit
Man merkt dem Spiel durchaus an, dass es auch für eine jüngere Zielgruppe gemacht wurde. Steuerung und Kampfsystem sind sehr einfach gehalten und es punktet durch einen wunderschönen Look. Grade bei den dreidimensionalen Fahrten auf einer schwebenden Plattform kann man die detailreichen Hintergründe in der isometrischen Welt bestaunen. Die Story wird humorvoll präsentiert und der (leider nur) englische Sprecher sorgt mit lustigen Kommentaren des aktuellen Geschehens auch immer mal wieder für Schmunzler. Durch Innovation überrascht hat das Spiel nicht, es wirkt mehr wie ein Gameplay-Sammelsurium aus vielen anderen Titeln. Sehr schade ist auch, dass man um alle Endsequenzen zu sehen immer wieder die gleichen Wege ablaufen muss, um dann andere Entscheidungen zu treffen. Alle möglichen Enden werde ich wohl aller Wahrscheinlichkeit nach daher eher nicht sehen, trotzdem hat es mich für einige Stunden gut unterhalten.
Pro
- stimmungsvoller Erzähler
- tolle Umgebungsgrafik
- mehrere mögliche Wege
- sehr einfache Steuerung
- Alternative Enden
Contra
- ab und zu Grafikfehler
- Levels wiederholen sich
- Kämpfe wenig abwechslungsreich
- Keine deutsche Synchronisation
Wertung
7.5 Gut
Kaufempfehlung
70%Empfehlenswert