Review

Have A Nice Death · Test

Veröffentlicht am 29.03.2023 von Andreas Erber

Titelbild von Have A Nice Death (PC, Switch)

Der Tod kennt keine Gewerkschaften

Have A Nice Death, von den französischen Entwicklern der Magic Design Studios, ist aktuell für den PC via Steam und für die Nintendo Switch über den Nintendo eShop erhältlich. Das Game zeigt den Spieler:innen das Reich des Jenseits von einer ganz neuen und einzigartigen Seite. Wie der Titel schon verrät wird das Thema um den Tod und das „Leben“ eines Sensenmannes mit Humor versetzt. Bei Have A Nice Death handelt es sich um einen Jump&Run-Side-s

Scroller mit einigen spannenden Gameplay-Elementen. Darunter fallen Charakterfähigkeiten und das Einsetzen diverser Magiekarten und Flüchen.
Der Protagonist in Have A Nice Death ist kein Geringerer als der Tod höchst persönlich. Dargestellt wird dieser in der Form eines niedlichen, kleinen Sensenmannes, welcher trotz der süßen Größe eine grimmige, fiese Fratze hat und sich dabei stets recht cool präsentiert. Der Sensenmann ist nicht nur einfach der Tod in Person, sondern auch Chef einer Firma namens Death Inc. (Incorporated). Doch in der Firma geht so einiges schief. Mitarbeiter:innen wollen ihr Arbeit niederlegen. Für den Tod ist das ein No-Go! Was führt der Tod also jetzt im Schilde, um den Mitarbeiterverlust zu stoppen und schlussendlich die Firma doch noch retten zu können.

Screenshot von Have A Nice Death

Der Sensenmännchen hat Humor und räumt bei Death Inc. so richtig auf!

Der Tod (Sensenmann), CEO von Death, Inc., befindet sich gerade kurz vor einem Burnout. Seine Führungskräfte, die Plagegeister, haben auf der Erde gewütet und ihm einen riesigen Berg an Papierkram hinterlassen. Um wieder die Kontrolle über seine Firma zu erlangen und seinen dringend benötigten Urlaub zu sichern, muss er die verschiedenen Abteilungen von Death Incorporated besuchen und seine Untergebenen daran erinnern, wer hier der Chef ist. Spieler:innen greifen zur Sense und knöpfen sich die Mitarbeiter:innen vor. Das klingt nicht nur absurd, sondern macht auch jede Menge Spaß! Schritt für Schritt wird jede Abteilung bei Death Inc. Abgeklappert und jede davon ist voller Persönlichkeiten. Die Giftmüllabteilung sprudelt zum Beispiel vor Charme und der Blick auf unseren Krankheitsbereich wird dir den Atem verschlagen.

Screenshot von Have A Nice Death

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay verlangt von den Spieler:innen so einiges ab. Es sollten alles verfügbaren Fähigkeiten über die Nutzung eines Gaming-Controllers geschärft werden, denn in den blitzschnellen Hack’n’Slash-Kämpfen werden über 30 einzigartige Waffen und Zaubereien benötigt, um den Angestellten irgendwie Herr zu werden. Die Waffen und Fähigkeiten können mit der Zeit immer wieder verbessert werden, was für Spieler:innen motivierend sein dürfte. Neben den Verbesserungen gibt es auch Flüche, was so viel wie passive Skills sind. Doch gebt Acht, denn manche Flüche beinhalten auch negative Einflüsse, was zu verheerenden Kombinationen führt. Wird die Sense beispielsweise durch einen passiven Skill verstärkt, so kann es vorkommen, dass dafür die Gegner stärker werden. Mit speziellen Items können die negativen Aspekte der Skills neutralisiert werden.

In manchen Levelabschnitten findet man kaum Rohstoffe wie Seelenmark und Prismium. An manch anderen Abschnitten wiederum wird man von Rohstoffen überhäuft. Nicht überhäuft wird man mit Lebensenergie, welche im gesamten Spiel recht knapp gesät ist. Geheilt werden können nur Verletzungen, die mit einem hellgrauen Balken markiert werden. Zurück zu den Rohstoffen, diese werden nach Beendigung eines Levels in Goldbarren umgewandelt. Mit dem Gold lassen sich neue Waffen, Magien und Flüche freischalten.
Besonders cool ist das Rabattsystem. Dieses macht Objekte billiger, wenn eine vorgegebene Aufgabe erfolgreich gelöst wird, wie beispielsweise das Töten von bestimmten Gegnern oder so viel Schaden wie möglich anzurichten.

Doch was ist eigentlich die Aufgabe in diesem Jump&Run voller Action?
Ziel im Spiel ist es unwillige Angestellte der Firma Death Incorporated zu beseitigen. Neben den stinknormalen Gegnern gibt es auch einige Bosse zu bezwingen. Sollte der Tod dennoch mal selber ins Gras beißen, hilft es die Abläufe und Bewegungsmuster der Boss-Gegner einzustudieren.

Bezüglich der Waffen wird in Have A Nice Death einiges geboten: Speere, Hämmer, Kunai, Raketenwerfer, auf alles erdenkliche kann der Tod zurückgreifen. Eure Wunschwaffe ist nicht dabei? Dann schaut am besten beim Laden der Firma vorbei, vielleicht werdet ihr ja fündig!

Die Steuerung ist recht innovativ und schnell erlernt. Hüpfen, laufen, schlagen und ausweichen sind die wichtigsten Manöver und gehen sowohl am PC als auch auf der Nintendo Switch ganz locker von der Hand. Das Gameplay ist recht flott, deshalb sollten Spieler:innen bei den ersten Versuchen nicht aufgeben. Sobald man den Rhythmus des Spiels herausgefunden hat, ist man voll im Spielgeschehen und erledigt die Gegner um einiges schneller und selbst stärkere Gegner werden kein Problem mehr darstellen.

Screenshot von Have A Nice Death

Grafik & Sound

Der Grafikstil könnte direkt aus einem Cartoon kommen, präsentiert sich allerdings, gemäß dem Thema, recht düster. Spieler:innen entdecken und erkunden die schaurigen aber auch charmanten, bürokratischen Abteilungen von Death Inc. und dürfen sich über abwechslungsreiche Levelabschnitte mit coolen Wegen und Abzweigungen freuen. Die Hintergründe sind passend gewählt, allerdings setzt das Game auf eintönige Farbschemen, die ebenfalls zum finsteren Setting passen.
Der Protagonist sieht nicht nur tödlich gut aus, sondern besitzt auch geschmeidige, schnelle Animationen. Im Verlauf des Spiels trifft man immer wieder auf verschiedene unvergessliche Charaktere, wie dem freundlichen Assistenten Pump Quinn, der immer für den neuesten Bürotratsch zu haben ist. Auch diese Charaktere wurden mit viele Liebe zum Detail kreiert. Und ja es gibt sie noch, die treuen Arbeitnehmer:innen.

Soundtechnisch fällt sofort der geniale Soundeffekt der geschwungenen Sense auf. Selbst jeder Luftschlag klingt schmerzhaft. Auch die anderen allgemeinen Soundeffekte klingen äußerst authentisch.
Der Soundtrack erfüllt seinen Zweck und ist passend gewählt, doch leider gibt es kaum Erkennungsmerkmale. Somit rückt die Musik stark in den Hintergrund.

Screenshot von Have A Nice Death

Fazit

Die Ähnlichkeit zu "Dead Cells" ist unverkennbar, doch das düstere Setting und die vielen Waffen, Verbesserungen, Magien und Flüchen sorgen für noch mehr Abwechslung. Mit anderen Worten wer "Dead Cells" bereits mochte, wird Have A Nice Death lieben. Herausragend ist die Präsentation des Protagonisten, dem Tod höchst persönlich. Dieser wurde sehr gut getroffen und wirkt niedlich und bedrohlich zugleich. Die Steuerung des lieblich animierten Protagonisten funktioniert reibungslos und ist recht schnell verinnerlicht. Die Kulissen sind stimmig und überraschen die Spieler.innen durch ein interessantes Leveldesign. Auch recht stimmig sind die Soundeffekte, wie beispielsweise die geschwungene, furchterregend klingende Sense. Nicht zur Gänze überzeugen kann der Soundtrack, dafür fehlt es an Raffinesse. Das Game ist genial und hätte am Ende doch etwas mehr Abwechslung vertragen können. Ihr seid Jump&Run Fans und steht auf schnelle Side-Scroller-Action? Dann dürfte Have A Nice Death die richtige Wahl für euch sein. Wir sagen euch ganz einfach: "Have a nice day"! :-)

Pro

  • viele unterschiedliche Waffen, Verbesserungen, Magien und Flüche
  • cooles, düsteres Setting
  • Charaktere haben enorm viel Liebe zum Detail
  • der Protagonist, der Tod, könnte nicht besser in Szene gesetzt werden
  • Soundeffekte, vor allem die Angriffe mit der Sense, hören sich echt gut an

Contra

  • schnell hat man alles gesehen
  • ab und zu wird das Gameplay unübersichtlich
  • Lernkurve ist recht steil
  • die Soundtracks können kein eigenes Erkennungsmerkmal erzeugen
  • Lebensenergie ist im gesamten Spielverlauf zu knapp bemessen

Wertung

Testergebnis: 80%

8.0 Gut

Kaufempfehlung

95% Kaufempfehlung

95%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Have A Nice Death auf Switch von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.01 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Have A Nice Death wurde uns von Marchsreiter Communications kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!