Review

Ayo the Clown · Test

Veröffentlicht am 06.05.2022 von Tobias Creter

Titelbild von Ayo the Clown (PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series)

Ein niedlicher Clown sucht seinen entführten Hund

Ayo the Clown ist ein von Sidescroll-Plattformer im 2,5D-Look vom Entwickler Cloud M1. Es ist das erste richtige Spiel des New Yorker Studios, das zuvor hauptsächlich an 3D Animationen für TV und Werbung oder kleineren Spielen und Apps für Mobilgeräte arbeitete. Nach der Veröffentlichung am 28. Juli 2021 für PC und Nintendo Switch folgten nun knapp ein Jahr später auch PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series und Xbox One. Ob sich der Kauf des knapp 20 € teuren Indiespiels lohnt erfahrt ihr in diesem Test.

Screenshot von Ayo the Clown

Ein süßer Clown erkundet eine farbenfrohe Welt

Der kleine Clown Ayo hat ein Problem, sein Hund Bo wurde entführt und er muss ihn sich irgendwie zurück holen. Auf der Suche nach dem Vierbeiner begegnet Ayo einige NPCs, die kleine Nebenaufgaben für ihn haben. Außerdem trifft er auf fiese Gegner und Bosse, die er gekonnt umgehen oder besiegen muss, um Bo wieder zu finden. Insgesamt hat Ayo the Clown 30 Levels, die jeweils ca. 10-20 Minuten beanspruchen. Damit kommt das kleine Indiespiel auf eine solide Spiellänge von ungefähr 8-10 Stunden oder mehr, wenn man alles einsammeln möchte. Auf dem leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade geht es sicher noch etwas flotter. Die einzelnen Levels sind durch eine Karte erreichbar, die stark an Nintendos Klempner erinnert. Ayo the Clown ist ganz klar von klassischen 2D Jump & Run Spielen, wie Mario, Little Big Planet und Rayman inspiriert worden. Es erreicht zwar nicht ganz die Qualität dieser Klassiker und bleibt auch noch ein gutes Stück hinter Yooka-Laylee and the Impossible Lair aber ist trotzdem einer der knuddeligsten und niedlichsten Plattformer der letzten Jahre. Und noch nie zuvor habe ich an Checkpoints eine Sahnetorte ins Gesicht geklatscht bekommen...

Screenshot von Ayo the Clown

Gameplay & Steuerung

Das Spiel starten mit einer kurzen Intro, aus der ihr die oben bereits beschriebene Rahmenhandlung erfahrt. Anders als bei Mario wurde hier nicht die Prinzessin, sondern ein Hund entführt, der Rest ähnelt aber stark dem offensichtlichen Vorbild. Ayo begibt sich also auf die Reise durch die wirklich kunterbunten und liebevoll gestalteten Levels, trifft unterwegs auf andere Charaktere, die ihm teilweise auch neue Fähigkeiten freischalten, wie zum Beispiel der Schuhmacher, der Sprungstiefel für ihn hat. So kommen nach und nach neue Gameplay Elemente hinzu, die Ayo die Fortbewegung erleichtern oder dabei helfen sich gegen die zahlreichen Feinde zu wehren. Dabei sind alle Goodies, wie beispielsweise ein Luftballon, Wasserballons, ein riesiger Hammer auf das Zirkussetting abgestimmt.

Die insgesamt 30 Levels sind in Kapitel unterteilt, die jeweils mit einem Bosskampf enden. In jedem Level gibt es drei Teddybären und drei Lollis als optionale Sammelgegenstände zu finden. Als virtuelle Währung sammelt Ayo Edelsteine, die er später für Upgrades nutzen kann. Extraleben, Herzen und fair verteilte Checkpoints helfen ebenfalls dabei das Ende der Levels zu erreichen. Je nach Schwierigkeitsgrad ist das aber gar nicht so einfach, denn auf den höheren Levels hat man nicht nur weniger Lebenspunkte, sondern auch schwerere Gegner. Ein Beispiel: auf Leicht gibt es keine Vögel, im mittleren Schwierigkeitsgrad fliegen feindliche Vögel umher und auf Schwer muss man sich zudem noch vor der Vogelkacke in Acht nehmen. Und spätestens ab dem sechsten Gebiet werden die Levels auch wirklich sehr anspruchsvoll. Auch die Bosskämpfe haben es in sich und überraschen mit ungewöhnlichen Angriffsmustern.

Dabei ist die Steuerung sehr einfach und meist präzise. Lediglich bei der Sprungattacke könnte die Kollisionsabfrage etwas großzügiger sein, denn wenn man nicht exakt auf einem Gegner landet, muss man aktuell schnell einen Treffer einstecken. Eine absolute Katastrophe sind die Walljumps, die zum Glück erst sehr spät im Spiel freigeschaltet werden und auch nur in wenigen Levels zwingend erforderlich sind. Ich habe noch nie einen so fummeligen und unpräzisen Walljump erlebt. Alles andere funktioniert aber wie man es erwartet und neue Gameplay-Elemente werden immer kurz erklärt.

Screenshot von Ayo the Clown

Grafik & Sound

Der Grafikstil von Ayo the Clown gefällt mir sehr gut. Es macht einfach Spaß durch die farbenfrohen und kreativen Levels zu hüpfen. Aber nicht nur die Welt sieht toll aus, es gibt auch wirklich sehr kreative und ausgefallene Gegner. An bestimmten Stellen im Spiel darf bzw. muss man sogar in einen Kampfhubschrauber und Panzer schlüpfen. Es gibt massig versteckte Bereiche mit den bereits erwähnten Sammelgegenständen oder Schatzkisten. Auch nach Ende der Story ist das Spiel noch nicht vorbei, denn man erhält dann für 15.000 Edelsteine einen Torschlüssel für zwei zusätzliche Bonuslevels und kann noch die Nebenquests abschließen.

Der Soundtrack passt eigentlich immer sehr gut zum jeweiligen Thema des Kapitels und hat mich während der gesamten Spieldauer nie genervt. Die Soundeffekte sind auch stimmig und liefern insbesondere in den Bosskämpfen gute akkustische Hinweise. Das Spiel ist komplett in deutscher Sprache spielbar, es gibt aber keine deutsche Sprachausgabe. Aber es wird ohnehin nicht viel gesprochen, lediglich der Erzähler in den Zwischensequenzen sagt ein paar Sätze.

Screenshot von Ayo the Clown

Fazit

Ayo the Clown hat mich positiv überrascht, denn für ein kleines Indie Jump & Run bekommt man hier viel geboten. Lasst euch dabei von der sehr knuddeligen Optik nicht täuschen, auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad bot das Spiel eine gute Herausforderung ohne dabei unfair zu werden. Die 30 Levels sind wirklich toll gestaltet und Ayo the Clown hat mich über die gesamte Testzeit von knapp 12 Stunden (verteilt auf die drei Schwierigkeitsgrade) bis hin zu 100% und Platin-Trophäe sehr gut unterhalten.

Doch es gibt auch ein paar Schattenseiten: Die Wandsprünge und Kollisionsabfragen sollte der Entwickler dringend nochmal nachbessern, da beides noch nicht so richtig präzise ist. Die optionalen Mini-Spiele bei denen man Fische angeln muss, sind leider furchtbar langweilig und somit überflüssig.

Der Spielumfang und Abwechslungsreichtum ist für den Budgetpreis von unter 20 € sehr gut. Wer mal wieder einen kleinen aber feinen 2D Plattformer spielen möchte, der kann bedenkenlos zugreifen. Durch die niedliche Optik, gewaltarme Darstellung und den einstellbaren Schwierigkeitsgrad ist Ayo the Clown auch für Kinder geeignet.

Pro

  • sehr niedlicher Grafikstil
  • abwechslungsreiche Levels
  • viele versteckte Sammelgegenstände
  • passender Soundtrack
  • solider Umfang

Contra

  • Walljumps unfassbar schlecht
  • Kollisionsabfragen manchmal unpräzise
  • etwas träge Navigation auf der Karte
  • Angel-Mini-Spiel sehr langweilig

Wertung

Testergebnis: 8.0

8.0 Gut

Kaufempfehlung

75% Kaufempfehlung

75%Empfehlenswert

Getestet wurde Ayo the Clown auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Ayo the Clown wurde uns von eastasiasoft kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!