Review

Maestro: Complete Edition · Test

Veröffentlicht am 24.12.2025 von Andreas Erber

Titelbild von Maestro: Complete Edition (PC, PlayStation 5)

Da war schon viel SCHÖNES dabei... Nochmal auf Anfang! 3... 4und

Mit Maestro: Complete Edition wagt sich ein VR-Titel auf ein Terrain, das bislang in dieser Form noch nicht wirklich umgesetzt wurde. die Rolle des Dirigenten eines großen Orchesters. Statt Beats zu zerschneiden oder Noten im Sekundentakt zu treffen, stellt das Spiel die musikalische Interpretation selbst in den Mittelpunkt. Auf der PlayStation VR2 entfaltet dieses Spielprinzip eine besondere Wirkung, denn hier verschmelzen präzises Tracking, räumlicher Klang und körperliche Präsenz zu einer Erfahrung. Das Ganz fühlt sich zudem erstaunlich authentisch an. Die Complete Edition bündelt dabei das Hauptspiel inklusive aller bisher erschienenen Inhalte und erweitert das musikalische Spektrum um zahlreiche bekannte Stücke, darunter auch ikonische Filmkompositionen.

Entwickelt wurde Maestro vom französischen Studio Double Jack, das sich auf innovative VR-Konzepte spezialisiert hat. Das Team verfolgt seit jeher das Ziel, Virtual Reality nicht nur als Spielerei zu nutzen, sondern als echtes Interaktionsmedium. Besonders auffällig ist der Fokus auf natürliche Gesten und intuitive Bedienung. Für die PS-VR2-Version wurde sehr genau gearbeitet, um die technischen Möglichkeiten der Hardware optimal auszuschöpfen. Das merkt man dem Spiel deutlich an, denn die Umsetzung wirkt durchdacht und ist konsequent auf Immersion ausgelegt: Ein Maestro zu sein.

Screenshot von Maestro: Complete Edition

Game of Thrones? Eine sehr gute Wahl Maestro!

Eine klassische Story im erzählerischen Sinne bietet Maestro nicht. Viel eher handelt es sich in Maestro um eine Musikreise durch viele klassische Werke, unter denen sich auch Filmmusik untermischt.
Vom ersten zaghaften Einsatz bis zur souveränen Darbietung komplexer Kompositionen wächst man Stück für Stück in die Rolle des Dirigenten hinein. Jede Aufführung ist dabei wie ein eigenes kleines Kapitel, inszeniert in unterschiedlichen Kulissen. Diese Kulissen können teils realistisch und teils fantasievoll ausfallen. Vom traditionellen Konzertsälen, bis hin zu filmisch inspirierten Bühnen. Welches Stück wählen Sie? Game of Thrones? Gute Wahl!

Screenshot von Maestro: Complete Edition

Gameplay & Steuerung

Die Steuerung basiert primär auf das Hand-Tracking, wodurch jede Bewegung unmittelbar Einfluss auf die Vorstellung hat. Das Spiel erkennt, ob Einsätze und Deutungen richtig erkannt und umgesetzt werden. Wer lieber mit klassischen Eingabegeräten spielt, kann alternativ auch die Sense-Controller nutzen, was ebenfalls präzise funktioniert. In unserem Test, hat die Nutzung der Controller mehr Zuspruch erhalten.
Besonders beeindruckend ist, wie schnell sich ein Gefühl für das Dirigieren einstellt. Anfangs helfen gut strukturierte Tutorials, später verlangen anspruchsvollere Stücke ein hohes Maß an Konzentration, Rhythmusgefühl und Körperkontrolle. Dadurch entsteht ein natürlicher Lernprozess, der motiviert und langfristig fesselt. Weniger prickelnd ist das Menü, welches sich am Dirigentenpult abspielt. Hier wird man mit vielen überlappenden Infoblätter überhäuft, die man stets beiseite geben muss, um überhaupt den Startknopf zu entdecken. Dies soll die Immersion verstärken, wird aber eher als lästig empfunden.

Screenshot von Maestro: Complete Edition

Grafik & Sound

Grafisch setzt Maestro weniger auf technische Höchstleistung als auf Stil und Atmosphäre. Die Umgebungen sind bewusst reduziert, aber stimmungsvoll gestaltet und lenken den Fokus stets auf das Wesentliche. Nämlich das Orchester und die Musik mit ihren visuellen Vorgaben. Das Bühnengefühl in VR ist einzigartig und macht Lust auf viele weitere Vorstellungen.

Der wahre Star des Spiels ist ohnehin der Sound. Die musikalische Qualität ist durchgehend hoch und reicht von klassischen Orchesterwerken bis hin zu bekannten Filmthemen, die vielen Spielern sofort vertraut sein dürften. Dank der 3D-Audio Funktion der PlayStation VR2 wirkt das Orchester lebendig und präsent. Die einzelnen Instrumentengruppen lassen sich klar heraushören und reagieren dynamisch auf die vorgegebenen Gesten. Dieses direkte Feedback zwischen Bewegung und Klang sorgt für Gänsehautmomente und verleiht jeder Aufführung eine persönliche Note. Der emotionale Dirigenten Job ist für die Virtual Reality ein geniales Erlebnis und wurde in Maestro sehr gut umgesetzt.

Screenshot von Maestro: Complete Edition

Fazit

Unterm Strich ist Maestro: Complete Edition ein außergewöhnlicher VR-Titel, der sich bewusst von klassischen Musik- und Rhythmusspielen abgrenzt. Es richtet sich weniger an Spieler:innen, die schnelle Highscore-Jagd suchen, sondern an jene, die bereit sind, sich auf Musik einzulassen und aktiv mit ihr zu arbeiten. Kleinere technische Schwächen, etwa gelegentliche Ungenauigkeiten beim Hand-Tracking oder der insgesamt eher schlichte Grafikstil, können den positiven Gesamteindruck kaum trüben. Wer eine PlayStation VR2 besitzt und nach einer frischen, kreativen und emotionalen Erfahrung sucht, findet hier einen der interessantesten VR-Tests der letzten Zeit – ein Spiel, das man nicht nur spielt, sondern erlebt.

Pro

  • Wer wollte nicht schon immer mal Bühnenluft schnuppern?
  • Atmosphäre der Musiksäle ist schlicht und dennoch authentisch
  • innovatives Gameplay - die Sicht aus einem Dirigenten ist im VR-Genre einzigartig
  • gutes Hand-Tracking, welches durch die Sense-Controller-Nutzung präziser wird
  • große Musikbibliothek mit klassischen Meisterwerken und legendären Filmthemen
  • 3 Schwierigkeitsstufen und Tutorial-System für alle Spielertypen

Contra

  • kein tiefgründiges Story-Element, dafür eine geniale Musikreise
  • Grafikdetails nicht auf höchstem VR-Niveau
  • Dirigentenpult-Menü wird schnell unübersichtlich und verdeckt gerne mal den Startknopf
  • DLC-Management im interaktiven Menü etwas verwirrend

Wertung

Testergebnis:85%

8.5Sehr gut

Kaufempfehlung

100% Kaufempfehlung

100%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Maestro: Complete Edition auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.000.010 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Maestro: Complete Edition wurde uns von PressEngine kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!