SKULL AND BONES · Test

Schädel, Knochen und Piraten

Ubisoft bringt das brandneue Piratenabenteuer Skull and Bones für die PS5, XBox Series S/X und für den PC auf den Markt. Nach etlichen Verschiebungen dürfen Spieler:innen nun endlich die Segel setzen und sich vom einfachen Matrosen zum erhabenen Kommandeur hocharbeiten. Skull and Bones heißt übersetzt Schädel und Knochen, was die enorme Dramatik auf hoher See beschreiben soll. Die Kämpfe gehen bis an die Knochen und kann euch am Ende den Schädel kosten. Die See ist ein rauer Ort!

Betretet als anfänglicher Pirat die gefährliche Welt von Skull and Bones, einem Koop-Action-RPG mit einer offenen Welt und unzähligen Inseln, Verstecken und Geheimnissen. Dabei kämpfen Spieler:innen in spannenden Seeschlachten und erschaffen individuelle Schiffe und gründen Allianzen. Auf den Meeren herrscht oft Chaos und dafür sollte man als Pirat gut vorbereitet sein.

Skull & Bones erscheint als physische Version im Handel und natürlich auch digital im Microsoft, PlayStation bzw. Epic Store. Dabei können sich die Käufer zwischen der Standard- und der Premium-Edition entscheiden. Während die Standard Version nur das Hauptspiel beinhaltet, dürfen sich Spieler:innen mit der Premium Edition über einige Boni und Vorteile freuen.

Die Premium Edition enthält folgende Boni:

• Skull and Bones - Hauptspiel
• 3 Tage früheren Release (ein zeitbegrenzter Bonus)
• Premium Bonus Pack
• 2 Extra Missionen
• Smugglers Pass Token
• Digital Artbook
• Digital Soundtrack

There once was a ship that put to sea The name of the ship was Skully and Bones

Auf jedem Schiff was schwimmt und schwabbelt, gibt’s irgendein der dämlich sabbelt.

Skull&Bones ist kein narratives Spiel. Das Game besitzt zwar eine grundlegende Geschichte, aber das ist nicht der Hauptfokus. Die Entwickler möchten, dass die Spieler:innen ihre eigenen Geschichten basteln und den Typ Pirat spielen können, den sie gern sein wollen.

Skull&Bones besitzt also ein Progessions-System anstatt einer handelsüblichen Story. Spieler:innen dürfen somit nicht enttäuscht sein, wenn sie keine klassische Kampagne mit Missionen präsentiert bekommen. Die Ruf-Mechanik steht im Fokus, dieses Fortschrittsystem trägt den Namen Infamy und bietet den Spieler:innen Zugang zu neuen Items wie Blaupausen für Schiffe, Waffen und Rüstungen.

Progressions-System statt Story. Anstatt einer Kampagne mit Missionen, in denen die Geschichte weitergetrieben wird, steht die Rufsystem in Vordergrund. Dieses Fortschrittssystem mit dem Namen Infamy beschert uns Zugang zu Blaupausen für neue Schiffe, Waffen und Rüstungen, wenn wir unseren Ruf als gefürchtete Piraten verbessern. Wie der Name des Programms verrät wird durch optische Mittel euer Ruf gestärkt. Wobei sich auch hier die berüchtigte In-Game-Währung in Form von Goldmünzen ins Spiel geschlichen hat und wie immer einen faden Beigeschmack besitzt. Denn echtes Geld für optische Details auszugeben hat so seine Schattenseiten.

Skull&Bones ist mit dem Game "Sea of Thieves" vergleichbar, nur eben mit einem realistischeren Grafikstil. Ein Unterschied sind auch die NPCs, welche eigene Hintergrundgeschichten haben. Im Laufe des Spiels bauen Spieler:innen Beziehungen auf und erfahren immer mehr Details in den cineastischen Dialogen.

Man soll die Crew übrigens nicht vor dem Abend loben. Ein Sprichwort von Seemännern und Frauen mit einer wichtigen Message. Denn nach jedem Sieg auf dem Wasser, kann im Anschluss wieder eine Niederlage folgen.

Skull&Bones erinnert auf den ersten Blick stark an den Assassin's Creed Ableger "AC Black Flag", welcher zum ersten Mal die See und Schiffsfahrten in das Gameplay stark integrierte. Zu Skull&Bones gibt es da viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten, doch vergingen dazwischen viel Zockerjahre und in denen hat sich die Technik natürlich stark verändert. Zudem passiert die Action in Skull&Bones fast ausschließlich auf dem Wasser. Kämpfe am Land gibt es im Gegensatz zu Black Flag hier leider nicht. Wobei diese Tatsache, dass der Fokus ganz auf das Meer gerichtet wurde, sicher eine nette Abwechslung darstellt.

Gameplay & Steuerung

Der Auftakt in Skull&Bones ist bombastisch und beginnt mit einer großen Seeschlacht, in der Spieler:innen direkt selber das Ruder in die Hand nehmen dürfen und die Steuerung kennenlernen. Neben kleineren Angreifern erscheint plötzlich auch ein ausgewachsenes Kampfschiff. Nach mehreren Angriffen ist auch dieses geschafft. Ihr werdet euch denken, dass dies ein zähes Unterfangen war und da tauchen auch schon unzählige weiter große Kampfschiffe am Horizont auf. Es kommt zum Schiffsbruch, doch euer Protagonist überlebt den Angriff und kann sich auf einem kleinen Boot retten. Der junge Pirat stützt sich über eine Wasserpfütze auf und es kommt zum Spiegelbild, auf welchem ihr euren Charakter erstellt. Das Aussehen kann dabei komplett individuell angepasst werden. Anzahl von Farben sind im Konfigurator allerdings recht begrenzt.

Nach der Einrichtung des Protagonisten muss dieser somit ganz von vorne beginnen und sich ein neues Piratenleben aufbauen. Dabei halten sich Spieler:innen sich meist auf hoher See auf, da die Schiffsfahrten den Hauptbestandteil des Spiels einnehmen. Man kann so sagen, dass zirka 80% auf dem Gewässer und die restlichen 20% am Land erlebt werden. Auf dem Festland können neue Kontakte gepflegt, Aufträge angenommen und der Handel betrieben werden. Viel spannender sind da natürlich die entspannten Erkundungsfahrten auf dem Meer und die Seeschlachten. Doch nicht nur fremde Schiffe, auch raue Wetterbedingungen und feindliche Lebewesen können eurem Seemannsleben die Hölle heiß machen. Um den heftigen Bedingungen und mächtigen Schiffen Herr zu werden, müssen immer wieder Verbesserungen an eurer Flotte vorgenommen werden. Mit bis zu 10 verschiedenen Schiffe können Spieler:innen in die See stechen. Jedes davon hat spezielle Fähigkeiten und Werte.

Ziel des Spiels ist es seinen eigenen Ruf als Pirat zu steigern und in die Geschichte des Online Rankings einzugehen. Online ist da ein gutes Stichwort, da ihr euch mit bis zu 2 weiteren Spieler:innen verbünden könnt. Das erleichtert natürlich das Plündern und bekämpfen von anderen Flotten erheblich.

Doch wie steuert man die Schiffe und wie ist das Handling und Fahrgefühl? Zuerst etwas zum Handling der Schiffe bzw. dem Fahrgefühl. Die Schiffe fahren sich auf dem Wasser zwar realitätsnah, lassen sich aber natürlich wesentlich einfacher wenden, als im echten Leben. Allgemein funktionieren die verschiedenen Manöver einwandfrei und Spieler:innen können jederzeit per Steuerkreuz nach unten zwischen einer totalen Third-Person- und Ego-Ansicht wechseln. Zudem lässt sich die Reisegeschwindigkeit anpassen. Richtig spannend wird es erst im Kampfgeschehen. Das Gameplay bei den Gefechten ist sehr gut ausbalanciert und funktioniert einwandfrei. Genauso einwandfrei ist auch die Steuerung.
Doch ganz am Anfang des Spiels müssen Kanonen und Kanonenkugeln erst einmal gekauft bzw. hergestellt werden. Aller Anfang ist eben schwer und Ziel ist es immer weiter nach oben zu rudern. Die Waffen können übrigens an jedem Anlegeplatz platziert oder die Anordnung verändert werden. Am Schiff kann zudem das Design angepasst und diverse Verschönerungen platziert werden. Wie beispielsweise eine Galionsfigur. Im Aberglauben von Seeleuten soll die Figur den Kurs des Schiffes beobachten und es vor Unglück bewahren.

Features:

• Kämpft in spannenden Seeschlachten und rüstet zahlreiche mächtige Waffen aus, während ihr alles für die fetteste Beute riskiert.
• Segelt alleine über die gesetzlosen Meere oder verbündet euch mit bis zu zwei Freund:innen oder Spieler:innen und schnappt euch teilbare Aufträge und Belohnungen.
• Stellt euch halsabschneiderischen Piratenjägern, tödlichen Seeungeheuern, unberechenbarem Wetter, gefährlichen Riesenwellen, übernatürlichen Bedrohungen und vielem mehr, während ihr eine gewaltige offene Welt erkundet.
• Stellt bis zu 10 verschiedene Schiffe her und stecht mit ihnen in See. Jedes dieser Schiffe bietet einzigartige Vorteile und kann an euren Spielstil angepasst werden.
• Steigert euren Ruhm und schaltet Ressourcen und Gelegenheiten frei, um an immer gefährlichere Aufträge zu kommen und eure Ausrüstung aufzuwerten.

Grafik & Sound

Technisch bewegt sich Skull&Bones auf einem sehr hohen Niveau und überzeugt vor allem durch die gigantische offene Welt und ihren erstaunlichen Kulissen voller Details. Laut Ubisoft soll es die bis dato größte, offene Spielwelt aus der Ubisoft-Schmiede sein. Klar ist, dass dies durch den großen Anteil der Wasserflächen mit Sicherheit einfacher umsetzbar war. Trotzdem darf man nicht außer Acht lassen, dass es viele kleine und große Inseln mit all ihren bunten Farben gibt. Interessant ist, dass selbst das offene Meer viele Farbfacetten bietet und mit den Inseln bestens harmoniert. Doch nicht nur die Kulissen, Inseln und die See mit ihren verschiedenen Wetterbedingungen können euch zum Staunen bringen. Denn so eine dunkle Wetterwolke wirkt selbst aus der Ferne ziemlich bedrohlich. Auch Schiffe und Charaktere sind sehr gut designt und animiert worden. Es ist einfach ein Genuss und ein Segen für die Augen auf dem Meer zu segeln, selbst wenn mal keine Action auf dem Bildschirm herrscht und man einfach die Gegend erkunden möchte.

Dazu gesellt sich eine hervorragende Soundkulisse mit vielen akustischen Details, die vor allem durch die Soundeffekte zur Geltung kommt. Sämtliche Nebengeräusche lassen uns in das Seemannsleben eintauchen. Doch auch der Soundtrack ist ein Ohrenschmaus. Bereits der Ankündigungstrailer enthielt den passenden Song "Wallerman" (Sea Shanty) von Nathan Evans (Santiana) in einer angepassten Version und machte bereits Lust auf "Meer"! Der Soundtrack im Endprodukt ist ebenso stimmig und fügt sich gekonnt in das Spielerlebnis ein.

Wie geht jetzt nochmal der Wallerman Song?

Thereoncewas ashipthatputtosea
The name of the ship was the Billy O' Tea
..

Fazit

Skull&Bones besitzt zwar nur eine grundlegende Story und keine klassische Storyline mit aneinanderreihenden Missionen. Doch für dieses Game war diese Entscheidung der Entwickler:innen mit Sicherheit die Richtige, da die offene Welt einfach gigantisch ist und eine strikte Story die Neugier nur ausbremsen würde. Ubisoft hat es, trotz aller Verschiebungen und Zweifel an der Qualität des Spiels, wieder einmal geschafft eine beeindruckende Open-World-Experience zu erschaffen. Der einzige Hacken an dem Abenteuer ist, dass man weder Seekrank noch Scheu vor der bekannten In-Game-Währung haben darf. Diese trägt wie immer einen faden Beigeschmack. Am Land lassen lediglich kleine Erledigungen durchführen, wie das Abhalten von Gesprächen, das Suchen, Abholen oder Bringen von Gegenständen sowie die Geschäftemacherei mit den diversen Händlern. Skull&Bones spielt sich hauptsächlich auf dem Wasser ab, wem das weniger interessiert ist mit diesem Titel sicher falsch beraten. Wer sich auf die Seeschlachten einlässt, wird ein noch nie dagewesenes Piratenspiel erleben dürfen. Ausgenommen von Sea of Thieves, welches jedoch einen anderen Ansatz verfolgt und einen komplett anderen Grafikstil besitzt. Skull&Bones ist ein Überraschungs-Hitgeworden und kann vollends überzeugen!
Na dann... Schiff ahoi!

Wertung

9.0 Sehr gut

Kaufempfehlung

85% Kaufempfehlung

85%Sehr empfehlenswert