Review

The First Berserker: Khazan · Test

Veröffentlicht am 23.04.2025 von Soul-1

Titelbild vonThe First Berserker: Khazan (PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S)

Eine Einzelspieler alternative zu Nioh

Nach dem Kampfspiel DNF Duel geht es in die nächste Runde von Dungeon Fighter Online (Dungeon and Fighter in Korea und China, deshalb DNF). Diesmal wendet es sich stark von den üblichen hellen und bunten Optik ab und steigt in die dunkle Welt der Soulslikes ein. In diesem Fall ähnelt es sich viel mehr Nioh als die anderen From Software Titeln.
Es stellt sich folglich die Frage: Was macht The First Berserker: Khazan anders und kann es sich gegen die schwergewichtige Konkurrenz bewähren?
Die kurze Antwort darauf ist… Ja. Aber es ist sehr wichtig, auf die Nuancen einzugehen und vielleicht kann es den einen oder anderen sogar besser gefallen.

Info Arachnophobie: Das Spiel beinhaltet nicht nur Spinnen, sondern auch eine Mission voll von ihnen in verschiedenen Formen.

Dungeon and Fighter/Dungeon Fighter Online
DNF ist ein Online 2D Beat’em Up ähnlich wie Streets of Rage, aber durch das Online Modell wurde das Spiel seit 2005 stetig erweitert. Womöglich ist es eines der erfolgreichsten, aber gleichzeitig auch teilweise im Westen weniger bekannten F2P Online Spiele. Das Spiel ist allerdings nur auf PC erschienen, weshalb es für Konsolenspieler eher unbekannt sein könnte.
Trotzdem ist es nicht zu unterschätzen, denn es ist Nexons goldene Gans, die seit 2023 über 20 Milliarden Dollar eingespielt hat, mit 850 Millionen registrierten Spielern.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Verrat, Rache und Chaos

Die Welt wurde vom katastrophalen Drachen Hismar heimgesucht, doch zwei Helden haben sich diesem überwältigenden Gegner gestellt: Khazan und Ozma. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, denn beide wurden als Verräter gebrandmarkt.
Khazan wurde verkrüppelt und sollte eigentlich in einen entfernten Kerker verbannt werden, doch die Unterwelt hat für ihn einen anderen Plan.
Phantom Blade, ein Krieger der Unterwelt, hat in ihm ein perfektes Gefäß gesehen, um in der Welt der Lebenden seine Aufgabe zu erfüllen. Durch das versuchte Eindringen wurde der Körper wieder vollständig geheilt, doch Khazans Geist ist zu stark und dominiert über die Kontrolle des Körpers.
Im Laufe der Geschichte einigen sich beide in ihren Zielen gegenseitig zu unterstützen. Khazan soll seine Rache vollenden und der Phantom löst das Chaos auf, dass die Welt der Lebenden und der Unterwelt verbindet.

Kompakte Handlung
Wie es bei den Souls Spielen üblich ist, sollte man keine epische Geschichte erwarten. Die Welt steht offensichtlich auf Messers Schneide, doch die Präsentation ist an sich kompakt gehalten mit einem fokussierten schmalen Sicht. Dies ist am Anfang nicht ersichtlich, doch je weiter man voranschreitet, wird die Verwüstung immer ersichtlicher. Alle Bereiche, durch die man zieht, sind nur Elend und Zerstörung zu entdecken. Zwar bieten der Phantom und der eine oder andere Charakter etwas Gesellschaft, doch diese spielen innerhalb des Gameplays nahezu keine Rolle. Wodurch die Atmosphärische Einsamkeit aufrechterhalten wird.
Dementsprechend bietet das Spiel eine sehr dunkle Atmosphäre, die anscheinend nicht für DNF üblich ist.
Weiterhin ist es auch wichtig zu erwähnen, dass man es hier ebenfalls gut geschafft hat, die Charaktere auf eine kompakte Art und Weise einzuführen. Über Khazan erfährt man nicht allzu viel, doch es wird schnell auf den Punkt gebracht, dass er alles verloren hat.


Zwischenfazit Story
The First Berserker: Khazan verzichtet auf eine komplizierte atmosphärische Erzählung und bietet stattdessen eine relativ lineare Geschichte mit unterschiedlichen Enden. Apropos Erzählung, meistens kommen die Story Elemente nur am Anfang und am Ende einer Mission zum Einsatz, d.h. Nahezu alles dazwischen ist quasi reines Gameplay.
Der Weltaufbau ist ziemlich gut gelungen und sehr leicht nachvollziehbar, wobei es leider keine Einführung in diese Welt gibt vor dem aktuellen chaotischen Zustand. Trotzdem ist es offensichtlich, dass das Gameplay sehr stark im Vordergrund steht.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Gameplay & Steuerung

Wie bereits erwähnt ist das Spiel viel näher an Nioh als dem klassischen Souls Spielen, d.h. wiederum dass das Kampfsystem viel mehr Tiefe und Komplexität durch Ausrüstungen und Skills bietet. Auf eine gewisse Weise hat es auch leichte Ähnlichkeiten zu Stellar Blade.
Natürlich sind alle typischen Elemente vorhanden, wie z.B. Erfahrungspunkte (in diesem Fall Lacrima), die beim K.O. gehen auf, an Ort und Stelle bleiben, das Wiederkehren der Gegner durch das Aktivieren der Checkpoints, ständige Spannung durch Gefahren an jeder Ecke und der markante Ausdauerbalken.
Apropos Ausdauerbalken, natürlich ist auch hier ein besonders starker Angriff möglich, sobald der Gegner in den entleerten Zustand verfällt und wie immer gibt es auch den typischen Hinterhalt Angriff durch das Anschleichen von Hinten oder Oben.
Weiterhin gibt es den Burst Counter der in Nioh 2 eingeführt wurde, d.h. ein besonders starker Angriff der unter Verbrauch von einem Spirit neutralisiert werden kann. Ein solcher Angriff wird mit dem Auftauchen einer Rune bei Khazan angekündigt.
Der eigentliche Twist liegt in den drei Waffen, den Skills und der Spirit-Anzeige, die quasi für Spezialfähigkeiten und das Javelin-Projektil eingesetzt werden.
Letzteres ist eine brillante Entscheidung, da es nicht zu stark oder zu schwach ist und gleichzeitig eine Beschränkung einsetzt, die den Einsatz komplett abschreckt.

Ein markantes Unterschied ist die Aufteilung seiner Fähigkeiten in drei verschiedene Waffen (Doppelhändig, Zweihänder und Speer), die nicht aktiv wie in Nioh oder DMC gewechselt werden können. Man entscheidet sich für eine Waffe und mit dieser Entscheidung muss man durch den Kampf. Dies liegt vor allem am Skillsystem.

Es gibt auch in diesem Spiel ein “Nexus” oder “Hunter’s Dream” ähnliche Basis, wo man einkaufen, Ausrüstung schmieden und aufrüsten kann. Aus unbekannten Gründen muss man aber diese verschiedenen Features über Nebenmissionen zuerst freischalten.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Das Leveldesign und Sammelobjekte
Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier nicht um ein Open World Spiel oder ähnliches wie Dark Souls. Stattdessen liegt es zwischen Demon’s Souls und Nioh. Also kleiner als Demon’s Souls, aber ein wenig größer als Nioh.
Generell ist das Design gut durchdacht mit interessanten Bereichen mit unterschiedlichen Kampfsituationen. Allerdings gibt es momente wo es ein wenig zu sehr in Richtung hardcore geht. Ein Beispiel ist ein vergifteter Bereich, in dem man sogar kämpfen sollte. Es gibt zwar kleine, sichere Inseln, doch es ist kein gutes Gefühl. Für mich war das keine Herausforderung mehr, sondern Frustration.
Hinzu kommt auch noch, dass genau dort ein “Elite” Gegner platziert wurde. Dies sind besonders starke Gegner, die nach dem Besiegen nicht wiederbelebt werden. Also vergleichbar mit Minibosse.
Es werden also gerne besondere Hindernisse in den Weg gestellt. Meistens ist man aber dort in relativer Nähe eines Speicherpunktes.

Weiterhin sind in jeder Mission Seelenkristalle und später Jarlings versteckt. Seelenkristalle ermöglicht das aufrüsten der Unterwelt Heilungsenergie (vergleichbar mit Estus Flasche) und Jarlings ermöglichen beim besonderen Shop bestimmte Ausrüstungsgegenstände zu kaufen.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Die Skills…
Vielleicht hört es sich am Anfang etwas komisch an, aber nach einem kurzen Einblick wird alles einen Sinn machen. Im Vergleich zu den Souls Spielen bringt Khazan eine zusätzliche “Level”-Schicht. Denn zusätzlich zu dem typisch Wert erhöhenden Lacrima gibt es noch ein separates Skillpunkte System, überraschenderweise genauso funktioniert wie in Stellar Blade. Man bekommt also für jeden Level Up einen Skillpunkt, den man in den verschiedenen Skills zum Freischalten investieren kann. Insgesamt gibt es vier Skillbäume mit jedem für eines der drei Waffen und ein generelles für Grundfähigkeiten.
Alle Skillpunkte können kostenlos neu verteilt werden. Es ist halt ein organisatorischer Aufwand, da man keine Setups speichern kann.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

…und Ausrüstungen
Jetzt kommen die Ausrüstungen ins Spiel. Es gibt normale Ausrüstungen, die einfach nur durch ihre Werte und zufallsbedingten Attribut bestechen. Die richtig interessanten Ausrüstungsgegenstände sind die Sets und im Gegensatz zu Nioh 2 sind diese mehr spezialisiert und deswegen auch viel weniger. Was sind die Spezialisierungen? Teilweise stärken sie spezifische Angriffe von bestimmten Waffen oder verleihen beispielsweise dem Charakter Regeneration nach einem Brink Guard (Perfektes Timing Abwehr).
Es gibt Sets, die sich auf Waffen spezialisieren und andere, die eher in eine generelle Richtung gehen. Erstere sind besonders interessant, da sie bei Vervollständigung sogar exklusive Spezialangriffe freischalten. Es sind also teilweise aktive Vorteile.

Alle Ausrüstungen haben eine Raritätsklasse und Level. Beim Ersteren geht es um zufallsbedingte zusätzliche Bonusse und bei den Levels geht es um Werte. Alle Waffen und Rüstungklassen haben einen identischen Wert, d.h. alle Rüstungen der leichten Klasse haben den gleichen Verteidigungswert. Es ist also wichtig, die Level der Ausrüstung so hoch wie möglich zu halten, damit man für die aktuelle Mission besser gewappnet ist.
Bei den Waffen verwendet das Spiel ein ähnliches Skalierung System wie in Bloodborne, d.h. Der Angriffswert setzt sich aus zwei anderen Werten zusammen die jeweils verschieden gewichtet sind.

Als Pseudo-Ausrüstung können die Phantome angesehen werden. Sie sind zwar außerhalb des Ausrüstungsmenüs, aber jeder von denen bietet Gewisse Stärkungen an wie z.B. erhöhte Ausdauer Erholung oder mehr HP erholung beim Einsatz der Unterwelt Energie.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Das Kampfsystem
Man verzichtet hier auf komplizierte Elemente und bietet stattdessen erweiterte Grundfähigkeiten. Darunter eine bessere Abwehr (Brink Guard), die durch das Timing kurz vor dem Kontakt aktiviert wird. Es reduziert den Ausdauer Schaden und schadet gleichzeitig die Ausdauer des Gegners und kann mit Skills augmentiert werden.
Das Gleiche gibt es auch beim Ausweichen, wobei es hier nur den nächsten Ausweichangriff stärkt und ebenfalls durch Skills augmentiert werden kann, wie z.B. erhöhte Ausdauer-Regeneration.
Abgesehen davon ist es grundsätzlich möglich, die schweren Angriffe aufzuladen, um eine stärkere Variante auszuführen.
Am Anfang sind alle Waffen relativ gleich, doch durch das Freischalten von Skills kommen dann wesentliche Unterschiede und Spezialisierungen zum Vorschein.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Die Waffen und ihre Möglichkeiten
Technisch gesehen bietet es je nach Waffe unterschiedliche Optionen. Die Doppelhändige Waffe hat Angriffe, die gleichzeitig abwehren und dadurch ist es potenziell möglich, sich durch die Angriffe der Gegner durchzuschlagen. Eine andere Option wären die agilen Skills, die den Charakter ermöglichen, sich auf dem Kampffeld neu zu positionieren.
Beim Zweihänder kann man mehr dazu geneigt sein, die aufgeladenen Angriffe auszuführen und es gibt beispielsweise einen Skill, der das Abwehren während des Aufladens ermöglicht.
Beim Speer kann der Moonlight Stance freigeschaltet werden, das beim Entleeren des gegnerischen Ausdauer unterstützt.

Dies ist nur ein sehr kleiner Einblick in die Möglichkeiten der Waffen. Wenn man zusätzlich noch die Ausrüstung Sets mit in Betracht zieht, dann kann man sogar noch weiter Spezialisieren. Allerdings gibt es nicht allzu viel Freiheit bei der Spezialisierung, da nahezu immer eine Richtung vorgegeben wird.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Reflection: Der riskante Equalizer
Eines der grundfähigkeiten der wahrscheinlich von den meisten Spielern übersehen wird ist die aktive Parade bzw. Reflection. In der Abwehrhaltung und das Drücken vom schweren Angriff wird eine Abwehr Animation aktiviert. Beim richtigen Timing wird massiver Ausdauer Schaden angerichtet. Normale leichte Gegner fallen sofort in den betäubten Zustand und die Bosse verlieren ca. 40% ihres Ausdauers.
Zusätzlich wird ihre Haltung gebrochen und ermöglicht es dem Spieler mit relativer Sicherheit eine Angriffssequenz auszuführen.
Beim Verfehlen des Timings kann man mit Skills den Schaden reduzieren, jedoch bleibt der erhöhte Ausdauerschaden.
Auf dem Papier hört sich diese Fähigkeit zu stark an, vor allem da der spezielle Angriff durch das Entleeren des Ausdauers die eigene Ausdauer und Lebensenergie wieder regeneriert, solange dieser von vorne ausgeführt wird, beim Angriff von hinten gibt es nur einen Schadensbonus von 30%.
Jetzt kommt der Haken, das Timing ist sehr schwierig zu erkennen. Das liegt daran, dass es einige Millisekunden braucht, um aktiviert zu werden, d.h. man kann eigentlich nur auf langsame Angriffe reagieren und es ist sehr schwierig das Timing konsistent zu treffen.
Selbst bei einigen einfacheren Angriffen konnte ich keinen Erfolg garantieren.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Status ändernde Angriffe: Eine Frustration
Einige besondere Gegner haben “elementare” Angriffe wie z.B. Frost, Feuer, Gift, etc. und leider durchdringen diese sogar eine erfolgreiche Abwehr, inklusive Brink Guard. Diese bauen sich langsam auf, bis die Leiste gefüllt ist und dann aktiv wird.
Ich glaube in diesen Fall hat man es versucht zu hardcore zu sein. Beim Verfallen in einer dieser Zustände ist man extrem stark benachteiligt. Brand und Vergiftung richten sehr hohen Schaden an und in vielen Fällen führt es zum K.O. Es sei denn man verwendet Gegenstände, um sie zu neutralisieren. Diese gibt es zwar zu kaufen, aber trotzdem ist es mehr frustrierend als herausfordernd.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Die normalen Gegner
Viele der normalen Gegner halten nicht viel aus und können schnell erledigt werden. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Komposition der Gegner. Einzeln sind sie sehr einfach. Kommt jedoch ein zweiter hinzu, dann fängt man schon an zu schwitzen, denn wenn sie zusammen angreifen, steigt der Druck immens. Da ihr Angriffszeitpunkt auf die Distanz basiert, kommt es häufig vor, dass zwei Nahkämpfer in einem Rhythmus angreifen.
Fernkämpfer sind gleichermaßen tödlich, denn ihre Angriffe bringen Khazan zum Zucken.
Dementsprechend ist es extrem wichtig, die Kampfstrategie vor dem Kampf zu planen. Hier hilft beispielsweise der Javelin, denn dieser kann Fernkämpfer generell mit einem Treffer erledigen.

Besondere und Elite Gegner
Neben den einfachen Gegnern gibt es noch viel stärkere Gegner, die selten auftauchen. Sie halten sehr viel aus und sind fast vergleichbar mit einem Miniboss zu dem Ausmaß, das ich schon für Übertrieben halte. Vor allem da sie nach dem Speichern bzw. K.O. gehen, wiederbelebt werden. Glücklicherweise sind sie meistens nicht zu weit von einem Speicherpunkt entfernt, aber meiner Meinung nach sind sie trotzdem eine unnötige “Herausforderung”.
Elite Gegner sind gestärkte Versionen von besonderen Gegner, die zusätzliche Fähigkeiten besitzen und durch leuchtende Augen markiert, wie z.B. Lebensenergie-Absorption oder Angriffe die Statuseffekte austeilen. Zum Glück bleiben sie besiegt und werden nicht wiederbelebt. In diesem Sinne halte ich sie für weniger frustrierend.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Bosskämpfe: Ein Highlight
Von allen Elementen haben die Bosskämpfe mich überraschenderweise am stärksten überzeugt und gefallen mir weitaus besser als Nioh, Demon’s Souls oder Stellar Blade.
Das kommt davon, dass dem Spieler sehr viele Kampfstrategien zur Option stehen. Mit drei Waffen und deren Spezialisierungen kann man sehr viel Spaß daran haben, gegen sie zu kämpfen.
Die Kämpfe sind schwierig und ich bezweifle, dass sie beim ersten Aufeinandertreffen zu besiegen sind, da ihre Angriffsmuster teilweise sehr aggressiv sind. Weiterhin haben viele Status ändernde Angriffe, die zu einen schnellen Schachmatt führen. Ironischerweise halte ich sie für nicht so schlimm wie bei den normalen Gegnern, da es viel einfacher ist, sich an die Angriffe zu gewöhnen und Methoden zu finden, sie zu entschärfen.
Doch es gibt dafür auch einen Ausgleich, denn beim finalen Angriff von bestimmten Sequenzen kann ein Brink Guard zu einer Lähmung führen.
Einige Gegner haben besondere Twists wie z.B. zerstörbare Körperteile oder Schwachpunkte. Weiterhin haben sie häufig eine zweite Phase und das bedeutet mehr Abwechslung, aber auch erhöhte Schwierigkeit.

Vor jedem Bosskampf ist es möglich einen verbündeten zu beschwören der im Kampf aushilft. Doch bevor man das kann muss man sozusagen gefallene bei bestimmten Punkten bekämpfen um an den besonderen Verbrauchsgegenstand zu kommen, der dafür gebraucht wird.
Nach eigener Erfahrung bringt die Hilfe nicht so viel, da einige Bosse mächtig austeilen und die wahrscheinlichkeit für ein schnelles ableben ziemlich hoch ist. Sie könnten jedoch vielleicht den Anfang etwas einfacher machen. Zusätzlich können sie im Crevice gestärkt werden.

Zwischenfazit Gameplay
Das Gameplay von The First Berserker: Khazan ist zum größten Teil sehr gut durchdacht und bringt einiges an Würze ins Genre. Allerdings wird es für einige wohl der eine oder andere Moment vorkommen bei dem zu stark versucht hat “hardcore” zu sein. Für ein Spiel, das sehr viel Wert auf New Game+ legt, könnte sowas die Motivation senken.
Abgesehen davon bietet es ein übliches gutes Soulslike Erlebnis und erreicht einen Höhepunkt bei den Bosskämpfen.
Durch die drei Waffen, den Skills und den verschiedenen Ausrüstung Sets gibt es eine üppige Anzahl von Möglichkeiten die Herausforderungen zu überwinden.
Es wäre allerdings schön gewesen, wenn man bestimmte Setups speichern könnte, da es organisatorisch aufwändig sein kann, alles zurechtzurücken.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Grafik & Sound

Optisch sieht das Spiel in Ordnung aus, wobei ich hier zugeben muss, dass die Thematik nicht sehr viel hergibt. Durch die dunkle Atmosphäre sticht nicht viel heraus. Es gibt viele zerstörte Dörfer, Städte und Gebäuden.
Das Design der Charaktere und Gegner ist ebenfalls gut ausgefallen, wobei sich auch hier alles in Grenzen hält und nicht viel heraussticht. Mit Wölfen, Zombies, Banditen, humanoiden Drachen, Spinnen, usw. liegt so ziemlich alles im üblichen. Es gibt natürlich einige Ausnahmen wie z.B. der Blade Phantom und einige Bosse.
Da es sich hier um ein Action-Spiel handelt, ist es offensichtlich, dass die Animationen unter die Lupe genommen werden und ich kann mit Zuversicht sagen, dass hier sehr gute Arbeit geleistet wurde. Viele der Angriffe sind gut zu erkennen und auch bei den Effekten hat man es nicht übertrieben. Es hört sich zwar nicht nach viel an, aber solche Sachen können eine große Wirkung haben.

Beim Sound lässt sich ebenfalls nichts kritisieren. Sei es bei den Sprechern oder bei der Musik. Wenn man ganz pingelig sein möchte, dann vielleicht, dass die Musik zu sehr den Souls Spielen ähnelt und es an musikalischer Individualität fehlt.

Screenshot vonThe First Berserker: Khazan

Fazit

The First Berserker: Khazan ist ein sehr gutes Spiel und bringt gute Ideen mit sich, die relativ gut ausgeführt wurden. Es bietet eine funktionale Geschichte und gutes Gameplay, wobei man hier ein wenig zu stark versucht hat “hardcore” zu sein.
Am überzeugendsten sind die verschiedenen Skills und Möglichkeiten, die vor allem bei den Bosskämpfen aufblühen.
Für ein Spiel, das außer der Deluxe Edition keine DLC hat, überzeugt auch der Preis von 59,99€. Im jetzigen Zustand kann man bereits mindestens mit einer Spielzeit von ca. 50 Stunden rechnen und durch die erhöhte Wiederspielbarkeit durch NG+ und es soll mindestens ein kostenloses DLC Paket kommen.
Dementsprechend ist es ein Leichtes, diesem Spiel eine gute Empfehlung zu geben. Soulslike und Nioh Fans könnten hier eine gute Alternative vorfinden und vielleicht trifft es die richtigen Noten für Spieler, die weniger Fans von dessen Genre sind. Es kann sich vielleicht ein wenig bizarr anhören, aber auch Fans von Stellar Blade könnten hier fündig werden, da es gewisse Ähnlichkeiten hat. Die Demo ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Pro

  • Sehr gutes Kampfsystem
  • Nioh ähnlich aber weniger Komplex
  • New Game+ schaltet neue Features frei
  • Soulslike dunkle angespannte Atmosphäre
  • Top Preis-Leistung bei 59,99€
  • Ein kostenloser DLC Paket soll noch kommen

Contra

  • Teilwese mit "hardcore" übertrieben
  • Frustrierende Stellen könnten den Wiederspielwert senken
  • Organisierung von Skills und Ausrüstung ist aufwändig beim Wechsel

Wertung

Testergebnis:85%

8.5Sehr gut

Kaufempfehlung

85% Kaufempfehlung

85%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde The First Berserker: Khazan auf PS5 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.004.004 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für The First Berserker: Khazan wurde uns von Marchsreiter Communications kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!