Zombie Army VR · Test
Veröffentlicht am 14.06.2025 von Tobias Creter
Untote im Visier: Zombie Army VR im PSVR2-Koop-Test
Zombie-Hitler ist zwar endgültig besiegt, aber Europa kommt trotzdem nicht zur Ruhe. Die Horden der Untoten wanken weiterhin durch zerbombte Straßen und finstere Katakomben – und genau hier beginnt Zombie Army VR. Als Teil der Totenjäger-Eliteeinheit stellen wir uns zu zweit der nächsten Etappe der Zombie-Apokalypse – diesmal voll und ganz in Virtual Reality. Der Shooter aus dem Hause Rebellion verspricht nervenaufreibende Action, authentische WWII-Waffen, eine fette Portion Koop-Spaß und das Ganze in Kombination mit der immersiven Power moderner VR-Technik.
Mit der PSVR2 auf der PlayStation 5 haben wir uns gemeinsam in die düstere Kampagne gestürzt, Munition geteilt, Medkits verteilt – und natürlich um die spektakulärsten Kills gewetteifert. Ob das Spiel mehr als nur eine technische Spielerei ist, wie sich das Gunplay mit zwei Händen wirklich anfühlt und ob die kultige Röntgen-Killcam auch in VR zündet, erfährst du in unserem Test.
Zombie Army VR ist nicht nur für PSVR2 erhältlich, sondern auch für Valve Index, HTC Vive, Oculus Rift & Rift-S sowie Oculus Quest 2 (und neuer) – und bringt damit die Zombie-Action auf fast jedes große VR-System.
Zwischen Trümmern und Untoten: Der Kampf der Deadhunter beginnt
In Zombie Army VR schlüpfen wir in die Rolle eines Deadhunters – Teil einer knallharten Eliteeinheit, die nur ein Ziel kennt: den untoten Albtraum endlich zu beenden. Vor dem Hintergrund einer vom Krieg gezeichneten Welt, irgendwo in der Nähe des zerstörten Nürnbergs, beginnt unsere Mission: Wir kämpfen uns durch Horden von Zombies, suchen Verbündete und folgen den Spuren eines verlorenen Familienbandes – immer im Kampf gegen das Böse, das Europa bedroht.
Die Geschichte spielt vor den Ereignissen von Zombie Army 4 und bietet einen eigenständigen Einstieg ins Zombie-verseuchte Chaos – perfekt für Neulinge wie für Veteranen der Serie. Trotz düsterer Atmosphäre und ernstem Setting bleibt dabei genug Raum für Koop-Spaß, nervenaufreibende Gefechte und epische Heldenmomente – ganz in bester B-Movie-Tradition.
Gameplay & Steuerung
Zombie Army VR ist ein klassischer Arcade-Shooter – in VR. Du kämpfst dich in linearen Levels durch Zombiehorden, absolvierst kleinere Aufgaben und überlebst Bosswellen. Die Gegner reichen von gewöhnlichen Zombies über Sprengstoff-Selbstmörder bis hin zu gepanzerten Giganten und Scharfschützen. Immer wieder kommt es zu Angriffswellen, in denen du Areale säubern musst. Wer denkt er kann hier in Ruhe Zombies snipen, der täuscht sich jedoch. In den meisten Fällen wird es hektisch und ein Kampf auf kurze Distanz. Mit ein paar Upgrades haben die anfangs eher schwachen Waffen aber ordentlich Bumms und insbesondere zu zweit im Koop macht das Spiel durchaus Laune.
Die Kampagne besteht aus 7 Kapiteln, die jeweils nochmal in mehrere Level unterteilt sind. Pro Level kannst du mit etwa 20-30 Minuten Spielzeit rechnen. Insgesamt ergibt sich eine Spielzeit von rund 6–8 Stunden, je nach Spielweise und Schwierigkeitsgrad. Durch das Punktesystem, spezielle Herausforderungen pro Level, die vielen Sammelobjekte, optionale Bereiche und kleine Eastereggs wird man aber zum erneuten Durchspielen motiviert. Gut gefallen hat mir beispielsweise der Schneemann mit der Granatennase und die kurz später gefundene Karotte...
Die Kampagne ist solo oder zu zweit spielbar. Allerdings ohne Crossplay. Als Einzelspieler merkt man dem Spiel aber an, dass es eher für Zwei konzipiert ist. Gegenseitiges Heilen, mal schnell ein Magazin oder eine Granate zum Teamkollegen werfen oder sich gegenseitig den Rücken frei halten – das erhöht den Spielspaß einfach deutlich.
Auch das Balancing wirkt im Koop ausgeglichener. Im Singleplayer kommt es immer mal wieder zu starken Schwankungen im Schwierigkeitsgrad. Man kann übrigens jederzeit zwischen 3 Schwierigkeitsgraden wählen, jedoch ist keiner davon ein Spaziergang. Grade für VR Neulinge könnte auch der leichte Modus schon stellenweise zu anspruchsvoll werden. Hier hätte ich mir einen echten Easy Mode gewünscht auf dem jeder es schafft die Story durchzuspielen oder man einfach mal eine entspannte Runde ballern kann.
Waffen lassen sich Freischalten, mit Skins versehen und Upgraden. Die Progression ist allerdings relativ langsam. Dafür bieten die Upgrades dann aber auch spürbare Vorteile. Das Upgrade Menü ist leider nicht so richtig intuitiv. Ich weiss nicht, wie oft ich erfolglos auf den Upgrade Button gedrückt habe bevor ich sah, dass man direkt auf der Werkbank die Verbesserungen auswählen kann. Hier wird der Blick einfach nicht automatisch hingeführt.
Die ikonische Killcam, die in Zeitlupe und per Röntgenblick zeigt, wie die Kugel einschlägt ist auch in VR gut umgesetzt. Allerdings reißt sie natürlich ziemlich aus der Immersion raus. Aber das ist sicherlich Geschmackssache und außerdem ist die Funktion abschaltbar.
Die Steuerung von Zombie Army VR ist weitgehend selbsterklärend und intuitiv. Man wird im ersten Level aber auch an die virtuelle Hand genommen und in die Basics eingeführt. Durch eine große Anzahl von Settings lässt sich das Spiel und die Steuerung umfangreich an eigene Vorlieben anpassen. Ihr entscheidet, ob ihr frei laufen möchtet oder eher den Magen schonenden Teleport nutzen möchtet. Nachladen geht entweder automatisch mit nur einem Knopfdruck, manuell oder sogar authentisch, wodurch man sehr präzise das Magazin einsetzen muss.
Steuerung und Tracking funktioniert generell gut ohne größere Probleme. Das Zielen mit Zoom erfordert eine ruhige Hand. Wer zittert, wird Probleme haben. Leider gibt es dafür keinen Schieberegler für die Sensitivität. Die optionale Slowmotion Funktion zoomt nochmal ein kleines Stück rein, so dass auch dadurch das Zielen weiter erschwert wird. Aber auch aus der Hüfte haben die Gewehre eine gute Durchschlagskraft, so dass man auch auf kurze Distanz damit sehr gut die Zombies dezimieren kann.
Es gibt zudem Granaten, Tellerminen und diverse Gegenstände, die als Nahkampfwaffe missbraucht werden können. Auch mit dem Kolben der Waffen lassen sich die Zombieschädel zur Not leicht spalten. An Munitionskisten sind Magazine in unendlicher Stückzahl vorhanden. Mit den Medikits sieht es da leider anders aus. Die Spritzen sind ein knappes gut und im Koop muss man sie auch noch teilen. Im Spielverlauf lassen sich aber Upgrades freischalten, die bei Headshots eine kleine Menge Gesundheit wiederherstellen.
Grafik & Sound
Optisch liefert Zombie Army VR eine solide Vorstellung ab, die ihre Stärken vor allem in Atmosphäre und Stimmung ausspielt. Die Kriegsschauplätze sind düster, vernebelt und mit morbiden Details gespickt – genau das richtige Setting für einen apokalyptischen Zombiefeldzug. Besonders in Innenbereichen, etwa alten Bunkern oder zerfallenen Ruinen, sorgt die stimmungsvolle Beleuchtung für packende Momente.
Die Modelle der Gegner und Waffen sind klar erkennbar und zweckmäßig gestaltet – zwar nicht auf dem Niveau eines grafischen VR-Referenztitels, aber dennoch überzeugend. Die Zombies bewegen sich glaubwürdig, und die Animationen beim Ausschalten wirken angenehm saftig – ganz besonders bei Kopfschüssen. Weniger beeindruckend sind hingegen die Texturen, die in der Nähe teils etwas matschig wirken. Auch bei Beschriftungen, Interface-Texten oder den Untertiteln gibt es Nachholbedarf: Gerade bei Bewegung sind Texte oft schwer lesbar. Insgesamt bleibt die Grafik jedoch funktional und atmosphärisch – und genau das zählt in diesem Genre.
Klanglich weiß Zombie Army VR deutlich mehr zu überzeugen. Der Soundtrack ist treibend, düster und steigert sich dynamisch mit der Action – besonders in hektischen Momenten, wenn Wellen von Untoten über dich hereinbrechen, verstärkt die Musik das Adrenalingefühl spürbar. Dabei bleibt der Score stets im Hintergrund und überlagert nie die Spielgeräusche – ein gutes Sounddesign also.
Die Soundeffekte sind wuchtig und glasklar. Besonders gelungen ist das räumliche 3D-Audio: Du hörst genau, aus welcher Richtung sich das nächste Knurren nähert – sei es das Wimmern eines Krabblers hinter dir oder das laute Gestampfe eines gepanzerten Kolosses voraus.
Auch die Sprachausgabe hat ihren ganz eigenen Charme. Die englischen Sprecher machen einen ordentlichen Job, auch wenn die Mischung aus englischer Sprache mit eingestreuten deutschen Wörtern manchmal ein wenig seltsam wirkt – aber genau das verleiht dem Spiel auch eine Prise Trash-Faktor, der wunderbar ins Gesamtkonzept passt.
Fazit
Zombie Army VR ist das, was man von der Serie erwartet – ein blutiges Arcade-Gemetzel in VR. Die Spielmechanik funktioniert gut, die Atmosphäre stimmt, und die Gegner- sowie Waffenvielfalt hält die Action frisch. Wer ein realistisches, taktisches Sniper-Erlebnis sucht, ist hier falsch – das Spiel setzt auf Tempo, Koop-Spaß und Score-Jagd.
Allerdings gibt es auch Schwächen: Manche Systeme wirken nicht ganz durchdacht (Inventar, Gürtelsystem), und für VR-Einsteiger fehlt ein echter "Easy Mode". Grafisch auch auf PS5 Pro leider nur solide und eher Mittelmaß. Dafür stimmt der wuchtige 3D Sound, der nahende Zombies auch gut verorten lässt. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein unterhaltsames Zombie-Feuerwerk in VR, das besonders im Koop-Modus glänzt. Wer keine Freunde mit PSVR2 greifbar hat, kann auch per Matchmaking ins gemeinsame Zombieabenteuer starten oder zieht alleine los.
Pro
- Rasantes, klassisches Zombie Army Gameplay in VR
- Koop-Modus für spaßiges Zusammenspiel
- Solide Gegner- und Waffenvielfalt
- Gute Soundkulisse und starke 3D-Audio-Umsetzung
- Zahlreiche Anpassungen & Optionen
- Aufrüstbare WWII-Waffen mit spürbaren Effekten
- Stimmungsvolle Kulissen & Lichtgestaltung
- Wiederspielwert durch Sammelobjekte & Highscore-System
Contra
- Teils zu hektisch für manuelles Nachladen
- Kein Crossplay zwischen PC und PS5
- Killcam reißt aus der Immersion
- Kein richtiger Easy Mode für Neulinge
- Upgrade-Menü nicht intuitiv
- Detailgrad nur durchschnittlich, Texte schwer lesbar
- Kein Sensitivitätsregler beim Zielen
- Arme von Koop Spielern sind seltsam verdreht
Wertung
7.5Gut
Kaufempfehlung
65%Angebot abwarten
Getestet wurde Zombie Army VR auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.002.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Zombie Army VR wurde uns von Marchsreiter Communications kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!