Review

Days Gone · Test

Veröffentlicht am 04.05.2019 von Makes87

Titelbild von Days Gone (PS4)

Bend Studio erster großer Hit ? Nach eher kleineren Titeln versucht sich das Team nun mit Days Gone an einem großen Open World Zombie Shooter.

Ihr schlüpft in die Rolle des Bikers Deacon, der die Welt von Oregon mit seinem Motorrad bereist. Freakers, so werden die Zombies in Days Gone genannt, sind dabei nicht die Einzige Bedrohung die euch in dieser Welt erwartet. Munition und Materialien, die ihr sammeln könnt, sind dabei begrenzt und so müsst ihr jeden weiteren Schritt zweimal überdenken. Ob Bend Studios mit diesem Mix aus Open World, Survival und Zombie Shooter der nächste große Schritt gelungen ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Screenshot von Days Gone

Willkommen in Oregon.

2 Jahre sind vergangen seit dem Tod eurer Eherfrau Sarah. Doch nicht nur das hat das Leben des Hauptcharakter Deacon St. John verändert. Denn auch der Ausbruch der Seuche ist nun 731 Tage her, eine Seuche die Menschen in sogenannte Freaker verwandelt. Freaker sind quasi wie Zombies, die nichts Anderes im Sinn haben als noch lebenende Menschen anzugreifen und versuchen zu beißen. So schlagt ihr euch mit eurem Kumpel Boozer auf euren Motorrädern durch Oregon. Als sogenannter Drifter lebt ihr außerhalb von einem gemeinschaftlich gesicherten Camp und haltet euch z.B. Kopfgeldern oder Nahrungsbeschaffung für Camps über Wasser. Doch Freaker oder infizierte Tiere sind nicht die einziger Bedrohung in dieser Welt. So planen Boozer und Deacon nun weiter Richtung Norden zu ziehen.

Screenshot von Days Gone

Gameplay & Steuerung

Ich weiß gar nicht wo ich bei Days Gone mit der Gameplay Beschreibung anfangen soll, denn es Besteht aus so vielen Elementen, dass es wahrscheinlich kaum unter einem Genre zusammenfassbar ist. Zum Einen wäre da das RPG Element, jeder getötete Gegner bringt XP, sowie Neben und Hauptmissionen. Habt ihr genug gesammelt erhaltet ihr einen Fähigkeitpunkt, den ihr für eine Fähigkeit ausgeben könnt. Aber ihr erhaltet auch Punkte für euren Camp Ruf, so schaltet ihr z.B. kaufbare Upgrades für euer Motorrad frei.

Ein weiteres Element ist Survival. Um die Gefahren in Days Gone zu überleben, werden verschiedene Dinge benötigt die ihr überall in der Welt finden könnt. Wie z.B. Flaschen und Kerosin aus denen ihr Molotows craften oder Schrott mit denen ihr Dinge reparieren könnt. Keine Angst, essen und trinken muss Deacon nicht, dafür aber sein Bike. Seid ihr länger mit dem Motorrad unterwegs, so müsst ihr euch nach roten Kanistern oder Tankstellen umschauen um euer Motorrad wieder mit Benzin zu füllen.

Natürlich muss Deacon sich auch verteidigen können. Dafür stehen euch verschiedene Schusswaffen zur Verfügung, die entweder finden oder kaufen könnt. Munition ist allerdings begrenzt, so dass ihr nicht immer nur mit der Schusswaffe spielen könnt, sondern auch auf Waffen zum Werfen (Molotow, Granate usw.) oder Nahkampfwaffen (Katana, Baseballschläger, Messer usw) zurückgreifen sollten. Dabei ist Deacons Fähigkeit mit den Waffen umzugehen eher begrenzt, erst mit freischalten von bestimmten Fähigkeiten wird es euch wesentlich leichter fallen eure Gegner zu erledigen.

Screenshot von Days Gone

Grafik & Sound

Auch wenn es nicht ganz an andere PS4 Exklusiv Titel wie z.B. Uncharted heranreicht, weiß Days Gone dank der Unreal Engine 4 optisch zu überzeugen. Leider bleibt Days Gone auch von typischen PS4 Probleme der Engine in Open World Spielen nicht verschont, wie z.B. das Nachladen von Texturen. Auch die Cut Scenes sehen gut aus, dank Motion Capturing wirken die Bewegungen und Gesichter überzeugend dargestellt. Hinzu kommt ein gutes Sounddesign, was sich von den Geräuschen der Freakern bis hin zur Synchronisation (Englisch und Deutsch) gut abgestimmt anfühlt. Aber auch der Soundtrack ist passend gewählt und sorgt für Stimmung. Ein weiteres Beispiel für das gute Sounddesign sind die Begegnungen mit Horden (eine große Ansammlung von Freakern). Wenn Deacon sich einer Horde nähert ändert sich langsam der Sound und so spürt ihr "ok, jetzt wird gefährlich".

Screenshot von Days Gone

Fazit

So langsam kämpft sich die Natur zurück, in ehemaligen besiedelten Gebieten erwarten euch mehr Freaker als auf dem Land, Camps mit NPC beleben die Welt, ja das Gesamtbild von Oregon weiß zu überzeugen. Das Zombie Setting wurde gut Umgesetzt und nach der ersten Begegnung mit einer kleinen Gruppe von Freakern, entwickelt sich direkt ein Respekt vor den Horden, von denen es übrigens 40 Stück im Spiel gibt. Ein wichtiger Aspekt spielt dabei das Looten und Crafting System. Ihr findet immer gerade so genug Material zum Craften und Munition für eure Waffen. Ein Angriff auf eine Horde muss also gut überlegt und durchdacht sein. Selbst bei kleineren Gruppierungen von Freakern oder menschlichen Gegnern solltet ihr nicht wild um euch ballern. Genauso verhält es sich mit dem Benzin, sinnlos in der Gegend rumfahren könnte dazu führen, das ihr euer Bike schieben müsst, sinnvoller ist es Routen zu planen, um so ein einer Möglichen Stelle mit Benzin vorbeizukommen. Dabei ist Days Gone kein volles Survival Spiel aber eben genauso das es nicht stört, nervig ist, sondern fordernd ist und das Setting untermalt. So schafft Days Gone einen guten Mix aus einem Survival Light System und Third Person Action. Auch wenn mich das Kampfsystem nicht voll überzeugen konnte, es ist ok und fühlt sich wuchtig an aber es fehlt einfach noch der letzte Feinschliff. Außerdem ist die menschliche KI nicht ganz perfekt ist, so hören die Gegner kaum was aber wenn sie euch entdecken wissen sie meistens sofort wo ihr euch in Deckung befindet.

Ok, sich wiederholende Aufgaben sind in Open World Spielen nichts Neues, Days Gone aber treibt es teilweise auf die Spitze. Besonders ist mir da ein Aufgabentyp im Gedächtnis geblieben, ihr müsst Jemanden belauschen und dabei ist der Missionsverlauft immer gleich, nur der Ort unterscheidet sich. Ich weiß nicht mal wie oft die Mission vorkommt, weil ich nach dem fünften mal aufgehört hab zu zählen und das Kuriose dabei, dies ist keine Nebenmission sondern eine Hauptmission. Trotzdem hab ich über all die Stunden meinen Spaß mit Days Gone. Eventuell liegt es daran, dass ich das Zombie Setting in dieser Open World mag oder aber auch daran, dass Days Gone eigentlich ein solides Spiel mit guten Ansätzen ist. Bend Studios haben mit Days Gone ein gutes Spiel abgeliefert, um aber zu den ganz Großen zu gehören, müssten Sie bei einem Nachfolger aber noch eine Schippe drauflegen. Fans des Settings und Open World können zugreifen.

Pro

  • Glaubwürdige und schöne Welt
  • Viel zu tun, mit belohnenden System
  • Guter Mix aus Survival und Action

Contra

  • KI handelt teilweise nicht schlau genug
  • Open-World typisch repetitive Aufgaben
  • Ab und zu Grafikfehler, Bugs

Wertung

Testergebnis: 80%

8.0 Gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert

Getestet wurde Days Gone auf PS4 von Makes87. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.07 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Days Gone wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!