HELLDIVERS 2 · Test

Jede Menge Action, Käfer, Waffen und Humor für den Koop-Spaß des Jahres!

Als Helldivers im Jahr 2015 erschien, entwickelte sich das Spiel von Arrowhead Game Studios zum Geheimtipp. Damals noch in isometrischer Perspektive, überzeugte Helldivers durch Action, Arcade-Elemente und Koop-Modi. Nun, im Jahr 2024, bringt Helldivers 2 eine bedeutende Neuerung: einen Perspektivenwechsel. Nun steuert ihr euren Helldiver in der Third-Person-Ansicht, was euch definitiv näher an das Geschehen heranbringt. Was der Nachfolger sonst noch zu bieten hat, könnt ihr in diesem Review erfahren.

Verteidigung Über-Erde.

Ihr seid Teil der Helldivers, einer Elite-Einsatzgruppe der Über-Erde. Im ersten Teil wurde die Über-Erde erfolgreich verteidigt, doch nun sind die käferartigen Gegner, die Terminiden, zurückgekehrt und erobern Planeten. Zusätzlich ist ein weiterer Gegner aufgetaucht: mechanisierte Roboter-Soldaten. Nun beginnt euer Einsatz als Helldiver, um die Über-Erde zu verteidigen und die Demokratie im Universum wiederherzustellen.

Diese Informationen erhaltet ihr jedoch nicht direkt im Spiel. Abgesehen von einem Intro, das euch zum Einsatz als Helldiver mobilisieren soll, gibt es keine Story-Inhalte. Das ist schade, denn das Universum von Helldivers 2 hat definitiv Potenzial. Die Entwickler haben jedoch bereits angekündigt, dass mit zukünftigen Content-Drops auch Story-Inhalte hinzukommen werden. Hinzu kommt, dass die Spieler die Story durch ihren Einsatz auch selbst beeinflussen können, indem sie Planeten befreien. Es bleibt also spannend, was die Entwickler daraus machen und wie sie zukünftige Story-Inhalte präsentieren werden.

Gameplay & Steuerung

Helldivers 2 ist ein Third-Person-Shooter. Um die Über-Erde zu verteidigen, wählt ihr auf einer interaktiven Weltraumkarte eure nächste Mission als Helldiver aus. Ihr müsst Planeten erobern oder verteidigen und könnt mit jeder Mission einen kleinen Beitrag dazu leisten. In den Missionen müsst ihr meistens 1-2 kleine Aufgaben als Minigames erledigen, wie z.B. Daten übertragen oder Bohrungen durchführen. Währenddessen werdet ihr jedoch z.B. durch die Terminiden dauerhaft angegriffen und müsst euch entsprechend verteidigen. Es gibt verschiedene Arten von Terminiden wie z.B., kleinere, die euch flink angreifen, größere, die versuchen, euch platt zu walzen, oder auch Späher, die sich unsichtbar machen können. Dies sorgt für Abwechslung, sodass ihr eure Verteidigung und Angriffe anpassen müsst.

Die Planeten selber haben auch Einfluss auf die Mission, sodass sich die Temperaturen auf eure Waffen auswirken und ihr auch die Munitionskaliber der Waffe anpassen müsst.

In einem kurzen, knackigen Tutorial werdet ihr auf fast alles vorbereitet. Dazu werden viele verschiedene Schwierigkeitsgrade angeboten, und schon ab dem dritten bis vierten wird es richtig knifflig für Einzelkämpfer. Es empfiehlt sich also dringend, online mit Freunden oder Fremden in die Schlacht zu ziehen. So lassen sich auch höhere Schwierigkeitsgrade leichter bewältigen, und der Spielspaß steigt ebenfalls.

Um die Schlachten bewältigen zu können, stehen euch nicht nur Schusswaffen aller Art zur Verfügung, sondern auch taktische Ausrüstung. Diese ermöglicht euch verschiedene Bonus-Angriffe, um im Kampf die Oberhand zu gewinnen. Zum Beispiel eine Streubombe oder eine 500kg Bombe, aber auch verschiedene Arten von Geschützen. Es gibt auch taktische Ausrüstung, die ihr länger verwenden könnt, wie z.B. ein Energieschild oder eine Drohne, die Gegner für euch mit einem Laser beschießt. Die taktische Ausrüstung ruft ihr über ein Spezialmenü auf, wobei jede Ausrüstung einen eigenen Code hat, den ihr mit den Pfeiltasten eingeben müsst. Taktikausrüstung klingt zunächst etwas unausgeglichen, aber ihr werdet diese brauchen, um auf den Planeten zu bestehen, außerdem hat sie auch verschiedene Abklingzeiten. Mit der Zeit könnt ihr jede Menge weitere Ausrüstung auf eurem Hauptschiff freischalten oder verbessern. Mit Abschluss jeder Mission erhaltet ihr dafür entsprechende Materialien, müsst diese aber auch teilweise selber finden auf dem Planeten.

Grafik & Sound

Grafisch wird Helldivers 2 keine Preise gewinnen, bietet aber viele kleine Effekte, die für die richtige Atmosphäre sorgen. Wie z.B. Nebel- und Partikel Effekte, sowie unterschiedliches dynamisches Wetter, Tag/Nachtwechsel, wodurch jeder Planet anders wirkt. Spezialwaffen bieten das entsprechende Effekt-Feuerwerk. Auch das Gegnerdesign ist detailreich und sehr gut umgesetzt.

Der Sound ist ebenfalls erstklassig. Kaum ein anderes Spiel knallt, im wahrsten Sinne des Wortes, so rein wie der Sound in Helldivers 2. Die Waffen, die Explosionen, die Gegner, das gesamte Sounddesign ist eines der besten, das es je in einem Actionspiel gab. Auch der Soundtrack ist stimmig und setzt immer zur passenden Situation ein.

Spaßiges Coop Action Feuerwerk!

Helldivers 2 macht unheimlich viel Spaß. Der Wechsel von isometrischer zu Third-Person-Perspektive ist ein Volltreffer. Dadurch befindet ihr euch mitten im Geschehen und kämpft euch mit jeder Menge Action und gutem Gunplay durch eine Horde von Gegnern. Das alles noch mit dem typischen Helldivers-Humor. Gerade im Koop ist das Spiel ein Kracher und motiviert zusätzlich durch freischaltbare Waffen, Gadgets und Kosmetika, noch eine Mission zu starten.

Doch abseits des durchaus spaßigen Gesamtkonzepts gibt es auch einige negative Punkte. Gerade zum Launch sollte es eigentlich sehr wichtig sein, neuen Spielern ein stabiles Erlebnis zu bieten. Klar, selbst die größten Publisher haben ab und zu Probleme damit. Trotzdem sollte dies keine Ausrede dafür sein, dass es tagelang anhaltende Probleme mit den Servern gibt, schlechtes oder kein Matchmaking, und fehlende Belohnungen frustrieren dann doch noch tagelang nach dem Launch. Einiges davon hätte sicherlich mit einer offenen Beta vielleicht verhindert werden können. Auch etwas enttäuschend ist die Entscheidung, ein paar Waffen bzw. Varianten nur in einen Premium Season Pass zu stecken, der sich mit Echtgeld (oder relativ langer Spielzeit) freischalten lässt. Leider gibt es auch vom Szenario wenig zu sehen, abgesehen vom Intro gibt es keine Story-Videos, obwohl hier viel Potenzial vorhanden ist. Ein großes Fragezeichen steht auch hinter den restlichen Inhalten: Wie lange werden die relativ ähnlichen Missionstypen motivieren? Da Helldivers 2 jedoch als "Game as a Service" vermarktet wird, können wir hier hoffentlich neue kostenlose Verbesserungen und Inhalte erwarten.

Helldivers 2 ist ein echtes Brett. Action-Gameplay, Gunplay und Atmosphäre machen einfach im Koop enorm Spaß. Wenn ihr nur solo spielen wollt, erwartet euch jedoch ein etwas knackiger Schwierigkeitsgrad. Trotz holpriger Server zum Launch und noch überschaubarem Inhalt kann ich Helldivers 2 gerade Leuten empfehlen, die ein Actionspiel und Koop-Erlebnis suchen.

Wertung

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert