Review

C-Smash VRS · Test

Veröffentlicht am 30.06.2023 von Tobias Creter

Titelbild von C-Smash VRS (PS5)

Futuristisches Squash für PSVR2

Vor über 20 Jahren brachte SEGA mit Cosmic Smash eine futuristische Version von Squash für Arcade Spielhallen und den Sega Dreamcast heraus. Jetzt ist mit C-Smash VRS die Neuauflage des Spiels für PlayStation VR2 erschienen, die das Spielprinzip aufgreift, optisch stark verbessert und natürlich eine riesige Portion Immersion oben drauf packt. Durch die PSVR2 ist man nun direkt im Spiel und kann dank Motion Tracking auf natürliche Weise den Schläger schwingen. Ähnlich wie im echten Vorbild Squash befindet man sich auch im virtuellen Spiel in einem rechteckigen Raum, in dem man alleine oder auch zu zweit online einen kleinen Ball mit einem Schläger hin und her bewegt.

Das klingt doch eigentlich nach einem perfekten Spiel für VR. Wir haben C-Smash VRS trotz der hohen Temperaturen für euch unter die Lupe genommen und auf Herz und Nieren getestet. So viel vorweg: es ist ein körperlich anstrengendes und schweißtreibendes Spiel, das vom Releasezeitpunkt nicht unbedingt optimal in den Sommer passt. Ob ihr euch C-Smash VRS trotzdem für aktuell knapp 30€ gönnen solltet, sofern ihr bereits die nötige Hardware besitzt, erfahrt ihr im nachfolgenden Test.

Wer sich selbst ein Bild vom Spiel machen möchte, kann das mit der kostenlosen Demo tun, die im PlayStation Store zu finden ist.

Screenshot von C-Smash VRS

Racketsport in der virtuellen Realität

Wie bereits erwähnt ist C-Smash VRS im Grunde eine moderne Umsetzung der Rückschlagsportart Squash. Der Entwickler RapidEyeMovers spricht sogar von einem Best of aus Squash, Tennis, Rackets und Paddel-Tennis. Ein kurzes Tutorial erklärt euch die Grundlagen und danach könnt ihr entweder direkt in den Online Multiplayer für 2 Spieler einsteigen oder vorab vielleicht doch lieber noch etwas üben und ein Ballgefühl entwickeln, in dem ihr mit dem Einzelspieler Modus startet.

Im Einzelspieler Modus, der hier Reise genannt wird, bekommt ihr per Zufallsprinzip eine Weltraum-Karte mit unterschiedlichen Stationen angezeigt. Eure Route durch die Levels könnt ihr selbst festlegen und so entscheiden, ob ihr eher die leichteren Levels oder die schweren spielen möchtet. Auch unterscheiden sich die Powerups je nach gewähltem Weg. Das sorgt dafür, dass sich die doch recht kurze Einzelspieler Reise immer ein wenig anders anfühlt und so auch gut mehrfach wiederholt werden kann. Es gilt durch fünf Orbits (die oben erwähnten Weltraum-Karten) zu reisen, um sich danach dem ultimativen Bosskampf zu stellen. Ein kompletter Durchgang dauert so ungefähr 20-30 Minuten, je nach gewählter Route und eigener Fähigkeit.

Ihr habt zudem vor dem Beginn eurer Reise die Wahl zwischen einem Zen-Modus, bei dem man beliebig oft Levels wiederholen kann, wenn man sie nicht in der vorgegebenen Zeit geschafft hat und dem schwierigeren Herausforderungsmodus, für den ihr nur genau einen Versuch habt. Wer dort versagt, fängt unweigerlich von Vorne an. Das Ziel ist in beiden Fällen gleich, man muss möglichst schnell alle farbigen Blöcke mit dem Ball zerstören.

Im Online Multiplayer gibt es aktuell vier Spielmodi, die man gegen einen Freund per Einladung oder gegen andere Spieler über zufälliges Matchmaking spielen kann.

  • Kopf an Kopf: Im Prinzip wie der Einzelspieler, der Spieler mit den meisten zerstörten Blöcken innerhalb des Zeitlimits gewinnt
  • Feuerwand: Hier muss man Blöcke auf einer Wand, die zwischen beiden Spielern ist gezielt markieren, dadurch verschiebt sich die Wand, wer alle oder die meisten Zonen hält gewinnt das Match
  • Körperschlag: Das Ziel ist der virtuelle Körper des Gegners, wer mehr Treffer macht gewinnt
  • Schneller Schlag: Einzelne Blöcke tauchen zufällig in der Mitte des Spielfelds auf, wer sie zuerst trifft bekommt die Punkte, die Blöcke werden mit der Zeit größer und geben dann weniger Punkte

Erstaunlicherweise ging es sehr schnell und einfach Gegner per Matchmaking zu finden. In der Wartezeit darf man sich schonmal Warmspielen und endlose viele zufällige Blöcke zerstören bis ein Mitspieler gefunden wurde. Das Matchmaking hat teilweise so gut geklappt, dass ich noch nicht mal bis zum Warmspielen gekommen bin.

Screenshot von C-Smash VRS

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay und die Steuerung habe ich im Prinzip ja bereits erklärt. Man bekommt einen Schläger in die rechte oder Linke Hand, mit dem man dann auf einen heran nahenden Ball schlägt. Jeder der schonmal Squash, Tennis oder ähnliches gespielt hat, wird sich sofort intuitiv zurecht finden. Eine kleine Besonderheit gibt es: Der Schläger lädt sich mit jedem Treffer auf und wenn er komplett geladen ist, könnt ihr einen Schmetterschlag mit einer extra Portion Power ausführen. Das ist im Einzelspieler jetzt nicht unbedingt ein Game Changer, kann im Multiplayer aber einen entscheidenden Vorteil bringen, wenn man einen guten Zeitpunkt zum Schmettern erwischt.

Neben den Blöcken, die sich mit einem simplen Ballkontakt zerstören lassen, gibt es auch Blöcke, die mehrere Treffer benötigen oder Powerups wie Reflexion, Schockwelle, Werfer, Extrazeit oder Bonuspunkte enthalten. Außerdem gibt es auch undurchdringliche Blöcke, die man umspielen muss, um die dahinter liegenden Blöcke zu treffen. Meist bewegen sich diese langsam vertikal oder horizontal, so dass es auf das richtige Timing ankommt.

Natürlich muss man sich auch seitlich bewegen und anders als im echten Squashcourt steht den wenigsten von euch vermutlich genug Platz zur Verfügung, um dies physisch zu tun. Daher kann man mit dem linken Stick nach Links und Rechts laufen. Es gibt eine optionale Vignette gegen Motion Sickness, die bei Bewegung die äußeren Ränder abdunkelt und so das Blickfeld verkleinert. Für mich war C-Smash VRS aber völlig problemlos spielbar, nur die eigentlich völlig unnötige Kamerafahrt zu Beginn des Einzelspieler Modus fühlte sich immer etwas komisch an.

Theoretisch kann man C-Smash auch sitzend spielen aber ich würde sagen, das macht eigentlich keinen Sinn. Ihr solltest also einen ausreichend großen Spielbereich haben, um das Spiel vernünftig spielen zu können.

Screenshot von C-Smash VRS

Grafik & Sound

Grafisch bietet C-Smash VRS genau das, was es muss, nicht mehr und nicht weniger. Die reduzierte Darstellung sorgt dafür, dass es keine Performanceprobleme gibt und man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Trotz des eher simplen Grafik empfinde ich das Spiel als optisch sehr ansprechend und in sich stimmig. Mehr braucht man eben nicht, um in VR stundenlang Spaß haben zu können, sofern das Gameplay gut ist.

Sound und Musik sind ebenfalls völlig ok, hätten aber etwas mehr Abwechslung vertragen können. Aber die Musik passt insgesamt sehr gut zum Gameplay und wurde auch extra für C-Smash VRS von DJ Ken Ilshii (Rez Infinite) und Danalogue (The Comet is Coming, Soccer 96) für das Spiel komponiert. Musik und Effekte lassen sich getrennt von einander in der Lautstärke anpassen oder auch ganz abschalten.

Screenshot von C-Smash VRS

Fazit

Mit C-Smash VRS wurde Racketsport erfolgreich für VR umgesetzt. Es ist quasi ein virtueller Squashcourt fürs Wohnzimmer. Die Neuauflage des SEGA Dreamcast Klassikers ist rundum gelungen und macht eine Menge Spaß, so wohl im Einzelspieler als auch zu Zweit. Lediglich der etwas geringe Umfang ist ein echter Kritikpunkt. Doch dafür sind schon zahlreiche Updates in Planung, die es hoffentlich bald und kostenlos ins Spiel schaffen. Das Herzstück des Spiels dürfte ohnehin der Online Multiplayer sein und der überzeugt bereits jetzt mit seinen vier unterschiedlichen Spielmodi. Kein Match ist wie das davor und es gibt eine sehr gute Revanche Funktion, mit der man per Abstimmung entscheiden kann, ob man mit dem gleichen Gegner den selben Modus noch einmal spielen möchte oder einen zufälligen anderen Modus. So entfällt die ständige Suche nach neuen Gegnern und es steigt die Motivation nach einer Niederlage eine Schippe drauf zu legen und einen Sieg einzufahren.

Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung. Auch mit dem aktuell geringem Umfang lege ich C-Smash VRS jedem PSVR2 Besitzer ans Herz, der mit Sportarten, wie Tennis oder Squash etwas anfangen kann und sich zu Hause sportlich betätigen möchte. Aber seid gewarnt, gerade bei den aktuell hohen Temperaturen im Sommer, wird es schweißtreibend. Also unbedingt ein Handtuch bereit halten und kleine Pausen zur Flüssigkeitsaufnahme einlegen.

Pro

  • spaßige virtuelle Squash Variante
  • noch spaßiger im Online Multiplayer
  • gutes und präzises Schlag Tracking
  • reduzierte aber ansprechende Optik
  • kinderleichte intuitive Steuerung

Contra

  • etwas wenig Inhalt zu Release
  • Cutscenes sind nicht überspringbar
  • unnötige Kamerafahrt mit Motion Sickness Potential

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert

Getestet wurde C-Smash VRS auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.007 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für C-Smash VRS wurde uns von 4media group kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!