Review

Final Fantasy VII Rebirth · Test

Veröffentlicht am 09.03.2024 von Makes87

Titelbild von Final Fantasy VII Rebirth (PS5)

Ein fantastisches und vollgepacktes Abenteuer als Fortsetzung

Im Jahr 2020 erschien mit Final Fantasy VII Remake der erste Teil des Remakes vom Original aus dem Jahr 1997. Dabei setzte Square Enix damals schon auf eine hohe Grafik- und Soundqualität, jedoch noch in einer sehr linearen Umgebung. Mit Final Fantasy VII Rebirth kommt nun der nächste Teil, der einen großen Teil des Originals abdeckt und sich somit auch an die Open World wagen muss. Eins vorweg: Square Enix ist es gelungen, diese große Aufgabe zu bewältigen, und warum ihr euch deshalb auf eine fantastische, abwechslungsreiche Fortsetzung der Story um Cloud und Co freuen dürft, erfahrt ihr in diesem Review.

Screenshot von Final Fantasy VII Rebirth

Cloud und seine Freunde

Final Fantasy VII Rebirth ist der zweite Teil einer Trilogie des Remakes. Trotzdem müsst ihr nicht unbedingt den ersten Teil, DLC sowie den Ableger Crisis Core gespielt haben. Euch entgehen zwar einige Hintergrundinformationen über einige Charaktere, jedoch könnt ihr die Hauptstory durch eine kurze Zusammenfassung vor dem Beginn nachholen.

Doch worum geht es denn in Final Fantasy VII Rebirth? Während der erste Teil nur in Midgar spielte, geht es nun für Cloud und seine Freunde in die offene Welt. Auf der Flucht aus Midgar versucht die Gruppe nun, die Spuren von Sephiroth zu verfolgen und reist dadurch durch viele verschiedene Gebiete. Immer wieder treffen sie dabei auf die Organisation Shinra, die anscheinend dabei ist, den Planeten zu zerstören. Die Story wird euch dabei in hochpolierten Cutscenes präsentiert und weiß mit ihren speziellen Charakteren zu beeindrucken.

Screenshot von Final Fantasy VII Rebirth

Gameplay & Steuerung

Final Fantasy VII Rebirth ist ein Action-RPG, d.h. wie bereits im ersten Teil ist die Fortsetzung vom Remake nicht rundenbasiert. Square Enix hat das Kampfsystem jedoch nochmals verbessert, wodurch es noch mehr Spaß macht, sich durch die Gegner zu kämpfen. Neben dem normalen Modus gibt es auch den "klassischen" Modus. Hierbei weicht und blockt der gespielte Charakter und führt Auto-Attacken automatisch aus, während ihr nur die besonderen Fähigkeiten wählt, könnt aber jederzeit auch aktiv eingreifen. Um die besonderen Fähigkeiten auswählen zu können, müsst ihr den ATB-Balken füllen. Dieser füllt sich langsam automatisch oder durch Aktionen, dabei am schnellsten, wenn ihr einen Charakter aktiv steuert. Ihr könnt also jederzeit zwischen den drei aktiven Party-Mitgliedern wechseln und so verschiedene Aktionen auswählen. Geht ihr in das Fähigkeiten Menü, wird die Zeit stark verlangsamt, so dass ihr genug Zeit habt, eine Fähigkeit auszuwählen. Es ist auch erwähnenswert, wie abwechslungsreich die Charaktere sind. Cloud ist z.B. ein Nahkämpfer mit einem Großschwert, während Barret mit seiner Minigun eher auf Fernkampf setzt. Ihr könnt aber auch nur einen Charakter aktiv steuern, sollte euch ein Spielstil besonders gefallen oder die Abwechslung überfordern. Gerade am Anfang wirkt das Kampfsystem überladen und bei mehreren Gegnern unübersichtlich. Doch ihr werdet euch schnell daran gewöhnen und Spaß daran finden wenn ihr es gemeistert habt.

Um auf die Kämpfe vorbereitet zu sein, setzt Rebirth wie der Vorgänger bereits auf Materia. Durch das Einsetzen der Materia in eure Ausrüstung könnt ihr so neue Fähigkeiten im Kampf einsetzen. Dazu gehören neben elementaren Angriffen auch z.B. die Analyse-Materia. Damit solltet ihr vor jedem Kampf den Gegner analysieren, um so seine elementare Schwächen herauszufinden. Mit der Heil-Materia kann auch jeder Charakter zum Heiler werden, was bei den fordernden Kämpfen extrem wichtig ist. Dabei könnt ihr Materia auch trainieren und so die Fähigkeiten verbessern. Zusätzlich könnt ihr eure Waffen leveln und modifizieren, habt so viele verschiedene Möglichkeiten, eure Charaktere und Spielstile nochmals zu individualisieren.

Daneben könnt ihr auch auf einem Fähigkeiten Brett eure Gruppe weiter verbessern und neue Skills freischalten. Dazu gehören auch neue Synchro-Fähigkeiten, bei denen zwei Charaktere eine Spezialattacke ausführen, sobald der Synchronisationsbalken durch bestimmte ATB-Fähigkeiten gefüllt wurde.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Item- und Ausrüstungsmanagement. Durch Gegenstände, die ihr findet, könnt ihr eure Ausrüstung verbessern und verschiedene Items für den Kampf nutzen. Allerdings könnt ihr auch überall in der Welt Materialien finden. Durch die Synthese lässt sich so mit diesen Materialien wichtige Items und Ausrüstung herstellen. Was zusätzlich motiviert, Alles zu sammeln, was euch beim Vorbeigehen ins Auge springt.

Auf euch wartet eine riesige Open World mit verschiedenen Aktivitäten. Es sind zwar eher offene Zonen, da die Gebiete voneinander getrennt sind und sich nur über eine spezielle Reise wechseln lassen. In jedem Gebiet erwarten euch dabei immer die gleichen Aktivitäten. Türme freischalten, Chocobo-Stationen freischalten, bestimmte Materialquellen finden, Esper-Kristalle analysieren, bestimmte Kampfgruppen erforschen usw. Die meisten davon werden euch auf der Map angezeigt und sind relativ schnell erledigt, wiederholen sich jedoch wie bereits erwähnt in jedem Gebiet.

Dennoch werdet ihr gerade auf dem "normalen" Schwierigkeitsgrad nicht darum herumkommen, einige Open World Aktivitäten zu erledigen, da ihr so euer Gruppenlevel und Charakterlevel steigert und Hauptquests oft etwas höher angesetzt sind. Als Beispiel: Ihr kommt in eine neue Region und Cloud ist Level 25, die Hauptquest wird jedoch erst ab Level 27 empfohlen. Hier solltet ihr also erst einige Nebenquests erledigen, da gerade in den Hauptquests auch recht fordernde Bosse auf euch warten. Neben den bereits genannten Open World Aktivitäten werden in jedem Gebiet Nebenquests angeboten. So findet ihr neben NPCs, die Quests anbieten, auch ein Auftragsbrett mit verschiedenen Aufträgen.

Neben vielen verschiedenen Minispielen, die euch auch in der Hauptquest begegnen, bietet Rebirth mit "Queen's Blood" auch ein eigenständiges optionales Kartenspiel. Überall in der Welt könnt ihr eure Decks erweitern und gegen andere NPCs antreten. Insgesamt hat Final Fantasy VII Rebirth einen so großen, abwechslungsreichen Umfang an Minispielen und Aktivitäten wie kaum ein anderes Spiel und weiß auch diese einzusetzen, um die Hauptstory Quests aufzulockern.

Screenshot von Final Fantasy VII Rebirth

Grafik & Sound

Final Fantasy VII Rebirth bietet tolle, abwechslungsreiche Schauplätze und Open World Abschnitte sowie detaillierte Charaktere, Umgebungen und Monster. Leider ist es jedoch nicht ganz perfekt, denn das Spiel hat mit Problemen wie z.B. matschigen Texturen oder Pop-Ups von Charakteren zu kämpfen. Auch die zwei angebotenen Grafikoptionen sind nicht optimal. Während der Leistungsmodus teilweise zu unscharf wirkt, bekommen wir im Grafikmodus nur 30 FPS. Ein Update wurde bereits angekündigt, war jedoch zum Abschluss des Tests noch nicht verfügbar.

Teilweise klassisch japanisch etwas übertrieben ist die Synchronisation, was natürlich Geschmackssache ist, jedoch meiner Meinung nach wunderbar zum Spiel passt. Dafür sind alle Charaktere gut synchronisiert und auch Nebenquest NPCs haben eine Stimme. Daneben erwartet euch ein fantastischer Soundtrack, der insgesamt 8 CDs umfasst und für jede Spielsituation die perfekte musikalische Untermalung bietet.

Screenshot von Final Fantasy VII Rebirth

Fazit

Das Jahr 2024 hat mit einigen guten Indie-Titeln bereits stark begonnen und mit Final Fantasy VII Rebirth nun auch einen ersten Game of the Year Kandidaten.

Minimale technische Schwächen, repetitive Open World Aufgaben oder auch die teilweise unübersichtlichen Kämpfe sind meckern auf hohem Niveau. Denn Final Fantasy VII Rebirth bietet ein sehr umfangreiches, fantastisches Abenteuer, glänzt dabei mit Abwechslung, originalgetreu umgesetzter und vertiefter Story, tollen Charakteren, passendem Soundtrack und teilweise guter Grafik. Im Vergleich zu dem ersten Teil des Remakes hat Square Enix noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt. Wer nur ansatzweise etwas mit Final Fantasy oder Action-RPGs anfangen kann, dem kann ich Final Fantasy VII Rebirth nur empfehlen, denn auf euch wartet ein einzigartiges Abenteuer.

Pro

  • Riesiger, abwechslungsreicher Umfang
  • Spaßiges Kampfsystem
  • Trotz Schwächen technisch beeindruckend
  • Tolle Charaktere
  • Guter Soundtrack und Synchronisation
  • Fantastische Story bzw. Neuinterpretation des Originals

Contra

  • Beide Grafikoptionen nicht optimal
  • Teilweise unübersichtliche Kämpfe
  • Open World repetitive Aufgaben Geschmackssache

Wertung

Testergebnis: 95%

9.5 Hervorragend

Kaufempfehlung

90% Kaufempfehlung

90%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Final Fantasy VII Rebirth auf PS5 von Makes87. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.010 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Final Fantasy VII Rebirth wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!