Review

Klaus Lee - Thunderballs · Test

Veröffentlicht am 27.06.2025 von Tobias Creter

Titelbild vonKlaus Lee - Thunderballs (PC, PlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One)

Der durchgeknallte Retro-Blaster ist da!

Wenn du auf 80s-Vibes, schrille Action und echte Oldschool-Plattformkost stehst, dann hast du mit Klaus Lee – Thunderballs! gerade dein neues Lieblingsspiel gefunden. Entwickelt vom erfahrenen Team bei NUKKLEAR (u.a. bekannt für Destroy All Humans und Dune: Awakening) und veröffentlicht von Assemble Entertainment aus Wiesbaden, bringt dieser Titel alles mit, was du für eine wilde Pixel-Explosion brauchst – inklusive eingängiger Mechanik, absurdem Humor und einem Level-Editor, der süchtig macht.

Seit dem 26. Juni 2025 ist Klaus Lee – Thunderballs! offiziell erhältlich – für Steam, GOG, Nintendo Switch, PlayStation 4 und Xbox One. Für gerade mal 12,99 € bekommst du über 100 knallharte Level, die dich auf eine Achterbahnfahrt aus Nostalgie, Wahnsinn und Testosteron schicken – plus eine fast endlose Zahl an Community-Levels, die du bequem über den eingebauten Editor selbst erstellen, teilen oder einfach zocken kannst.

Das Spiel versteht sich als Liebeserklärung an die Zeit, als Plattformspiele dich noch bestraften, bevor sie dich belohnten. Mich hat das Spiel sofort an einen unvergessenen Klassiker aus meiner Kindheit erinnert: H.E.R.O. Helicopter Emergency Rescue Operation. Das Spielprinzip ist noch das Gleiche, wie damals auf dem Commodore C64, es kamen lediglich neue Gameplayelemente hinzu.

Ob das reicht, um dich wirklich vor den Bildschirm zu fesseln und was Klaus Lee – Thunderballs! sonst noch so drauf hat, klären wir im ausführlichen Test. Das Beste: Du kannst direkt selbst reinschnuppern – auf Steam steht eine kostenlose Demo bereit, mit der du einen ersten Eindruck vom chaotisch-genialen Gameplay bekommst. Einfach herunterladen und selbst erleben, wie sich Oldschool-Platforming heute anfühlen kann.

Screenshot vonKlaus Lee - Thunderballs

Zwischen Explosivladung und Größenwahn

Wer zum Teufel ist eigentlich Klaus Lee? Was bekommst du, wenn du Chuck Norris und MacGyver in den Mixer wirfst? Genau – Klaus Lee. Der Typ ist kein klassischer Held, eher eine wandelnde Übertreibung. In Klaus Lee – Thunderballs! übernimmst du die Rolle eines Mannes, der sich nie entscheiden konnte, ob er lieber Stuntman oder Weltretter sein will – und deshalb einfach alles gleichzeitig macht.

Die Story? Klaus stolpert mal wieder mitten in ein Abenteuer, das größer, absurder und gefährlicher ist, als er selbst überhaupt begreift... Um es kurz zu machen: Man rettet immer wieder den gleichen Typen, der in einer Höhle auf dem Boden hockt. That's it! Wer eine tiefgründige Story sucht, wird hier nicht fündig.

Klar ist: Hier geht's nicht um komplexe Charakterentwicklung oder cineastische Zwischensequenzen – hier geht's um Tempo, Präzision und das gute alte "durch Gegner ballern, bevor sie dich kriegen"-Prinzip. Und genau das liefert der Titel auf den Punkt.

Screenshot vonKlaus Lee - Thunderballs

Gameplay & Steuerung

Klaus Lee – Thunderballs! ist ein klassischer 2D-Plattformer mit Jetpack, Dynamit und viel Nostalgie – aber bitte nicht unterschätzen: Unter der charmanten Retro-Oberfläche lauert ein Spiel, das deine Geduld genauso auf die Probe stellt wie deine Reaktionszeit. Der Einstieg ist noch recht einfach, fast schon gemütlich. Doch wer denkt, es bleibt bei entspanntem Herumfliegen, wird spätestens in Welt 2 eines Besseren belehrt.

Die Level werden zunehmend komplexer, tödliche Fallen nehmen zu, neue Mechaniken wie Schalter, bewegliche Plattformen oder fiesere Gegner kommen hinzu – und alles ohne Checkpoints. Stirbst du, geht's zurück an den Anfang des Levels. Trial & Error ist hier keine Randerscheinung, sondern Spielprinzip. Wer keinen langen Atem mitbringt oder sich leicht frustrieren lässt, wird früher oder später die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Insgesamt gibt es 106 Levels im Abenteuer-Modus, die in drei optisch unterschiedlichen Gebieten spielen. Spielerisch bleibt allerdings alles weitgehend gleich. Die Level dauern meist 1 bis 3 Minuten – sofern man sie schafft. Denn manche Abschnitte verlangen absolute Präzision. Für Gold- oder Silbermedaillen musst du sie zudem in einer strengen Zeitvorgabe abschließen. Fehler oder Zögern? Schon ist die Medaille dahin.

Die Steuerung ist direkt und präzise. Der Jetpack fühlt sich sehr gut an – der Auf- und Abtrieb ist fein abgestimmt. Man kann alle Tasten frei belegen, was ich auch dankend angenommen habe. Mit DualStick-Steuerung (also hoch & runter auf rechtem Stick) hat es sich für mich einfach noch besser angefühlt als mit der Standardbelegung. Die grundlegende Bedienung ist schnell verinnerlicht, und auch der Editor ist in seinen Basics gut verständlich und intuitiv. Für die komplexeren Mechaniken braucht es allerdings Zeit, Geduld – und vielleicht YouTube-Tutorials, da ein In-Game-Tutorial für Logik-Elemente fehlt. Die Bedienung des Editors mit dem Controller ist relativ gut umgesetzt, wobei man am PC mit der Maus sicher um Einiges schneller ans Ziel kommt.

Screenshot vonKlaus Lee - Thunderballs

Grafik & Sound

Grafisch ist Klaus Lee – Thunderballs! eine gelungene Hommage an klassische 8-Bit-Plattformer – mit modernen Animationen und charmanten Details. Die Pixelgrafik wurde sinnvoll aufgehübscht, ohne ihren Charakter zu verlieren. Die drei Spielwelten unterscheiden sich optisch, auch wenn das Gameplay gleich bleibt. Gegner, Effekte und Objekte sind liebevoll umgesetzt und animiert. Die Performance ist durchweg stabil. Das Spiel läuft absolut flüssig, Ladezeiten sind kurz, und Bugs hab ich keine gefunden.

Akustisch passt sich das Spiel der Retro-Optik an: Der Soundtrack ist passend, aber nach einer Weile etwas monoton. Mehr Abwechslung oder wechselnde Musikstücke je nach Welt oder Situation wären wünschenswert gewesen. Immerhin lassen sich die Lautstärken getrennt einstellen, und die Effekte – Explosionen, Jetpack-Geräusche oder Gegner-Sounds – passen gut zum Gesamtbild.

Screenshot vonKlaus Lee - Thunderballs

Leveleditor & Community-Levels

Besonders spannend: Der eingebaute Leveleditor. Du kannst eigene Levels bauen und sie plattformübergreifend mit anderen teilen. Der Editor bietet zwar viele Möglichkeiten, ist aber nicht immer intuitiv. Vor allem komplexe Logikfunktionen sind schlecht erklärt, und Gruppen- oder Vorlagenfunktionen fehlen komplett. Einige Elemente hätten aber flexibler platziert werden dürfen – zum Beispiel lassen sich manche Objekte nicht an Wänden oder Decken anbringen, obwohl es sinnvoll wäre. Eigene Namen für die Levels lassen sich aktuell (zumindest auf Konsole) nicht frei vergeben. Besonders bei großen Levels wünschst du dir schnell Funktionen wie virtuelle Startpunkte oder temporäre Checkpoints, um nicht jedes Mal von vorne testen zu müssen.

Die Community-Levels selbst bieten viel Potenzial, sind aber leider etwas umständlich zu nutzen: Du musst sie erst manuell herunterladen, bevor du sie spielen kannst – was unnötig kompliziert wirkt. Auch eine Bewertungsfunktion gibt es, allerdings ebenfalls nur über Umwege.

Screenshot vonKlaus Lee - Thunderballs

Fazit

Klaus Lee – Thunderballs! ist ein leidenschaftlich gemachtes Retro-Game mit jeder Menge Inhalt und kreativen Ideen. Der Abenteuer-Modus mit 106 Leveln bietet ordentlich Umfang, der Leveleditor sorgt für nahezu unendlichen Nachschub – vorausgesetzt, du hast die Geduld und Motivation, dich mit den Eigenheiten des Editors auseinanderzusetzen.

Das Spiel liefert genau das, was es verspricht: Oldschool-Gameplay mit modernen Extras. Es ist jedoch nichts für Einsteiger oder Spieler, die schnelle Erfolgserlebnisse suchen. Der hohe Schwierigkeitsgrad, das Fehlen von Checkpoints und die Trial-and-Error-Passagen erfordern Frustrationstoleranz. Wer die aber mitbringt, bekommt ein sehr gutes Spiel mit starker Langzeitmotivation.

Mit einem fairen Preis von 12,99 € und einer kostenlosen Demo auf Steam kannst du risikolos testen, ob das Spiel deinen Nerv trifft. Für Fans klassischer Plattform-Action und kreativer Levelbastelei ist Klaus Lee – Thunderballs! auf jeden Fall einen Blick wert.

Pro

  • Großer Umfang mit über 100 Leveln im Abenteuer-Modus
  • Kreativer Leveleditor mit vielen Möglichkeiten
  • Liebevoll gestaltete Grafik mit Retro-Charme
  • Präzise Steuerung & frei belegbare Tasten
  • Gute Performance, stabile Technik
  • Freischaltbares (z. B. Outfits, Aufgaben)
  • Fairer Preis bei viel Spielzeit

Contra

  • Hoher Schwierigkeitsgrad ohne Checkpoints
  • Kein Tutorial für Logikfunktionen im Editor
  • Editor teils umständlich, Gruppen- und Vorlagen fehlen
  • Musik wiederholt sich schnell
  • Wenig Abwechslung bei Gameplay-Mechaniken zwischen den Welten
  • Für Casual-Gamer schnell frustrierend

Wertung

Testergebnis:85%

8.5Sehr gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert

Getestet wurde Klaus Lee - Thunderballs auf PS4 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.00 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Klaus Lee - Thunderballs wurde uns von PR Hound kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!