Review

Yooka-Laylee and the Impossible Lair · Test

Veröffentlicht am 03.10.2019 von Tobias Creter

Titelbild von Yooka-Laylee and the Impossible Lair (PC, PS4, Switch, Xbox One)

Chamäleon Yooka und Fledermaus Laylee sind zurück!

Das erste Yooka-Laylee erschien 2017 und wurde damals über Kickstarter finanziert. Schon damals kämpften Yooka & Laylee gegen den Oberschurken Capital B. Mir hat das witzige und abwechslungsreiche 3D Jump & Run auch schon extrem gut gefallen, ich hatte nur öfter mit der Kamera zu kämpfen. Doch damit ist nun definitiv Schluss, denn die Entwickler von Playtonic Games haben sich diesmal für 2.5D statt wie noch im Vorgänger 3D entschieden. Die Kamera ist also definitiv kein Problem mehr und ob das Spiel auch in anderen Bereichen überzeugen kann, erfahrt ihr in diesem Test. Das Spiel ist übrigens kein direkter Nachfolger, sondern eher ein Ableger.

Screenshot von Yooka-Laylee and the Impossible Lair

Die letzte Rettung für das Königliche Stachelreich?

Eigentlich wollte das Duo Yooka & Laylee entspannt Urlaub machen aber leider haben sie sich dafür wohl den falschen Ort ausgewählt. Grade erst im Königlichen Stachelreich angekommen, müssen die Beiden feststellen, dass dort nun ihr alter Erzfeind Capital B sein Unwesen treibt. Sein Plan ist es alle Bienen zu versklaven und Queen Phoebee sieht in Yooka & Laylee die letzte Chance zur Rettung ihres Bienenstamms, sie bittet daher um deren Hilfe – schließlich haben sie den Bösewicht ja schon einmal besiegt. Da die Zwei bekanntlich ein gutes Herz haben, beginnen sie auch sofort damit die bereits gefangenen Bienen zu befreien, um sich danach gemeinsam mit dem Beetaillon in das unmögliche Versteck von Capital B zu wagen und seinen Plan zu vereiteln. Es scheint ein Selbstmordkommando zu werden, doch mit ein wenig Glück und der schützenden Hilfe der Bienen haben sie vielleicht eine Chance...

Screenshot von Yooka-Laylee and the Impossible Lair

Gameplay & Steuerung

In 20 abwechslungsreichen und wunderschönen Levels – von denen es jeweils zwei Varianten gibt – hüpfen, rollen und klettern Yooka & Laylee zusammen vorbei an allerlei Hindernissen und Gegnern, um am Ende je eine Biene des Beetaillons zu befreien. Die Varianten sind dabei durch andere Wege, unterschiedliches Wetter o.ä. so einzigartig, dass man eigentlich von insgesamt 40 Levels sprechen kann. In jedem Level kann man fünf (teilweise gut versteckte) T.W.I.T. Goldmünzen finden, mit denen man neue Gebiete freischalten kann. Unterwegs sammelt man außerdem noch Federn ein, die ebenfalls als In-Game Währung dienen. Das komplette Bienenreich ist erkundbar und verbindet die einzelnen Levels miteinander. Doch auch in dieser Welt lauern Gefahren und zudem muss man sich den Zugang zu neuen Levels auch durch viele Geheimnisse und Rätsel erst erarbeiten. Die Rätsel sind durchaus fordernd aber nicht unfair und man bekommt zu fast allem wertvolle Hinweise von den informativen Hinweisschildern, die überall verteilt sind. Doch diese Informationen haben ihren Preis und können durch gesammelte Federn gekauft werden. Falls man das erste Yooka-Laylee gespielt hat, trifft man immer wieder auf alte Bekannte, wie z.B. Trowzer, Vendi oder Blastos.

Die Steuerung ist einfach und präzise. Es gibt diesmal weniger Spezialbewegungen, was das Spiel etwas leichter zu bedienen macht. Doch glaubt nicht, dass es dadurch insgesamt einfacher wird, der Schwierigkeitsgrad ist relativ hoch und alle Münzen zu sammeln wird in den meisten Fällen mehr als einen Durchgang pro Level benötigen. Durch die freischaltbaren Tonika kann man sich aber hervorragend helfen, wenn man mal irgendwo nicht weiterkommt. Doch auch das hat seinen Preis, denn je mehr ein Tonikum hilft, umso weniger Federn erhält man am Ende. Die Tonika können beliebig kombiniert werden und senken oder steigern dabei den Multiplikator für die Federn. Einige Tonika verändern lediglich die Optik des Spiels, andere sind echte Gamechanger. Schneller Rollen, Zeitlupe, stärkerer Angriff oder Federmagnet sind dabei nur eine winzige Auswahl der insgesamt 62 Tonika. Doch um sie überhaupt ausrüsten zu können muss man sie nicht nur mit Federn freischalten, man muss sie zuerst noch finden und einsammeln. Das gestaltet sich teilweise sehr schwer, denn sie sind meist gut versteckt oder nicht so leicht zu erreichen.

Doch warum erzähle ich euch das alles, denn theoretisch könntet ihr euch das Alles auch einfach sparen und direkt in das unmögliche Versteck gehen und dort den Endboss legen. Technisch möglich wäre das, denn das unmögliche Versteckt ist jederzeit spielbar. In der Praxis zeigt sich aber, dass das keine besonders gute Idee ist, denn ich bin beim ersten Versuch nahezu sofort gestorben und hatte noch nicht mal 5% geschafft. "Impossible Lair" – der Name ist Programm! Eigentlich bereiten euch die ganzen 40 Levels nur auf das vor, was dort dann in geballter Form auf euch zu kommt. Ohne die Bienen, die euch sozusagen als Schutzschild dienen, dürfte es extrem schwer werden Capital B zu bezwingen.

Screenshot von Yooka-Laylee and the Impossible Lair

Grafik & Sound

Die farbenfrohe 2.5D Optik der Levels steht dem Spiel sehr gut und es läuft laut Entwickler Playtonic Games auf allen Plattformen mit 60 fps. Ich hatte auch keine Probleme mit Rucklern oder ähnlichem. Lediglich an ein paar Stellen bin ich irgendwo durchgerutscht und gestorben, wo Yooka eigentlich nicht durchpassen sollte. Die stimmungsvolle Musik und die genretypischen Soundeffekte untermalen perfekt das Geschehen auf dem Bildschirm. Alle Animationen sind mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden und so wirkt das Spiel sehr lebendig. Die Levels sind abwechslungsreich gestaltet und unterscheiden sich auch optisch gut, obwohl natürlich immer wieder ähnliche Spielelemente und Gegner zum Einsatz kommen. Die vielen Geheimbereiche laden zur ausgiebigen Erkundung ein und wem das noch nicht reicht, der kann die Levels durch den Einsatz der Tonika optisch und spielerisch nochmal komplett verändern. Probiert doch mal aus, ob ihr auch gespiegelt oder auf dem Kopf stehend bis ans Ende kommt oder wie sich der Spotlight Effekt, die Zeitlupe und die umgekehrte Controllerbelegung in Kombination spielen. Ich habe auf der Jagd nach Münzen beim wiederholten Durchgang immer Mal andere Tonika-Kombinationen ausprobiert und war erstaunt, wie sehr das die Spielerfahrung und den Schwierigkeitsgrad verändert.

Screenshot von Yooka-Laylee and the Impossible Lair

Fazit

Yooka-Laylee and the Impossible Lair ist ein großartiger 2.5D Platformer mit knackigen Rätseln und relativ hohem Schwierigkeitsgrad. Dabei ist das Spiel aber nie unfair und bietet an Checkpoints sogar nach einigen Fehlversuchen an, zu schwere Passagen zu überspringen. Auch durch die nahezu beliebig kombinierbaren Tonika kann man das Spiel sehr gut an die eigenen Fähigkeiten und Vorlieben anpassen. Nur die jüngsten Spieler dürften dennoch ihre Probleme mit dem knackigen Schwierigkeitsgrad bekommen. Das abwechslungsreiche Leveldesign und die vielen Rätsel machen Yooka-Laylee and the Impossible Lair zu einen Pflichtkauf für Jump & Run Fans. Die niedliche Grafik läuft immer flüssig und die Steuerung ist sehr präzise. Ich hatte bisher knapp 20 Stunden Spaß mit dem Spiel und es fehlen noch immer ein paar Münzen, Tonika und eine Biene bis zu den 100%. Ich hoffe schon jetzt auf eine Fortsetzung!

Pro

  • abwechslungsreiche Levels
  • knackige Rätsel und viel zu Entdecken
  • niedliche (veränderbare) Optik
  • faire Checkpoints
  • toller Soundtrack

Contra

  • Ladezeit der Levels etwas lang
  • aktuell noch kleinere Bugs

Wertung

Testergebnis: 90%

9.0 Sehr gut

Kaufempfehlung

85% Kaufempfehlung

85%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Yooka-Laylee and the Impossible Lair auf PS4 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.01 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Yooka-Laylee and the Impossible Lair wurde uns von Team 17 kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!