Gundam Breaker 4 · Test
Veröffentlicht am 05.10.2024 von Soul-1
Das große Multiplayer Gunpla Spiel ist zurück in Form?!
Kidou Senshi (bzw. Mobile Suit) Gundam. Für einige ist es vielleicht eine etwas unbekannte Marke, da sie in Europa noch keinen Fuß fassen konnte. Doch in Wirklichkeit ist es, seit letztem Jahr hat sie Dragon Ball im Gewinn überholt und ist somit zur Nr. 1 aufgestiegen.
Die Gundam Breaker Reihe fokussiert sich auf Gunpla, weshalb die Mobile Suits (so werden die Mechas in Gundam genannt) Stück für Stück angepasst werden können.
Interessanterweise gehört Gundam Breaker zu dem Loot/Anpassung basierten Spielen wie Monster Hunter, Toukiden und God Eater und erschien zuerst für die Vita und PS3, wo solche Spiele in Japan im Boom waren. D.h. dieses Spiel bietet 3 Spieler Coop für alle Missionen!
Technisch gesehen übersteigt es in diesem Bereich sogar Armored Core und mit einer Anzahl von über 250 Kits (hochgerechnet über 1000 Teile) sogar bei weitem. Natürlich steckt da auch eine andere Philosophie dahinter, da es sich hier um ein reines PvE Spiel handelt.
Kann Gundam Breaker 4 eine gute Mecha-Alternative zu Armored Core bieten? Handlungstechnisch ist es jedenfalls um einiges kinderfreundlicher bzw. einfacher!
Geschichtsstunde: New Gundam Breaker Vs. Gundam Breaker 3
Für einige Neueinsteiger wird die 4 etwas merkwürdig aussehen. Vor allem, weil man vielleicht schon von New Gundam Breaker gehört hat.
Gundam Breaker hat seinen Anfang auf PS3 und PS Vita gefunden und wurde dann auf der PS4 weitergeführt.
New Gundam Breaker sollte eigentlich ein Reboot sein und dabei helfen neue Spieler beim Einsteigen helfen. Weiterhin war es das erste Spiel, das für die PS4 Generation ausgelegt wurde. Die Hoffnungen lagen hoch, doch sie wurden schnell enttäuscht. Das Gameplay wurde verlangsamt und eingeschränkt, die Bauteile wurden reduziert und die Story war auch nicht gerade überzeugend. Zusätzlich gab es von den Fans nach der Veröffentlichung eine Gegenbewegung und eine klare Ansage an Bandai Namco… Die Verkäufe von Gundam Breaker 3 Break Edition waren aufgrund von Weiterempfehlungen als bessere direkte Alternative in die Höhe geschossen.
Es ist wohl eines der Gründe, warum 6 Jahre später Gundam Breaker 4 das Rennen gemacht hat.
Über “Gunpla”
Im Spielzeug Segment steht Gundam sogar über One Piece und der Grund dafür ist Gunpla. Im Japanischen werden Plastikmodelle, zum Zusammenbauen, als “Plamo” abgekürzt, doch Gundam hat sich im Modellmarkt eine eigene Nische ausgearbeitet, deren Modelle sogar einen eigenen Spitznamen bekommen haben, und zwar “Gunpla”.
Hier gibt es drei generelle Modellklassen bzw. Größen: High Grade (1/144), Master Grade (1/100) und Perfect Grade (1/60). Es gibt zwar noch mehr, aber im Spiel sind nur diese drei vertreten.
Als Spieler ist es möglich High Grade und Master Grade Teile zu ergattern. Und ja, die Master Grade Teile sind tatsächlich größer, sollen aber von den Werten her keine bessere Performance liefern.
GB4: Gundam Battle Blaze: Beyond Borders
In der Welt von Gundam Breaker ist ein neuer Gunpla Titel erschienen: Gundam Battle Blaze: Beyond Borders. Es ist eine KI unterstütztes Spiel, das die Missionen für die Spieler erstellt. Gleichzeitig hat es auch ein neues Maskottchen, das komplett KI erstellt ist: Reco.
Man kommt als Neuling und selbst benannten Hauptcharakter ins Spiel. Woraufhin man auf weitere Charaktere stößt und zusammen Missionen erledigt.
Zwischen den Missionen erfährt man mehr von den jeweiligen Charakteren und ihren Problemen. Weiterhin erlebt man ab und zu gewisse grafische Störungen.
Könnten es Anzeichen sein, dass das zu etwas Größerem führt?!
Interessante Prämisse und Charaktere
Im Gegensatz zum Vorgänger passiert die gesamte Handlung innerhalb des Spiels, d.h. Man bekommt diesmal keinen Blick in dessen reale Welt. Außerdem ist die Anzahl der Charaktere relativ klein gehalten.
Dafür sind sie sehr unterschiedlich: peppig, ruhig, Playboy usw. Der Hauptcharakter spricht zwar nicht wirklich, aber bei einigen Momenten kann man die Antworten selber auswählen, wobei sie alle relativ ähnlich sind und sich nur im Ton etwas unterscheiden.
Generell kommen die Charaktere nacheinander unters Rampenlicht und durch das gemeinsame Spielen überwinden sie ihre Schwierigkeiten.
Es ist zwar nichts Überragendes, aber die kurzen Handlungsstränge machen ihren Job.
Zu kurze Laufzeit und schwacher Gegner
Es kommt relativ selten vor, aber ausnahmsweise hat Gundam Breaker 4 eine etwas zu kurze Geschichte. Im ersten Drittel lernt man alle Teammitglieder kennen. Im zweiten kommt der gemeinsame Aufstieg als Clan und das letzte Drittel bringt an sich die eigentliche Handlung.
Wie man sieht, fehlt es an einem richtigen Aufbau für die Hauptgeschichte und den Gegner, da alles erst am Ende richtig ins Laufen kommt.
Es fehlen wichtige Nuancen zu einem relativ heiklen technologischen Thema. Stattdessen werden die Spieler regelrecht überfallen und für einige kommt es dadurch zu einem bitteren Nachgeschmack.
Der Antagonist hat über das Spiel quasi keine Präsenz und fällt dadurch zu seicht aus.
Wenig Präsenz für den Hauptcharakter
Durch die Anpassungsfähigkeit des eigenen Mobile Suits entsteht ein extremer Nachteil für die Handlung in Verbindung zum Thema Gundam. Nachdem allerersten Gundam war es nämlich Gang und gäbe das die Hauptcharaktere ca. Ab der Hälfte eine neue und stärkere Maschine bekommen. Dies entfällt hier natürlich und dadurch entfallen auch alle potenziellen Kampfszenen. War vielleicht etwas für den Gundam Breaker 4 exklusive Gunbarrel Strike Gundam geplant gewesen?
Weiterhin ist die Präsenz des Hauptcharakters sehr oberflächlich und es fühlt sich an, als ob dieser „nur dabei“ wäre, um den Spieler einen Avatar zu bieten.
Freiheiten bei der Übersetzung
Normalerweise erwartet man meistens eine Originalgetreue Übersetzung, doch aus unbekannten Gründen gibt es Entscheidungen sich vom Quellmaterial zu entfernen. Wer ein wenig japanisch versteht wird ab und zu auf charakteristische Diskrepanzen treffen, wo beispielsweise ein Charakter eigentlich ernst ist, aber in der Übersetzung lässiger dargestellt wird. Ebenso gibt bei Reco eine Änderung vom Satz "Seht ihr mich?!" zu "Habt ihr alle Spaß?". Es ist mir unbekannt warum solche Änderungen vorgenommen wurden sind, vor allem weil es sich nicht um kulturell schwierig zu verstehende Inhalte handelt. Außerdem ist es mir nicht bekannt ob die Autoren bei solchen Änderungen gefragt werden, denn es kann ja gut sein das man sich im Nachhinein umentschieden hat. Soweit ich mich erinnere ist dies z.B. damals bei Chrono Cross passiert.
Generell sind es aber nur kleine Vorkommnisse und sind demnach nur kleine dellen. Puristen werden sich aber darüber wohl ärgern.
Dies bezieht sich alles auf das japanische. Im Englischen wurde natürlich auch das englische Skript vertont. Eine andere Erklärung wäre natürlich auch das dass Skript an die Sprecher angepasst wurde.
Zwischenfazit Story
Gundam Breaker 4 bietet mit der Kampagne eine kinderfreundliche Handlung, die auch einigermaßen gut funktioniert. Leider kann sie nicht mit dem Vorgänger oder den Gunpla zentrierten Gundam Build Anime Serien nicht mithalten.
Es fehlt nicht nur an Tiefe, sondern gefühlter Maßen auch an Budget, da alle Story Bestandteile aus Gesprächen bestehen. Das Besondere bei Gundam liegt meistens daran, die Unterschiede ihrer Maschinen zu demonstrieren, aber es gibt quasi keine Zwischensequenzen, die dies ausführen. Man könnte meinen, dass es ein wenig komisch ist, da Medien normalerweise dazu dienen, Merchandise zu verkaufen…
Abgesehen davon hat die Geschichte ein sehr schnelles Tempo und versucht nicht unnötig etwas in die Länge zu ziehen. Vielleicht mit Ausnahme vom letzten Drittel.
Insgesamt ist die Story in Ordnung, aber da hätte man mehr machen können.
Inhalt
Gundam Breaker 4 ist ein Spiel, das man locker auch als Einzelspieler genießen kann, da es zum einen eine Kampagne gibt und zum anderen auch viele optionale Missionen sowie Schwierigkeitsgrade. Die Kampagne alleine hat ungefähr eine Spieldauer von 10-15 Stunden.
Natürlich bietet es auch einen Multiplayer, bei dem bis zu drei Spieler gleichzeitig alle Missionen in Angriff nehmen können.
Gunpla wohin das Auge reicht
Ich habe zwar leider keine genaue Anzahl von Gunpla, aber im Spiel sind extrem viele davon dabei. Darunter auch einige ausgewählte, die nur in Mangas oder Romane auftauchen wie z.B. Hi-Nu Gundam, Crossbone Gundam, Astray Red Frame oder sogar Gundam Blue Destiny aus dem Saturn exklusiven Spiel. Ja, auch der berühmte Ball und das Pferd Fuunsaiki, das mit HG Master Gundam im Bundle kommt, ist dabei…
Leider entfallen auch einige wie z.B. Spiegel Gundam von G Gundam oder die anderen beiden Crossbone Gundams.
Wer also einen skurrilen Favoriten hat, der sollte sich vorher darüber informieren, welche Mobile Suits dabei sind.
Netcode wie bei Monster Hunter
Beim Spaß vom Multiplayer hängt es nicht nur am Gameplay, sondern auch wie das Spiel die Verbindung zwischen den Spielern behandelt. Dadurch, dass es nur PvE ist, verzichtet man hier auf eine 100% Synchronisierung zwischen den Spielern. D.h. technisch gesehen laufen die Kämpfe und der Schaden lokal ab, um sicherzustellen, dass es sich genauso wie Offline anfühlt. Also keine Verzögerung bei den Reaktionen zwischen Spieler und Gegnern. Stattdessen wird meistens die Lebensenergie der Gegner abgeglichen. Kurz gesagt, die individuelle Spielerfahrung wird priorisiert und die Action läuft komplett flüssig.
Diorama
Für absolute Gundam und Gunpla Fans gibt es den Diorama Mode. Dort können alle möglichen Figuren und Gegenstände eingesetzt werden für die Inszenierung einer Szene. Für Hardcore Gunpla Fans werden hier möglicherweise viel Zeit damit verbringen und könnte es dementsprechend als ein Werkzeug für eine prävisualisierung funktionieren. Für den Fall das man selber in echt zusammenstellen möchte.
Die Anzahl der Möglichkeiten ist nicht zu unterschätzen. Es ist ein vollständiges Diorama Modus mit Kontrolle über eine Umgebung die mit Objekten gefüllt werden, die Posierung sogar aus einer Animation entnommen kann und es ist sogar möglich Effekte hinzuzufügen.
Gameplay & Steuerung
Das Gameplay ist generell überraschend einfach. Man nimmt Missionen an und kämpft sich zum Sieg. Danach bekommt man Teile von besiegten Gegnern und Geld als Loot. Mit dem Geld können dann im Shop ganze Modelle gekauft werden. Allerdings sind letzteres alle auf einer niedrigen Stufe. Apropos Stufe, jedes Einzelteil hat eine eigene Stufe und Rarität, die später aufgerüstet werden können. Außerdem bieten die verschiedenen Einzelteile teilweise ihre eigenen besonderen Fähigkeiten wie z.B. OP- oder EX-Angriffe.
Im Gegensatz zu Armored Core 6 sind Nahkampfangriffe viel aktiver und unbegrenzt. Weiterhin bieten OP-Angriffe bis zu 8 weitere Angriffe und EX-Angriffe 4 starke Angriffe oder Stärkungen.
Der Hub
Vergleichbar mit den anderen Bandai Namco Hubs wie z.B. Jump Force und Xenoverse mit Online und Offline.
Hier wird alles organisatorisches erledigt, wie z.B. Anpassung des eigenen Mobile Suits, Einkaufen von Teilen, Annehmen von Missionen usw. Über die Start(Option, etc.)-Taste wird dann ein Menü aufgerufen, mit der man Nachrichten abrufen kann, schnell zum Anpassungsraum gelangt, usw.
Die Steuerung
Sie ist zum größten Teil intuitiv mit zwei Angriffen, zwei Schusswaffen, Ausweichen, 4 EX-Skills und 8 OP-Skills. Bei den OP Skills kann man mit dem Steuerkreuz über links und rechts zwischen den Paletten wechseln.
Das Springen/Fliegen ist wohl die einzige Ausnahme, da es zusammen mit dem Boost auf einer Taste liegt. Beim neutralen Halten ist es ein Sprung bzw. Flug nach oben. Wird eine Richtung vor dem Sprung gehalten, fliegt man schnell in die Richtung. Diese Lösung ist zwar leichter auszuführen als das in Gundam EXVS, ist aber dafür leicht langsamer in der Ausführung.
OP- und EX-Skills
Abgesehen vom Aussehen haben alle Bauteile quasi das gleiche Potenzial, doch es gibt zwei Ausnahmen und zwar die OP- und EX-Skills. Sie stellen jeweils die besonderen Eigenheiten des Mobile Suits dar. Darunter natürlich auch ihre Signatur-Angriffe wie die Funnels von Nu-Gundam oder Martial Arts Angriffe von G Gundam, usw.
OP-Skills funktionieren basierend auf Cooldown und EX-Skills verbrauchen stattdessen die EX Anzeige, die bis zu 9 Mal aufgestockt werden kann. Je nach EX-Skill kann der Verbrauch auf bis zu 3 Stück ansteigen.
Gameplay: Action! Action! Action!
Bei den Missionen wird komplett auf ruhige Momente verzichtet und stattdessen wird nur gekämpft. Alle Levels sind relativ klein und bieten nicht viel Raum für lange Wege.
Zwar gibt es verschiedene Missionen, doch diese laufen einfach darauf hinaus, die Gegner zu besiegen. Hier kommt das robuste Kampfsystem ins Spiel. Beide Schusswaffen haben begrenzte Munition, doch sie lädt sich nach kurzer Zeit schnell wieder auf.
Nahkämpfe sind zwar unbegrenzt, aber dafür mehr chaotisch und man läuft auf die Gefahr hinaus, umzingelt zu werden.
Weiterhin bieten OP- und EX-Skills weitere strategische Möglichkeiten wie z.B. gestärkte Abwehr, Schusswaffen mit viel Treffern, Nahkampfangriffe usw.
An Optionen mangelt es also überhaupt nicht. Vielleicht mit Ausnahme von der Optik vom eigenen Einheit.
Fast jede Mission hat drei Wellen. Ab und zu wartet dann ein riesiger Perfect Grade Boss auf den Spieler.
Am Ende einer Mission wartet dann eine Bewertung. Je besser man abschneidet, desto besser wird man belohnt.
- Rasantes Tempo und reiner Kampfspaß
Kenner von New Gundam Breaker werden sich wohl an die verschlossenen Skills oder Kisten und Objekte zum Aufsammeln erinnern. Die Kisten entfallen und der Rest ist automatisiert. Man sollte diese Design-Entscheidungen nicht unterschätzen, denn sie beeinflussen das Tempo beträchtlich. Durch das Entfallen von den genannten Elementen hat man als Spieler sehr viel Zeit gewonnen. Missionen sind jetzt dadurch viel kürzer und eignen sich besonders für kurze Sessions. Weiterhin kann man durch die gewonnene Zeit mehr mit den Anpassungen und den neuen Dioramas verbringen.
- Leveldesign
Zwar sind es meistens mittelgroße Kampfarenen doch es wird darauf geachtet, das sie relativ unterschiedlich sind ohne ins Frustrierende auszuarten. Darunter sind Hindernisse wie Gebäuden oder Hügel. Außerdem gibt es auch teilweise erhöhte Ebenen, die den Kampf leicht aufmischen.
Ich konnte keine bekannten Lokalitäten aus den Gundam Reihen erkennen, wobei einige etwas ähnlich aussehen wie z.B. ein Mond/Meteor(?) am Zerfallen. D.h. Es gibt kein legendäres Side 7, wo der erste Gundam zum ersten Mal von Amuro Ray ins Leben gerufen wurde oder Ähnliches. Es ist also etwas komplett Eigenständiges innerhalb der Gundam Breaker Welt.
- Combo und Break
Es lohnt sich, die Combo Anzeige am Laufen zu halten, denn bei bestimmten Meilensteinen gibt es Bonusse wie z.B. erhöhten Schaden. Das Gleiche gilt für die Breakanzeige, die sich mit jedem erledigten Gegner erhöht.
Beiden Anzeigen werden am Ende einer Welle bewertet mit bis zu einem Rang von S. Nach eigener Erfahrung ist dies aber ziemlich einfach, solange man die richtige Ausrüstung verwendet wie z.B. die OP-Skill Doppelgatling mit der man die Combo Anzeige schnell in die Höhe treibt.
- Gestoppte Zeit zwischen Gegnerwellen
Möglicherweise eines der überraschendsten Umsetzungen der Timer-Funktion. Zwischen den Gegnerwellen gibt es immer wieder sehr kurze Pausen und genau dort werden alle Timer gestoppt. D.h. die Combo, Break und Stärkungsanzeigen laufen ebenfalls nicht ab.
Es hört sich zwar nach etwas Einfachem an, aber es macht sehr viel aus und hält die Moral des Spielers am Laufen.
- Keine Transformation
Kenner von Gundam Wing oder Zeta Gundam werden sich an einen Flugmodus erinnern. Leider gibt es diese Möglichkeit hier nicht. Es gibt bedauerlicherweise auch keine Verwandlungen von Strike Gundam zu seinen anderen Ausrüstungsformen, stattdessen sind es eigenständige Mobile Suits. Verständlicherweise wäre die Integration solcher Mechaniken ziemlich schwierig, doch dafür entfällt ein Teil der Identität der Maschinen.
In diesem Fall hat Gundam EXVS eindeutig die Nase vorn.
Zwischenfazit Action
Es ist zwar kein EXVS oder DMC, aber dafür bringt es seinen eigenen Charme und eine riesige Anzahl von Anpassungsmöglichkeiten. Auch bei Geschwindigkeit und Mobilität zeigt sich das Spiel als flink. Die Angriffe sind schnell, das Ausweichen geht flott und die Bewegung mit den Boostern lässt einen schnell ans Ziel kommen oder verprügeln.
Solange man auf dem richtigen Level ist, sind die Gegner auch keine Schwämme und können zügig erledigt werden, ohne dass sie nur mit einem Treffer das Ende segnen oder zäh wie Leder sind.
Ein Nachteil an der ganzen Geschichte ist, dass die Missionen sich alle sehr ähneln und es sich mit der Zeit etwas monoton anfühlen kann. Es ist aber wiederum zugegebenermaßen schwierig unter den Bedingungen Abwechslung ins Spiel zu bringen.
Das Anpassungssystem
Eines der elementaren Systeme des Spiels. Im Gegensatz zu den anderen Spielen seiner Art ergattert man hier nicht Ausrüstungsstücke, sondern Bauteile, mit denen man seinen kreativen Geist fließen lassen kann.
Ein Mobile Suit wird zwischen Kopf, linker und rechter Arm, Beine und Rücken aufgeteilt. Zusätzlich gibt es noch 8 zusätzliche Slots für Accessoires für Optik oder sogar besondere Waffen. Alle Einzelteile sind nochmal in weitere Bereiche eingeteilt, die separat gefärbt werden können, inklusive vollständige Farbpalette und Oberflächen wie z.B. Verchromung oder matte. Weiterhin kann auch die Positionierung und Größe geändert werden und Decals sind ebenfalls vorhanden.
Es hat aber eine große schwäche im Gegensatz zu Armored Core 6. Man kann keine eigenen Decals erstellen.
Abgesehen davon ist es ein extrem robustes System mit einen sehr hohen Grad an Freiheit.
- Levels, Werte und Fähigkeiten
Alle Teile haben individuelle Levels und müssen später über Synthese durch ergatterte Plastikteile ergattert werden. Man kann zwar auch höherstufige Teile aufsammeln, doch das ist viel zu zufällig. Zusätzlich gibt es noch eine Rarität Stufe, die bis zu 5 aufgerüstet werden kann. Der Sinn hinter der Rarität Stufe liegt in der Anzahl der Slots für die Fähigkeiten der Teile. Genau dort können die Mobile Suits bei den Feinheiten angepasst werden.
Darunter sind z.B. das Stärken von bestimmten Waffen, Verlängerung von Stärkungen oder sogar unterschiedliche Heilungen wie z.B. stetige Regeneration oder durch das Treffen von Gegnern. Dies erweitert nochmal die strategischen Möglichkeiten.
- Synthese
Hier liegt das Endspiel. Zwar ist man mit Level 50 voll aufgerüstet, jedoch können die Fähigkeiten durch Synthese ebenfalls stufenweise gestärkt werden. Letzteres benötigt natürlich eine extreme Menge an Zeit, da diese bei den Teilen zufallsbedingt sind.
Deswegen benötigt dieser Teil des Gameplays den größten Zeitaufwand.
Im Austausch ist es dadurch wiederum aufwändig, weitere Mobile Suits zu bauen, da fast alles wieder neu zusammengestellt werden muss. Es gehört zwar zur wiederspielbarkeit, aber für viele könnte es ein wenig zu lange dauern.
Zwischenfazit Gameplay
Das Gameplay ist eine klassische Formel, die bereits gut funktioniert und die Ausführung ist in diesem Falle auch sehr gut gelungen. Die Kämpfe machen Spaß, der Multiplayer hat eine zuverlässige Suchfunktion und die Anpassungsmöglichkeiten sind immens.
Die bemerkbare Schwäche liegt an den wenigen Levels und gleich fühlenden Missionsarten. Letzteres könnte man mit dem Leveldesign von DMCV vergleichen. Sie sind für einen ausgelegt und das wird auch gut ausgeführt, doch es fehlt einfach Abwechslung.
Grafik & Sound
Die Optik von Gundam Breaker 4 ist ok, aber kein richtiger Hingucker. Man muss aber davon ausgehen das es sich hier auch um ein Switch Spiel handelt und kann grundsätzlich nicht mit den PS5 Titeln mithalten.
Andererseits muss man wiederum zugeben, dass die High Grade Modelle nicht gerade hoch detailliert sind, weshalb es die Real Grade Modelle gibt. Dementsprechend kann man es wohl als originalgetreu bezeichnen. Dies ist vor allem bemerkenswert bei den Perfect Grade Bossen, denn dort gibt es viel mehr Details zu entdecken.
Weiterhin sind die Anpassungen bei den Teilen zu loben. Bei den Farben wurde nicht gegeizt und es sogar möglich den gesamten Mobile Suit in goldener Farbe zu bemalen wie z.B. Hyakushiki oder Akatsuki Gundam.
Beim Shop sind alle Verpackungen der Model Kits vorhanden und können nach links oder rechts gedreht werden. Leider konnte ich keine Zoom-Möglichkeit finden, doch es ist schön, dass sie auch ihren Weg ins Spiel gefunden haben. Wer genau hinschaut wird auch das alte Logo von Bandai entdecken.
Die Musik ist relativ unauffällig und hilft durch das hohe Tempo und den Adrenalin im Kampf zu halten. Es gibt natürlich auch ruhigere Musikstücke wie z.B. den Hub oder den Anpassungs-Bildschirm. Leider gibt es aktuell keine OST von den verschiedenen Gundam Anime und eine DLC Option gibt es leider auch nicht, doch das ist meiner Erinnerung nach normal in der Gundam Breaker Reihe.
Bei den japanischen Sprechern gibt es wieder mal nichts zu tadeln. Jeder bringt die individuellen Charakteristiken gut zum Vorschein. Im englischen entfällt natürlich der Dialekt von Tao.
Fazit
Gundam Breaker ist in der Tat mit Gundam Breaker 4 wieder zurück! Zwar ist es aus Story Sicht etwas schwächer als sein direkter Vorgänger Gundam Breaker 3, aber dafür besticht es mit gutem Gameplay und robusten Multiplayer.
Es ist vergleichbar mit einer indirekten Alternative, bei der Monster Hunter auf Armored Core 6 trifft, bloß ohne regelmäßige Updates oder PvP.
Durch die große Anzahl von Mobile Suits, Multiplayer und das flotte Gameplay eignet sich das Spiel gleichzeitig gut für Einsteiger von Gundam.
Bei einem Preis von 59,99€ gibt es nicht viel zu tadeln, vor allem für das, was man bekommt. Allerdings muss ich mich gegenüber dem Season Pass etwas skeptisch äußern, da die Geschichte etwas offen endet.
In diesem Jahr gab und wird es viele Kracher geben, doch Gundam Breaker 4 ist meiner Meinung nach ein absoluter Geheimtipp. Es wird zwar nicht unbedingt allen gefallen, aber füllt eine Lücke, die Spiele wie God Eater und Toukiden hinterlassen haben.
Ungenutztes Potenzial
Als Gundam Fan ist es relativ schwierig für Anfänger in die Richtung eines Gundam Spiels zu weisen. Gundam Breaker 4 bietet zwar extrem viele Mobile Suits der Gundam Reihe, jedoch mangelt es hier an deren Persönlichkeiten und deren Hintergrundgeschichten. Vor allem weil die Geschichte von Gundam meistens der Krieg im Thema steht und wie die unglücklichen Seelen darin verwickelt werden.
Gundam RX78-2 und Amuro Ray der unfreiwillig als Teenager sich an einem Krieg beteiligen musste und sich als Spitzenpilot entpuppte. Shining Gundam und Domon Cashew in Future Century, bei dem regelmäßige Gundam Turniere die politischen Differenzen durch Gundam Kämpfe lösen.
Leider wird auch das Gundam Info Portal überhaupt nicht erwähnt. Auf dessen YouTube-Kanal gibt es regelmäßig vollständige Serien, teilweise sogar mit deutschen Untertiteln.
Link zur Gundam Info YouTube Kanal Playliste
Lust auf Gunpla?
Leider gibt es in Europa nur in Frankreich einen offiziellen kommerziellen Vertrieb. In Deutschland muss man eine Ecke weitergehen.
Es ist beispielsweise möglich bei lokalen Spielwarenhändler nachzufragen, denn es gibt B2B Anbieter die den Zugang ermöglichen. Dies ist eines der Gründe warum welche bei größeren Comic Läden aufzufinden sind. Ansonsten gibt es natürlich auch noch verschiedene Anbieter im Internet. Teilweise sogar innerhalb Deutschlands.
Pro
- Über 250 Mobile Suits
- Schnelles Gameplay bietet kurze Sessions
- Robustes Multiplayer mit bis zu 3 Spielern und voller Kampagne
- Sehr viele Anpassungsmöglichkeiten und noch viel mehr für optische
- Starkes Diorama System bietet unzählige Möglichkeiten
Contra
- Story und Charaktere sind Oberflächlich ausgefallen
- Gameplay bietet nicht viel Abwechslung trotz unterschiedlicher Missionen
Wertung
8.0Gut
Kaufempfehlung
80%Sehr empfehlenswert
Getestet wurde Gundam Breaker 4 auf PS5 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.004.00 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Gundam Breaker 4 wurde uns von Bandai Namco Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!