Review

DOOM (1993) · Test

Veröffentlicht am 22.08.2019 von Andreas Erber

Titelbild von DOOM (1993) (PC, PS4, Switch, Xbox One)

Verhängnis, Verderben‚ Verdammnis mit Erfolg

Das erste Doom aller Zeiten erblickte am 10. Dezember 1993 die Welt und ist bis heute eine Serie mit vollem Erfolg.

Doom bedeutet übrigens soviel wie Verderben oder Untergang. Die Ur-Version wurde auf dem Microsoft Disk Operating System gespielt. Da dieses System im Jahre 2019 wohl kaum noch jemand mehr verwendet, bietet Bethesda Softworks euch die Möglichkeit alle 3 Klassiker (Doom1-3) auf der aktuellsten Konsolengeneration erleben zu dürfen. Für welche Plattformen das Spiel verfügbar ist, findet ihr in unserer Info-Box. Um euch die jeweilig richtigen Kauf-Links und Fotos bereitstellen zu können und der Spielserie aller Ehre zu erweisen, habe ich mich für drei separate, kurze Reviews entschieden. So könnt ihr euch in Ruhe einzeln ein Bild von jedem Ableger machen. Teil 1 und 2 sind sich extrem ähnlich und unterscheiden sich im Testbericht hauptsächlich in zwei Textabschnitten, Story und Fazit. In Doom 3 hat sich in Sachen Gameplay, Grafik und Sound etwas mehr getan. Viel Spaß beim Lesen!

Hier findet ihr die richtigen 3 Wege zur Hölle:

>> Doom 1 (1993)
>> Doom 2 (Classic)
>> Doom 3

Screenshot von DOOM (1993)

Doom die Erste

Die Story selber ist schnell erklärt. Grausame Experimente über Teleportation wurden von der Union Aerospace Corporation (UAC) durchgeführt und öffneten ungewollt ein Portal auf den beiden Marsmonden Phobos und Deimos. Es waren Portale in die Hölle. Dämonen besetzten die Forschungseinrichtungen und die Mitarbeiter wurden getötet oder in Zombies verwandelt. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines Space Marines, der sich zu Beginn des Spieles nur mit einer Pistole bewaffnet auf dem Mond Phobos befindet. Im weiteren Verlauf erweitert sich das Arsenal um Kettensäge, Schrotflinte, Raketenwerfer, Gatling, Plasmagewehr sowie die fiktive BFG 9000 (laut Entwicklern die Abkürzung für Big Fucking Gun). Nachdem der Spieler das experimentelle Portal auf Phobos erreicht hat, teleportiert er sich von dort aus nach Deimos. Dieser zweite Marsmond befindet sich jedoch inzwischen nicht mehr in der Umlaufbahn des Planeten, sondern in der Höllendimension, aus der die angreifenden Monster stammen. Nachdem er auch die dortigen Einrichtungen von den Dämonen befreit hat, begibt sich der Spieler direkt in die Hölle, um den Ursprung der dämonischen Invasion zu finden.

Screenshot von DOOM (1993)

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay ist vor allem auf Schnelligkeit aufgebaut und verlangt vom Spieler ein extrem gutes Reaktionsvermögen. Viele Gegner erscheinen oft ganz unerwartet aus diversen Ecken oder warten bereits ungeduldig hinter verschlossenen Türen. Oft erscheinen auf dem Rückweg, zu einer vorherig versperrten Tür, erneut Gegner und wollen unser Zeitliches segnen. Der steuerbare Protagonist hat jedoch von Beginn an eine Pistole und bekommt im Verlaufe eines Levels immer wieder neue Schusswaffen dazu. So macht vor allem die Schrottflinte jede Menge Spaß und nietet eure Gegner meist mit einem gezielten Treffer um. Richtig spannend wird es erst mit einer Gatling Gun. Kleiner Tipp zu dieser Waffe: Wer ohne Pause das gesamte Magazin auf einmal verschießt bekommt eine Trophäe!

Anfangs mag die Steuerung echt etwas gewöhnungsbedürftig sein. Das liegt zum einen an der etwas ungenauen Steuerung die oft ein Gewisses Nachziehen mit sich bringt und zum anderen liegt es an der Tatsache, dass ihr den Blickwinkel eures Helden nur nach links und rechts drehen könnt. Somit ist es nicht möglich euch in der vertikalen Achse umzusehen. Zu Beginn stört das erstmal nicht, doch seltsam wird es spätestens dann, wenn ihr einen Gegner auf einer deutlich höheren Ebene treffen wollt. Denn obwohl die Kugeln optisch pfeilgerade abgefeuert werden, werden die Gegner allein durch die horizontale Richtungsangabe getroffen. Daran muss sich der Spieler echt erst gewöhnen. Nicht vergessen dürfen wir, dass Bethesda das Spiel zu 100% dem Original entsprechen will. Ganz so original ist es dann Gott sei Dank doch nicht geblieben, da sich zum Hauptspiel noch ein paar Zusatzinhalte und Funktionen hinzugesellt haben. Der Spieler darf sich auf die Erweiterung Episode IV: "Thy Flesh Consumed" mit 9 zusätzlichen, vor Action nur so strotzenden, Levels freuen. Neu ist der hinzugefügte lokale 4-Spieler-Deathmatch und 4-Spieler-Koop. Auf eine Online Anbindung wurde bei allen drei Titeln komplett verzichtet.

Ab und zu ist fällt es etwas schwer den richtigen Weg zu finden. Vor allem Tür-Schalter und geheime Räume sind oft gut getarnt. Im Spiel tauchen immer wieder blaue, rote oder gelbe Türen auf, die eine passende Schlüsselkarte erfordern. Meistens werden durch die Suche nach diesen Schlüsseln oft erneut dieselben Gänge und Räume durchkämpft. Wer den Faden verloren hat, dem kann eventuell die etwas einfach Kartendarstellung im Strichmännchen-Design weiterhelfen. Dank der vielen Schwierigkeitsstufen ist für jeden Spieler die richtige Herausforderung dabei. Besonders auf "leicht" ist die Gegner-KI extrem ungeschickt und dreht uns nur zu oft den Rücken zu. Wer auf einem höheren Schwierigkeitsgrad doch einmal draufgeht muss das gesamte Level von vorne beginnen. Ärgerlich, dass keine Respawn-Punkte ins Spiel gefunden haben. Die HUD Anzeige wird übrigens im unteren Bereich des Bildschirms in Form eines breiten Streifens dargestellt. Darin enthalten sind die Munitions-, Gesundheits- und Rüstungsanzeige. Bei einer Verletzung eures Helden wird dies zusätzlich als ein leicht bewegtes Gesichtsbild dargestellt. Facetime gab es also auch schon im Jahre 1993, als es das Smartphone noch bei weitem nicht gab.

Screenshot von DOOM (1993)

Grafik & Sound

Ebenfalls nicht gegeben hat es eine umwerfende 4k HDR Grafik, wie wir sie heutzutage schon als selbstverständlich erwarten. Wegen der damals beeindruckenden 3D-Grafik und des kommerziellen Erfolgs gilt der Titel dennoch als Meilenstein im Bereich der Computerspiele. Heutzutage schreckt die Pixelgrafik im ersten Moment schon regelrecht ab. Doch gebt dem Spiel bitte eine Chance. Nach ein bis drei Levels gewöhnt sich das Auge komplett an die Tatsache, dass das Spiel im groben Pixel-Look zuhause ist. Lustig: Erledigte Gegner als auch diverse Gegenstände drehen sich in der eigenen Achse immer zum Spieler zu, was erst beim genauen Hinsehen auffällt und die meisten eher zum Grinsen bringen wird. Der Grund dafür dürfte sein, dass durch dieses Verfahren die Objekte in den 3D Räumlichkeiten nur in 2D designt werden mussten, was enorm viel Zeit und Speicherplatz sparte.

Der Sound ist eher Zwiespältig. Der Soundtrack ist mit reinen Synthesizer-Klängen erstellt worden und wird in manchen Levels zum richtigen Ohrwurm. Nur Gewisse Levels haben einen abscheulichen Song abbekommen. Wem das nervt kann sich ja mit dem Musikplayer des PlayStation-Systems Abhilfe schaffen. Die Soundeffekte der Waffen klingen überraschend gut. Schade ist die Tatsache, dass es neben dem Soundtrack, der Waffengeräusche und dem Abschussgeschrei der Gegner keinerlei Hintergrundgeräusche gibt. Durch diese Mischung wirkt das Spiel etwas leer und der Soundtrack tritt zu dominant hervor. Damals waren Geräusche, die dem Spiel wesentlich mehr Leben einhauchen könnten, noch reine Nebensache.

Screenshot von DOOM (1993)

Fazit

Nostalgiker und Doom-Fans kommen mit dem ersten Ableger richtig auf ihre Kosten. Neben der Hauptstory gibt es weiter Levels und einen offline Multiplayer. Neueinsteiger müssen sich erstmal an die Pixel-Grafik gewöhnen und sich mit der altbackenen Steuerung anfreunden. Sind diese Hürden geschafft steht euch in diesem Actiontitel nichts mehr im Wege. Die Langzeitmotivation lässt allerdings nach dem ersten Durchgang schnell nach. Wer schon immer mal einen in die Jahre gekommenen Ego-Shooter zocken wollte und dabei auf eine bekannte Spielserie zurückgreifen will ist mit Doom aus dem Jahre 1993 richtig bedient.

Pro

  • Klassiker des Ego-Shooter-Genre endlich wieder auf Konsolen spielbar
  • coole Auswahl an Waffen
  • zusätzlich Levels erweitern den gesamten Inhalt enorm
  • lokaler 4-Spieler-Deathmatch und 4-Spieler-Koop

Contra

  • Gegner-KI spielt nicht immer die richtige Rolle
  • Soundtrack ist ab und zu nervig
  • keinerlei Hintergrundgeräusche
  • keine Respawn-Punkte

Wertung

Testergebnis: 80%

8.0 Gut

Kaufempfehlung

50% Kaufempfehlung

50%Angebot abwarten

Getestet wurde DOOM (1993) auf PS4 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.02 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für DOOM (1993) wurde uns von Bethesda Softworks kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!