Review

7th Sector · Test

Veröffentlicht am 11.02.2020 von Tobias Creter

Titelbild von 7th Sector (PC, PS4, Switch, Xbox One)

Preisgekröntes Indie Spiel im Cyberpunk Setting

Mit 7th Sector könnt ihr in die geheimnisvolle Welt des Cyberpunk eintauchen und müsst auf der Suche nach Freiheit und Antworten mit verschiedenen "Charakteren" die kniffligen Rätsel lösen. Das Spiel ist ein Genremix aus Side-Scroller und Adventure mit vielen unterschiedlichen Puzzle-Elementen und einer Prise Action. Die düstere Story und einige Gameplay-Elemente erinnern ein wenig an Spiele wie Limbo oder Oddworld. Programmiert wurde das Spiel im Alleingang vom Entwickler Sergey Noskov. Doch kann das ambitionierte Werk eines einzigen Entwicklers auch überzeugen? Unser Test bringt Klarheit.

Screenshot von 7th Sector

Ein düsteres Cyberpunk Abenteuer mit vielen knackigen Rätseln

7th Sector wirft euch einfach mitten ins Geschehen. Man startet als flackernde Figur, die in einem alten Röhrenfernseher gefangen zu sein scheint. Doch es gibt einen Ausweg, denn ihr könnt euch als elektrischer Impuls über das Kabel aus dem TV befreien. Dort bewegt ihr euch dann durch diverse Kabel und müsst zwischendurch immer wieder kleine aber knifflige Rätsel lösen, um voran zu kommen. Das Ganze spielt in einem visuell sehr schön umgesetzten Cyberpunk Setting und das Bemerkenswerte daran ist, dass 7th Sector von nur einer Person entwickelt wurde. Das merkt man dem Spiel zu keinen Zeitpunkt an, denn die komplette Umsetzung ist sehr gelungen und die zahlreichen Rätsel sind immer wieder erfrischend anders. Einige Rätsel sind optional und es gibt vier verschiedene Enden. Die düstere Geschichte erlebt man eher nebenher durch Dinge die sich im Hintergrund abspielen, doch das schadet dem Spielerlebnis nicht und ist trotzdem sehr fesselnd.

Screenshot von 7th Sector

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay ist durch die verschiedenen spielbaren Charaktere sehr abwechslungsreich und vielseitig. Anfangs gleitet man noch als einfacher Funke durch Stromkabel, fliegt dann später mit einer Drohne über Dächer und durch Rohre, steuert einen Roboter mit Laserkanone oder ist sogar zu Fuß unterwegs. Jede der annehmbaren Formen hat ihre Eigenheiten und erfordert das selbständige Herausfinden der Steuerungsmöglichkeiten, denn das Spiel erklärt überhaupt nichts und überlässt es komplett dem Spieler sich nach Trial & Error Prinzip mit Steuerung und Rätseln auseinanderzusetzen. Das wäre auch gar nicht schlimm, wenn die Steuerung immer logisch nachvollziehbar wäre und man bei Falscheingaben in Rätseln nicht ständig alles erneut machen müsste. Doch die Checkpoint sind relativ fair gesetzt und wenn man ein wenig Ehrgeiz und Freude am Entdecken hat, dann macht auch grade das Trial & Error den Reiz des Spiels aus. Einige Spieler könnte jedoch vom Schwierigkeitsgrad an einigen Stellen überfordert werden und haben dann leider keine Möglichkeit weiter voran zu kommen, denn die abwechslungsreichen Rätsel und Geschicklichkeitspassagen haben es in sich. Größtes Manko ist dabei in einigen Fällen die etwas unlogische und teilweise träge Steuerung. So bewegt sich der Funke auch mit Turbo noch viel zu langsam und die Laserkanone muss mit dem Steuerkreuz bewegt werden, was gleichzeitiges Fortbewegen und gezieltes Schießen unmöglich macht – es sei denn man hat zwei linke Daumen.

Screenshot von 7th Sector

Grafik & Sound

Die düstere Grafik im Cyberpunk Stil ist durchgehend sehr schön und stimmungsvoll umgesetzt. Unglaublich, dass dieses Spiel nur von einem einzigen Entwickler umgesetzt wurde. Überall sind kleine Details zu finden und auch im Hintergrund ist oft noch viel los. Natürlich sind wir hier nicht im AAA-Bereich aber für ein Indie Spiel sieht 7th Sector außergewöhlich gut aus und bietet mit ca. 6 Stunden Spielzeit im ersten Durchlauf auch genug Inhalt. Die musikalische Untermalung ist ebenfalls großartig. Der Soundtrack stammt von „Nobody's Nail Machine“ und die Soundeffekte sind auch knackig und auf den Punkt. Völlig zu recht wurde das Spiel bereits als "Best Indie Game" und "Excellence in Visual Art" auf der DevGAMM 2019 ausgezeichnet.

Screenshot von 7th Sector

Fazit

Das Cyberpunk Abenteuer 7th Sector hat mich von Anfang an mit seinem tollen Setting und Artdesign gefesselt. Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich und knackig schwer. Leider setzt der Entwickler Sergey Noskov manchmal etwas zu sehr auf Trial & Error, was an einigen Stellen etwas frustrieren kann, wenn man immer wieder aufs Neue rumprobieren und von Vorne starten muss. Doch allein die Grafik und der Soundtrack sind es schon Wert dem Spiel eine Chance zu geben. Mit vielen unterschiedlichen Rätseln und Geschicklichkeitspassagen kommt keine Langeweile auf und man wird für ca. 5-6 Stunden in einem Spieldurchlauf exzellent unterhalten. Die 4 verschiedenen Enden laden zudem zum erneuten Durchspielen ein. Ich kann 7th Sector nur jedem Rätselfreund ans Herz legen. Hartnäckig dran bleiben bis zum Abspann lohnt sich, denn das stimmungsvolle Side-Scrolling Puzzle Adventure glänzt nicht nur mit toller Grafik sondern auch durch viel Abwechslung.

Pro

  • Stimmungsvolle Cyberpunk Atmosphäre
  • Toller Soundtrack
  • viele einzigartige Rätsel
  • verschiedene spielbare Charaktere
  • 4 unterschiedliche Endsequenzen

Contra

  • Steuerung etwas träge und unpräzise
  • Schwierigkeitsgrad kann frustrieren
  • manchmal etwas zu viel Trial & Error

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde 7th Sector auf PS4 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.01 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für 7th Sector wurde uns von Sometimes You kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!