The Dark Pictures Anthology: The Devil in Me · Test

Klappe die Vierte

"The Devil in Me", aus der Anthologie "The Dark Pictures", ist das bereits vierte Spiel der filmischen Horrorspielreihe und somit auch das Staffelfinale. Spieler:innen bestimmen durch ihre Entscheidungen und Aktionen den weiteren Story-Verlauf und erleben dabei ein cineastisches Horror-Abenteuer. Die Kunst dieser Spielreihe ist die Verknüpfung spannender Zwischensequenzen mit integrierten Entscheidungspassagen und aktivem Gameplay. Dieses Wechselspiel funktioniert hervorragend.

Das Spiel stammt von den Machern von Until Dawn, welches zu seiner Zeit einzigartig war und große Erfolge feierte. Das Spielkonzept wurde des Öfteren von anderen Studios kopiert und weiterentwickelt. Die Dark Pictures Spiele lassen sich leicht in kurzen Sitzungen spielen, sowohl alleine als auch mit Freunden.

Kleiner Leak:
Bis dato sind 8 Spiele geplant, sprich eine weitere Staffel mit 4 Spielen dürfte folgen. Der Titel und das Setting wurden uns im Abspann bereits verraten. Demnach heißt der Nachfolger "Directive 8020" und soll sich im Weltall abspielen. Das Setting ist somit ein ganz anderes und dementsprechend könnte auch das Gameplay und der Grafikstil überarbeitet werden. Wir sind gespannt und bleiben dran!

Willkommen in der Mörderburg

Ein Dokumentarfilmteam erhält einen geheimnisvollen Anruf mit einer Einladung in einen Nachbau der "Mörderburg", die ursprünglich von dem Serienmörder H. H. Holmes erbaut wurde. Eine günstige Gelegenheit, denn das riecht nach einer Story, die für gute Quoten sorgt.

Das Gebäude wirkt wie die perfekte Filmkulisse, doch der Schein trügt. Die Mitglieder des Filmteams merken, dass sie beobachtet und sogar manipuliert werden, und plötzlich steht noch viel mehr auf dem Spiel als ihre Einschaltquote.
Ein bösartiger Mann will Amerikas berühmtester Serienmörder werden und dabei vor nichts zurückschrecken.
Das Filmteam muss dabei grausame Fallen umgehen, die der Mörder ihnen in den Weg stellt. Es gilt einen "Mordraum" nach dem anderen zu überleben, in denen nichts anderes als der Tod auf das Team wartet.

Gameplay & Steuerung

The Devil in Me enthält die bis dato besten Spielfiguren der Spielreihe. Erkundet mit ihnen jeden Winkel des "World's Fair"-Hotels und entdeckt dabei neue Features, darunter das Charakterinventar, werkzeugbasierte Rätsel und erweiterte Bewegungsaktionen, wie etwa Rennen, Springen und Klettern. Die Steuerung funktioniert einwandfrei, könnte aber noch ein wenig rascher agieren. Die Bewegungen der Charaktere werden bewusst träge ausgeführt, was wohl die Spielzeit künstlich in die Länge ziehen soll. Zudem werden die unterschiedlichen Kulissen mehr in den Mittelpunkt gerückt.

Doch in den "Dark Pictures" Spielen geht es ohnehin mehr um die Entscheidungen und daraus resultierenden Konsequenzen. Doch Vorsichtig! Der gewählte Weg kann bis hin zum Tod führen. Leider sind manche Konsequenzen im Spiel nicht immer logisch und einleuchtend. Mit einer Brise Unlogik muss man in diesem Game also rechnen.

Ihr zockt Horror-Games nicht so gern allein und Entscheidungen fallen euch schwer? Kein Problem!
Die beiden von Kritikern gefeierten Mehrspieler-Modi sind zurück! Spielt die Story online mit einem Freund oder gemeinsam mit bis zu 5 Freunden offline – frei nach dem Motto "Zu mehreren ist man sicherer". Leider beinhaltet der Co-op Modus extra vielen Features auch extra viele Bugs, die das Spielerlebnis vorerst deutlich stören. Dies könnte durch zukünftige Updates noch verbessert werden. Eine Garantie dafür gibt es freilich nicht.

Infos bezüglich PS4- und PS5-Upgrade:
Besitzer:innen der PS4-Version dieses Spiels, erhalten die digitale PS5-Version ohne zusätzliche Kosten dazu. ohne sie kaufen zu müssen. Besitzer:innen der PS4-Disc-Version müssen jedes Mal, wenn sie die digitale PS5-Version herunterladen oder spielen möchten, in die PS5-Konsole einlegen.

Grafik & Sound

Grafik und Sound lehnen sich stark an den Vorgängern an. Wer die ersten 3 Teile bereits kennt, wird sich schnell in "The Devil in Me" zu Hause fühlen. Besonders hervorzuheben sind die äußerst gelungenen Licht- und Schatteneffekte, die in diesem Teil der Spielserie besonders gut zur Geltung kommen. Trotz der vielen Ähnlichkeiten ist eine Weiterentwicklung spürbar. Doch auch die verschiedenen Kulissen sehen fantastisch aus und sorgen für den perfekten Horror-Mix.
Die Spielfiguren sind die mit Abstand sympathischsten der "Dark Pictures" Spielreihe und kommen äußerst authentisch rüber.
Doch auch die Ohren kommen nicht zu kurz! Neben dem passenden, stimmigen Soundtrack gibt es eine überragende deutsche Sprachausgabe, die sich klar und verständlich anhört.

Fazit

"The Devil in Me" bietet von allen bisher erschienenen Dark Pictures Ablegern das spannendste Setting und die sympathischsten Spielfiguren. Die Story ist solide, dafür wird der Nervenkitzel Großgeschrieben. Obwohl man viele Horror-Aktionen bereits aus dem Genre kennt, sorgen manche Momente auch in Teil 4 noch für den einen oder anderen Schrecken.
Die Steuerung funktioniert einwandfrei, fühlt sich aber bei der Fortbewegung etwas träge an.
Erneut wird der Fokus auf die Entscheidungen der Spieler:innen gelegt. Jede Entscheidung kann der nächste Fehltritt sein.
Grafisch erinnert The Devil in Me stark an die Vorgänger. Licht- und Schatteneffekte sahen allerdings noch nie so gut aus.
Soundtechnisch ist vor allem die gelungene deutsche Sprachausgabe hervorzuheben.
Allgemein wird das Spielerlebnis nur von ein paar lästigen Bugs getrübt, die vor allem im Co-op Modus stark zur Geltung kommen. Im Einzelspielermodus läuft das Spiel meistens flüssig und rund.

Nichtsdestotrotz zählt "The Devil in Me" zu einer der besten Horror-Geschichten der letzten Jahre und zum besten DarkPictures Ableger. Klare Kaufempfehlung mit kleinen Hindernissen, die noch gefixt werden könnten.

Wertung

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

90% Kaufempfehlung

90%Absoluter Pflichtkauf