DAEMON X MACHINA · Test
Veröffentlicht am 25.09.2019 von Andreas Erber
Der Aufstand Der Maschinen
Marvelous bringt zusammen mit Nintendo einen weiteren Hit für die Nintendo Switch Konsole auf den Markt. Daemon X Machina heißt das gute Stück Software in dem sich Kämpfe in einer ganz anderen Größenordnung abspielen. Nämlich Mensch gegen Maschine. Ein großer Krieg zwischen den beiden Seiten entbrennt in DAEMON X MACHINA, einem Action-Shooter voller rasanter Gefechte, zerstörerischer Explosionen und einem umfangreichen Waffenarsenal. Kämpft auf den Schlachtfeldern der Zukunft um das Schicksal der Menschheit zum Guten zu führen.
DEIN KAMPF, DEINE REGELN
Nach dem Fall des Mondes setzte die Menschheit eine fortgeschrittene KI zum Wiederaufbau der Welt ein. Doch das Desaster brachte mehr als nur weitläufige Zerstörung mit sich: Eine bösartige Maschinenrasse, die Immortals, wandte die KI gegen ihre menschlichen Meister. Die einstigen Hoffnungsträger wurden zur schlimmsten Bedrohung. Nun herrscht zwischen den mächtigen Konsortien und den Immortals ein ewigwährender Krieg um das Schicksal der Menschheit. Als Teil einer Elite-Söldnergruppe, den Reclaimern, liegt es an euch, das Geheimnis der Immortals in Erfahrung zu bringen, bevor es zu spät ist.
Als neuester Reclaimer-Rekrut wagt der Spieler sich in einem Kampfanzug, dem Arsenal, in die verschiedensten Gebiete vor, erfüllt Aufgaben und verdient wertvolle Credits. Greift dabei auf ein beeindruckendes Waffenarsenal zurück, um eure Gegner zu Schrott zu verarbeiten. Dabei könnt ihr eure Waffen im fliegenden Wechsel austauschen, um in jeder Situation bestens ausgestattet zu sein. Da sich die Missionsziele auch schnell ändern können, müsst ihr allzeit bereit sein.
Angebotene Missionen sind die treibende Kraft hinter dem Krieg gegen die Immortals. Die mächtigen Konsortien kämpfen nicht nur gegen Immortals, sondern auch gegeneinander, um ihre Kontrolle über die Gebiete auszuweiten. Die Konsortien schreiben Missionen aus, die die Elite-Söldner, die Reclaimer, erfüllen. Die Missionsziele können sich jedoch auch im Handumdrehen ändern, vor allem, wenn unvorhergesehene Bedrohungen auftauchen. Dadurch entsteht ein dynamisches Gameplay, dass eure Neugier immer wieder zum Leben erwecken kann.
Bei der Ausstattung des Arsenals kommt es auf Feuerkraft und Stil gleichermaßen an. Wählt am besten die Waffen aus, die eurem Spielstil entsprechen, von messerscharfen Klingen, Schrotflinten und Gewehren bis zu Zielsuchraketen, Schilden und Sturmkanonen ist alles im Regal zu finden. Wenn neue Ausrüstung gebraucht wird, könnt ihr zwischen den Missionen die hartverdienten Credits ausgeben. Dir fehlen die Credits, um neue Waffen und Rüstungsteile zu kaufen? Dann bedient euch an der Ausrüstung gefallener Gegner. Während der Missionen könnt ihr die Rüstung und Waffen eurer Feinde einsammeln und gegen deren Kameraden einsetzten. Statte am besten das Arsenal immer mit den besten Teilen aus, die aktuell zur Verfügung stehen. Viele Kämpfe solltet ihr vom Schwierigkeitsgrad her nicht unterschätzen. Bessere Rüstung und mächtigere Waffen sind immer ein Vorteil - solange ihr wisst, wie diese effektiv einzusetzen sind.
Gameplay & Steuerung
Die Steuerung und das Gameplay machen richtig Spaß und sind auf der Switch Konsole wirklich sehr gut umgesetzt worden. Ob zu Boden, im Sprung oder sogar im Flug mit zusätzlichen Boost-Schüben: Der Arsenal-Kampfanzug ist unglaublich wendig. Der Anzug wird im Menü mit verheerenden Waffen ausgestattet. Die Waffen in der linken und rechten Hand können unabhängig voneinander abgefeuert werden und visieren jeden Gegner vor euch direkt an. Auf der Schulter montierte Waffen bieten dir zusätzliche Feuerkraft und weitere Waffen können jederzeit im Kampf ausgetauscht werden. Das Handling kommt dabei enorm gut rüber und es gibt keinerlei Probleme bei der Nutzung der Feuerkraft. Trotz der ziemlich großen Areale verliert ihr sowohl in der Luft als auch am Boden zu keiner Zeit die Orientierung. Das gilt für den Handheld- und TV-Modus gleichermaßen. Natürlich ist die Übersicht auf dem TV etwas besser ausgefallen.
Zurück zum Kampf: Wenn das Arsenal zu viel Schaden einsteckt, wird eure Maschine kampfunfähig. Um dies zu vermeiden, kann der Spieler auf dem Schlachtfeld auf Erholungstanks schießen, um Erholungszonen zu erzeugen. Die Gliedmaßen des Arsenals haben je eigene Haltbarkeitswerte. Sollte ein Teil ausfallen, verlierst du auch alle zugehörigen Werteboni. Außerdem geht dann ein Teil deiner Missionsverdienste für die Reparatur drauf. Behaltet eure Haltbarkeitswerte am besten zu jeder Zeit im Auge.
Was ist eigenltich dieses Femto?
Femto ist eine mysteriöse Energieform mit besonderen Vorzügen. Ihr könnt sie einsetzen, um eure Kampfkraft, Abwehr oder Beweglichkeit zu erhöhen und sogar einen Arsenal-Doppelgänger erzeugen, um eure Gegner abzulenken und dir doppelte Feuerkraft zu sichern. Setzt ihr diese Kräfte ein, verringert sich die Femto-Leiste. Ihr könnt sie wieder auffüllen, indem ihr Femto von Gegnern erhaltet oder Femto-Zonen auf dem Schlachtfeld betretet.
Besonders cool inszeniert wurden die bombastischen Boss-Kämpfe, welche leider nur zu selten passieren. Neben angebotenen Missionen können auch freie Missionen angenommen werden. Diese Zusatzaufgaben sind zwar gefährlich, können jedoch zusätzliche Credits und neue Arsenal-Teile einbringen. Wenn in angebotenen Missionen Freundschaften mit Reclaimer-Kollegen aufgebaut werden, kann der Spieler in freien Missionen auf ihre Rückendeckung zählen. Da sieht man wieder einmal, wie wichtig Freundschaft ist!
Im Hangar kann zwischen den Missionen am Arsenal geschraubt werden. Die Auswahl an Einzelteilen ist zu Beginn zwar begrenzt, doch je mehr Missionen abgeschlossen werden, desto mehr Optionen stehen einem zur Verfügung. Tauscht Kopf-, Arm-, Körper- und Beinteile aus, um die für den Kampf wichtigen Werte zu verbessern, und fügt dann Waffen hinzu, die zum Missionsziel oder eurem Spielstil passen. Im Hangar wird außerdem auch das Aussehen des Arsenals mit freischaltbaren Farben und Mustern gestaltet. Verpasst eurem Arsenal ein stylisches Aussehen. Auch der Reclaimer kann von Kopf bis Fuß angepasst werden. Auf das Gameplay haben diese Anpassungsmöglichkeiten leider keinen Einfluss. Dennoch macht das Gestalten einfach Spaß und bietet eine nette Abwechslung zu den eher monotonen Kämpfen. Erstellt einen Reclaimer, der euch bis aufs Detail gleicht, oder kreiert einen völlig neuen Söldner... Die Wahl liegt bei euch!
Schließt euch mit bis zu drei Freunden im drahtlosen lokalen oder online Modus zusammen, um spezielle Ko-op Missionen zu spielen. Praktisch! Die Credits, Waffen und Rüstungsteile, die in diesen Missionen enthalten sind, können sowohl im Einzel- als auch im Mehrspielermodus eingesetzt werden. In einigen Missionen trefft ihr mit euren Freunden auf gigantische Immortals, die ihr nur als Team in Kämpfen auf Leben und Tod besiegen könnt. Gelegentlich stehen euch im kompetitiven Multiplayer auch feindliche Reclaimer gegenüber. Bezwingt sie alle und zeigt ihnen, wer der Boss ist!
Grafik & Sound
Hier zaubert das Entwicklerteam eine hübsche Grafik auf den Bildschirm. Geprägt wird die Umgebung mit satten Farben. Auch Schatteneffekte kommen nicht zu kurz. Egal in welchem Modus ihr die Switch verwenden. Sowohl auf dem Handheld, als auch auf dem TV sieht die Action äußerst gut aus. Die HUD-Informationen wirken auf dem Handheld-Bildschirm durch die geringerer Pixel-Anzahl zu überfüllt. Zu viele Anzeigen überfordern den Spieler beinahe. Auf dem TV werden die Anzeigen etwas homogener dargestellt und wirken somit weniger aufdringlich.
Der Soundtrack ist ein Manko des Spiels und fällt leider mittelmäßig aus. Zu wenig Dynamik und Wiedererkennungsmerkmale weisen die Themen auf und versprühen keine zusätzliche Portion Action. Zumindest sind die Soundeffekte passabel und passend gesetzt worden.
Fazit
Daemon X Machina macht definitiv Spaß und verspricht den Switch-Besitzern eine gehörige Portion Action. Die Anpassungsmöglichkeiten des Protagonisten wie auch der bedienbaren Maschinen scheinen gar unendlich zu sein. Zwar fallen die Anpassungen teilweise zu schwach ins Gewicht und verändern das Gameplay kaum, doch die Suche nach neuen Teilen macht regelrecht süchtig. Schade finden wir, dass es zu wenig Boss-Kämpfe gibt, die im Spiel besonders Spannend sind. Auch der Soundtrack kommt nicht so richtig in Schwung und die Kämpfe können teilweise schnell monoton werden. Ein Blick auf den Ko-op Modus lohnt sich also, um den Wiederspielwert zu steigern. Wer einmal den etwas anderen Shooter auf der Switch erleben will, ist mit Daemon X Machina sehr gut bedient!
Pro
- grandiose Steuerung
- unendliche Anpassungen in Sachen Waffen, Schild oder Optik
- gelungener Ko-op-Modus
- hübsche Grafik
Contra
- zu wenig Boss-Kämpfe
- Kämpfe wirken schnell monoton
- HUD-Anzeigen wirken überfüllt
Wertung
8.5 Sehr gut
Kaufempfehlung
70%Empfehlenswert
Getestet wurde DAEMON X MACHINA auf Switch von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.0.2 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für DAEMON X MACHINA wurde uns von Nintendo kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!