Review

Mandragora: Whispers of the Witch Tree · Test

Veröffentlicht am 01.05.2025 von Tobias Creter

Titelbild vonMandragora: Whispers of the Witch Tree (PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S)

Düstere Magie trifft packendes Action-RPG

Mandragora: Whispers of the Witch Tree im Test: Dieses Soulslike-Adventure vereint düstere Atmosphäre mit einem anspruchsvollen Kampfsystem und einer packenden Geschichte. Entwickelt vom ungarischen Studio Primal Game Studio und veröffentlicht von Knights Peak, überzeugt das Spiel im Review durch starke Gameplay-Mechaniken und einen einzigartigen Look. Du kannst es auf PS5, Xbox Series X|S und PC erleben. Und mit rund 30 Stunden Spielzeit bekommst du hier ein vollwertiges Abenteuer mit Tiefgang.

Screenshot vonMandragora: Whispers of the Witch Tree

Eine Hexenmutter, ein Inquisitor, ein düsteres Schicksal

Du spielst einen Inquisitor mit einer dunklen Vergangenheit. Seine Mutter war eine Hexe, seine Kindheit geprägt von Entfremdung und harter Ausbildung. Doch als er bei einer Hinrichtung Mitleid zeigt, verändert sich alles. Eine mysteriöse Verbindung zur verurteilten Hexe entfacht eine Kette von Ereignissen, die ihn auf eine epische Reise führen. Auf deinem Weg triffst du skurrile Gestalten, folgst flüsternden Stimmen und stellst dich einer Welt, in der deine Entscheidungen das Schicksal lenken.

Screenshot vonMandragora: Whispers of the Witch Tree

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay ist ein intensiver Mix aus Soulslike-Kämpfen und Metroidvania-Erkundung. Du wirst sterben. Oft. Aber genau das macht den Reiz aus. Jeder Sieg fühlt sich verdient an, jede neue Abkürzung ein kleiner Triumph. Du wählst aus sechs Charakterklassen, entwickelst deine eigenen Builds mit über 200 aktiven Fähigkeiten und stellst dich 15 fiesen Bossen sowie 19 knackigen Minibossen. Ob brutale Zweihänder, Schwert & Schild, flinke Dolche oder Großhämmer – Mandragora: Whispers of the Witch Tree geizt nicht mit Vielfalt. Du findest eine große Auswahl an Waffen, Rüstungen, aktiven und passiven Spezialfähigkeiten. Dazu kommen noch unzählige Items, magische Ringe und nützliche Perks, die deinem Build den letzten Schliff verpassen. Ab einem bestimmten Punkt im Spiel kann man auch mehrerer Charakterklassen gleichzeitig nutzen. Wer gerne experimentiert und tüftelt, wird hier stundenlang beschäftigt sein. Quests und Nebenaufgaben sind klar markiert, verlieren dabei aber nie ihren Reiz. Auch in diesem Bereich überzeugt Mandragora im Review durch Tiefgang und Vielfalt. Es gibt beispielsweise eine Nebenquest bei der man sich nur mit einem Bierkrug bewaffnet gegen Geister behaupten muss. Spätestens nach dem dritten Blick ins Bierglas ist das keine leichte Aufgabe mehr...

Die Steuerung ist angenehm präzise. Intuitiv und flüssig gleitest du durch die Welt, verteilst Hiebe und Zauber, rollst dich in Sicherheit und verwaltest deine Skills. Komfortfunktionen wie Schnellreise, automatische Menüöffnung bei Levelaufstieg und faire Speicherpunkte runden das Ganze ab. Die Medtroidvania typische Karte bietet genau die richtige Menge an Informationen, um Neugier auf Erkundung zu wecken ohne zu viel zu verraten. Im Test punktet Mandragora besonders durch seine intuitive und benutzerfreundliche Steuerung. Mich persönlich hat lediglich die Tatsache gestört, dass Rennen und Aktion/Sammeln auf der gleichen Taste liegen. Unzählige Male habe ich dadurch unbeabsichtigt einen Dialog getriggert, obwohl ich eigentlich nur schneller Laufen wollte. Fairerweise muss ich aber erwähnen, dass es die Option gibt die Tastenbelegung komplett zu ändern.

Auch die Zugänglichkeit wurde nicht vergessen: Verschiedene Schwierigkeitsgrade lassen sich von 70-100% in drei Kategorien (Gegnerische Gesundheit, Gegnerischer Schaden und Ausdauerkosten) in 10% Schritten einstellen. Durch die präzise Steuerung und klare Lernkurve findet man gut ins Spiel. Komfortfeatures wie automatische Checkpoints und eine jederzeit mögliche Schnellreise erleichtern den Einstieg in die düstere Welt und sind ein wahrer Segen beim Backtracking.

Screenshot vonMandragora: Whispers of the Witch Tree

Grafik & Sound

Die Welt von Mandragora ist wunderschön trist. Dunkel, malerisch, mit Liebe zum Detail gezeichnet. Die 2,5D-Optik erinnert an kunstvolle Scherenschnitte, gepaart mit Fantasy-Horror-Elementen. Jeder Sumpf, jede Ruine und jede Hexenhütte ist ein Augenschmaus. Zudem gibt es Unmengen an kleinen Animationen, die das Spiel und die Welt lebendig wirken lassen. Trotz der opulenten Optik läuft Mandragora: Whispers of the Witch Tree überraschend flüssig. Auf der PS5 Pro bleibt die Framerate immer stabil – keine Selbstverständlichkeit bei diesem Detailgrad. Kleinere Ladezeiten gibt es, aber sie stören den Spielfluss kaum.

Was wäre ein gutes Abenteuer ohne den passenden Soundtrack? Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Der bombastische Score kommt vom renommierten Komponisten Christos Antoniou und wurde vom FILMharmonic Orchestra of Prague eingespielt. Atmosphärisch, wuchtig, mitreißend. Das Spiel ist vollständig auf Englisch vertont, die Texte wurden jedoch ins Deutsche übersetzt – und das meist ordentlich. Nur hin und wieder schleichen sich etwas hölzerne Formulierungen oder verpasste Wortwitze ein. Insgesamt bleibt die Atmosphäre aber auch in der deutschen Version erhalten, was für ein Indie-Spiel keine Selbstverständlichkeit ist.

Screenshot vonMandragora: Whispers of the Witch Tree

Fazit

Mandragora: Whispers of the Witch Tree ist weit mehr als ein weiteres Soulslike im Indie-Gewand. Es bietet eine dichte Atmosphäre, ein cleveres Kampfsystem und eine spannende Geschichte, die dich nicht mehr loslässt. Die ca. 30-stündige Reise ist durchaus fordernd – insbesondere das letzte Gebiet. Mandragora ist nie wirklich unfair aber durchaus ein Test für Geduld und Geschick gleichermaßen. Visuell begeistert das Spiel mit seinem eigenständigen Stil, und der orchestrale Soundtrack, sowie der wuchtige Sound sorgen für Gänsehautmomente.

Die Steuerung ist präzise und zugänglich, die Spielwelt lädt zum Erkunden ein, und selbst kleinere Schwächen wie Gegner-Recycling oder überlange Dialoge können dem Gesamterlebnis nichts anhaben. Auch technisch überzeugt das Spiel mit solider Performance und guter Zugänglichkeit auf allen Plattformen. Die Lokalisierung ist weitgehend gelungen und macht das Abenteuer auch für deutschsprachige Spieler problemlos spielbar.

Mandragora ist ein kleines Meisterwerk – emotional, taktisch, künstlerisch. Wer nach einem 2,5D Soulslike Metroidvania Genremix sucht, liegt hier goldrichtig. 9 von 10 Sternen – verdient und absolut empfehlenswert. Für mich definitiv einer der besten Vertreter in diesem Genre. Wer sich vor dem Kauf trotzdem noch unsicher ist, kann sich vorab die kostenlose Demo herunterladen.

Pro

  • Fantastisches Leveldesign mit abwechslungsreichen Gebieten
  • Taktische Kämpfe mit fordernder, aber fairer Balance
  • Tiefe Charakterentwicklung mit unzähligen Fähigkeiten
  • Wunderschöne Grafik im dunklen Fantasy-Stil
  • Hochwertige Musik- und Soundkulisse
  • Spieldauer von rund 30 Stunden – kein Leichtgewicht!

Contra

  • Manche Monologe des Helden wirken etwas langatmig
  • Talentbäume könnten übersichtlicher sein
  • Einige Gegnertypen wiederholen sich etwas zu häufig
  • Etwas langsame Progression bei den Händlern

Wertung

Testergebnis:90%

9.0Sehr gut

Kaufempfehlung

85% Kaufempfehlung

85%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Mandragora: Whispers of the Witch Tree auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.002.007 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Mandragora: Whispers of the Witch Tree wurde uns von Marchsreiter Communications kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!