Review

In Rays of the Light · Test

Veröffentlicht am 13.03.2021 von Tobias Creter

Titelbild vonIn Rays of the Light (PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series)

Die Neuauflage des Spiels "The Light" von 2012

Der Entwickler Sergey Noskov, von dem auch 7th Sector stammt, bringt jetzt mit In Rays of the Light ein Remake des Spiels The Light aus dem Jahr 2012 auf die Konsolen. Am 17. März 2021 erscheint das Spiel für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und Nintendo Switch. Zuvor ist es bereits im Juni 2020 unter dem Titel The Light Remake für den PC veröffentlicht worden. Das Atmosphärische Spiel ist ein Walking Simulator mit Puzzle- und Horror-Elementen.

Screenshot vonIn Rays of the Light

Erlebe eine mysteriöse Reise durch eine verlassene Welt

Nach einer kurzen Intro, die eine Getränkedose im Regen zeigt findet man sich vor einem flimmernden Röhrenfernseher wieder. Moment, das kommt mir doch irgendwie sehr bekannt vor... Röhrenfernseher scheinen grade wieder sehr beliebt zu sein.

Wie man dort hinkommt erfährt man nicht und so schaut man sich erstmal neugierig in dem Zimmer um. Alles wirkt schon lange verlassen und sieht verwittert und heruntergekommen aus. Beim Verlassen des Zimmers findet man eine mit Klebeband an der Wand befestigte Lampe, die man natürlich gleich ins Inventar packt. Mist, die Türen sind verschlossen aber es muss einen Ausweg geben. Weiter möchte ich nicht vorweg greifen, denn schließlich wollt ihr das Spiel ja evtl. selbst erleben.

Screenshot vonIn Rays of the Light

Gameplay & Steuerung

Genre typisch bewegt man sich eher langsam voran und erkundet Stück für Stück die Gebäude und Umgebung. Das Spiel lebt von der Atmosphäre und lädt zum Entdecken ein. Leider gibt es außer den benötigten Gegenständen und ein paar Dokumenten nicht viel, was man entdecken kann. Viele Räume sind einfach nur Dekoration und man findet dort rein gar nichts. Hier hätte ich mir mehr Abwechslung und Überraschungen gewünscht. Um zu erkennen, ob man mit einem Objekt interagieren kann, muss man zudem sehr nah dran sein und exakt darauf zeigen. So übersieht man schnell mal einen wichtigen Hinweis und sucht dann ewig danach. Im letzten Drittel des Spiels wandelt sich die Atmosphäre nochmal komplett und man wird stellenweise sogar an P.T. von Hideo Kojima erinnert.

Die Steuerung ist zwar eigentlich sehr einfach aber leider stellenweise unüblich. Der Zugriff auf das Inventar ist beispielsweise unnötig umständlich. Warum man R1 halten muss, um dann mit dem D-Pad aus den Inventarslots wählen zu können, hat sich mir nicht erschlossen. Auch beim Wegstecken von Gegenständen muss man ähnlich kompliziert agieren. Das hätte sich durchaus eleganter lösen lassen. Normalerweise bin ich es auch gewohnt, dass ich mit L3 rennen oder zumindest schneller laufen kann. Bei In Rays of the Light habe ich dadurch versehentlich etliche Male die Untertitel an und aus geschaltet. Zum Rennen muss man hier nämlich L2 halten. Außerdem kann man noch springen und mit Objekten interagieren, sowie die oben bereits erwähnte Lampe benutzen. Es gibt leider weder ein alternatives Steuerungsschema, noch kann man die Tastenbelegung selbst ändern. Kleiner Tipp: Mit R3 kann man einen kleinen weißen Punkt in der Bildschirmmitte aktivieren. Damit lassen sich Objekte gezielter auswählen.

Screenshot vonIn Rays of the Light

Grafik & Sound

In Rays of the Light sieht für ein Indiespiel wirklich gut aus – insbesondere wenn man bedenkt, dass es nur von einem Entwickler stammt. Die beabsichtigte Stimmung kommt durch die detailreiche Szenerie sehr gut rüber. Man fühlt sich so richtig schön allein und hilflos. Leider ist zumindest die mir zum Testzeitpunkt vorliegende Fassung nicht frei von Rucklern. Auf der PS5 hätte ich das in dem Ausmaß nicht erwartet. Außerdem bin ich öfter mal irgendwo hängen geblieben, wo eigentlich nichts im Weg war. Das trübte den Spielspaß ein wenig, weil es die Atmosphäre störte. Soundtechnisch gibt dafür aber nichts zu meckern. Man wird im gesamten Spielverlauf mit einem passenden Soundtrack begleitet. Die Effekte sind stimmig und auf den Punkt. An einigen Stellen wird es im positiven Sinne ganz schön gruselig, was nicht zuletzt der guten Vertonung zu verdanken ist. Gesprochen wird nicht und die Texte sind alle auch auf Deutsch verfügbar. Die Übersetzung ist nicht immer perfekt aber verständlich. Die Hinweise an den Wänden und die Dokumente sind auf Grund der gewählten Schriftart oft schwer zu lesen.

Screenshot vonIn Rays of the Light

Fazit

Zugegeben, ein Walking Simulator ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Bei In Rays of the Light kommt aber noch eine gute Priese Horror hinzu, was es für manche Spieler durchaus wieder interessanter machen könnte. Die Rätsel sind meist nicht sonderlich kompliziert, nur die zwei Zahlenschlösser können ganz schön aufhalten, wenn man einen Hinweis übersieht und sich dann bei der verzeifelten Suche die Füße platt läuft.

Grafik und Sound vermitteln eine wundervoll beklemmende Atmosphäre und lassen den Spieler gut ins Setting eintauchen. Es gibt ein alternatives Ende zu entdecken, wodurch Trophäenjäger für Platin mindestens zwei Durchläufe benötigen. Aber wenn man die Rätsel schon kennt, kann man das Spiel in ca. 25 Minuten schaffen.

Gerne hätte ich In Rays of the Light eine höhere Wertung vergeben aber die vielen technischen Probleme, sowie die kurze Spieldauer lassen das nicht zu. Trotzdem ist das Spiel einen Blick wert, wenn man mit dem Genre etwas anfangen kann. Auf Grund der sehr kurzen Spieldauer von 2-3 Stunden finde ich die 7,99€ preislich etwas zu hoch angesetzt. Da sollte man evtl. lieber auf ein Angebot warten oder sich mit der Vorbestellung für Xbox oder Switch noch ein paar Euros sparen. Dort gibt es das Spiel bis zum Release 20% günstiger. Auf Steam kostet das The Light Remake nur 3,99€.

Pro

  • tolle Atmosphäre
  • detailreiche Grafik
  • sehr gute Sounds
  • überraschende Momente

Contra

  • massive Ruckler beim Umschauen
  • Steuerung ist gewöhnungsbedürftig
  • Texte sind schlecht lesbar
  • leider etwas zu kurz geraten

Wertung

Testergebnis:70%

7.0Gut

Kaufempfehlung

50% Kaufempfehlung

50%Angebot abwarten

Getestet wurde In Rays of the Light auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.000.001 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für In Rays of the Light wurde uns von Sometimes You kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!