Review

Sekiro: Shadows Die Twice · Test

Veröffentlicht am 30.03.2019 von Makes87

Titelbild von Sekiro: Shadows Die Twice (PS4)

FromSoftware wagt sich in ein neues Setting mit frischen Spielelementen, im Kern finden sich aber viele Elemente der Souls Reihe.

Dabei versucht FromSoftware den Schritt hin zur Richtung Action-Adventure und weg vom Rollenspielt. Verzichtet dabei auf Online Elemente und das seit Jahren bekannte Souls Charakter Levelsystem, was Sekiro: Shadows Die Twice auf den ersten Blick schwieriger macht. Aber FromSoftware hat dafür an anderen Stellen geschraubt um den Spieler neue Möglichkeiten zu geben den neuen Schwierigkeitsgrad zu meistern. Ob diese neue Richtung gelungen ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Screenshot von Sekiro: Shadows Die Twice

Sekiro, der Shinobi, den sie Wolf nannten

In einem fiktiven Japan, Ende des 16. Jahrhundert spielt ihr Sekiro. Als Shinobi, der auch einarmiger Wolf genannt wird, habt ihr mit eurem Katana Kusabimaru, die ehrenvolle Aufgabe den Jungen Kuro zu beschützen. Diesmal müsst ihr nicht FromSoftware typisch die Geschichte aus kryptischen Gesprächen oder Item Beschreibung zusammenbasteln. Stattdessen gibt es Zwischensequenzen in denen die Story erzählt wird. Dennoch bleibt Einiges unklar und um mehr über die Welt zu erfahren, müsst ihr also doch wie gewohnt NPC Gesprächen lauschen oder Items finden.

Screenshot von Sekiro: Shadows Die Twice

Gameplay

Das Besondere an Sekiro, er kann nicht sterben, naja fast. Ihr habt die Möglichkeit euch einmal wiederzubeleben und so direkt mit halben Lebensleiste weiterzukämpfen. Der direkte zweite Tod bedeutet allerdings ein wiederaufwachen an der Buddha-Statue. Die Buddha-Statue Funktion dürfte vielen Souls Fans bekannt vorkommen, denn diese ist quasi das Leuchtfeuer in Sekiro: Shadows Die Twice. Hier könnt ihr z.B. Reisen, Dinge aufwerten, eure Lebensenergie wieder auffüllen. Es ist übrigens nicht das Einzige was der Souls Reihe ähnelt. So werden z.B. beim Rasten an der Statue Gegner wiederbelebt, durch tote Gegner erhaltet ihr Punkte mit denen ihr euch neue Fähigkeiten kaufen könnt. Es gibt zwar kaum noch RPG Elemente, ihr habt nur eine Waffe und könnt keine speziellen Builds erstellen. Trotzdem bietet der Gameplay Loop Motivation Sekiro's Fähigkeiten aufzuwerten und neue aktive sowie passive Fähigkeiten/Verbesserungen zu erwerben. Auch das erledigen von Mini Bossen und das Absuchen der Welt ist belohnend, denn dadurch findet ihr besondere Items die Sekiro stärker machen.

Was auch aus der Souls Reihe übernommen wurde ist der knallharte Schwierigkeitsgrad. Kaum ein Fehler wird verziehen und besonders Mini Bosse und Bosse machen extrem hohen Schaden. Da Hilft oft nur an den Kampfstiel vom Gegner anpassen und eine Strategie entwickeln, sinnloses, unüberlegtes Angreifen bedeutet den Tod . Der Kampfstiel bietet euch dafür verschiedene Möglichkeiten. Neben Blocken und Ausweichen, spielt diesmal auch das Parieren eine wichtige Rolle. Statt eine Ausdauer Anzeige haben Gegner sowie Sekiro eine Haltungsanzeige. Sobald diese gefüllt ist, ist der Gegner offen und ihr könnt zum Todesschlag ausholen. Deswegen ist auch wichtig die Gegner konstant zu beschäftigen, anzugreifen, zu parieren um somit die Haltungsanzeige weiter zu füllen oder oben zu halten. Wer zu defensiv spielt wird in Sekiro™: Shadows Die Twice nicht weit kommen.

Eine weitere große Hilfe auf eurem Abenteuer ist die Armprothese. Mit dem eingebauten Greifhacken habt ihr die Möglichkeiten die Vertikale zu erkunden, somit könnt ihr euch an Gegnern vorbeischleichen und diese dann von hinten zu töten. Aber es gibt auch für den direkten Kampf nützliche Modifaktion, wie z.B. ein Feuerwerk, dieses verunsichert eure Gegner für einen Moment, was bei Bossen besonders nützlich ist. Während des Spieldurchgangs findet ihr mehrere solcher Modifaktionen und diese könnt ihr dann auch noch verbessern.

Screenshot von Sekiro: Shadows Die Twice

Grafik & Sound

Sekiro: Shadows Die Twice, wird nicht den Titel als grafisch bestes PS4 Spiel gewinnen, aber das muss es auch gar nicht. Denn auf eurer Reise durch das fiktive Japan schafft es das Spiel perfekt die Atomsphäre einzufangen, sei es Sound, Umgebungen oder Boss Design. Auch die Kämpfe sind toll gelungen, angefangen bei den Fähigkeiten, die nette Effekte auf den Bildschirm zaubern. Bis hin zum perfekt getroffenen Sound, wenn euer Katana eine gegnerische Attacke pariert oder ihr zum Todesstoß ausholt. Erwähnenswert ist auch die gute deutsche Synchronisation, für das "echte Japan Feeling" ist es allerdings empfehlenswert die japanische Synchronisation zu wählen.

Screenshot von Sekiro: Shadows Die Twice

Fazit, mehr als zwei Tode

Hattet ihr schon mal das Gefühl gehabt, das ein Spiel zu schwer ist und ihr nicht mehr weiterspielen wollt ? Genau das kann euch in Sekiro: Shadows Die Twice passieren. Es ist teilweise bockschwer, verzeiht keine Fehler und es gibt Bosse an denen müsst ihr vorbei, sonst könnt ihr nicht weiter. Hier gilt es am Ball zu bleiben, eventuell noch offene Verbesserungen zu erspielen. Wenn ihr den Boss dann erledigt habt, ist da dieses Gefühl, dass die Souls Reihe ausmacht, doch dies ist nicht für Jeden was. Auch der fehlende Online Modus trägt dazu bei. Wo ihr euch noch in Souls Teilen Hilfe rufen konntet, um einen schweren Boss zu zweit zu legen, müsst ihr in Sekiro alles alleine bewältigen. Schnell frustrierte Spieler haben also kaum noch Möglichkeiten weiterzukommen.

Um diesen, selbst für die Souls Reihe, neuen Schwierigkeitsgrad zu meistern bietet euch das Spiel Einiges an Hilfe. Die Fähigkeiten der Armprothese sind extrem nützlich und nicht nur ein nettes Gimmick. Auch der neue, schnellere Kampfstiel ist extrem gut gelungen und sorgt für frischen Wind, auch wenn Souls Spieler etwas Zeit brauchen werden um sich daran anzupassen. Selten gibt euch ein Spiel mehr Möglichkeiten euch flink und wie ein echter Shinobi zu fühlen. Zusätzlich bietet euch das Spiel ein motivierendes System um euren Charakter weiter zu verbessern.

(In der heutigen Zeit besonders erwähnenswert: das Spiel beinhaltet keine Mikrotransaktionen oder im voraus aus dem Spiel entfernte extra DLC's, Abstürze und Bugs sind auch eher sehr selten.)
Sekiro: Shadows Die Twice ist ein fantastisches Abenteuer, mit einer schönen Welt, coolen Bossen, guter Action, ein Komplettpaket. Jeder der bereit ist mehr als zweimal zu sterben sollte es sich unbedingt genauer anschauen, wem allerdings die Souls Reihe schon zu schwer war sollte es sich zweimal überlegen.

Pro

  • Fantastisches neues Setting und Kampfsystem
  • Viele freischaltbare Fähigkeiten und Verbesserungen sorgen für Motivation
  • BONUS: Keine Mikrotransaktionen und kein Season Pass

Contra

  • Fehlende Online-Komponente
  • Sehr hoher Schwierigkeitsgrad, dadurch können Frust Momente entstehen

Wertung

Testergebnis: 95%

9.5 Hervorragend

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Sekiro: Shadows Die Twice auf PS4 von Makes87. Das Test Exemplar / der Review Code für Sekiro: Shadows Die Twice wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!